GRÀB - Bavarian Black Metal (ja, für die Lunar-Aurora-Fans)

Der liebe Herr Markus Stock aka Schwadorf (Empyrium, The Vision Bleak, Sun of the sleepless, Ewigheim uvm.) hat übrigens auch einen nicht unerheblichen Anteil zum Album beigetragen.
Nur dass der und dessen Bands nicht beim canceln vergessen werden ;)

/Ironie off
Ich habe auch meine Probleme mit politischen Extremen.
Für mich habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich keine Personen aufgrund ihrer (anderen) Ansichten ausgrenze.
Was ich jedoch nicht unterstütze ist, wenn solche Meinungen über die Musik transportiert werden bzw. die Reichweite der Band dafür genutzt wird.
Ich kann also durchaus Musik von Menschen hören, die ich als Person nicht gerade schätze. Das halte ich gerade im Black Metal für sinnvoll, da man sonst a) aus dem Recherchieren nicht mehr herauskommt und b) sich gleich ne andere Musikrichtung suchen kann. Außer Nazis gibt's ja auch noch andere Idioten und oft weiss man auch nicht wo Provokation endet und Überzeugung anfängt*.

*generell gesprochen: Das Tattoo halte ich auch für eindeutig
 
Der liebe Herr Markus Stock aka Schwadorf (Empyrium, The Vision Bleak, Sun of the sleepless, Ewigheim uvm.) hat übrigens auch einen nicht unerheblichen Anteil zum Album beigetragen.
Nur dass der und dessen Bands nicht beim canceln vergessen werden ;)

/Ironie off
Ich habe auch meine Probleme mit politischen Extremen.
Für mich habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich keine Personen aufgrund ihrer (anderen) Ansichten ausgrenze.
Was ich jedoch nicht unterstütze ist, wenn solche Meinungen über die Musik transportiert werden bzw. die Reichweite der Band dafür genutzt wird.
Ich kann also durchaus Musik von Menschen hören, die ich als Person nicht gerade schätze. Das halte ich gerade im Black Metal für sinnvoll, da man sonst a) aus dem Recherchieren nicht mehr herauskommt und b) sich gleich ne andere Musikrichtung suchen kann. Außer Nazis gibt's ja auch noch andere Idioten und oft weiss man auch nicht wo Provokation endet und Überzeugung anfängt*.

*generell gesprochen: Das Tattoo halte ich auch für eindeutig
Ich glaub, canceln will hier niemand. Geht eigentlich nur darum, dass diese Hintergrundinformationen zu den Bandmitgliedern beim Hören von "Zeitlang" einfach nun mitschwingen.

Wie man damit dann umgeht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die letzte Grenze ziehen die meisten wahrscheinlich bei Bands, die rein inhaltlich schon politisch eindeutig sind (ganz klar). Ich bin da auch eher der Typ, der versucht, zu differenzieren, ansonsten könnte ich einige Bands nicht (mehr) hören. Der Klassiker ist halt sowas wie Burzum. Aus meinem musikalischen Kosmos nicht wegzudenken, aber Varg ist natürlich der Vorzeigetrottel schlechthin. Trotzdem kann ich die alten Alben noch hören, weil die Musik rein gar keine Inhalte seiner idiotischen Ideologie transportiert. Allerdings ist das auch eine andere Baustelle als Gràb, weil ich die Burzum Alben in einem ganz anderen persönlichen Bezug kennengelernt habe.

"Zeitlang" werde ich mir auch weiterhin geben, allerdings find ich es schon sehr schade, was sich da alles in Bezug auf die Gràb Mitglieder aufgetan hat. Wenn ich ein Interview lese und dabei mehrfach mit der flachen Hand auf die Stirn schlagen muss, vermiest mir das bis zu einem gewissen Grad dann doch das Hörerlebnis.
 
Extrem schade. Ich mag das Album auch. Nun ja, wenn man vom FB Profil des Herrn Grant ausgeht, ist er auch AfD Sympathisant. Die Partei mögen einige im demokratischen Spektrum sehen, für mich gehen die gar nicht.

So richtig schlau wird man aus der riesigen Sammlung von dem, was er liked, allerdings nicht. Da findet sich Alice Weidel neben Gerhard Polt, dem RockHard, PETA und vielem anderen. In der Summe wirkt das schon eher wahllos. Politische Statements finden sich da auch keine.
 
