Leider nur ein mittelprächtiges Konzerterlebnis gestern Abend in Aschaffenburg. Da die ICE-Strecke von Frankfurt nach Aschaffenburg gesperrt war und ich auf den Bummelzug ausweichen musste, habe ich den Support komplett verpasst. Zur Überraschung war der/das ColosSaal für einen Samstag ziemlich schlecht besucht. Lediglich 200-250 Zahlende, viel junges Publikum, vor allem Frauen und wenig, wie ansonsten dort üblich, ältere Herren, die ihre Kohle wohl schon unter der Woche bei Metal Church ließen. Der Saal also nur hälftig bis zwei Drittel gefüllt. Vor mir musste der junge 16-jährige bei der Bestellung eines Äppler-Cola (?????) seinen Ausweis vorzeigen, ich nicht, Sauerrei!
Kvelertak legten dann wie gewohnt, wie die Feuerwehr los. Der Band merkt man immer an, dass sie nicht für irgendwen spielt, sondern ihre eigene Musik zelebriert und deswegen nicht nur motiviert wirkt, sondern komplett darin aufgeht. Deswegen sind sie für mich eine der momentan stärksten Live-Bands überhaupt. Die Intensität auf der Bühne wird für mich von kaum einer anderen Band getoppt. Aber, obwohl ich kein Soundfetischist bin, war eben selbiger das große Manko des gestrigen Abends. Alles klang viel zu stumpf, Bass und Drums dominierten so stark, sodass man die Gitarren über das gesamte Konzert hinweg kaum hörte. Das zerstört dann natürlich die eigentliche Pointe von Kverlertak, das gleichzeitge Agieren auf unterschiedlichen Ebenen, also Black-und Hardcore-Attacken mit Gittaren in klassischen Rock-und Roll Songstrukturen. Komischerweise war es in der Mitte für ne knappe halte Stunde besser, gegen Ende wurde es aber immer schlimmer. Wie gesagt, die Band war gut, das Publikum merklich johlend zufrieden, aber mit dem wirklich fulminanten Auftritt vor dreimal so großer Kulisse in Wiesbaden im Dezember 2016 hatte das auf Grund dieses Soundmatsches nix zu tun.
Ich bin dann mal sehr gespannt, wie die Support-Shows mit Metallica verlaufen. Ich befürchte ja, dass dieses Publikum nichts mit dem Ansatz von Kvelertak anfangen kann, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.