Bei mir ist es eine Mischung aus beidem. Verborgene Schätze aus der Vergangenheit oder auch Klassiker, die sich mir bisher nicht offenbart haben, entdecke ich mit ähnlich kindlicher Neugier, wie den neusten Scheiß. Bei altem und ältestem Material kommt jedoch so eine gewisse fast schon mystische Komponente hinzu. Eine Auflösung der Zeit und eine sehr angenehme Verwischung von Wahrnehmungsebenen. Wie ein Gefühl der Nostalgie für etwas, das man zu kennen meinte, aber erst jetzt, im Nachklang, richtig zu spüren vermag. Als blätterte man in einem alten, gefundenen Fotoalbum und verliebte sich in eine Person, die man gar nicht kennt und auch gar nicht mehr kennenlernen kann, zumindest nicht in dieser Gestalt. Es macht mir die Zeitlosigkeit von Musik und die Flüchtigkeit und Macht der Zeit gleichermaßen bewusst. In beidem liegt für mich ein süßer Schmerz, vor allem aber Leben und Lust.