Ohje... keine eindeutige Schublade? Er macht's einem nicht leicht.

Yeah…wäre ja untrue, sich mal klar zu äußern und sich gegen Rechts zu positionieren oder zumindest klar davon zu distanzieren. Dass darf ja unter keinen Umständen passieren. Dann doch lieber alles mögliche liken ohne klare Aussagen damit man auch immer schön anschlussfähig für braunes Gesocks bleibt.
 
Nach allem, was ich bisher gelesen habe, habe ich nicht den Eindruck, dass es im Interesse des Herrn ist sich "gegen Rechts" zu positionieren.
Trotzdem kann er doch Interesse an Kabarett und Tierschutz haben, oder?
Ein politisch eher Rechts orientierter Mensch hat doch dadurch nicht nur dieses Interesse, das ihn komplett definiert.

Hmmmmmm….was jetzt? Passt er in die rechte Schublade oder nicht? Hat übrigens auch keiner gesagt, dass sich politisch rechts orientierte Menschen ausschließlich darüber definieren, sind ja Menschen wie wir auch, da ist ja klar dass die auch andere Interessen haben.
 
Für mich bleibt es für mich ziemlich genau bei dem, was @Prodigal Son weiter vorne geschrieben hat.
Für mich wohl auch.

Ich hab mich auch schwer getan, den Punkt mit dem Profil anzuführen. Hat sowas Stalking-mäßiges.
Andererseits ist dieses Stochern im Trüben und dieser Grauzonenbereich auch immer wieder etwas, was einem Bands verleiden kann.

Da ich ihn als Musiker schätze und seine Arbeit mit Dark Fortress mag, ihn auch live gut fand, ist es halt nicht einfach.

Die schwarze Sonne beim Gitarristen wiegt schwerer, finde ich, aber insgesamt hat es mindestens einen Beigeschmack, auch mit dem Herrn Grant.
 
@Trollthor

Was sagst Du zu dem Problem?
Wenn ich es richtig gelesen habe, hast Du mit dem Label was zu tun, auf welchem die Band ist.


Hallo @LGHTDVRR , da Du mich persönlich fragst, antworte ich - einmal - zu diesem Thema.

Als Labelgründer und -betreiber freue ich mich, dass nach einigen Jahren, in denen das Kernduo von Gràb wiederholt ausgebremst wurde, die Band letztlich mit solch einem grandiosen Album ihre Aufwartung gemacht hat. Es ist ziemlich genau das Album geworden, über das Grànt und ich seit etlichen Jahren im Gespräch waren, und obwohl ich von den Demo-Aufnahmen bereits sehr angetan war, hat mich „Zeitlang“ als Gesamtkunstwerk dennoch fast ein bisschen überrascht, weil wirklich alle Details so gelungen arrangiert sind, und sich z.B. das Lied von Schwadorf so stark einfügt und Benjamin Königs Album-Cover nicht nur (wie immer) sehr schön geraten ist, sondern sowas von passend zur Musik und zum Konzept, dass „Zeitlang“ vielleicht mal ein „Klassiker“ wird. Gràb haben somit das abgeliefert, was mir Grànt seit Jahren angekündigt hat, ergo habe ich rein gar keine Probleme damit, sondern bin mit dem Endergebnis glücklich und auch stolz darauf, weil ich in die Zusammenarbeit mit Gràb viel Zeit und Energie investiert und von Anfang an Grànt vertraut habe, dass er mit Gràb etwas - auch für ihn selbst - Besonderes ausheckt.

Wie hier bereits angemerkt wurde (danke dafür!), ist auf „Zeitlang“ keine politische Botschaft zu finden. Es gibt keine Gràb-Photos, auf denen eine schwarze Sonne o.ä. zu sehen ist, sondern alles ordnet sich dem Konzept von „Zeitlang“ unter. Das ist (für mich) einer der Gründe, warum das Album so stark geworden ist. Mich interessieren in diesem Zusammenhang auch keine von Anderen eröffneten Nebenkriegsschauplätze, sondern nur das Album mit seiner Musik, den Texten von Grànt sowie den Bildern von Benjamin. Darauf zumindest lag von meiner (Label-) Seite alle Energie, und ich bin überzeugt, dass jegliches tagesaktuelle Moment aus gesellschaftlichen oder politischen Niederungen (welcher Richtung auch immer) die Ausdrucksstärke von „Zeitlang“ (zer)stören würde. Hier geht es einzig und allein um ewig gestrigen, engstirnig dem Tod huldigenden Black Metal im bayerischen Gewand, und sonst rein gar nichts. Alles andere, was da hinein interpretiert wird, ist persönliche Interpretation (die natürlich jedem selbst überlassen bleibt), hat jedoch mit „Zeitlang“ nichts zu tun.

