WOLF CITY FEST 2019 // 24-25.05. // Zukunft am Ostkreuz, Berlin

Hinter den Kulissen von Wolf City - Aus dem Leben einer Stagehand, Part I
Wenn man so als sogenannte Stagehand bei so nem Festival hilft, aber jetzt nicht so richtig ne Ahnung hat, was es denn mit den doppelten Impedanzen und der Kompabilität von 4, 8 oder 16 Ohm Verstärkern mit den verschiedenen Boxen auf sich hat und dem kreativen Möglichkeiten eines "alternativen" Schlagzeugaufbau eher Skepsis entgegengebracht wird, dann sucht man sich so seine Aufgabe, um dem Festival auch hinter den Kulissen an den ganz kleinen Stellschrauben noch so einen kleinen Spin nach oben zu geben.
Bei den letzten Festival-Ausgaben im Cassiopeia fand ich meine Rolle als Clarinet Tech (zugegeben, wenig zu tun in dem Bereich, aber @Wolf City verspricht mir jedes Mal: "Kylie, beim nächsten Festival sind ganz bestimmt Klarinetten dabei!") und als von mir so getaufte Off Stagehand. Die Aufgabe bestand darin auf dem weitläufigen Gelände die MusikerInnen rechtzeitig zu ihrem Soundcheck einzusammeln (nich einfach, Leute, echt nicht einfach :acute:) und das am anderen Ende des Geländes gelagert Equipment rechtzeitg an den richtig Ort zu bringen.
Im Zukunft ist das alles irgendwie viel einfacher. Das Equipment wird einfach hinter der Bühne gelagert (was ja naheliegend scheint, aber wenn's den Platz nicht gibt?). So fällt das ganz irrsinnige Geschleppe weg und irgendwie scheinen die MusikerInnen in diesem Jahr auf viel disziplinierter und weniger verpeilt und finden sich pünktlich und selbständig zu ihren Set Up und Soundcheck ein (chapeau!).
Bei diesem verkleinerten Aufgabenfeld für mich, hab ich mich dann natürlich gefragt, was machst Du hier eigentlich (neben dem Catering-der-Musiker-wegfressen)? und da bin ich auf eine bei Metal-Festivals leider häufig sträflich vernachlässige Aufgabe, oder besser Herausforderung, gestoßen: die Bühnen-Hygiene! Halbleeere Bierflaschen, Gesüff, Blut und was ist das denn?! .... "Das geht gaaaar nicht!", würde @Wolf City da eigentlich ausstossen. Nun, ich kümmere mich jetzt drum. Wenn ihr diesbezüglich noch Tipps und Anregungen habt, bin ich natürlich dankbar, zumal das ja auch für mich ein neues Feld ist. Wie waren denn Eure Erfahrungen gestern so in Punkto Bühnen-Hygiene auf der Hautbühne? Über ein Review würde ich mich natürlich freuen? Vielleicht kann das Deaf Forver ja auch mal ein bißchen drauf eingehen. Ich bitte allerdings den schmalen Grad zu berücksichtigen, denn es da zu balancieren gilt. Klar, jeder/e MusikerInnen legt Wert auf einen hohen Grad an Antiseptik, aber das Ganze darf natürlich nicht steril aussehen! Is ja ne Rock'n'Roll-Show. Es gilt also eine gewisse zwanglose Unordnung zu inszenieren und dabei trotzdem höchsten Hygiene-Maßstäben zu genügen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ja Nekrovault auch am Start sind würde ich direkt neben der vorderen Gitarrenbox nen pinkfarbenen Mülleimer mit fettem Aufdruck "Nur für Damenhygieneartikel!!! " vorschlagen. Die feine Dame der Band und das Hipstergleichstellungsbüro Berlin-Kreuzberg werden dir sicherlich ewig dankbar sein und ev. bekommt das Ostkreuz sogar ne Erwähnung im Genderbericht der Stadt :top:
 
Bühnenhygiene ist mir sehr wichtig für ungestörten Konzertgenuss.

Zustände wie letztes Jahr bei den Cuntroaches will ich nicht mehr erleben müssen auf Berliner Bühnen, da schämt man sich ja als Einheimischer vor den auswärtigen Besuchern.

