Mein erstes Fazit nach fast 2,5 Jahren professioneller E-Mobilität und 18.000 km:
(hatte ja schon vor über 20 Jahren ein Leicht-Mobil und fahre über 10 Jahre verschiedene Pedelecs)
Für mich/uns gibt es
nichts besseres! KEINE Sekunde bereut!
Klar, die 1000 km nach Sardinien fahre ich (leider) immer noch mit dem Diesel-Jumper (ca. 9 - 10 l/) - wegen Transport, Platz und Ausflügen.
Weder sind die jetzt neu verfügbaren E-Transporter wirklich passend, noch möchte ich das immense Geld ausgeben - zumal zukünftig für mich nicht mehr steuerrelevant.
Dabei geht es gar nicht so sehr um die unsinnige "german Reichweiten-Angst". Echte 250 km würden völlig ausreichen. Mit Schnellader und etwas Gemütlichkeit (wir machen sowieso alle 2 Stunden Hunde-Pause) geht das alles easy und weitgehend bezahlbar (teure Schnellader in der Schweiz). Ich werde aber bestimmt keinen D-Transporter mehr kaufen. Mit etwas Glück gibt´s in 3 - 5 Jahren das Entsprechende.
Ansonsten hatten wir in diesen 800 Tagen noch nie ein Reichweiten-Problem!
Selbst wenn "Laden vergessen", steht die ZOE morgens mit mind. 50 km in der Garage und ist jederzeit langsam zuHause (theoretisch kostenloser Solarstrom) nachladbar mit 3,5 kW
oder schneller (22 kW) 300 m weiter am Rathaus mit teurem Ökostrom
oder schneller (22 kW) 3 km weiter beim Lidl mit billigem Ökostrom
oder sonstwo. Die Auswahl ist sehr groß und wird von uns nicht benötigt.
Leider gibt es die kostenlosen Solarstrom-Tankstellen im Ort (3 x mit 11 kW) nicht mehr, weil SPD-geführte Verwaltung das steuerliche Prinzip nicht verstand und lieber einfach abschaltete.
Ich kann mit
meiner Zoe also in einer Stunde zwischen 10% und 50% der Akku-Kapazität (41 kWh) nachladen.
Die Neue kann auch mit CCS-Lader 50 kW schaffen!
Üblicher brauchen wir eigentlich nur 10 km täglich und einmal wöchentlich ca. 80km. Wegen der Krankheiten sind es nun mehrmals in der Woche ca. 90 km/Strecke.
Aber auch das hat noch nie zu einem Problem oder einer notwendigen Zwischenladung geführt. Wäre aber eben einfach möglich.
Unser 41 kWh-Modell kommt somit auf offiziell 328 km, lt. dem Durchschnitt auf ca. 250 und bei mir auf 350. Tatsächlich möglich wären aber 400.
Das Modell mit 50 kWh käme ca. 20% weiter.
Hätte es das gegeben, hätte ich nur einen 30 er Akku genommen.
Denn das, was den E-Autos ja pauschal angelastet wird (Rohstoff/Energieaufwand für den Akku), lässt sich mit der Akku-Größe stark regulieren.
Wie weit man mit einem vollen Akku kommt, hängt hiervon ab:
Fahrzeug 10%
Streckenart 40%
Fahrweise 40%
Witterung 10%
Soll heißen, wenn´s kälter wird, arbeitet die Batterie schlechter. Kommt sie aus der Garage macht das nicht mehr so viel aus. Braucht man für kurze Strecken viel Heizung, geht der anteilige Verbrauch natürlich hoch.
Dank der warmen Sitze oder gar mit einer Sitzheizung lässt sich das vermeiden.
Berg hoch fahren ist kein Problem. Bretter ich aber hoch und brauche 30 oder gar mehr KW, dann geht der Verbrauch natürlich hoch.
Genau wie beim Anfahren. Ich nehme kurzzeitig ca. 18 und dann geht´s mit 12 kW weiter, bis die ZOE rollen kann.
Vieles (aber nicht alles) kann man theoretisch auf der Runterfahrt wieder einspeisen.
Wer brettert und bremst, hat riesigen Verbrauch. Wer nach vorne schaut, rollen lässt und bremsen vermeidet oder gar zurück lädt, braucht wenig.
