Nachdem ich mir das aktuelle Album mehrere Male zu Gemüte führen konnte, im Folgenden eine Einschätzung meinerseits.
Als ich las, dass HSB ein Doppelalbum veröffentlichen möchten, habe ich kurz am Verstand der Band gezweifelt, immerhin zeigte die Formkurve nach
Wanderer steil nach unten… 107 Minuten HSB-Geballer am Stück? Klang nach keiner guten Idee
Geht letztlich aber ziemlich gut auf, auch wenn das Album um 3-4 Stücke gekürzt vermutlich noch stärker wäre. 17 Tracks (plus zwei Intros/Interludes), here we go
Mit
Thoughts and Prayers,
Eradicate (Hit!),
Protector (sehr melodisch) und
Übermacht (geiler Stampfer) knallen einem HSB auch direkt mal vier starke Trademark Songs vor den Latz, quasi ein Start nach Maß! Mit
My Heart and the Ocean wirds dann das erste Mal episch (wie später auch mit
Weakness Leaving My Heart).
Zudem streuen HSB einige – für ihre Verhältnisse – experimentelle Songs zwischen, mal mehr, mal weniger gelungen. Aber gut, auf einem Doppelalbum muss man sich ja schließlich auch etwas austoben
Expatriate kommt mit Samples, Piano und Streichern nachdenklich daher und überzeugt,
bei La Resistance wird mir die Mischung aus EBM und Metalcore dann etwas zu wild
The Sorrows of Victory mit Gastbeitrag vom
Lord of the Lost Sänger stellt in meinen Augen sogar einen ordentlichen Griff ins Klo dar, bleibt aber der einzige Totalausfall. Auch wenn
What War Means,
Terminate the Unconcern,
Children of a Lesser God und
Eagles among Vultures über ein gutes Level nicht hinauskommen.
Für Ekstase auf zukünftigen Live Shows (hoffentlich in 2021) dürfte neben den ultrabrutalen Abrissbirnen
Stateless und
Truther vor allem die Bolt Thrower Hommage
Tirpitz sorgen. Mega geiler Track! Bleibt noch
Critical Mass: ich bin wahrlich kein Fan von Coverversionen und muss sagen, dass man in meinen Augen nahezu alle HSB-Cover der letzten Alben komplett in die Tonne kloppen kann… Zudem liebe ich das Original von
Nuclear Assault! Die hier vorliegende Version ist aber so dermaßen geil! Gut auf den Punkt gespielt und fett produziert, was beides klar war. Richtig auftrumpfen kann der Track aber mit den Gastvocals des
Nasty Sängers (eine Band, mit der ich sonst gar nix anfangen kann), viel räudiger kann man das Ding wohl kaum rauskotzen
Macht 11 starke, 5 gute, einen außergewöhnlichen und einen schwachen Track und somit gute 8.5, locker das beste Album der Jungs seit der
Antigone. Seite A überzeugt mit Trademark Songs in Hochform, Seite B wird deutlich experimenteller und fällt etwas ab.
Produktion natürlich clean, aber dafür schön drückend und nicht so over the top wie auf manchen vergangenen Platten. Texte wie immer top, thematisch am Puls der Zeit, für den ein oder anderen vielleicht aber zu politisch (auch wenn das in der Vergangenheit durchaus schon stärker ausgelebt wurde).
Freut mich zudem die Jungs von Platz 1 der Deutschen Charts schielen zu sehen! Das nächste Mal dann trotzdem wieder gerne über 45 Min