Band-Datenbank Sleaze/Hard/Melodicrock, AOR & Glam Metal

Dem Vernehmen nach hat die Band gerade kürzlich ihr viertes Studioalbum aufgenommen, welches unter dem Titel “Revelation Highway'” voraussichtlich im November 2017 bei Frontiers Music SRL Records veröffentlicht werden soll.

Das Album kommt am 10.11.2017.
Die erste Single ( auf YT zu bewundern) lässt tatsäschlich
auf eine sehr starke Veröffentlichung hoffen.
 
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Genre:
Sleazerock

Status:
aktiv

Band (Originalbesetzung):
Taime Downe
– vocals
Greg Steele – guitar
Brent Muscat – guitar
Eric Stacy – bass
Mark Michals – drums

Diskographie:

Faster Pussycat
Released 1987
Wake me when it's over
Released 1989
Whipped!
Released 1992

(ich beschränke mich hier bewusst auf diese drei Alben...)


Facts:

Mit einigem Erstaunen habe ich soeben festgestellt, dass hier eine meiner absoluten Lieblingsbands bis Dato gänzlich unerwähnt geblieben ist: Faster Pussycat.
Die "Pussy's" gehören hier definitv noch 'rein ; in diesem Sinne - let's do it...

Faster Pussycat wurde 1985, also zu Beginn der Blütezeit des Glam-Metal, von Taime Downe in Hollywood gegründet. Neben Sänger Downe bestand die Ur-Formation aus den beiden Gitarristen Greg Steele und Brent Muscat. Nachdem sich die Positionen am Bass und am Schlagzeug während den Anfangszeiten häufig wechselten, konnte sich letztendlich eine erste fixe Besetzung in folgender Formation etablieren: Taime Downe (vocals), Greg Steele (Gitarre), Brent Muscat (Gitarre) sowie Kelly Nickels (Bass) und Mark Michals (Drums). Der Name der Band leitete sich im Übrigen vom Russ Meyer-Titten-Filmchen "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" ab...

Unmittelbar bevor sich die Band aufmachte, im Studio ihr Debut-Album aufzunehmen verletzte sich Bassist Kelly Nickels bei einem Motorradunfall schwer. Infolge eines komplizierten, mehrfachen Beinbruchs musste sich Nickels (vorerst) vom Musik-Bussines verabschieden. Seinen Platz in der Band nahm 1987 Eric Stacy ein.
(Kelly Nickels sollte sich später bei den L.A. Guns noch einen Namen machen...)

Nachdem die Band wieder komplett war, konnte bald darauf ein Plattendeal mit Elektra Records an Land gezogen werden, und schon kurze Zeit später fand sich das selbstbetitelte Debutalbum Faster Pussycat in den Regalen der Plattenläden wieder. Geboten wird Aerosmith-angehauchter Sleazerock mit den hervorzuhebenden Tracks "Smash Alley", "Babylon" oder auch "No room for emotion". Mein Lieblingssong war, ist und bleibt jedoch Track Nr. 4 "Cathouse"! Ein Rocker, der einfach richtig schön "Ass kickt"! Und das alles noch frech unterlegt mit einem Honky Tonk-Piano! Haaaach... Genau SO muss U.S.-Sleaze aus den Strassen L.A.'s tönen!

Bereits mit dem Erstlingswerk konnte sich die Band inmitten des Dschungels lidschattentragender Hairspray-Bands mehr als nur behaupten. Zahlreiche Liveauftritte sowie die beiden Promo-Videos zu "Bathroom Wall" und "Don't change that song"begeisterten sowohl Glam- wie auch Sleazerocker gleichermassen. Gegen Ende des Jahres 1987 folgte eine ausgedehnte U.S.-Tour mit Alice Cooper, David Lee Roth und Motörhead.

Zwei Jahre später folgte dann das zweite Album Wake me when it's over, welches das bereits bemerkenswerte Debutalbum sogar noch zu übetreffen vermochte und gemeinhin als das erfolgreichste Werk der Band gilt. Innert Kürze wurde der Goldstatus erreicht, und die Verkaufszahlen schnellten gewaltig nach oben; angetrieben vor allem auch durch die balladeske Hit-Single "House of pain". Auf MTV liefen die Videos zu "House of pain" sowie "Poison Ivy" praktisch ohne Unterbruch. Wer auf Aerosmith aber auch auf die Stones abfährt, der sollte sich dieses Werk unbedingt 'mal anhören. Im Vergleich zum Debut ist auf der zweiten Scheibe die Gitarrenarbeit stark verbessert und variantenreicher, um nicht zu sagen "erwachsener" geworden. Blues-Elemente finden sich da (“Gonna Walk”) und dort (“Cryin’ Shame” ) und mit dem bereits angesprochenen “House of Pain” haben auch Faster Pussycat ihr “Every rose has it's thorn”...

Während der anschliessenden Promo-Tour im Jahre 1990 wurde Drummer Mark Michals wegen angeblichen Heroineskapaden verhaftet und von der Band gefeuert. Den Rest der Tour absolvierten die "Schnellen Miezekatzen" dann mit Quiet Riot-Schlagzeuger Frankie Banali, ehe danach Brett Bradshaw als fixer Mann hinter dem Drumkit vorgestellt wurde. Es folgten weitere grössere Touren u.A. mit Kiss und Mötley Crüe.

1992 veröffentlichte die Band dann das dritte Werk Whipped! .
Mit dem Opener "Nonstop To Nowhere" ist darauf ein Song, der in gewissen Kreisen auch schon als "the best track to come out of the glam/hair metal era" betitelt worden ist. Auch wenn diese Scheibe für mich persönlich nicht an die beiden Vorgänger heranreicht - der vorerwähnte Song ist und hat schon Klasse!

1993 trennten sich die Wege von Faster Pussycat und Bassist Eric Stacy. Ein gewisser Aaron Abellira übernahm danach den Bass. Nach einer kleineren Aufwärmtour in Amerika konnte die Band auch in Japan in ausverkauften Hallen die Massen begeistern. Danach spielte man noch eine letzte "sold-out-Show" in Hollywood im bekannten Hollywood Palace, ehe die Band dann gegen Ende des Jahres 1993 endgültig auseinanderbrach. Die Bandmitglieder wandten sich entweder gänzlich von der Musik ab oder beschäftigten sich in der Folgezeit mit diversen anderen Projekten.

Sänger Taime Downe widmete sich fortan mehr dem Industrial Rock und rief zusammen mit Kyle Kyle von Bang Tango die Gruppe "The Newlydeads" ins Leben.

2001 erfolgte eine erste Wiedervereinigung von Faster Pussycat mit den Original-Mitgliedern Downe (Vocals), Muscat (Gitarre) und Steele (Gitarre). Begleitet und unterstützt wurden die drei von Downe's Bandkollegen aus "The Newlydeads" Xristian Simon (Gitarre), Danny Nordahl (Bass) sowie Chad Stewart (Drums).

Im gleichen Jahr wurde - wohl vor allem injiziert durch den Frontmann - eine Remix-Compilation mit dem Titel Between the valley of the ultra pussy veröffentlicht. Dabei wurde so mancher Fan der früheren Faster Pussycat bitter enttäuscht, sind auf besagter Scheibe doch vorwiegend Industrial-Remixe der früheren Klassiker zu hören. Trotz des Kiss-Covers "I was made for loving you" als Bonustrack war so ziemlich jeder, der solid gespielten Hardrock erwartet hatte oder aber mit dem Industrial-Rock nicht so sehr vertraut war, doch eher negativ überrascht von dieser - zugegebenermassen eher obskuren - Scheibe.

Gitarrist Greg Steele verliess 2001 die Band im Laufe der grossangelegten Reunion-Tour und wurde bis zum Ende der Tour von Tracii Guns ersetzt. Danach machte die Band als Quintett weiter, wobei zwischendurch Gitarrist Brent Muscat wegen terminlicher Probleme kurzzeitig durch Eric Griffin von den Murderdolls ersetzt wurde. Muscat kam zwar zurück, musste im Sommer 2005 aufgrund einer Krebserkrankung jedoch seinen Austritt aus der Band verkünden. In Michael Thomas wurde auch dieses Mal ein vollwertiger Ersatzmann gefunden.

