Overkill


OVERKILL waren natürlich wieder die Macht.
Schon der Start mit "Hammerhead" zeigte die Marschrichtung - Vollgas ohne Ende.
Blitz Bobby wie immer unnachahmlich - auch, wenn er in so jeder Sangespause hinter der Backline verschwand und sich an die Sauerstoffbuddel hängte. Der Gute ist immerhin 57.
Aber sobald er von der Seite nach vorn sprintete und die sein Mikro schnappte - Power, Power Power.

So, nun nehme ich mal die Fanboy-Brille ab:
Das Bobby mehr als einmal Sauerstoffe tankte, ok, geschenkt. Wie schon gesagt, am Mikro immer noch einer der besten Frontmänner.
Aber: Der Sound vor der Bühne war eher so lala, Gitarren waren nur sporadisch - "Bring me the Night" habe ich gar nicht erkannt - die Drums einmal mehr etwas zu sehr getriggert. DD's Bass bollerte aber wie immer, sehr schön.
"Oben" auf den Stufen soll es sogar zu leise gewesen sein. Warum das so war, keine Ahnung. Das man auch Thrash vernünftig klingen lassen kann, wurde am Vorabend bei KREATOR eindrucksvoll bewiesen.
Die Setlist war völlig ok, eine OVERKILL - Gig ohne "Fuck You" oder "In Union" geht ja gar nicht. "Elimination" und "Overkill" waren echte Abrissbirnen.
Trotz allem, leider, ein guter, aber nicht überragender Auftritt. Vielleicht schon zu routiniert. Dave und Derek haben sicherlich nicht alles gegeben, da geht mehr.

Und: Gegen die BLACK STAR RIDERS zogen sie, objektiv gesehen, den kürzeren. (OK, die BSR hatten mehr Licht usw, Headliner halt)
Die BSR waren meine Überraschung des RHF. Da stimmte plötzlich der Sound und das RHF war in besser Feierlaune.
 
Ich habe da mal eine (ernstzunehmende) Frage, die ich in diesem Thread schon einmal gestellt habe? Wie triggert man live ein Schlagzeug? Oder geht das nicht?
Ich habe das Konzert nur im Internet verfolgt und fand es super!
 
Ich habe da mal eine (ernstzunehmende) Frage, die ich in diesem Thread schon einmal gestellt habe? Wie triggert man live ein Schlagzeug? Oder geht das nicht?
Ich habe das Konzert nur im Internet verfolgt und fand es super!

Die Schießbude wird verkabelt und bei jedem Schlag wird das Sample für die entsprechende Trommel abgerufen, so dass du über die PA nicht den Originalsound des Schlagzeugs, sondern eben die Samples hörst.
 
Den Like gibt's für die Info, nicht deren Inhalt. Was soll das?
Wenn der Drummer nich allzu fit ist oder er will, dass die Schläge auf die Eins kommen, dann wird das gemacht. Peter Criss' Drums wurden seit der Reunion immer getriggert. Malevolent Creation im Vorporgramm von Bolt Thrower vor Zeiten war ganz extrem, da vor allem die Doublebass sämtliche Gitarrenfrequenzen verdrängte, das empfand ich als richtig unangenehm. Jason Bittner bspw. von den Flots benutzte es weder am RHF noch gestern in München. Sehr sympathisch, wie die ganze Flots-Truppe. Anderes Thema...
 
Wenn der Drummer nich allzu fit ist oder er will, dass die Schläge auf die Eins kommen, dann wird das gemacht. Peter Criss' Drums wurden seit der Reunion immer getriggert. Malevolent Creation im Vorporgramm von Bolt Thrower vor Zeiten war ganz extrem, da vor allem die Doublebass sämtliche Gitarrenfrequnezen verdrängte, das empfand ich als richtig unangenehm. Jason Bittner bspw. von den Flots benutzte es weder am RHF noch gestern in München. Sehr sympathisch, wie die ganze Flots-Truppe. Anderes Thema...
Moment, das Ansteuern eines Samples ändert doch nichts am verspäteten Einsatz, oder? Da wird doch keiner live irgendetwas rumschieben. Und das Sample ansteuern, bevor das Ansteuerungssignal kommt, oder? Das wäre nicht nur ein Fall für die Geschmackspolizei (der einzige, bei dem ihre Existenz eine Berechtigung hätte), sondern auch für die Teams von Akte X und Fringe. Rein zeitverlaufsmäßig...
 
