WOLF CITY FEST 2019 // 24-25.05. // Zukunft am Ostkreuz, Berlin

Mein Kind, Dir sei hiermit die Absolution erteilt und wir lauschen Deinem vernichtenden Urteil.

Gepriesen sei der Klarinetten-Tech! Aber Church lag wohl falsch mit seinem Urteil.
Ich machs heute Abend mal kurz, weil die Woche mich jetzt schon tierisch geschlaucht hat:

HADOPELAGYAL

Mit ausgestreckten Armen sind wir in die Zukunft gestolpert oder besser gesagt, haben wir uns von der Dunkelheit am Ostkreuz umarmen lassen. Licht? Bekam Hausverbot und das zu Recht. Sehr guter Auftakt. Hier wird noch einiges kommen! Leider war der Schlagzeuger sehr dominant - oder ich hab nur einen bescheidenen Stehplatz erwischt.

MATTERHORN

Wie vorab schon gesagt: Die Band hat sich bisher - soweit man das nach zweimal sagen kann - von Auftritt zu Auftritt gesteigert. Da könnte noch etwas Großes kommen, wenn die Songs in sich homogener wirken und nicht wie eine Masse von aneinander gereihten Ideen . Viele Ideen sind vorhanden, ganz klar. Vielleicht sieht man sich Ende des Jahres ja noch einmal.

NEKROVAULT
Außer Schall und Rauch, ist das nichts gewesen. Die Musik bietet mir absolut gar nichts.

CHAPEL OF DISEASE
Vermutlich zuckt gleich das ein oder andere Augenlid, aber noch während des ersten Songs bin ich raus gegangen, weil noch ein Gespräch anstatt. Zum Abschluss des letzten Lieds stand ich aber wieder an der hintersten Ecke von der Zukunft. Instrumental war´s top, aber mir war das Gespräch wichtiger. Aber der Sound war top.

Es tut mir Leid, Church, es gibt nicht viel zu kritisieren. (;
Die Warm-Up-Show gefiel mir aber insgesamt am besten.
 
So,
wenn ich bitten darf, hier ein paar meiner Impressionen zum letzten Wochenende in der Wolf City:

Freitag begann mein Tag mit Bewitcher. Die Jungs haben sichtlich Spaß auf der Bühne. Mir gefällt das ganze auch ziemlich. Leider musste ich noch ein Ticket kurzfristig verkaufen und habe mich anschließend verquatscht, so sehe ich nur die ersten 15 Minuten des Auftritts. Heavy Sentence hingegen sehe ich komplett. Die fand ich sogar noch stärker. Ehrlicher Heavy Metal ohne große Schnörkel, die Jungs könnten ein Lehrbeispiel für die Spielart sein. Mir haben die überaus gefallen. Danach waren I I dran auf der Hauptbühne. Starker Auftritt wie immer. Visigoth im Anschluss haben mich echt imponiert. Ihre große Spielfreude lässt ein jeden nur noch headbangen wie wild. Apropos headbangen... die Zugabe sollte ich aufgrund des Headbangens nicht mehr erleben. Plötzlich stieß ein feierwütiger @babeliron zu mir und ahmte meine Bewegungen spielerisch nach. Doch beim vermeintlich obligatorischen Anprosten stieß sein Fläschchen mit meinem sich immer noch im Headbangmodus befindenden Kopf zusammen. Die kleine Platzwunde wurde fachmännisch von Feldarzt @Church behandelt, bei der Attentäter @babeliron assistierend zur Seite stand. Danke nochmal für die schnelle Hilfe, Männer! :) Abyssous fand ich persönlich dieses Mal nicht so stark wie sonst immer, lag wohl auch an meiner Situation. Nichtsdestotrotz ein gutes Ding, auch wenn der Sound nicht so überaus stark war auf der kleinen "Bühne". Die Bühne habe ich glaube kein einziges Mal gesehen. War wohl ebenerdig? The Ruins of Beverast waren wiederum unglaublich stark. Doch so langsam schlugen sich die Verletzung und die Müdigkeit auf die Seite des Gerstensaftes, sodass gegen Mitte des Sets ein @Albi Gedächtnisnickerchen fällig wurde. :D Bis früh um vier ging die Sause dann noch, ehe alle Lichter aus waren.