Im Dezember 2006 traten die drei Originalmitglieder Brent Muscat, welcher sich erstaunlich gut erholt zeigte, Eric Stacy und Brett Bradshaw - zusammen mit Sänger Kurt Frohlich und Gitarrist Todd Kerns - ebenfalls unter dem Namen Faster Pussycat auf, was unweigerlich zu einem Namensstreit mit der Band um Taime Downe führte. Wohl nicht ganz zu Unrecht reklamierte Brent Muscat für sich, dass die Fans an Stelle irgendwelcher Industrial-Versionen vermutlich lieber die Original-Tracks von Faster Pussycat hören wollen... Schliesslich sicherte sich jedoch Downe die Namensrechte und tritt mit seiner Band in stetig wechselnder Besetzung bis heute noch auf, währenddem Muscat's Truppe zwar "nur" unter dem Namen Sin City Sinners weitermachte, wohl aber die weitaus gelungeneren Auftritte an den Tag legt(e), als sein - mittlerweile von ihm als Erzfeind betitelter - ehemaliger Bandkumpan...

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SVEN GALI

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https://www.youtube.com/watch?v=-xc7QQadUKQ

Sven Gali was a [URL='https://en.wikipedia.org/wiki/Hard_rock']hard rock
/sleaze metal band which originally started as a cover band in 1987 in Hamilton, Ontario, and Niagara Falls, Ontario, Canada. Their original lineup consisted of Dave Wanless (vocals), Dee Cernile (guitar), Andy Frank (guitar), Shawn Maher (bass), and Steve Macgregor (drums).

Sven Gali haben 2 LPs veröffentlicht
  • Sven Gali (1992) BMG Canada
  • Inwire (1995) BMG Canada
[/URL]

.... wobei eigentlich nur die erste Scheibe relevant ist, diese ist jedoch ein Killeralbum ohne Füller. Auf dem zweiten Album haben sie sich Richtung "Alternative" bewegt, und das Songwriting ist bescheiden.

Offiziell aufgelöst haben sie sich meines Wissens nach nie.

Members
  • Dave Wanless - lead vocals (1987-)
  • Dee Cernile - guitar (1987-; died 2012)
  • Andy Frank - guitar (1987-)
  • Shawn Maher - bass (1987-)
  • Steve Macgregor - drums (1987-1989)
  • Rob MacEachern - drums (1989-1991, 2007, 2009)
  • Gregg Gerson - drums (1991-1993)
  • Mike Ferguson - drums (1994-1996)
  • Roger Habel Jr. - drums (200:cool:









 
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Genre:
Sleazerock

Status:
aktiv

Band (Originalbesetzung):
Mark Slaughter
– vocals
Tim Kelly – guitar
Dana Strum – bass
Blas Elias – drums

Diskographie (nur Studioalben):

Stick it to ya
Released 1990
The wild life
Released 1992
Fear no evil
Released 1995
Revolution
Released 1997
Back to reality
Released 1999


Facts:

Nachdem die beiden Musiker Mark Slaughter und Dana Strum ihrer ehemaligen Band um Ex-Kiss-Gitarrero Vinnie Vincent (VV Invasion) ende 1988 den Rücken gekehrt hatten, wurde 1989 die eigene Gruppe mit dem naheliegenden Namen Slaughter gegründet. Ergänzt mit den Gitarristen Timothy Kelly und Schlagzeuger Blas Elias konnten Sänger Mark Slaughter und Bassist Dana Strum schon bald einen Plattendeal mit Chrysalis abschliessen.

Das 1990 veröffentlichte Debütalbum Stick It to Ya wird aus dem Stand zu einem durchschlagenden Erfolg für die Band. Auf dieser Scheibe liefert der Vierer ein wahres Sleaze-/Blues-/Metal-Feuerwerk ab! Ob es nun straighte Groove-Rocker sind ("Mad about you"), Partykracher für gröhlende Headbanger-Horden ("Up' all night") oder die spannungsgeladene Ballade à la Led Zeppelin ("Fly to the Angels") - Slaughter haben die ganze Palette des modernen Hardrock drauf und rocken hier, dass es eine wahre Freude ist.
Slaughter touren als Support für Kiss auf ihrer US-Tour; eine Europatour als Support für Cinderella wird wegen des Kriegsausbruchs im Irak abgesagt. Die Singles Up All Night und Fly to the Angels platzieren sich in den Top 40 der US-Charts, und Slaughter schaffen es mit acht Videos auf Platz 1 der MTV-Charts. Stick It to Ya wird mit Doppel-Platin ausgezeichnet. Aufgrund des Erfolges veröffentlicht die Plattenfirma ein Mini-Live-Album namens Stick It to Ya Live, welches fünf Songs enthält.

Das zweite Album The Wild Life erscheint 1992 und landet auf Platz acht der Billboard-Charts. Auch hier dominiert erneut erdiger, riffbetonter Heavyrock mit einer gewissen Portion Partyfeeling. Im Verlauf der Jahre 1992 und 1993 wurden insgesamt fünf Singles aus dem Album ausgekoppelt: Real Love, Out for Love, Dance for me Baby, (alle 1992), Days Gone By und Reach for the Sky (beide 1993), aber lediglich Real Love konnte überhaupt einen Charterfolg verbuchen. Slaughter touren mit Ozzy Osbourne durch die USA, doch der Grunge-Boom verändert die Musiklandschaft praktisch über Nacht. So spielt MTV die Videos der Band nicht mehr, und das zweite Album verkauft sich dadurch nicht ganz so gut wie das Debüt. Trotzdem tourt die Band in den folgenden Jahren stoisch weiter.

Das 1995 veröffentlichte, deutlich düstere und härtere Album Fear No Evil kann dann bereits nicht mehr an den Erfolg der alten Tage anknüpfen.

Revolution
(1997) präsentiert die Band in einem 1960er Psychedelic-Anstrich und erkundet teilweise völlig neue musikalische Pfade. Auch dieses Album floppt.

Am 5. Februar 1998 stirbt Gitarrist Tim Kelly bei einem Verkehrsunfall, als er mit einem Lastwagen kollidiert.
Die Band befindet sich zu dieser Zeit gerade im Studio, um am nächsten Album Back to Reality zu arbeiten. Die Aufnahmen werden mit dem Aushilfsgitarristen Jeff Blando fertiggestellt. Ende 1998 absolvieren Slaughter zusammen mit Firehouse, Warrant und Quiet Riot die Rock Never Stops-Tournee durch die USA. Das Album erscheint 1999.

2001 sind Slaughter erneut auf Tournee und spielen mit Vince Neil, Vixen und Ratt die Voices-of-Metal-Tour. Erneut spielt Jeff Blando Gitarre. Im selben Jahr steht Schlagzeuger Blas Elias für den Hollywood-Film Rock Star vor der Kamera, in welchem er den Drummer der fiktiven Band Blood Pollution spielt. Slaughter bekommen 2001 mehr Airplay als in den kompletten fünf Jahren zuvor. Im selben Jahr spielen sie mit Whitesnake, Warrant und Winger erneut auf der Rock-Never-Stops-Tour. Im Jahr 2004 absolviert die Band eine weitere US-Tour, um sich kurz darauf vorübergehend vom Tourleben zu verabschieden.

Seit 2007 ist die Band - in unterschiedlichster Besetzung - immer mal wieder "on tour"; unter Anderem bei solch legendären Festivals wie dem "Monster of Rock Cruise" oder dem "Rocklahoma" oder auch bei uns in Europa am "Sweden Rock-Festival".
Neuer Mann am Schlagzeug ist nun schon seit geraumer Zeit Zoltan Chaney, welcher unter Anderem auch immer mal wieder auch für Vince Neil trommelt.

Besonders wegen der beiden ersten Alben kann Slaughter mit Fug und Recht als eine der letzten erfolgreichen Hair-Metal-Bands bezeichnet werden, bevor die Grunge-Welle die Rocklandschaft nachhaltig veränderte...