Die meisten "fetten" nicht nur an, sondern quantisieren ebenfalls . Dadurch werden die Signale auf die sogenannte Eins gezogen.
 
Moment, das Ansteuern eines Samples ändert doch nichts am verspäteten Einsatz, oder? Da wird doch keiner live irgendetwas rumschieben. Und das Sample ansteuern, bevor das Ansteuerungssignal kommt, oder? Das wäre nicht nur ein Fall für die Geschmackspolizei (der einzige, bei dem ihre Existenz eine Berechtigung hätte), sondern auch für die Teams von Akte X und Fringe. Rein zeitverlaufsmäßig...

Korrekt, das geht nicht mit einem Triggermodul.
Der größte Benefit beim live triggern liegt mMn in der Möglichkeit, die Anschlaglautstärke gleichmäßiger hinzukriegen.
 
Die meisten "fetten" nicht nur an, sondern quantisieren ebenfalls . Dadurch werden die Signale auf die sogenannte Eins gezogen.
Wie geht das, wenn der Schlag erst auf der 1,3 kommt?
Und - sorry, ich bin ein alter Sack und werde da wohl nicht mehr tolerant - vor allem, WARUM?
In (guter, nicht schäbiger) elektronischer Tanzmusik wird mittlerweile jeder Schlag von Hand verschoben, um diesen seelenlosen Computereffekt zu vermeiden und im Metal geschieht genau das Gegenteil. Drummer, die klingen wie Drumcomputer!? Alter!!!
 
Und - sorry, ich bin ein alter Sack und werde da wohl nicht mehr tolerant - vor allem, WARUM?
In (guter, nicht schäbiger) elektronischer Tanzmusik wird mittlerweile jeder Schlag von Hand verschoben, um diesen seelenlosen Computereffekt zu vermeiden und im Metal geschieht genau das Gegenteil. Drummer, die klingen wie Drumcomputer!? Alter!!!

Ich sag immer mal gern wieder "Weil sie's sonst nicht spielen können!"
Ok, das ist etwas krass ausgedrückt, aber wenn ich Drumer sehe, die einen Blastbeat nach dem anderen spielen und noch nicht mal schwitzen, dann lass ich's doch lieber gleich.
Siehe auch das letzte DISSECTION Live video; der Drumer strengt sich noch nicht mal an und es kommt ein Sound raus wie nur was.

Ich möchte nicht Alle über einen Kamm scheren, aber mich nervt das mittlerweile nicht nur auf Platte.

Und, wenn ich live nicht so spielen kann, wie auf Platte, lass ichs einfach, fertig!
In Zeiten von copy/paste ja auch nix Neues/Ungewöhnliches mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal gelesen (frag mich nicht nach der Quelle), das Fleshgod Apocalypse mal einen Gig absagen mussten, weil eben diese Technik ausgefallen ist. Der Drummer war "live" schlicht zu leise bei den Blastbeats. Verständlich, wenn der Stick kaum das Fell berührt. Also: Ein große Verbeugung vor allen Grindcore-Drummern, die schon in den 80ern flott UND knüppelig unterwegs waren (Mick Harris und Konsorten)!
 
Aber Overkill machen ja keinen Grindcore.
... da muß man jetzt bissi differenzieren: werden "nur" die Bass Drums getriggert oder das komplette Kit?