Somit benötigen manche E-Fahrer für 100 km 25 - 30 kWh = ca. 2,5 - 3 l Sprit
Zoe-Fahrer liegen bei 13 - 20 kWh, je nach dem.
Meine Frau rast mit 13 - 16 kWh
und ich schaffe es mit 10,5 - 14 kWh. Das sind also weniger als 1,5 l Sprit, der mich zu 95% NICHTS kostet.
Würde ich meinen EWS-Ökostrom ansetzen, wären es ca. 4 - 5 Euro. Mit Schnellader bis zu 10 Euro.
Kzf-Steuer ist 10 Jahre frei, Versicherung reduziert, TÜV & Co. günstiger, Parken kostet mich meistens nichts, THG-Quote bringt ca. 350 Euro, Abschreibung ist erhöht.
Somit spare ich im Jahr mind. 2.000 Euro gegenüber dem kleinen Pixo, den wir vorher 10 Jahre lang hatten.
Anschaffung der 1-Tages-Zulassung kostete knapp 12.000 Euro + Batteriemiete (Kauf war damals noch nicht möglich).
Für diesen Kauf-Preis hätte ich keinen vergleichbaren Benziner bekommen. Ich hätte dann aber auch eher einen Gebrauchten genommen.
Das Fahren macht immer noch viel Spaß, obwohl ich eben, für die Umwelt, auf das regelmäßige "An-der-Ampel- dem-dicken-BMW-davonfahren" und das "Überholen-wo-sich-sonst-keiner-traut" mittlerweile zu 95% verzichte.
Daher eben meist unter 12kWh/100km. Wenn notwendig, trete ich auch mal durch, um sofort 90 kW Leistung abzurufen.
Laut wird´s dabei dennoch nicht. Wobei moderne Limousinen natürlich viel leichter bei 130 Sachen rollen, als wir. Ich fahre aber eigentlich kaum noch mehr als 100 und dann ist das ein Traum.
Draußen machen wir bis 30 einen "Glockenklang", damit wir nicht überhört werden. Darüber surrt der Motor bzw. hört man die Räder.
Kein Mief, kein Lärm, keine Wolke an Ampel oder beim Losfahren oder im Stau stehen - der Motor ist einfach aus.
Warmfahren, u.s.w. braucht man alles nicht.
Das eingebaute Sound-System, klingt auch besser, als alles was ich gewöhnt war und wenn es wirklich mal kalt ist, ist der Wagen innerhalb von 30 Sekunden warm.
Da Garagen-Fahrzeug fahre ich aber fast immer ohne Heizung. Auch früher hatte ich nie mehr als 18-20° im Auto, im Sommer dann nicht weniger als 26°C.
Würden wir regelmäßig heizen oder klimatisieren, kämen Dank der WP-Technik aber nur 1 - 2 kWh/100 km dazu.
Meine 08/15-Werkstatt hat überhaupt kein Problem mit der Kiste und ich hatte auch noch nie Eines. Nur das Licht war etwas schwach und wir ließen uns diese NightBreaker (20 Euro) einbauen. Ach so, das eingebaute Tom-Tom kann man vergessen. Das kennt selbst Sachen aus 2020 nicht. Update Fehlanzeige. Da man oft von Fehlern nach Komplett-Updates hört, lassen wir unser "running system" ungechanged. Aber ich fahre eh meistens ohne oder eben mit Maps.
Auch wenn ich als Junger mal 2 Jahre einen 280 er Mercedes fuhr, bin ich nicht verwöhnt. 25 Jahre nur Kleinwagen. Daher finde ich das Fahrverhalten, Sitzkomfort, u.s.w. absolut gut, angenehm.
Wer Limousinen gewöhnt ist, kann natürlich nicht (mehr) so günstig umsteigen. Der Hype und die Lieferengpässe haben die Preise steigen lassen.
Auch bei den Gebrauchten, denen man vor 2 Jahren noch 50% Wertverlust nachsagte. Mancher hat seine Kiste mit Gewinn weiter verkauft! (teils Förder-Betrug)
Dennoch ist unterm Strich die E-Version meist nicht wirklich teurer, als der ähnliche Verbrenner.
Wer eigenen Solarstrom tanken kann und/oder Abschreibungsmöglichkeiten nutzt, fährt garantiert günstiger.
Wer wenigstens Lidl-Tanken kann und weite Strecken zur Arbeit hat, verdient eigentlich übers Kilometergeld.