 
D'Molls


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Genre: Glamrock

Status:
aufgelöst (bzw. teil-aktiv)

Band:
Desi Rexx
– vocals
S.S. Priest – guitar
Lizzy Valentine– bass
Billy Dior – drums

Diskographie (nur Studioalben):

D'Molls
Released 1988
Warped
Released 1990
D-Sides
Released 2011

Facts:

Die 1984 in Illinois unter dem ursprünglichen Namen "The Chicago Molls" gegründete Band bestand im Original-Lineup aus Sänger/Gitarrist Desi Rexx, Bassist Lizzy Valentine, Gitarrist S.S. Priest und Drummer Billy Dior.
Nach erfolgter Namensänderung versuchte die Band - wie schätzungsweise 759 andere Bands zu dieser Zeit auch - ihr Glück in Hollywood. 1985 sollte die Zeit reif sein, um in Los Angeles einen Plattenvertrag zu erhalten. Vorerst gestaltete sich das Ganze jedoch als durchaus nicht ganz einfach: Gitarrist S.S. Priest war nämlich zu jener Zeit noch bei seiner ehemaligen Band Diamond Rexx unter Vertrag und konnte so den Trip nach L.A. nicht mitmachen. Aus diesem Grund wurde Priest vorübergehend durch einen Gitarristen namens Sean Freehill ersetzt, worauf es der Band tatsächlich gelang, einen Vertrag mit Atlantis Records zu unterzeichnen. 1986 war dann auch S.S. Priest wieder am Start, womit einer Veröffentlichung des Debuts nichts mehr im Wege stand. Das 1988 veröffentlichte, selbstbetitelte Album konnte die Erwartungshaltung der Fans (und vermutlich auch diejenige der Band selbst) nicht erfüllen. Das Video für den Song "777" wurde zwar tatsächlich auf MTV gespielt, konnte aber die Plattenverkäufe auch nicht merklich ankurbeln. Geboten wurde bzw. wird auf dieser Scheibe Glamrock mit hie und da ein paar Aerosmith-Akkorden, einer Prise Poison (bei "Dressed to Thrill"), folkloristischen Zeppelin beim 50-sekündigen "French Quarter" sowie jede Menge Mötley Crüe ("All I want" oder auch "Rally Baby" - die Antwort von d'Molls auf "Smokin' in the boys room"...). Gesamthaft betrachtet muss man jedoch festhalten, dass sich die Band soundtechnisch und auch in Bezug auf die Songqualität nie auf dem Level der vorerwähnten Gruppen bewegt.

Zwei Jahre später folgte dann das Nachfolgewerk "Warped". Die Band hatte zu diesem Zeitpunkt ihr Glam-Image offensichtlich abgelegt und tritt hier deutlich funkiger-sleaziger, ja einfach irgendwie "grooviger" in Erscheinung. Zugegeben, das - ähm... naja... sagen wir der Fairness halber 'mal "durchschnittliche" - Debut zu übertreffen war nicht wirklich eine Herausforderung; das von Kevin Beamish produzierte Warped beeindruckt aber bereits mit dem sehr gelungenen Opener "My Life", in welchem Frontmann Desi Rexx glatt als Mark Slaughter durchgehen könnte. Aber auch die Tracks "Down T'Nothin", das dreckig-rotzig gespielte "Backstage Bombers", "Real Love", das rockige' "Centerfold Girl" oder der melodiöse Schlusssong "Father Time", welcher im Entferntesten etwas an John Lennon's "Imagine" erinnert, sind beileibe nicht von schlechten Eltern. Mit dieser Scheibe gewinnen die d'Molls zwar nicht den Originalitätspreis, spielen dafür aber soliden, geilen Partyrock!

Leider löste sich die Band 1991 kurz nach diesem gelungenen Output auf.

Ab ca. 2009 treten jedoch vor allem Desi Rexx und S.S. Priest wieder vermehrt unter dem Namen d'Molls auf.

Zwanzig Jahre später, 2011, veröffentlichten die Band dann auf FnA Records ein Compilation-Album mit dem Titel "D-Sides". Dieses Werk beinhaltet rare Demotracks sowie diverses bislang unveröffentlichtes Material aus der gesamten Bandkarriere.

 
Zuletzt bearbeitet:
Sven Gali

.... wobei eigentlich nur die erste Scheibe relevant ist, diese ist jedoch ein Killeralbum ohne Füller. Auf dem zweiten Album haben sie sich Richtung "Alternative" bewegt, und das Songwriting ist bescheiden.

Dem kann ich nur zustimmen!
Vom zweiten Album ist mir nur noch in Erinnerung geblieben, dass ich dieses schon recht bald nach dem Kauf wieder irgendwo verscherbelt habe...
Die erste Scheibe ist aber absolut stark. Angefangen beim Opener "Under the influence" - welcher nur schon wegen des genialen Intros hörenswert ist -, das vorwärtstreibende "Freaks" , bis zum noch schnelleren "Stiff competition" oder auch "25 Hours a day" - irgendwie findet sich auf dieser Platte schlichtwegs kein Ausfall. Die Kanadier haben mit diesem Werk echt überzeugt. Weiss der Teufel, warum beim Nachfolgewerk so dermassen danebengegriffen wurde...
 
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Gründungsjahr/ort: 1987/ Perth (Australien)

Genre: Hardrock, Melodicrock

Status: aufgelöst

Line-up:
James Pool: Schlagzeug
Don Benson: Bass
Graham Greene: Gitarre
John Calabrese: Keyboards
Dave Crosby: Gesang

Bekanntheitsgrad:
:verehr:

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Fakten:
Gegründet wurde die Band im Jahre 1987. Insgesamt brachten es Ice Tiger auf gerade einmal ein Album (1993), welches laut Angaben ein Jahr nach deren Auflösung, im Jahre 1992, erschien. Auf Love `N`Crime bieten die Australier recht starken, teils bluesigen Hardrock, der stilistisch L.A.-Luft atmet. Dass man auch dem AOR nicht abgeneigt ist, zeigen Stücke wie das tolle Running For Cover. Am ehesten würde ich Ice Tiger mit den Amis von Tangier vergleichen. Wer also auf Tangier steht, sollte auch mit den Australiern eine Menge Spaß haben.
Inwiefern die Jungs in ihrer Heimat erfoglreich waren, ist mir nicht bekannt. Sicherlich wird hier das Rad nicht neu erfunden, trotzdem ist Love `N`Crime immer noch gut genug, um als Juwel des melodischen Hardrocks genannt zu werden. Das Album ist natürlich längst vergriffen, jedoch ab und an für verhältnismäßig kleines Geld zu bekommen.
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Diskographie

Love `N`Crime (1993)
 
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Gründungsjahr/ort: 2013, Deutschland

Genre: Sleazerock

Status: aktiv

Line-up:
Catt Simmons: Gesang, Gitarre
Chris White: Gitarre
Baku Ginn:Bass
Nils Berger*: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :verehr:

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Fakten:
Bei den Begriffen Deutschland und Sleaze/Glam fallen einem nicht wirklich viele und vor allem nennenswerte Bands ein. In der Neuzeit haben insbesondere Hollywood Burnouts und Kissin` Dynamite vom sich reden gemacht, obwohl zweite Band, abgesehen vom Aussehen, nicht wirklich viel mit Glam uns Sleaze zu tun hat.
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Beastless wurden 2013 von Catt Simmons und Chris White gegründet. Auf der Suche nach einem würdigen Bassisten wurden sie in Baku Ginn fündig. Ich habe keine Ahnung was diese Jungs für Beziehungen haben, jedoch spielten sie bereits mit Genre-Größen wie Bulletboys zusammen. 2016 zockten die Jungz sogar im legendären Whisky A Go Go in Los Angeles. Ihre EP, kurz XXXX genannt, erschien 2015 und enthält vier erstkalssige Sleaze-Nummern. 2016/17 verbracht sie meherere Wochen im Village Recorderin-Studio in L.A. und nahmen dort mit Mike Clink (Produzent von Guns ‘n Roses, Mötley Crüe, Whitesnake, Megadeth) ihr Debüt auf. Die erste Single wurde 2017online released und heißt Number One. Obwohl im Booklet ihrer EP auch Schlagzeuger Nils Berger genannt wird, ist mir nicht bekannt, dass er auch fest in der Band ist. Live natürlich immer zu viert, posiert die Band auf den meisten Promophotos bloß zu dritt.



Diskographie
XXXX (EP; 2015)
 
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Genre:
Glamrock

Status:
aufgelöst

Band:
Sally Cato
– vocals
Bart Lewis – Leadguitar
J.D. Malo – bass
Matt Stelluto – drums

Diskographie:

Smashed Gladys
Released 1985
Social Intercourse
Released 1988


Facts:
Zwar wurden Smashed Gladys im Jahre 1984 ursprünglich in Toronto, Kanada von Rock-Göttin, Sex-Diva und Sängerin Sally Cato und Gitarrist Bart Lewis gegründet; allgemein bekannt ist die Truppe jedoch als New Yorker-Band. Im "Big Apple" wurde das Line-up vervollständigt und die ersten richtigen Schritte im Musikbussines getätigt. Die dem Glamrock zuzuordnende Band bestand in ihrer Ursprungsformation neben den bereits erwähnten Gründungsmitgliedern zusätzlich aus J.D. Malo am Bass sowie Matt Stelluto am Schlagzeug. Ergänzt wurde die Combo vom zweiten Gitarristen Marcel La Fleur.

