Genre: Hardrock
Status: aktiv
Band (Originalbesetzung):
Milijenko "Michael / Mike" Matijevic – vocals
Chris Risola – leadguitar
Frank Di Costanzo - rhythm guitar
James Ward – bass
John Fowler – drums
Diskographie:
Steelheart
Released 1990
Tangled in Reins
Released 1992
Wait
Released 1996
Good 2B alive
Released 2008
Through Worlds of Stardust
Released 2017
Facts:
Die anfangs der 1980er-Jahre ursprünglich unter dem Namen Red Alert im Staate Connecticut gegründete Band bestand zu diesem Zeitpunkt aus dem aus Kroatien eingewanderten Mike Matijevic (Gesang), den beiden Gitarristen Chris Risola und Frank Di Costanzo, James Ward (Bass) und John Fowler (Schlagzeug). Letzterer ersetzte gleich zu Beginn der Bandkarriere den ursprünglichen Drummer Jack Wilkenson. Nachdem die Band jahrelang durch lokale Clubs tingelte, emigrierte sie der Karriere wegen ins sonnige Kalifornien, wo es ihr tatsächlich gelang, Ende der 1980er-Jahre einen Deal bei MCA Records zu ergattern. Kurz darauf wurde Red Alert in Steelheart umbenannt.
Im Mai 1990 veröffentlichte die Band das selbstbetitelte Debütalbum, welches durch di
e Powerballade
I’ll Never Let You Go und massives Airplay auf MTV zu einem riesigen Erfolg für die Band wurde und durchwegs gute bis sehr gute Kritiken erhielt. Die angesprochene Single erreichte Platz 23 der US-Charts, und das Album schaffte es auf Platz 40 der Alben-Charts, was letztendlich nichts anderes als Platin-Status bedeutete.
Die auf diesem - für ein Debut erstaunlich kompakt wirkenden - Werk enthaltenen Songs liegen grösstenteils voll in der Hardrock-Schiene, wobei die recht grosszügig eingestreuten Rhythm n' Blues-Elemente den eigentlichen Charme dieses Albums ausmachen.
"Sheila" sei als solches Beispiel genannt. Das Steelheart aber auch ordentlich Gas geben können, beweisen die straighten Rocker wie
"Love ain't easy",
"Gimme Gimme" ,
"Rock n'Roll (I just wanna)" oder
"Down n' dirty". Hervorzugeben gilt es sicherlich auch die Gesangsleistung von Shouter Mike Matijevic. Dessen kraftvolles über mehrere Oktaven reichende Powerorgan ist gewissermassen Herz und Seele der Band.
Das Nachfolgealbum
Tangled in Reins erschien 1992.
Steelhearts zweites Scheibchen glänzt weniger durch musikalische Neuerungen als vielmehr durch konsequente Fortführung jener Trademarks, die dafür sorgten, dass bereits das Debüt der Band in den Staaten gut 700.000 Käufer fand.
Tangled in Reins ist einmal mehr superprofessionelles Americana für die MTV-Generation, bestückt mit melodischen Hochkarätern, die vom stimmgewaltigen Michael Matijevic mit seinem so kräftigen wie glasklaren und hohen Timbre perfekt intoniert werden und teilweise gewaltig gitarrenverzerrt und mit wuchtig-schneller Rhythmik (
"Steelheart") oder schlicht und einfach schmalzig daherkommen (
"Mama Don't You Cry"). Wer auf Bands wie Firehouse und Trixter schwört wird hier bestens bedient.
Die angesprochene Single
"Mama Don't You Cry" erreichte vor allem im fernen Osten hohe Chartplatzierungen, weshalb sich die Band im September 1992 auf eine grossangelegte Asien-Tour begab. Auf der darauffolgenden US-Tour mit Slaughter wurde Sänger Mike Matijevic beim Konzert in Denver von einer herunterstürzenden Lichttraverse am Kopf getroffen und schwer verletzt, was für die Band ein herber Rückschlag, und letztendlich - begünstigt durch die wachsende Bedeutung des Grunge und den damit verbundenen massiven Popularitätsverlust der Hair-Metal-Bands - den Untergang bedeutete.
Sänger Matijevic litt monatelang unter den Folgen des Unfalls und arbeitete danach hart an seinem Comeback.
1996 versuchte Matijevic mit veränderter Besetzung (Gitarrist Kenny Kanowski, Bassist Vincent Mele und Drummer Alex Makarovich) einen neuen Anlauf und veröffentlichte das Album
Wait, das in Asien recht erfolgreich war, aber im Rest der Welt entweder floppte oder gar nicht erst erschien. Immerhin war bzw. ist der auf diesem Album enthaltene Song
"We All Die Young" im Film Rock Star mit Mark Wahlberg zu hören.
Im März 2005 wurde bekannt, dass Matijevic mit Steelheart an einem neuen Album arbeitete. Im Studio wurde er von dem Bassisten Sigve Sjuresen, dem Gitarristen Uros Rasovski und dem Schlagzeuger Mike Humbert unterstützt. Im November 2006 erschien die erste DVD der Band.
Still Hard enthält drei Stunden Konzertmitschnitte, Videos und Interviews. Ebenfalls im November gingen Steelheart zum ersten Mal seit Jahren wieder auf US-Tour. Neben Matijevic und Schlagzeuger Mike Humbert gehörten der Bassist Myron Dove und die beiden Gitarristen T-Bone Andersson sowie der Rückkehrer Chris Risola zur Band. Zudem wurde die EP
Just a Taste veröffentlicht, die einen Vorgeschmack auf das neue Album
Samurai bieten sollte. Dieses erschien schließlich im November 2008, allerdings unter dem geänderten Titel
Good 2B Alive.
Viele Tempo- und Rhythmuswechsel zeichnen die Kompositionen auf dieser Scheibe aus.
Good 2B Alive dürfte wohl eher nichts für Anhänger der früheren Steelheart-Werke sein; wer sich für etwas begeistern kann, was ich als Modern Progressive Hardrock bezeichnen würde, kann aber gerne eine Hörprobe wagen.
Die Band ist nach wie vor "on the road" und beehrt auch den europäischen Kontinent immer mal wieder.
Im September dieses Jahres (also 2017) veröffentlichte Frontier Records das neue Album
Through Worlds of Stardust. Diversen Reviews zufolge soll es sich dabei um ein "melodic album for fans of radio friendly, nostalgic rock" oder um ein "bodenständiges und möglichst zeitloses Hard Rock Album" handeln.
Ich selbst kenne das jüngste Werk noch nicht und masse mir daher kein Urteil an - sollte es allerdings in die gleiche Kerbe schlagen, wie die beiden ersten Alben (was ich allerdings irgendwie bezweifle...), dann würde dies (für mich) wohl unweigerlich einen Pflichtkauf bedeuten!