Samstag:
Der zweite Tag wurde deutlich ruhiger. Pünktlich angekommen schaue ich gleich mal wie es bei Urin läuft. Die Musik und der Auftritt war nicht meins. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass viele Zuschauer damit gar nichts anfangen konnten und lediglich anstandshalber geblieben sind. Für deutlich mehr Stimmung sorgte dann auf der Hauptbühne der harte Pelikan ... äh Hadopelagial. Das spärliche Licht (Kerzen) vermittelte eine faszinierende Atmosphäre. Das Duo auf der Bühne hat einen Abriss sondersgleichen abgeliefert. Sobald da eine EP oder Album draußen ist, verhafte ich die Scheibe. Demonstrationsveröffentlichungen liegen mir nicht so, daher hab ich das nicht gekauft. Bloody Vengeance waren ein netter Abriss. Für manch einen ist diese stumpfe Art von Black Metal nichts, ich habs stark abgefeiert. Schade dass der Gig von der gerissenen b-Seite am Ende von seinem roten Faden verloren hat. Matterhorn fand ich ok. Hab da nicht so Probleme mit Celtic Frost Vergleichen, da ich die Celtic Frost Sachen nicht so überaus kenne. Das Trio hatte ordentlich Spaß auf der Bühne. Vielleicht sieht man sie im Dezember ja wieder. Nekrovault hab ich ausgelassen. Mir hat der Auftritt letztes Jahr in Köln gereicht. Und so stark wie die gepusht werden, sieht man die eh noch öfter. Chapel of Disease mal wieder super stark. An den HOH Auftritt hats nicht ganz herangereicht, aber das war auch nicht der Anspruch. Was Maggot Heart betrifft, bin ich seit dem Wochenende deutlich gesättigt. Ich wollte sie gut finden, aber irgendwie hat das am Samstag nicht klappen wollen. Bölzer hab ich ganz klassisch verquatscht. Irgendwie standen wir mit @Church @avi und @El Guerrero lieber draußen und philosophierten über alles und nichts. Ich denke Bölzer wird man sicher noch mal wieder sehen. Sind ja wie Matterhorn fürs De Mortem Et Diabolum bestätigt.

Danke an alle, mit denen ich am Wochenende ein paar Worte wechseln habe dürfen. :):feierei:
 
Sobald da eine EP oder Album draußen ist, verhafte ich die Scheibe.
https://hadopelagyal.bandcamp.com/releases
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Zuletzt bearbeitet:
NEKROVAULT
Außer Schall und Rauch, ist das nichts gewesen. Die Musik bietet mir absolut gar nichts.
Krass. Für mich eins der besten Konzerte des gesamten Wochenendes. Aber ich fand auch Abyssous am Freitag unschlagbar und viele teilten eben nicht meine Meinung. Also entweder bin ich taub (gut möglich) oder ihr habt alle keine Ahnung! :D
 
War dieses Jahr auch zum ersten Mal da und bin sehr angetan! Tolles Line-Up, charmant-ranzige Location und Berlin hat mir auch echt getaugt (München kommt mir da im direkten Vergleich echt ziemlich wie ein durchschnittliches bayrisches Spießerdorf vor).