Obwohl die Band schon sehr bald lokalen Bekantheitsgrad erlangte und unter anderem kurzzeitig sogar eine Zusammenarbeit mit Gene Simmons von KISS zur Debatte stand (welche sich dann aber aufgrund musikalischer Differenzen bzw. aufgrund unterschiedlicher Auffassungen hinsichtlich gemeinsamer Karriereplanung doch nicht ergab), dauerte es eine rechte Weile, bis mit dem selbstbetitelten Debutalbum 1985 ein erster musikalischer Output erfolgte. Nebst der Tatsache, dass sich die Band bereits aufgrund ihrer geografischen Herkunft (Ost- statt Westküste) von der damaligen Bandmasse abzuheben vermochte trug sicherlich auch das Charisma von Frontfrau Cato zur gesteigerten Aufmerksamkeit der Band bei, und so erlangte auch das Debutwerk ein durchwegs positives Feedback. Dies, obwohl auf dem Werk im Prinzip "nur" eingänglicher sleazy Street-Rock geboten wird. Nicht mehr und nicht weniger. “Hard To Swallow” kann wohl als Highlight dieses Debutwerks bezeichnet werden, obwohl dann doch dem Track “17 Goin' on crazy” die Ehre als erste Single-Auskopplung zuteil wurde.

Nach dem Albumrelease folgte eine ausgedehnte U.S.-Tour zusammen mit Cheap Trick. Weitere Tourauftritte folgten 1987, unter Anderem mit Ace Frehley (Frehley's Comet) und Nazareth.

1988 erhielt die Band zur eigenen Überraschung einen Plattendeal mit dem Branchenriesen Elektra, womit der Veröffentlichung eines zweiten Werks nichts mehr im Wege stand. "Social Intercourse" erblickte kurz darauf das Licht der Welt. Das Album tönt bedeutend ausgereifter und schlichtwegs einfach besser als noch das Debut, was nicht zuletzt an der guten Arbeit von Produzent Rik Browde liegen dürfte. Lustigerweise finden sich auf dem zweiten Werk auch einige Songs, welche bereits auf der ersten Scheibe ihren Platz hatten, in der Reprise jedoch deutlich druckvoller und eingängiger daherkommen ("17 goin' on crazy", Eye of the storm", "Hard to swallow"). Marcel La Fleur hatte die Band inzwischen verlassen und wurde von Roger Lane ersetzt. Lane ist denn auch auf dem zweiten Album zu hören.
Hevorzuheben sind von dieser - für mich abolut geilen, wenn auch aufgrund der Lyrics bisweilen sehr klischeehaften (Sex n' Booze...) - Platte aus meiner Sicht der Opener “Lick It Into Shape”, “Play Dirty”, “Legs Up” und (erneut) “Hard To Swallow”. Das Highlight für die Band dürfte wohl die Tatsache gewesen sein, dass niemand Geringeres als Ozzy Osbourne die Background-Vocals zum Song “Cast Of Nasties” beigesteuert hat...

Die Band supportete daraufhin die Killer Dwarfs in Ohio und begann erneut zu touren. Allerdings nicht allzu lange...; bereits 1989 begann die Band nämlich auseinanderzufallen. Gitarrist Roger Lane wechselte zur Band The Throbs, während Bassist J.D. Malo vorübergehend bei Michael Monroe's Band einstieg. Sängerin Cato verabschiedete sich gänzlich aus dem Rampenlicht. Ein doch recht apruptes Ende, so quasi auf dem Höhepunkt...
Wenn man sich "Social Intercourse" so anhört, dann kommt man unweigerlich zum Schluss, dass man sich von dieser genialen Band gerne noch das eine oder andere Werk mehr angetan hätte...


 
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Genre:
Glam-/Sleazerock

Status:
aufgelöst

Band:
Todd Poole
– vocals
Sid "Boogie" Fletcher – Leadguitar
Josh Weil – bass
Scotty T – drums

Diskographie:
Want Some?
Released 1992
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Want some more?
Released 2013
Stripped
Released 2013
Live at Nightmoves
Released 2013


Facts:
Die kurzlebige Band Roxy Blue verpasste leider die Blütezeit des "Hairmetals" und konnte sich trotz sehr gelungenem Debut leider nicht (mehr) gegen die aufkommende Grunge-Welle behaupten. Dennoch darf und sollte sie in dieser Datenbank nicht unerwähnt bleiben;

In Memphis, Tennessee, taten sich 1990 die vier Musiker Todd Poole (Vocals), Sid Fletcher (Gitarre), Josh Weil (Bass) und Scotty T (Drums) zusammen, um unter dem Bandnamen Roxy Blue der gemeinsamen Leidenschaft für soliden Hardrock zu frönen.
Leider konnten weder ein 1992 von Starproduzent Mike Clink produziertes, beachtlich klingendes Debutalbum (Want Some?) noch dessen exquisites Cover noch die als "Live-recording with no edits, no dubs, no breaks, no shit" angekündigte Singleauskopplung “Rob The Cradle” der Band zum heissersehnten Durchbruch und zum erhofften Starruhm verhelfen.
Der Band einziges Werk Want Some? beinhaltet partytaugliche Rock-Songs (hervorzuheben: "Love's got a hold on me"), darunter das gelungene (zumindest besser klingende als Poison's Versuch auf Hollyweird...) The Who-Cover "Squeeze Box". Natürlich dürfen auch die "Hair Metal-typischen" ruhigeren Tracks wie "Luv on me" oder das balladeske "Times are changin' " nicht fehlen.
Alles in Allem ein Werk, dass nicht in erster Linie durch besondere Originalität oder noch nie da gewesene Meisterwerke besticht, das aber dennoch einfach Laune macht und jede Rockparty zum Sieden bringt.

Nach dieser Erstveröffentlichung folgte eine ausgedehnte U.S.-Tour zusammen mit Babylon A.D. und Wildside - die allgemein aufkommende musikalische Richtungsänderung bedeutete letztendlich aber auch das Aus für Roxy Blue. Flannel-Shirts, Converse-Sneakers und speckige Jeans ersetzten Spandex, Lidschatten, Haarspray und all die schönen Dinge, welche die Szene rund um den Sunsetstrip der späten Achtziger so geprägt haben. Roxy Blue waren eine weitere gute Band, welche von der Grungeexplosion einfach weggefegt wurde.


Im Jahre 2013 veröffentlichte FnA Records die folgende drei Alben: Want Some More, Stripped and Live At Nightmoves. Want Some More besteht dabei aus Demoaufnahmen jener Songs, die es dann letztendlich nicht auf das Debut schafften. Die Aufnahmen auf Stripped stellen einerseits bekanntere Bandklassiker und andererseits weiteres bislang unveröffentliches Material dar - alles nur auf's Notwendige reduziert. Ohne Schnick-Schnack und Overdubs. Live At Nightmoves ist ein Livemitschnitt des letzten Auftritts von Roxy Blue, bevor die Band von Tom Zutaut entdeckt wurde, einen Plattendeal mit Geffen unterzeichnen und nach Los Angeles übersiedeln konnte.



 
@Saro und alle anderen Ersteller: danke für diesen wunderschönen Thread:top:. Habe hier schon intensiv reingestöbert und ein paar starke Empfehlungen mitgenommen - z.B. liefen Firehouse bis gestern unentschuldbar komplett unter meinem Radar...
 
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Genre: Hardrock

Status:
aktiv

Band (Originalbesetzung):
Milijenko "Michael / Mike" Matijevic
– vocals
Chris Risola – leadguitar
Frank Di Costanzo - rhythm guitar
James Ward – bass
John Fowler – drums

Diskographie:

Steelheart
Released 1990
Tangled in Reins
Released 1992
Wait
Released 1996
Good 2B alive
Released 2008
Through Worlds of Stardust
Released 2017

Facts:
Die anfangs der 1980er-Jahre ursprünglich unter dem Namen Red Alert im Staate Connecticut gegründete Band bestand zu diesem Zeitpunkt aus dem aus Kroatien eingewanderten Mike Matijevic (Gesang), den beiden Gitarristen Chris Risola und Frank Di Costanzo, James Ward (Bass) und John Fowler (Schlagzeug). Letzterer ersetzte gleich zu Beginn der Bandkarriere den ursprünglichen Drummer Jack Wilkenson. Nachdem die Band jahrelang durch lokale Clubs tingelte, emigrierte sie der Karriere wegen ins sonnige Kalifornien, wo es ihr tatsächlich gelang, Ende der 1980er-Jahre einen Deal bei MCA Records zu ergattern. Kurz darauf wurde Red Alert in Steelheart umbenannt.

