Ich muss getsehen, dass ich Slipknot erst sehr spät kennengelernt habe. Vor ca. 5, oder 6 Jahren, kann es nicht mehr genau sagen, habe ich die super-duper-digipack Version des Debuts für 5 EURO in der Grabbelkiste gefunden und mitgenommen.
Die Band war mir natürlich vorher schon ein Begriff (allein schon durch die Medien und natürlich als es durch die ganzen negativen Medienberichte "cool" war soetwas brutales wie Slipknot zu hören), kannte einzelne Songs (Wait and Blood, (SIC) usw. also die ganzen hits sozusagen), aber interssiert hat sie mich nie so richtig. Gerade in meiner True Phase habe ich so einen modernen "Shit" nicht angefasst und habe die Band immer als Schwiegermütternschreck, oder Ventil für Pubertierende abgetan.
All das hat sich geändert, als ich das Debut das erste mal komplett gehört habe. Allein schon diese Energie, die bei den ersten 6 Songs freigesetzt wird...der absolute Wahnsinn. Mit dem von mir "verachteten" New Metal hatte die band irgendwie nicht gemeinsam. Auf dem Album herrschten Agressionen, Verzweiflung und einfach ein Hass auf die ganze Welt, dass ich ehrlich gesagt ein wenig erschrocken war, als ich Songs wie Purity, oder Get This (für mich immer noch DIE Aggro Hymne schlechthin) gehört habe.
Ziemlich schnell habe ich mir dann noch die Iowa zugelegt und war auch hier etwas erschrocken...weil alles irgendwie geordneter war, als auf dem chaotischen Debut. Wobei ich sagen muss, dass mir die Iowa als gesammtes Album viel, viel besser gefällt als das Debut. Zudem ist mit Skin Ticket der für mich beste Slipknot Song ever enthalten. Der Nachfolger hat bei mir irgendwie nie gezündet...musikalisch und auch vom Gesang her finde ich Vo. 3 top. Aber es holt mich irgendwie nicht ab, mir fehlt auf dem Album irgendetwas...ich kann komischerweise nicht genau sagen was. All Hope is gone finde ich lahm....ich meine: Songtechnisch ist das ganze echt ganz ok, aber es ist halt kein Slipknot Album...viel zu weichgespült, keine Gewalt, Verzweiflung oder ähnliches.
Unter dem Namen Stone Sour hätte das Album vielleicht geklappt, aber unter Slipknot stelle ich mir doch was anderes vor.
Dafür hat die band mit dem noch aktuellen Album The Grey Chapter wieder ganz, ganz viel Boden gut gemacht. Für mich ein perfektes Wechselspiel aus purer Agression (Custer, The Negative one and I, Lech), Verzweiflung (Killpop (generell einer meiner lliebsten Slipknot Songs..dieser völlig entrückte Refrain verursacht jedesmal Gänsehaut) und "Kommerz" (die Vorabsingle The Devil and I zum Beispiel). Wenn ich Slipknot höre meistens die Iowa, oder The Grey Chapter.
Um mal ein wenig Listenwahnsinn zu betreiben:
Debut: 8,5/10
Iowa: 10/10
Vol 3: 7,5/10
All Hope is Gone: 5/10
The Grey Chapter: 10/10