Freitag:
Nach einigen Hindernissen beim Einchecken und kleinem Zwischenstopp beim Vietnamnesen hab ich's dann zum Glück doch noch rechtzeitig zu Bewitcher geschafft. Der motörheadlastige Black Thrash wusste gleich zu gefallen und die Jungs hatten ordentlich Spaß. Wäre mir auf Dauer wahrscheinlich etwas zu gleichförmig, aber als Opener die perfekte Wahl.
Danach kamen Heavy Sentence an die Reihe. Leider konnte ich hier keinen guten Platz mehr ergattern und von irgendwo ganz hinten war nicht besonders viel zu sehen oder zu hören. Klang zwar an sich alles andere als verkehrt, zumal mir jeglicher stilistische Ausreißer im Billing sehr willkommen war; aber letztlich hab ich mich dann doch entschieden lieber mal das Gelände zu erkunden.
Im Anschluss dann II. Das war auf jeden Fall nichts für Schöngeister. Vor allem der Drummer hat meinen Respekt, so wie der da konstant im Nähmaschinentakt durchgaloppiert ist. Mir persönlich war das alles in allem etwas zu anstrengend, hatte aber schon seine Momente.
Trepaneringsritualen hab ich dann zugunsten der Pause und der Platzreservierung für Visigoth ausgelassen. Ärgert mich schon etwas, nachdem man im Nachhinein doch viel Gutes gehört hat.
Andererseits hat es sicher nicht geschadet, dass ich meine Batterien für Visigoth wieder aufgeladen hab. Was für ein Auftritt! Spielfreude bis zum Abwinken, ein williges Publikum und Hits, Hits, Hits. Fand die neuen Songs haben sich super eingefügt, wenngleich es eigentlich nicht zu verzeihen ist, dass dafür vermutlich 'Mammoth Rider' weichen musste. Aber naja, was soll man machen bei so vielen guten Songs und so wenig Spielzeit. So oder so Freitagshighlight und unglaublich sympathische Jungs.
Weiter ging's dann zu Abyssous. War wieder zu spät für nen guten Platz und noch immer im Visigoth-Himmel, deswegen haben sie mich nicht so erreicht. Ich mochte deren letzte EP sehr gerne, aber zu dem Zeitpunkt war ich nicht wirklich in der richtigen Stimmung und soundtechnisch war's von meinem Standpunkt aus auch irgendwie zu leise und drucklos. Aber wie gesagt, lag wahrscheinlich eher an mir als an der Band, dass es mich jetzt nicht umgehauen hat.
Als letzte Band des Tages schließlich mein erstes Mal The Ruins of Beverast und ich wurde nicht enttäuscht. War mir der Einstieg noch etwas zu blastbeatlastig, wurde der Auftritt dann doch recht schnell zum Triumphzug. Absolut (er)drückender Sound, mächtige Riffs, erschütternder Gesang - einfach eine Urgewalt. Mehr als würdiger Tagesabschluss!