Im Mai 1990 veröffentlichte die Band das selbstbetitelte Debütalbum, welches durch die Powerballade I’ll Never Let You Go und massives Airplay auf MTV zu einem riesigen Erfolg für die Band wurde und durchwegs gute bis sehr gute Kritiken erhielt. Die angesprochene Single erreichte Platz 23 der US-Charts, und das Album schaffte es auf Platz 40 der Alben-Charts, was letztendlich nichts anderes als Platin-Status bedeutete.
Die auf diesem - für ein Debut erstaunlich kompakt wirkenden - Werk enthaltenen Songs liegen grösstenteils voll in der Hardrock-Schiene, wobei die recht grosszügig eingestreuten Rhythm n' Blues-Elemente den eigentlichen Charme dieses Albums ausmachen. "Sheila" sei als solches Beispiel genannt. Das Steelheart aber auch ordentlich Gas geben können, beweisen die straighten Rocker wie "Love ain't easy", "Gimme Gimme" , "Rock n'Roll (I just wanna)" oder "Down n' dirty". Hervorzugeben gilt es sicherlich auch die Gesangsleistung von Shouter Mike Matijevic. Dessen kraftvolles über mehrere Oktaven reichende Powerorgan ist gewissermassen Herz und Seele der Band.

Das Nachfolgealbum Tangled in Reins erschien 1992.
Steelhearts zweites Scheibchen glänzt weniger durch musikalische Neuerungen als vielmehr durch konsequente Fortführung jener Trademarks, die dafür sorgten, dass bereits das Debüt der Band in den Staaten gut 700.000 Käufer fand. Tangled in Reins ist einmal mehr superprofessionelles Americana für die MTV-Generation, bestückt mit melodischen Hochkarätern, die vom stimmgewaltigen Michael Matijevic mit seinem so kräftigen wie glasklaren und hohen Timbre perfekt intoniert werden und teilweise gewaltig gitarrenverzerrt und mit wuchtig-schneller Rhythmik ("Steelheart") oder schlicht und einfach schmalzig daherkommen ("Mama Don't You Cry"). Wer auf Bands wie Firehouse und Trixter schwört wird hier bestens bedient.
Die angesprochene Single "Mama Don't You Cry" erreichte vor allem im fernen Osten hohe Chartplatzierungen, weshalb sich die Band im September 1992 auf eine grossangelegte Asien-Tour begab. Auf der darauffolgenden US-Tour mit Slaughter wurde Sänger Mike Matijevic beim Konzert in Denver von einer herunterstürzenden Lichttraverse am Kopf getroffen und schwer verletzt, was für die Band ein herber Rückschlag, und letztendlich - begünstigt durch die wachsende Bedeutung des Grunge und den damit verbundenen massiven Popularitätsverlust der Hair-Metal-Bands - den Untergang bedeutete.

Sänger Matijevic litt monatelang unter den Folgen des Unfalls und arbeitete danach hart an seinem Comeback.
1996 versuchte Matijevic mit veränderter Besetzung (Gitarrist Kenny Kanowski, Bassist Vincent Mele und Drummer Alex Makarovich) einen neuen Anlauf und veröffentlichte das Album Wait, das in Asien recht erfolgreich war, aber im Rest der Welt entweder floppte oder gar nicht erst erschien. Immerhin war bzw. ist der auf diesem Album enthaltene Song "We All Die Young" im Film Rock Star mit Mark Wahlberg zu hören.

Im März 2005 wurde bekannt, dass Matijevic mit Steelheart an einem neuen Album arbeitete. Im Studio wurde er von dem Bassisten Sigve Sjuresen, dem Gitarristen Uros Rasovski und dem Schlagzeuger Mike Humbert unterstützt. Im November 2006 erschien die erste DVD der Band. Still Hard enthält drei Stunden Konzertmitschnitte, Videos und Interviews. Ebenfalls im November gingen Steelheart zum ersten Mal seit Jahren wieder auf US-Tour. Neben Matijevic und Schlagzeuger Mike Humbert gehörten der Bassist Myron Dove und die beiden Gitarristen T-Bone Andersson sowie der Rückkehrer Chris Risola zur Band. Zudem wurde die EP Just a Taste veröffentlicht, die einen Vorgeschmack auf das neue Album Samurai bieten sollte. Dieses erschien schließlich im November 2008, allerdings unter dem geänderten Titel Good 2B Alive.
Viele Tempo- und Rhythmuswechsel zeichnen die Kompositionen auf dieser Scheibe aus. Good 2B Alive dürfte wohl eher nichts für Anhänger der früheren Steelheart-Werke sein; wer sich für etwas begeistern kann, was ich als Modern Progressive Hardrock bezeichnen würde, kann aber gerne eine Hörprobe wagen.

Die Band ist nach wie vor "on the road" und beehrt auch den europäischen Kontinent immer mal wieder.

Im September dieses Jahres (also 2017) veröffentlichte Frontier Records das neue Album Through Worlds of Stardust. Diversen Reviews zufolge soll es sich dabei um ein "melodic album for fans of radio friendly, nostalgic rock" oder um ein "bodenständiges und möglichst zeitloses Hard Rock Album" handeln.
Ich selbst kenne das jüngste Werk noch nicht und masse mir daher kein Urteil an - sollte es allerdings in die gleiche Kerbe schlagen, wie die beiden ersten Alben (was ich allerdings irgendwie bezweifle...), dann würde dies (für mich) wohl unweigerlich einen Pflichtkauf bedeuten!

 
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Genre: Hairmetal/Hardrock

Status:
aufgelöst

Band:
Paul Lancia
– vocals
Bart Walsh – guitar
John Billings – bass
Scott Patterson– drums

Diskographie:

LANCIA
Released 1992



Facts:
Eher schwierig gestaltet sich das Unterfangen, etwas über diese Indie-Band aus L.A. in Erfahrung zu bringen. Facts sind im Netz äusserst spärlich vorhanden, und generell war diese Truppe immer irgendwie "ausserhalb des Radars" des Mainstream-Hardrockers... Ich versuch trotzdem mal etwas zusammen zu tragen...
Gegründet wurden LANCIA im Jahre 1988 in den Strassen Hollywoods vom Gitarristen Bart Walsh und Sänger Paul Lancia (Ex-Pair A Dice), welcher gleichzeitig als Namensgeber der Band fungierte (okay, diese Recherche war nicht extrem schwierig... :)). Ergänzt wurde dieses Duo durch John Billings am Bass und Scott Patterson am Drumkit.

Das (leider) einzige Werk der Band, das selbstbetitelte und über das kleine Label AIE Records veröffentlichte Debutalbum aus dem Jahre 1992, bietet soliden, griffigen Hardrock mit eingängigen Melodien, stilistisch angesiedelt irgendwo zwischen Tyketto, Bulletboys, White Lion, Hardline, Danger Danger und Van Halen. :) Letzteres überrascht insofern nicht wirklich, als dass der Mann an der Gitarre, Bart Walsh, nach seinem Engagement bei Lancia mit der Van Halen-Tributeband The Atomic Punks erfolgreich sein sollte (und etliche Jahre später sogar gemeinsam mit David Lee Roth auf der Bühne stehen sollte).
Lancia bietet eine durchwegs ausgewogene Mischung zwischen Melodic- und Hardrock, gewürzt mit einer Prise Glam. So erinnert z.B. "Sweet Melody" ansatzweise irgendwie an Poison's "Fallen Angel". Mit der Ballade „Still In Love“ oder den Rockern "You can't keep a goodman down", „Pain Sweet Symphony“ und "Wrecking Ball" sind noch ein paar weitere hörenswerte Songs an Bord.
Pony Canyon veröffentlichte übrigens das Album Lancia in Japan, wo es - ganz im Gegensatz zur übrigen Welt - ziemlich hohe Wellen zu werfen vermochte.
Auch wenn dieses Album weder durch übermässige Originalität noch durch überdurchschnittliches Songmaterial besticht - zur Ergänzung der eigenen Hairmetal-Sammlung eignet sich dieses Werk allemal.
 
