Welche Scheibe läuft jetzt? Teil VII

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primitiven Angeber-Metal-Rock mit Motörrotz im Tank (man beachte das clevere Wortspiel) gab's auf dem Debut. Dem Zweitling wurde knapp'n Jahr später noch ne gehörige Kante typischen Mainstream-Mitt-80er Hall auf den Kesseln und der ganzen Produktion beigemischt, auch dieser AOR-Disco-Bass. Dazu Adam & The Ant-New Wave-Schminke und Frisen und trotzdem gelang ein nices, nicht so bekanntes Werk der 3. Reihe, das Spaß macht, den bedenke: du kannst zwar raus dem Ghetto, aber das Ghetto nicht aus dir;)
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Ich hab die beiden ersten Alben auch im Regal und finde ich auch klasse. Jede in ihrer jeweiligen Art. Auf der "Animal Man" ist der Opener "Progress" für mich allerdings auch schon direkt der stärkste Song. Die anderen sind zwar ebenfalls gut, aber es bleibt immer dieses Pulver direkt verschossen Gefühl.
 
Heute superbald und elendslang draußen gewesen. War längst noch völlig dunkel, da ist aus dem Regen plötzlich Schneefall geworden. Boah hey war das super.
Dazu folgender Soundtrack:

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Alda - A Distant Fire

Ein Alda-Album zum ersten Mal hören ist immer ein bissl viel Input auf einmal natürlich. Da bleiben ganz große Harmonien und Melodien, ein paar überlebensstarke Gesangspassagen und eine Handvoll schön verwaschene Riffs als stimmungsmäßige Übergänge - aber so hört man das natürlich nicht. Alben von Alda brauchen bei mir immer ein bissl Zeit; nicht um es mir schönzuhören - ich fand das nämlich heute schon supergeil - sondern um dahinterzusteigen und um mich darin orientieren zu können. Dass das wirklich so ist, beweist mein persönliches Verhältnis zur ":Tahoma:", die für mich nach wie vor das singulär und explizit allerbeste Album ist, das jemals aus dem gesamten Dunstkreis des Schoßes hervorgekrochen ist, der sich als "Cascadian" bezeichnet oder wenigstens lose diesem Genre zuzurechnen ist.

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Amesoeurs - s/t

Ach, das ganze Ding. Allein der Bandname schon! Und spätestens ja der Titeltrack gegen Ende des Albums, meine Güte. Das ist so die perfekte dingdingding-100-Prozent-Inkarnation von Post BM, ganz ganz hervorragend, behutsam und dennoch mit überwältigendem Nachdruck ein Lebensgefühl konserviert. Alcest sind hervorragend und haben natürlich den viel größeren Output, an der Amesoeurs ist aber höchstens die "Kodama" oder das Debüt dran; und das ist dann ja wiederum noch ziemlich anders gelagerte Musik von der Atmosphäre und Intention her.

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Harakiri for the Sky - Maere

Boah hey, was gibt's daran denn schon wieder auszusetzen? Klar, man weiß jetzt wie die klingen, wie die ihre Musik ersinnen und umsetzen, das Überraschungsmoment fehlt - aber abgesehen davon sind das schon wirklich saustarke Songs geworden. Hab' sie mir heute endlich erstmals angehört. Das ist schon sehr das, was ich immer als meine Musik bezeichne stimmungsmäßig, darin kann ich gern auch mal ein Monat durchgehend liegenbleiben.
Einziger Nachteil, aber das kommt bei mir ja schon eher so gebetsmühlenartig: viel zu lang das Album. Aber abgesehen vom Debüt ist das bei denen ja auch nix Neues und für viele Leute gilt anscheinend eh: "Je länger, desto besser", daher wahrscheinlich alles richtig gemacht. Ein megagutes Teil das den schmalen Grat zwischen Melancholie und veritabler depressiver Verstimmung ordentlich ausreizt ohne abzustürzen, richtig groß.

Dazu ein paar einzelne Tracks von Lustre, Austere, Solstafir, :Of the Wand & the Moon:, usw. Hat Bock gemacht.
 
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