Es begab sich im Jahre des Herrn 2011, dass sich ein junger Student von einer privaten Kunsthochschule dachte, es wäre doch eine gute Idee mal eine Dokumentation über eine kleine extreme Metalband zu drehen. Leider kannte er keine und so suchte er landauf, landab das Internet ab, bis er eines Tages auf uns stieß. Er fragte an, ob wir uns das vorstellen könnten. Wir sagten: "Och, klar, warum nicht? Komm rum und erzähl uns mal, was du dir so vorstellst." Und so geschah es dann. Die Vorstellungen des jungen Mannes erschienen uns durchaus umsetzbar und so machte er sich mit seinen beiden Helferlein ans Werk, besuchte uns bei einer Probe, interviewte uns reihum in unserer heimischen Umgebung und begleitete uns auch bei einem kurzfristig zustande gekommenen Auftritt auf einer Art Sommerfest eines Metalclubs im Sauerland (es stellte sich heraus, das dies sein erstes Konzert überhaupt war).
Dann sahen wir erst einmal eine ganze Zeit lang nichts mehr von ihm. Irgendwann meldete er sich dann doch noch mal, erzählte, sein Werk wäre fast vollbracht und fragte, ob wir es okay finden würden, wenn er damit an einem Wettbewerb für Dokumentationen teilnähme. "Sicher, sag uns Bescheid, wann und wo wir uns selbst im Kino sehen können!" antworteten wir und harrten weiter der Dinge, die da kommen sollten. Wochen und Monate vergingen und nichts passierte. Dann, eines schönen Tages, kam wieder eine Nachricht. Das mit dem Wettbewerb habe nicht geklappt und auch sonst sei es anders gekommen als gedacht und er brauche den Film nun eigentlich gar nicht mehr fertig zu machen, aber er wolle es trotzdem tun, einfach aus privatem Interesse. Anbei schickte er uns einen Stapel Links, mit deren Hilfe man eine riesige Filmdatei herunterladen konnte. Im Prinzip war das der fertige Film. Wir sollten ihn uns einmal anschauen und eventuelle Änderungswünsche mitteilen. Wir sahen, staunten und lachten. Es war ein wirklich witziger Film geworden und es war erkennbar, dass der gute Mann mit seinen oft etwas seltsamen Fragen doch ein Ziel verfolgt hatte. Gut, es ist oft so geschnitten, dass es aussieht, als widersprächen wir uns ständig gegenseitig, die Aussagen sind oft nicht die allergehaltvollsten (manch einer hat auf seltsame Fragen lieber seltsam geantwortet statt nachzufragen, wie die Frage gemeint ist) und man fühlt sich nicht immer so richtig toll getroffen, aber der Film ist unterhaltsam (Vorführungen vor einem unabhängigen Testpublikum haben das bewiesen und zeichnet im großen und ganzen ein treffendes Bild von Chaos Descends zu der Zeit.
Dann verging noch einmal längere Zeit ohne dass wir etwas hörten. Irgendwann stellte sich heraus, dass die Testversion die finale werden würde und wir die Änderungen wohl selbst machen müssten (waren eigentlich nur Kleinigkeiten, bspw. hat er unseren Bandnamen falsch geschrieben.). Das hat dann auch noch eine gaze Zeit gedauert, aber vorgestern war es dann soweit und der Film wurde auf Youtube hochgeladen.
Zwei der porträtierten Mitglieder sind inzwischen nicht mehr dabei und ein weiteres war zwischendurch mal für etwas mehr als ein Jahr raus, während der Rest zu der Zeit unter anderem Namen weitermachte. Es hat lange gedauert, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.