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Genre: Hardrock

Status:
aktiv

Band (Originalbesetzung):
Terry Ilous
– vocals
Marc Diglio – guitar
Patt Fontaine – bass
Paul Monroe – drums

Diskographie:

XYZ
Released 1989
Hungry
Released 1991
-------------------------
Letter to God
Released 2003
Rainy Days
Released 2005
Forbidden Demos (Comp.)
Released 2005

The best of XYZ (Comp.)
Released 2008

Facts:
Die Wurzeln der Band XYZ reichen zurück bis nach Frankreich, wo die beiden Musiker Patt Fontaine und Terry Ilous in Lyon ihre musikalischen Gehversuche wagten. Nachdem diese Beiden mangels Perspektiven in heimischen Gefilden 1986 nach Los Angeles übersiedelten konnte die Karriere von XYZ so richtig beginnen, wobei sich die Band schon recht bald den Status der inoffiziellen Hausband im legendären "The Whisky A Go Go" erspielen konnte. Mit an Bord waren zu jenem Zeitpunkt noch Gitarrist Bobby Pieper und Schlagzeuger Joey Pafumi.
Anlässlich eines dieser Clubgigs konnte die Band die Aufmerksamkeit von Don Dokken auf sich ziehen, welcher der Truppe dann letztendlich 1989 auch zu einem Plattendeal verhelfen konnte. Im Zuge der Plattenaufnahmen wurden Marc Diglio (Guitar) und Paul Monroe (Drums) rekrutiert, welche die bisherigen Pieper and Pafumi ersetzten.
Das von Don Dokken produzierte Debut wurde 1989 veröffentlicht und beinhaltet die beiden Hits "Inside Out" und "What Keeps Me Loving You". Die Videos zu diesen beiden Tracks erhielten beachtliches Airplay (MTV Headbanger's Ball). Trotzdem konnte das Album die allgemeinen Erwartungen nur teilweise erfüllen, auch wenn dieses Werk für mich den Vergleich mit anderen Bands dieses Genres keineswegs zu scheuen braucht. Geboten wird Hardrock à la Dokken mit zeitweise leichtem Blueseinfluss. Der Albumopener "Maggy" ist ein Rocksong mit sing-along Chorus, und mit "After the Rain" fehlt auch die für "Hairbands" typische Ballade nicht.

Das Nachfolgewerk Hungry hatte 1991 dann noch weniger Erfolg und konnte sich nicht in den Charts platzieren. Diese objektive Aussage steht so völlig im Gegensatz zu meinen subjektiven Eindrücken dieser Scheibe.
Komischerweise gefällt mir persönlich nämlich diese Platte besser als das gemeinhin höher gelobte Debut.
Irgendwie geht es hier einfach mehr zur Sache. Hier kommt einfach mehr Party-Feeling auf, wie ich finde.
Obwohl auch hier die meisten Songs einen leichten Bluestouch aufweisen wird doch mehrheitlich bzw. hauptsächlich einfach gerockt, was das Zeugs hält. Bereits die ersten beiden Stücke "Face Down in the Gutter" und "Don't say no" bringen das Blut so richtig schön in Wallung und machen das Album für mich bereits zu einem der besten resp. meistgehörtesten meiner Sammlung. "When the Night Comes Down" oder "Feels good" stehen den vorgenannten Tracks um nichts nach. Und dann "Shake down the walls"... ach man, was erzähl ich hier... Dieses Werk hat dermassen viele starke Songs; Einfach nur kaufen, kaufen, kaufen!!! :jubel:
Das Album beinhaltet zudem ein gelungenes Cover von Free's "Fire and Water." Terry Ilous' grossartige, klare und dennoch leicht sleaze-angehauchte Stimme gepaart mit den genialen Gitarrensolos von Marc Diglio bilden das Fundament zahlreicher starker Songs auf dieser Platte. Bemängelt werden kann allerhöchstens die etwas gar "cleane" Produktion, welches den einen oder anderen Track doch etwas zähmt. Dennoch: Fans von Firehouse, Steelheart oder auch White Lion sei diese Platte sehr empfohlen.

Diglio und Monroe verliessen unmittelbar nach Veröffentlichung der Platte die Band und wurden durch Tony Burnett und Joey Shapiro ersetzt. Die Band beendete dann aber lediglich noch die bereits begonnene Tour, ehe sich XYZ dann relativ sang- und klanglos auflösten.

Ein Reunion erfolgte erst 2002 mit der Besetzung Ilous, Fontaine, Tony Marcus und Shapiro.
Unter Anderem wurde in dieser "zweiten Schaffensphase" der Band das Werk "Rainy Days" veröffentlicht. Dieses enthält bislang unveröffentliches Songmaterial aus den Anfangszeiten der Band. Diese zwischen 1984 und 1986 aufgenommenen Stücke wurden noch in der Urbesetzung, d.h. mit Bobby Pieper an der Gitarre und Joey Pafumi an den Drums, aufgenommen.

Bis heute tritt die Band immer 'mal wieder an bekannten Festivals auf (Rocklahoma, Firefest, Monsters of Rock Cruise etc.).

Für mich sind XYZ mit ihrer Platte Hungry eine meiner absoluten Lieblingsbands. Diese Scheibe hatte seinerzeit Dauerrotation auf meinem Plattenteller und wird auch heute immer mal wieder aufgelegt - natürlich in amtlicher Lautstärke! Genau SO muss Hardrock klingen! In diesem Sinne: "Don't say no" zu dieser geilen Platte! :top::verehr:


oder noch besser:

https://youtu.be/d5cbRQwAScc

https://youtu.be/94nq9g8Idmk
 
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Genre: Hardrock/Hairmetal

Status:
aufgelöst

Band:
Rick Hughes
– vocals
Stephane Dufour – guitar
Martin Bolduc – bass
Jeff Salem – drums
Jesse Bradman – keyboards

Diskographie:

Saints & Sinners
Released 1992 (Aquarius Records)

Facts:
Das Kanada mehr zu bieten hat als Hockey und Bären beweist die fünfköpfige Band Saints & Sinners. 1991 in Montreal gegründet von Vocalist Rick Hughes, bestand die Gruppe aus dem Gitarristen Stephane Dufour, Bassist Martin Bolduc, Drummer Jeff Salem und Keyboarder Jesse Bradman. Letzterer konnte bereits eine frühere Zugehörigkeit zu solch bekannten Bands wie Night Ranger, UFO oder Aldo Nova vorweisen. Der Mann am Mikrofon selbst war vorher in der ebenfalls aus Kanada stammenden Metal-Kapelle SWORD aktiv.
Die Band kam erst gegen Ende der Hairmetal-Ära auf und veröffentlichte daher nur gerade ein Album. Das selbstbetitelte, von erwähntem Aldo Nova (der gleich auch noch einige Gitarrenparts beisteuerte) produzierte Saints & Sinners erschien im Winter 1992, also zu Beginn der Grungeepoche und folglich zu einem für die Band ziemlich ungünstigen Zeitpunkt. Eine reele Chance auf den richtigen Durchbruch bestand somit im Prinzip von Beginn an nicht wirklich, weshalb diese kurzlebige Gruppe bereits 1993 wieder Geschichte war. Es war quasi vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Immerhin konnte zum Abschluss noch ein Teil der Canadian-Tour mit Bon Jovi absolviert werden.

Das Album selbst - welches im Übrigen 2005 re-released wurde - bietet melodiösen Hairmetal ähnlich Wildside's Under the Influence. Hier und da hört man etwas Y&T, etwas Baton Rouge, Heaven's Edge oder auch ansatzweise 'mal etwas Skid Row. Nebst den eingängigen Refrains besticht dieses Werk durch jede Menge cooler Gitarrenriffs, unwiderstehliche Melodien, tolle Arrangements, große Chöre und einen tollen Sound. Als Anspieltipps nenne ich hier stellvertretend einmal "Kiss the Bastards" und "Wheels of fire".
Die Tracks “Walk That Walk”, “We Belong” und “Takin’ My Chances” wurden als Singles ausgekoppelt.