Wichtig wäre mir auch noch eine verstärkte Pflege der Publikumshygiene. Unappetitlich blutüberströmte Besucher wie @Musti müssen doch nicht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Visigoth gestern war sehr, sehr gut - was die da raushauen, auf welchem Niveau und so sympathisch und toll! Wahrscheinlich selbst, wenn nur drei Leute da gewesen wären. (Raum war nicht ganz voll, weil restliches line-up glaub eher anders. Also nicht vergleichbar von der Stimmung in Hammerburg in dem kleinen Raum, aber trotzdem toll!) ... und wie Jake gleich danach beim Merch für alle da war - Liebe pur!
 
Was für geile Streber, chapel of disease!!! Schade, dass die ganze Zeit blaues Licht und Nebel war, aber Augen zu bietet sich bei der Verschickung eh an.
 
Die Chapels waren echt der Wahnsinn! Die neue Platte ist ja wirklich schön, aber live haben sie so eine Sogwirkung entfaltet, das war ein ganz anderes Daseinslevel. Ja und Bölzer waren zum Schluss auch noch so ein herausragendes Erlebnis. Während Chapel einen völlig aufsaugen und Teil der Musik sein lassen, überwältigen Bölzer einen aber irgendwie total. Ich steh da mehr wie der Ochse vor'm Berg und lass es über mich ergehen. Beides ist auf seine Art höchst ergreifend und beglückend, aber für mich im Erleben sehr unterschiedlich.

Überraschung des Tages (war mir vorher völlig unbekannt): das nord-deutsche Black Metal-Duo mit dem schwierigen Namen Hadopelagyal.
 
Sehr schön wars wieder und insgesamt sogar noch besser als sowieso schon erwartet. Lag zum einen am Veranstaltungsort. Zukunft und Wolf City Fest passen perfekt zusammen. Wieder sehr gute Organisation, durchweg guter Sound bei allen Bands, viele nette Menschen. Enttäuschend tote Hose auf dem Lidlparkplatz; die Organisation dafür muss nächstes Jahr wohl auch @Wolf City übernehmen. Musikalisch wars für mich eine Mischung aus erwarteten Sternstunden und echten Überraschungen, meine Highlights:

Maggot Heart. Sag ich zwar nach jedem Maggot Heart-Konzert, aber jetzt mal wirklich: das hier war mit Abstand (!) der stärkste, weil energiegeladenste, aggressivste, rotzigste und im positiven Sinne professionellste Auftritt, den ich von der Band gesehen habe. Haben mit „Show Them Your Teeth“ zwar mal eben ihr stärkstes Stück weggelassen, völlig egal. Von vorne bis hinten toll. Grosse Liebe.

Chapel Of Disease. Die musikalisch beste Band des Festivals, sehr souveräner Auftritt, eine Stunde musikalischer Rausch, haben zu Recht die euphorischsten Publikumsreaktionen bekommen.

Heavy Sentence. Kannte ich vorher gar nicht. Astreiner Oldschool-Heavy Metal wie er sein muss, klasse Liveband.

Urin. Räudigster Punkrockmoment und eine der schönsten halben Stunden dieses Jahres bisher. Für solche Auftritte liebe ich das Wolf City Fest. Ausserdem: Gitarrist mit der besten Frisur und besten Mimik des Wochenendes. Wenn ich nicht so ein auf seriöse Aussenwirkung bedachter bürgerlicher Spiesser wäre, hätte ich mir unbedingt ein Shirt der Band gekauft.

Matterhorn. Punkteten mit dem originellsten Plattencover und dem Neid erregendsten Oberkörper des Wochenendes. Klangen gar nicht so B-Klasse-celtigfrostig wie alle sagten, trotzdem sehr guter nichtstumpfer Thrash.

Bewitcher. Noch so ne Überraschung. Motörheadiger angepunkter speediger Metal, konsequenterweise mit nem lässigen Cover von „The Chase Is Better Than The Catch“ am Ende des Auftritts. Netteste Nach-dem-Konzert-Gesprächspartner. Sind höchstwahrscheinlich laut Tourplan gestern leider auf Nimmerwiedersehen in einem mysteriösen Ort namens „Schönenberg-Rübelberg“ verschollen.

Und sonst:
Hadopelagyal hatten die beste Lichtshow (Kerzen); Ruins Of Beverast waren wieder, v.a. zu der späten Uhrzeit und nach ca. sechs Stunden Musik davor, wahnsinnig anstrengend aber trotzdem wieder sehr intensiv und gut, für Visigoth bin ich wohl nicht trve genug und II waren verantwortlich für das gefühlt häufigste Gesprächsthema des Wochenendes: „Wie spricht man die aus?“.