Für Ersteres gibt es div. Gründe, z.B., daß zwei so große Felle unter Live-Bedingungen (wechselnde Temperatur / Luftfeuchtigkeit, ständiger Aufbau / Transport / Abbau...) nur schwer in der identischen Stimmung zu halten sind; daß es schwierig für einen Drummer ist, bei einem Set mit vielen schnellen (bis noch viel schnelleren) Stücken die Bass Drum ordentlich knattern zu lassen; und, und, und. Deswegen nutzen das m.W. fast alle Bands, bei denen es regelmäßig flotter zur Sache geht.

Ein komplett getriggertes Kit wiederum ist schon was Anderes und afaik auch bei weitem nicht so verbreitet - davon kann man halten, was man will. M.E. besteht der größte Vorteil darin, daß richtig schnelle Fills dann live viel leichter zu spielen sind. Schnelle Fills sind nämlich, dessen ist man sich möglicherweise als Nicht-Schlagzeuger nicht so bewußt, sch... schwer.
Und ja, die Auswirkung auf den Snare-Sound ist natürlich auch nicht zu unterschätzen: Schlagzeuger, die die Fingertechnik nutzen, können live kaum eine ungetriggerte Snare spielen, weil diese dann i.d.R. einfach zu leise wäre.

Gruß

BFTD
 
... da muß man jetzt bissi differenzieren: werden "nur" die Bass Drums getriggert oder das komplette Kit?

Für Ersteres gibt es div. Gründe, z.B., daß zwei so große Felle unter Live-Bedingungen (wechselnde Temperatur / Luftfeuchtigkeit, ständiger Aufbau / Transport / Abbau...) nur schwer in der identischen Stimmung zu halten sind; daß es schwierig für einen Drummer ist, bei einem Set mit vielen schnellen (bis noch viel schnelleren) Stücken die Bass Drum ordentlich knattern zu lassen; und, und, und. Deswegen nutzen das m.W. fast alle Bands, bei denen es regelmäßig flotter zur Sache geht.

Ein komplett getriggertes Kit wiederum ist schon was Anderes und afaik auch bei weitem nicht so verbreitet - davon kann man halten, was man will. M.E. besteht der größte Vorteil darin, daß richtig schnelle Fills dann live viel leichter zu spielen sind. Schnelle Fills sind nämlich, dessen ist man sich möglicherweise als Nicht-Schlagzeuger nicht so bewußt, sch... schwer.
Und ja, die Auswirkung auf den Snare-Sound ist natürlich auch nicht zu unterschätzen: Schlagzeuger, die die Fingertechnik nutzen, können live kaum eine ungetriggerte Snare spielen, weil diese dann i.d.R. einfach zu leise wäre.

Gruß

BFTD
Fingertechnik?
 
... ups, sorry. Im Kontext des sehr schnellen Spielens ist mit "Fingertechnik" gemeint, daß man das Handgelenk völlig ruhig hält und den Stick nur mit den Fingern bewegt, mit einer Art wippender Bewegung. Such mal bei Youtube & Co danach (irgendeine Kombination aus "Snare" / "Finger technique" oder "Fingertechnik" / "Blast" etc.) - in einem Video sieht man es besser, als ich es ausdrücken könnte.
Der Vorteil ist eben, daß man sehr hohe Geschwindigkeiten damit einfacher als mit... öhm... klassischen Mitteln erzielen und insbesondere auch ermüdungsrfrei über längeren Zeitraum halten kann und dies dann auch sehr viel gleichmäßiger klingt (sowohl vom Tempo als auch von der Lautstärke her). Ist aber naturgemäß leiser, als wenn man richtig mit Schmackes drauf haut :D
Gibt übrigens auch Schlagzeuger, die das mischen - ich meine mich an ein Video von Marthyn von Belphegor zu erinnern, in dem er die Technik demonstriert und erklärt, daß er alle paar Takte zwischen Finger- und konventioneller Technik wechselt.