Eine weitere unbeachtete Perle im riesigen Hairmetal-Ozean, welche sich aber in ihrer Qualität ziemlich weit oben einreiht. Hätte dieses Album 1989 das Licht der Welt erblickt - Platinstatus wäre wohl dringelegen...



https://youtu.be/KPw89gVWHIY
 
BLONZ

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Genre: Hardrock/Hairmetal

Status:
aufgelöst

Band:
Nathan Utz
- vocals
Steve Taylor - guitars
Dennis Ogle - guitars, keyboards
Michael Fandino - bass
Aaron Tate - drums, percussion

Diskographie:

Blonz
Released 1990 (CBS/Epic Records)

Facts:
Blonz war eine typische Hairmetal-Band aus Atlanta, welche 1986 unter dem Bandnamen The dirty Blonds gegründet wurde. Später verwendete die Combo dann nur noch den abgekürzten Namen Blonz. Im Zuge der allgemeinen "Glam-Metal-Explosion" wurde die Gruppe seinerzeit anlässlich eines Auftritts als Opener für Extreme von der Musikindustrie entdeckt und von Lennie Petze (Cheap Trick/Boston) unter Vertrag genommen, um für Epic Records 1990 das selbstbetitelte Album aufzunehmen. Dieses wurde in den Southern Tracks Studios in Atlanta unter Brendan O'Brien aufgenommen und von Steve Walsh und Phil Ehart (beide Ex-Kansas) produziert.
Im Gegensatz zu einem Grossteil anderer "vergessener" oder "übersehener" Sunset Strip-Bands kann man Blonz durchaus Potential attestieren. Deren einziges Werk besticht durch grossartige Riffs und Harmonien im Stile von Bon Jovi oder Danger Danger. Bei einigen der insgesamt zehn Albumtracks drängt sich der Vergleich mit Tesla auf, und hie und da glaubt man, statt Sänger Nathan Utz Mr. Big's Eric Martin zu hören. Als persönliche Highlights erwähne ich "It's the same", "Sexy ride" und "Last call (for alcohol)". Bei den genannten Stücken handelt es sich allesamt um Tracks im oberen Mid-Tempo-Bereich. Daneben finden sich auf der Scheibe natürlich auch einige langsamere Stücke mit Balladen-Charakter.
Alles in Allem stellt diese Platte sicherlich nicht ein absolutes "Must have" dar und möglicherweise braucht es zwei, drei Hördurchgänge, ehe man sich ein abschliessendes Urteil über die Qualität bilden kann. Einige Songs zünden effektiv erst bei mehrmaligem Hören so richtig - und vor Allem sollte sich der Hörer von den zahlreich vorhandenen, manchmal etwas zu lange geratenen Intros keinesfalls abschrecken lassen. Der eine oder andere Song fängt erst mit dem Einstieg der Band so richtig an, kickt dafür danach umso mehr.
Allenfalls hätte das Ganze vielleicht etwas weniger keyboardlastig ausfallen dürfen... - anyway: eine Hörprobe ist diese Platte allemal wert!

Leider blieb es bei dieser einzigen Plattenveröffentlichung, weshalb Blonz (wie so manche hervorragende andere Band auch) so etwas wie ein "One-Hit-Wonder" blieb und schon wenig später wieder in Vergessenheit geriet.

 
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(Pretty Boy Floyd Canada)

Genre: Glamrock/Hardrock

Status:
aufgelöst

Band:
Tommy Floyd
- vocals
Pete Parker - guitars
Steve Bratz - bass
Sandy Hazard - drums

Diskographie:

Bullets & Lipstik
Released 1989 (Bellaphon)

Facts:
Über die bekannte Glamrock-Band Pretty Boy Floyd aus Amerika brauche ich hier wohl keine weiteren Worte mehr zu verlieren. Zumal in diesem Forum bereits an anderer Stelle über diese hochkarätige (weniger in Bezug auf die Songqualität als durch ihr Image als einer DER Eckpfeiler des Glamrocks) Gruppe berichtet wird.
Wesentlich weniger bekannt sein dürfte die Tatsache, dass zu gleicher Zeit eine andere Band unter dem selben Bandnamen und in ähnlicher musikalischer Gangart unterwegs war;
Pretty Boy Floyd (oder Pretty Boy Floyd Canada, wie die Truppe zur besseren Unterscheidung oftmals auch betitelt wird) wurden in Vancouver anfangs 1987 von Sänger und Namensgeber Tommy Floyd gegründet. Von Anfang an mit dabei waren Highschool-Friend Pete Parker (guitar), Steve Bratz (bass) und Sandy Hazard (drums).

Die Kanadier brachten 1988 zuerst eine 6-Song-EP auf den Markt, ehe im Jahr darauf das eigentliche Debutalbum Bullets & Lipstik veröffentlicht wurde, welches vor allem in England ansehnliche Chartplatzierungen erreichte und bemerkenbswerte Verkaufserfolge verzeichnen konnte.
Die Live-Aufnahmen aus dem Studio geben Bullets And Lipstik einen rauen und natürlichen Sound. Musikalisch bewegt man sich irgendwo zwischen AC/DC, Kix und Ratt, womit auch schon gesagt ist, dass es sich bei dieser Platte nicht wirklich um ein Glam-Album handelt - auch wenn man dies aufgrund des Covers eigentlich erwartet.
Das Ganze geht dann doch eher in Richtung Hardrock. Songs wie "4 for the road", das ultraschnelle "Proud to be loud" oder mein Lieblingstrack "This gun's for hire" machen einfach nur gute Laune.
Dennoch blieb dieses Album damals ausserhalb der kanadischen Landesgrenzen (Ausnahme wie bereits erwähnt: U.K.) mehr oder weniger unbeachtet.

Bekanntheitsgrad erreichten die kanadischen Pretty Boy Floyd hingegen durch den Namensstreit mit den amerikanischen Antipoden. Letztere unterlagen zwar in einem ersten Gerichtsstreit (das Urheber- bzw. Namensrecht lag ganz klar bei den früher gegründeten Pretty Boy Floyd aus Kanada) und mussten daher ihren Namen kurzzeitig in PBF abkürzen - schlussendlich waren es aber dann doch die Mannen um Sänger Tommy Floyd, welche den Kürzeren zogen. Unter dem Druck des Platten-Giganten MCA, welcher die amerikanischen Pretty Boy Floyd unter Vertrag hatte, musste Sänger und "No-Name" Tommy Floyd letztlich klein bei geben.
Unter dem Namen des Frontmanns und in geänderter Formation (Gitarrist Peter Parker hatte der Band inzwischen den Rücken gekehrt) machte die Gruppe noch eine zeitlang weiter und tourte unter Anderem mit Pantera und Circus of Power, ehe sie sich 1993 auflöste. Das für 1994 geplante zweite Album unter dem Titel Rock and Roll Redneck wurde so leider nicht mehr veröffentlicht.


(sorry wegen der Videoqualität... )
 
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Genre: Hardrock/Hairmetal

Status:
aufgelöst

Band (Originalbesetzung):
Nicholas "Nick" S. Walsh
- vocals
Kevin Gale - guitars
Rob Bruce - guitars
Patric Howarth - bass
Neal Busby - drums

Diskographie:
Smooth & Deadly (EP)
Released 1991 (Capitol Records)
Doin' the nasty
Released 1991 (Capitol Records / EMI)
Irrelevant
Released 1994 (Strawberry / A&M Records)


Facts:
Und gleich noch eine Band aus Kanada;
Slik Toxik entstanden 1988 in Toronto als Überbleibsel der Hardrockband Portrait. Diese Band bestand anfänglich aus den Originalmitgliedern Nick Walsh (Vocals), Drummer Kevin Harrison, Gitarrist Kevin Gale und Bassist Dave Mercel. Im Laufe der Entwicklungsphase der Band stiess dann der zweite Mann an der Klampfe, Rob Bruce dazu, währenddem die beiden Gründungsmitglieder Mercel und Harrison durch Frank Currell (Bass) bzw. Alex Munro (Drums) ausgetauscht wurden. Currell seinerseits wurde indessen wenig später bereits wieder von Pat Howarth abgelöst.

Um sich laut eigener Aussage - zumindest namentlich - deutlicher von der Masse an Bands abzuheben folgte kurze Zeit später die Umbenennung in Slik Toxik.
Nachdem die Band einen ersten Management-Deal unterzeichen konnte, standen erste Demoaufnahmen in den Comfort Sound-Studios in Toronto an. Schon bald zeigte sich, dass die Band für diese Aufgabe einen Drummer mit mehr Studio-Erfahrung brauchte, und so wurde Alex Munro ohne grosses Federlesen durch Neal Busby ersetzt. Die Arbeit mit Produzent Bob Potter (welcher immerhin schon mit solch namhaften Acts wie den Scorpions oder Hawkwind zusammengearbeitet hatte) gestaltete sich für die Band infolge unterschiedlicher Meinungsauffassungen als schwierig bzw. letztendlich als unmöglich, und so wurde stattdessen "nur" einige wenige selbst produzierte Songs aufgenommen.