Mit Grànt (Matthias) hatte ich bereits vor Gràb gelegentlich Kontakt, und er ist der einzige Musiker von Gràb, mit dem ich bis heute in Kontakt stehe. Mit Grain habe ich bislang kein Sterbenswörtchen gewechselt. Sollte ich mal die Gelegenheit bekommen, werde ich mich als erstes für die Musik auf „Zeitlang“ bedanken und dann je nach Umgebung fragen, was er trinkt, und ihn gerne einladen für all das, was er für „Zeitlang“ als musikalisches Kunstwerk geleistet hat. Ob und welche Tattoos er hat, geht mich nichts an, solange er sie nicht im Kontext von Gràb offensiv zur Schau stellt.

Nicht, dass es mich überrascht, dass es Menschen gibt, die bereits aufgrund von Tattoos (oder aufgrund von Fratzenbuch-Inhalten) so viel über andere Menschen zu wissen glauben, um sie be- und verurteilen zu können. Diese Praxis mache ich mich nicht zu eigen. Wenn ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis die jeweiligen Menschen danach beurteilen würde, welche Tattoos sie tragen (also sich teilweise vor Jahrzehnten haben stechen lassen), dann käme ich nicht weit. Ein lieber Freund hatte (Mitte bis Ende der Neunziger) eine schwarze Sonne auf die dunkelbraun ummantelte Ausgabe seines Fanzines platziert - hätte ich deshalb damals mit ihm brechen und in der Folge auf mehr als zwei Jahrzehnte Freundschaft verzichten sollen? Nö, lieber rede ich mit anderen Menschen, als sie sofort zu verurteilen, und insbesondere bei Freunden frage ich nach, und streite ich mich auch mal mit ihnen.

Nun möchte ich Menschen, die sich künstlerisch an „Zeitlang“ beteiligt haben, ungern namentlich hervorheben, nur um die Band quasi von Verdächtigungen „reinzuwaschen“. Ich bin ALLEN Menschen, die sich für „Zeitlang“ ins Zeug gelegt haben, dankbar. Und wer sich die Mühe macht, nachzulesen, wer an der Entstehung von „Zeitlang“ beteiligt war, der wird herausfinden, dass bestimmte Verdächtigungen schlichtweg ins Leere laufen. Hätten Gràb irgendetwas mit NS o.ä. am Hut, dann würde „Zeitlang“ nicht dergestalt vorliegen, wie es nun mal der Fall ist.

Danke ansonsten für die Feststellung des „unbedenklichen Labels“. Grànt ist es bis heute übrigens nicht ein einziges Mal eingefallen, sich über mein nicht ganz so „ober-trves“ Label-Programm zu beschweren - ganz im Gegensatz zu den finsteren Die-Hard-Black-Metal-Kriegern hierzulande, die mir die Veröffentlichung von Bald Anders (als Quasi-Nachfolge-Band von Lunar Aurora) übelnehmen und sowohl die Band als auch Trollmusic und mich als Lachnummer ausrufen - womit ich gut leben kann. Dass Grànt im Kontext von Gràb allerdings... wie soll ich es sagen... - ach ja! - „grantelt“, finde ich nahezu selbsterklärend.

Ansonsten bleibt es natürlich dabei, dass traditioneller Black Metal nordischer Prägung keine Musik für alle Menschlein ist, und natürlich jede/r das Recht hat, Gràb aus welchen Gründen auch immer links - oder rechts - liegen zu lassen.

In diesem Sinne Euch allen ein "gmiatliches" Wochenende und herzlichen Dank für all die schönen Rückmeldungen zur Musik und zum Gesamtkunstwerk!
 
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