Samstag:
Der erste Teil des Samstags wurde dann genutzt, um ein bisschen die Stadt unsicher zu machen. Man könnte meinen, man nutzt die freie Zeit für kulturell wertvolle Aktivitäten, aber im Grunde genommen, bin ich nur von einem veganen Restaurant zum nächsten gerollt, mit Abstechern zum Saturn am Alex und zu diversen Yu-Gi-Oh-Läden (nicht meine Idee). :D
Vor lauter Fresserei hätte ich dann fast den Beginn von Urin verpasst, aber dankenswerterweise haben die Jungs und Mädels eh 10 Minuten zu spät angefangen. Ich kann voll und ganz vestehen, dass einem das nicht gefällt, aber ich bin bei dem Auftritt ziemlich auf meine Kosten gekommen. Das war von der Attitude her einfach Punk wie er im Buche steht: zu spät auf die Bühne, zu früh wieder runter, kein Bock auf alles, charmant angespisst, nicht allzu viel Talent, aber dafür stimmt das Gefühl. Ich finds super, dass solche Bands beim Wolf City auch ihre Bühne bekommen.
Hadopelagyal waren dann eine der größten Überraschungen für mich. Fand das Demo schon recht gut, aber live war's noch mal eine ordentliche Steigerung. Atmosphärisch schön dicht, cooler Lo-Fi-Sound und heulende BM-Vocals ganz nach meinem Geschmack. Wär ja nicht drauf gekommen, dass da eine Frau singt, wenn ichs nicht beim Soundcheck gehört hätte.
Bloody Vengeance mussten dann einer weiteren Essenspause weichen, wäre mir vermutlich sowieso zu stumpf gewesen. Hat sich dann etwas gezogen, deshalb hab ich Matterhorn dann auch verpasst.
Zu Nekrovault war ich zum Glück wieder am Start. Also mir haben die sehr gut gefallen. Transparenter Klang, tolle schleppende Parts und so viel Nebel, dass es im Endeffekt völlig egal war, wo man stand. Gesehen hätte man eh nichts.
Weiter ging's mit Chapel of Disease, die wie erwartet souverän zum Tagessieger wurden. Hab sie ja das letzte 2015 bei einem halbstündigen Auftritt auf dem Summer Breeze gesehen. Das war damals schon unglaublich stark, aber kein Vergleich zu dem Punkt an dem sie mittlerweile sind. Das war wirklich ein unglaublich souveräner, musikalisch und atmosphärisch überragender Auftritt. Allein die Euphorie, die bei "Song of the Gods" durchs Publikum ging, ist wirklich kaum in Worte zu fassen. Vergesst mir bitte München nicht bei der Planung der nächsten Tour @El Guerrero .
Maggot Heart waren dann mein Tagesabschluss, und was für einer! Wirklich herrlich rotzig und ungestüm. Linnea war super drauf und ist einfach eine coole Socke (wenn auch nicht das größte Gesangstalent) und Uno ist wahrscheinlich sowieso mein liebster Schlagzeuger überhaupt. Ich war zwar eigentlich schon echt fertig, aber das hätte ich mir schon noch 2 Stunden länger anschauen können.

Vielen Dank für deine Mühen @Wolf City ! War wirklich ein super Wochenende und ich werde auf jeden Fall versuchen nächstes Jahr wieder zu kommen, falles es denn eine Fortsetzung gibt.
 
Dafür muss man manchmal gar nicht aus dem Fenster schauen.

War ja letztes Morte seit längerem mal wieder in Berlin gewesen und bin trotz geborenem Dorfkind nicht gerade megaempfindlich was "kaputtere Charaktere" angeht.
Aber die Häufung selbiger in der Berliner U-/Stadtbahn war schon heftig. War auch froh, fast nie Abends allein unterwegs gewesen zu sein....
 
Hab mich schon gefragt, ob dir was ernsthaftes zugestoßen ist, dass du nicht da warst^^

Jaa...ich musste schon einige Konzis für dieses Jahr streichen, weil es einfach zu sehr ins Geld gehen würde! Hab stattdessen aber für eine befreundete Designerin gemodelt. Das war auch ganz witzig! :D
 
Cooles Fest, das Lineup war echt grandios. Leider war der sound bei Ruins mal wieder maximal Mittelmaß und bei Bölzer habe ich einfach so gut wie gar nichts mehr von der Gitarre gehört. Eigentlich hat der Soundtechniker vom Vendetta Fest immer gute Arbeit geleistet, oder vielleicht ist die Musik auch einfach zu anspruchsvoll. Jedenfalls war Chapel of Disease mal wieder das Hightlight, hier passt wieder alles, Performance, Songs und Sound. Gottband.


Ich muß den Soundtechniker vom Zukunft in Schutz nehmen, der stand beim Wolf City Fest nicht an den Reglern, das war diesmal jemand externes.
 
Gleiche Person, die Sound für Ruins beim Vendetta gemacht hat. Übrigens von der Band persönlich gefragt....
 
Da mich die Frage heute wieder mal heimgesucht hat, versuche ich es jetzt noch mal mit direkter Ansprache:

Lieber @Wolf City, liebe Hauptstadtbewohner*innen: Kann mir jemand verraten, ob es auch 2020 wieder eine Ausgabe dieses schönen Festivals geben wird? Je früher ich sowas weiß, desto wahrscheinlicher ist meine Teilnahme. Wenn's schlichtweg noch nicht feststeht, würde ich mich auch mit dieser Aussage erst mal zufrieden geben. :)
 
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