Rest der Bands ist mir gerade entfallen, muss mich jetzt erst mal sammeln und dann wählen gehen. Schönen Sonntag noch!
 
Kurze Rückmeldung: Ein wunderbares Wochenende, sozial wie musikalisch. Die (ich nenne sie jetzt einfach mal: bewährte) Wolf-City-Festival-Mischung aus aktuellen Top-Acts (Chapel!), heißen Newcomern (Heavy Sentence!) und aufregend-abseitigem Zeug (Urin!) ging für mich jedenfalls wieder voll auf, die neue Location passte auch, den Lidl-Parkplatz hab ich zumindest mal betreten - was könnte ich mehr wollen? Vielleicht einen wieder etwas geringeren Getrümmer-Anteil im Programm, aber letztendlich hab ich auch an den Auftritten solcher Bands wie Hadopelagyal und Bloody Vengeance Freude gehabt, die ich mir daheim eher nicht auflegen würde.

Steht denn schon fest, ob's nächstes Jahr eine Fortsetzung geben wird? Ich hätt Bock. :)
 
Sehr glücklich. War hammer. Später mehr dazu :)

Für die Überlebende: Aggressive Perfector-Heavy Sentence-Karloff in der Autobahn heute Abend!!
 
Hat mir super gefallen. Mein Highlight waren dann direkt Bewitcher - sieht man daran dass ich bei Konzerten die mir gut gefallen immer schneller trinke und ich während Bewitcher drei neue Bier holen musste. Top Setlist, wobei mir die beiden Cover nicht so gut gefallen haben.
Heavy Sentence hab ich nur ein paar Lieder gesehen, hatte ich am Dienstag schon in Kiel gesehen und hab mich nach Bewitcher dann erstmal erholt. II auch ganz gut, aber mir etwas zu monoton um mir das lange anzugucken. Trepaneringsritualen ist nicht so meins, Visigoth fand ich musikalisch gut aber kann mich mit dem Gesang nicht anfreunden, auch wenn der technisch echt ne Hausnummer ist. Bei Abyssous war ich nur kurz und TROB hab ich dann als guten Abschied von hinten gesehen.

Samstag kamen wir leider etwas zu spät weil wegen eines Polizeieinsatzes was gesperrt war und wir dann mit der Ringbahn quasi einmal komplett in die andere Richtung fahren mussten. Dadurch leider Urin nur zur Hälfte gesehen, klang super geil, von den Musikern leider praktisch nichts sehen könnten weil wir dann weit hinten standen. Hadopelagyal hat mir gut gefallen, hab aber nur 10-20 Minuten gesehen weil ich vergessen hatte Geld zu holen und wir dann nochmal zum Automaten latschen mussten. Bei Bloody Vengeance dann etwa die 2. Hälfte gesehen, hat mir richtig gut gefallen. Matterhorn waren dann ziemlich cool, aber irgendwie waren mir die Wechsel ne Spur zu abgefahren. Abschnittsweise aber richtig fett. Der Rest des Abends ist ziemlich verschwommen, Chapel of Disease fand ich glaub ich richtig gut, von Maggot Heart und Bölzer weiß ich nicht mehr fiel, war aber trotzdem (deswegen?) cool.

Ansonsten viel Bier getrunken, war ja nicht teuer und mir schmeckten sowohl das Berliner als auch was auch immer in der Kneipe ausgeschenkt wurde. Das Essen war auch lecker, hat allerdings nicht wirklich satt gemacht.

Mit dem Billing wurde scheinbar alles richtig gemacht, da wirklich bei jeder Band ordentlich was los war! Bisschen schade fand ich dass die kleine Bühne scheinbar nicht erhöht war, so dass ich trotz 2m Körperlänge von hinten gerade so die Köpfe der Musiker sehen konnte, wenn überhaupt. Der Raum platzte ja auch ständig aus allen Nähten.
 
Cooles Fest, das Lineup war echt grandios. Leider war der sound bei Ruins mal wieder maximal Mittelmaß und bei Bölzer habe ich einfach so gut wie gar nichts mehr von der Gitarre gehört. Eigentlich hat der Soundtechniker vom Vendetta Fest immer gute Arbeit geleistet, oder vielleicht ist die Musik auch einfach zu anspruchsvoll. Jedenfalls war Chapel of Disease mal wieder das Hightlight, hier passt wieder alles, Performance, Songs und Sound. Gottband.
 
Zurück
Oben Unten