Glücklicherweise konnte nach der vollendeten Aufnahme weiterer 6 Songs (welche letztendlich allesamt auf dem folgenden Album Doin' the nasty landeten) 1991 endlich ein Plattenvertrag mit dem Riesen Capitol Records (EMI) an Land gezogen und die EP Smooth & Deadly veröffentlicht werden.
Das angetönte erste Album Doin' the nasty, welches wie bereits auch die EP in den weltbekannten Phase One Studios in Toronto aufgenommen wurde, folgte kurz darauf, ebenfalls noch 1991. Zu hören gibts Hardrock im Stile der früheren Skid Row.
Slik Toxik tourten darauf durch Nordamerika und veröffentlichten vier Singles, welche dem Debutalbum zu Goldstatus und Chartplatzierungen in Kanada verhalfen. Das Video zu "White Lies/Black Truth" erhielt eine Auszeichnung als "Best Video Of The Year" und "Helluvatime" holte 1992 den "Best Metal Video Award'".
Als Dankeschön für das Geleistete und als besondere Anerkennung durften Slik Toxik als letzter Live-Act überhaupt in der bekanntesten Rock n'Roll-Bar in Toronto, dem legendären Gas Works, auftreten.
Danach folgte eine weitere U.S.-Tour als Opening-Act für Kim Mitchell, Faster Pussycat, Yngwie Malmsteen und Black Sabbath, bevor es dann als Headliner (begleitet von Sven Gali und Big House) weiterging.

Bekanntlich erfolgte innerhalb der Phase zwischen der Gründung von Slik Toxik 1989 und 1994 ein "Erdrutsch", was die musikalische Entwicklung betrifft, und so mussten sich auch Slik Toxik mit der Tatsache abfinden, dass klassischer Hardrock und ganz besonders Hairmetal nurmehr ein Nischendasein fristeten. In Bezug auf das zweite Album der Band versuchte die Band daher, sich dem allgemeinen Trend zumindest ansatzweise anzupassen und bedeutend düsterer, wütender und "heavier" zu klingen.
Im Zuge der Aufnahmen zu besagtem Nachfolgealbum musste Bassist Pat Howarth infolge massiver Alkohol- bzw. Drogenprobleme die Band verlassen. Adam Headland begleitete danach die Band während der Studioaufnahmen sowie auf der folgenden Promotion-Tour.
Irrelevant wurde 1994 wiederum von Paul Gross produziert, neuerlich in Toronto aufgenommen und unter dem Label A&M Records veröffentlicht. Trotz allen unternommenen Anstrengungen fiel das Album in der allgemeinen Grunge-Besessenheit durch sämtliche Maschen, weshalb sich die Band kurze Zeit später, d.h. 1995 auflöste.

Slik Toxik waren eine dieser Bands, die im Wust der frühen Neunziger untergingen. Dabei hatten sie mit ihrer 1991er EP „Smooth And Deadly“ und dem wenig später veröffentlichten Langspieler „Doin´ The Nasty“ (mit dem geilen Opener „Big Fuckin´Deal“) meiner Meinung nach wirklich gutes Material am Start.

 
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Genre: Sleazerock/Hardrock

Status:
aktiv

Band (Originalbesetzung):
Ray West
- vocals
Paul DiBartolo - guitars
Rob DeLuca - bass
Tommi Gallo - drums

Diskographie:
Spread Eagle
Released 1990 (MCARecords)
Open to the Public
Released 1993 (MCA Records)


Facts:
Spread Eagle entstand ursprünglich aus dem "Überbleibsel" einer Band Namens Bang, welche vor allem in der Bostoner-Rockszene durch die lokalen Clubs tingelte, jedoch trotz Auftritten im Vorprogramm namhafter Grössen wie Extreme oder Autograph nie mit einem Plattendeal ausgestattet wurde. Der Gitarrist der Gruppe, Paul DiBartolo versuchte daher 1989 sein Glück in New York, wo er den Sänger Ray West kennenlernte, der damals Aufnahmen mit einer anderen Band machte. Die musikalische Affinität war so groß, dass DiBartolo kurzerhand die verbleibenden Bandmitglieder von Bang nach New York bestellte. Obwohl Bang den Großteil der Musiker stellte, wurde mit Spread Eagle ein neuer Name ausgewählt.

Bald darauf interessierte sich das namhafte Label MCA Records für die Band, welche daraufhin natürlich sofort unterschrieb. Kein halbes Jahr später erschien dann 1990 das gleichnamige Debütalbum, welches dreckigen, aggressiven Hardrock bietet, welcher ansatzweise etwas an die früheren Skid Row, aber auch an Bands wie Faster Pussycat, Tesla oder hie und da auch an G'n'R erinnert. Sleazerock wie er im Buche steht wird hier geboten! Songtitel der Marke "Hot Sex", "Suzy Suicide", "Shotgun Kiss" oder "Back On The Bitch" brauchen keine weiteren Kommentare... Die Videoclips zu den Songs "Switchblade Serenade" und "Scratch Like a Cat" liefen unter Anderem beim legendären MTV-Headbangers Ball.
Ende September 1990 trat die Band beim Livestock Festival in Tampa, Florida, vor über 10.000 Besuchern auf, und auch sonst liessen sich Spread Eagle nicht lumpen und tourten nahezu unermüdlich. Leider gewann der Grunge an Popularität, und der Markt für Hardrock schrumpfte während dieser Phase beträchtlich. So hielt sich denn auch die Unterstützung durch die Plattenfirma in Grenzen, und der erhoffte Erfolg blieb aus.

Ernüchterung und Frustration zeigten während der Aufnahmen zum Folgealbum Open to the Public erste Auswirkungen. Aufgrund bandinterner Spannungen stieg Schlagzeuger Tommi Gallo noch vor Abschluss der Studiosessions aus und wurde daher für den Rest der Aufnahmen durch Studiomusiker ersetzt. Obwohl auf dem zweiten Werk der Band definitiv eine musikalische und qualitative Weiterentwicklung feststellbar ist, wurde das Album von den Fans in Amerika nicht wirklich positiv aufgenommen. Bedauerlicherweise - denn wiederum wird „eine geile Mischung aus sleazigem Street Rock und Rock’n’Roll mit jeder Menge Sex“ in bester US-Hardrock-Tradition geboten. 1993 wurde Open to the Public dann international veröffentlicht. In Europa fand es in der Presse -wie schon das Debut - grosse Anerkennung. Die Verkaufszahlen hielten sich aber dennoch in überschaubaren Grenzen. Nichtsdestotrotz erkannte das Label Sony Music das musikalische Potential von Spread Eagle und bot der Band einen Vertrag für ein drittes Album an. Die Band hatte jedoch keinen Schlagzeuger mehr, und die Stimmung war nach Jahren harter Arbeit mit mäßigem Erfolg alles andere als motiviert. Schlussendlich lösten sich Spread Eagle noch vor der Unterzeichnung des neuen Vertrages auf.

Erst 2006 beschlossen die beiden Gründungsmitglieder Ray West und Rob DeLuca die Band wieder zusammenzutrommeln. Die Reunion erwies sich jedoch als nicht ganz einfach, da sich Schlagzeuger Tommi Gallo mittlerweile ganz vom Musikbussines verabschiedet hatte und Gitarrist Paul DiBartolo sich aus - mir nicht näher bekannten Gründen - mittlerweile von den Songtexten distanzierte und sich weigerte mit der Band aufzutreten. So startete die Bandreunion mit halber Originalbesetzung und den Ersatzleuten Chris Caffery (Gitarre) und John Macaluso (Schlagzeug). Trotz aller Schwierigkeiten war die Tour ein Erfolg, und nach einigen Jahren, in denen mehr oder weniger intensiv in unterschiedlicher Besetzung getourt wurde, konnte das Lineup von Spread Eagle dann 2011 mit Dennis Kimak an der Gitarre und Rik DeLuca am Schlagzeug vermeintlich endgültig und dauerhaft vervollständigt werden. Der Mann an den Saiten verliess dann jedoch die Band bereits 2012 wieder, worauf Ziv „Chevelle“ Shalev den Part an der Klampfe übernahm.
Bis heute tourt die Gruppe nach wie vor, und wie man hört, soll für 2018 sogar ein neues Album geplant sein...


 
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