Gruß

BFTD
 
Das Schlimme daran ist, dass junge Metalohren mit dem "Getrigger-Scheiß" aufgewachsen sind und gar nicht mehr verstehen können, das sich gute Musik nicht durch Lautstärke definiert, sondern erst lebendig wird, wenn durch die Menschen in der Band Dynamik rein kommt. das gleiche gilt für kopierte Gitarrenriffs oder harmonisierte Vocals. Aufgrund von Technikwahn, Bequemlichkeit beim Spielen und Abmischen, etc. werden Trigger sehr häufig verwendet, was schon mal ausarten kann: damals beim Mayhem Gig in Wacken wurde ein Drumsolo mit komplettem Trigger-Kit gezockt...das war so erbärmlich.

Ich kann mir Overkill mit dem Drummer mittlerweile leider weder auf Platte noch Live geben. Habe Overkill auf dem Rock Hard über Livestream verfolgt und musste nach dem 2. Song leider abbrechen - und das wirklich erstmal nur wegen dem Sound der Kick-Drum. Auch wenn es macnhmal nervt, hat der Retro Hype was sehr gutes an sich: endlich wird wieder mehr Wert auf natürlichen Sound gelegt und die Musik dadurch auch wieder neu entdeckt. Auch Death Metal oder Thrash Metal funktioniert sehr gut ohne Trigger Beschiss.

Bitte nicht falsch verstehen:
Ich bin nicht generell gegen getriggerte Bass-Drums (kann auch gut ausbalanciert abgemischt werden), aber ein Schlagzeug ist ein perkussives Schlaginstrument und sollte m.E. nicht so elektrisch verstärkt werden, dass dadurch die Spieldynamik eingeschränkt wird.
 
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Ich denke, dass auch der "schneller=härter" Trend einiges dazu beigetragen hat.
Viele extrem schnelle Stücke lassen sich imo rein physisch gar nicht mehr bewältigen. So schnell kann man so hart gar nicht mehr spielen, glaube ich.
Wenn es reicht, ein Fell zu "streicheln" um einen satten Bumms zu bekommen, dann ist das was anderes. Rein zeitlich schon.
Egal wie stark ein Drummer ist, einen gewissen Weg muss der Stick schon zurück legen um mit Kraft auf das Fell zu treffen. Und die Zeit ist bei manchen Stücken einfach nicht da. Tippe ich das Fell nur an, reicht ein Abstand von einem cm oder weniger, um den Stick aufs Fell zu bekommen - so jedenfalls stelle ich mir das vor.

Wenn ich "jungen" Leute alte Scheiben vorspiele, fällt oft das Wort "Waschmittel-Drums" oder "Kartoffelkisten"-Sound....
 
Ich denke, dass auch der "schneller=härter" Trend einiges dazu beigetragen hat.
Viele extrem schnelle Stücke lassen sich imo rein physisch gar nicht mehr bewältigen. So schnell kann man so hart gar nicht mehr spielen, glaube ich.
Wenn es reicht, ein Fell zu "streicheln" um einen satten Bumms zu bekommen, dann ist das was anderes. Rein zeitlich schon.
Egal wie stark ein Drummer ist, einen gewissen Weg muss der Stick schon zurück legen um mit Kraft auf das Fell zu treffen. Und die Zeit ist bei manchen Stücken einfach nicht da. Tippe ich das Fell nur an, reicht ein Abstand von einem cm oder weniger, um den Stick aufs Fell zu bekommen - so jedenfalls stelle ich mir das vor.

Wenn ich "jungen" Leute alte Scheiben vorspiele, fällt oft das Wort "Waschmittel-Drums" oder "Kartoffelkisten"-Sound....

Es hat oftmals einen ganz pragmatischen Grund: es spart irre viel Zeit. Ein Schlagzeug so zu mikrofonieren und zu checken, dass es gut klingt, ist einfach ziemlich aufwändig. Einen Trigger steckst du vereinfacht gesagt an und bist mehr oder weniger fertig - mit der Garantie, dass du denselben Sound wie immer hast. Das erleichtert die Situation in live, wo es (gerade mit mehreren Bands) oft schnell gehen muss, enorm. Und im Studio spart es massiv Geld.
 
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