Darkthrone, Unholy Darkthrone

Ich finde die Entwicklung von Darkthrone völlig nachvollziehbar, daher habe ich da überhaupt keine Probleme damit. Dasselbe gilt bei mir zB auch bei Satyricon.
Diese Bands haben Anfang der 90er Blaupausen für den Black Metal der 2.Welle geschaffen, absolute Meisterwerke, die man so nicht noch einmal schreiben kann.
Wieso also altes neu, aber in schlechterer Form wieder aufwärmen?! Darkthrone klingen selbst auf den 3 unheiligen Überwerken immer anders und schon da war eine Entwicklung zu erkennen. Gestern habe ich mir mal wieder die Under a funeral moon in Ruhe angehört, welche ich für das beste Black Metal Album aller Zeiten halte.
Wie soll man das denn noch toppen?! Daher finde ich die Entscheidung der beiden vollkommen richtig andere Wege zu gehen.
Zum Glück gefallen mir diese fast genau so gut wie die alten. Und ab Arctic Thunder bin ich sogar wieder richtig begeistert. Das ist halt meine Meinung zu dem Thema.
Ich finde auch, für das, wofür sich Darkthrone und Satyricon entschieden haben - nämlich die Bands auf ewig weiterzuführen - machen sie gar keine so schlechte Figur. Da gibt es zig schlimmere Beispiele im Metal. Deswegen geht das für mich auch noch klar. Wirklich interessieren tut mich aber deren Zeug der letzten 20 Jahre halt trotzdem nicht mehr so.

Am besten finde ich tatsächlich auch eine Auflösung bzw. Gründung einer neuen Band. So wie Emperor es bspw. gemacht haben. Da waren Alben 3 und 4 auch schon weit weg vom ursprünglichen Schaffen, aber man hat dann die Reißleine gezogen und Ihsahn ist seitdem solo unterwegs. Ich bin großer Emperor Fan, hab aber seit 20 Jahren überhaupt kein Bedürfnis nach neuem Output der Band. Warum also ein Projekt im Nachgang verwässern oder u.U. sogar demontieren, wenn man einfach Musik unter einem anderen Namen machen kann?

Das heißt nicht, dass die neuen Darkthrone und Satyricon Sachen schlecht sind. Aber wenn ich Lust darauf habe, höre ich ABITNS bis Panzerfaust oder DMT bzw. Shadowthrone und ND. Deswegen - neue Band namens "Fenriz" oder "Satyr W." gründen und Abfahrt.
 
Ich finde die Diskussion gleichzeitig unnötig, weil alt wie der Wald, und eben doch interessant, weil sie halt nicht stattfände, wäre die Band nicht für jeden Diskussionsteilnehmer - zumindest eine Zeit lang - verdammt wichtig gewesen. Mir geht's bei quasi jedem Diskussionsbeitrag so, dass ich durchaus gut nachvollziehen kann, woher diese Einschätzung kommt, und dass ich die dahinter stehende Regung sogar nachempfinden kann, dass ich dann aber auf der anderen Seite auch wieder den Kopf schüttle, ob der Folgerungen, die der jeweilige daraus zieht.

Im Prinzip komme ich von meinem Grundverständnis von Black Metal her, und von meiner präferierten Art und Weise, diese Musik zu leben und zu transportieren, aus einer recht ählichen Richtung wie @Noisenberg , denn für mich war von ca. 1991 - 1996 die damalige Norwegerszene auch so unheimlich prägend und leitend, und speziell Darkthrone hierfür eine der wegweisendsten und pursten Bands, die ich mir vorstellen konnte. Daher sind auch für mich die Alben II - V ohne Wenn und Aber allem anderen, das die Band gemacht hat, völlig entrückt. Sie sind unerreichte und unerreichbare Meisterwerke und einfach in jeder Faser vollendet. Auch für mich haben die beiden dieses Niveau der Stimmigkeit und Schlüssigkeit nie wieder erreicht.

Auf der anderen Seite habe ich aber (stets, bei allen Bands, die ich gut finde, aber ganz besonders auch hier) trotzdem nicht das Gefühl, dass die Band sich irgendwie selbst verraten hätte, oder ihre Fans, denn ich habe den Wandel nicht als Bruch empfunden, sondern für mich war der immer nachvollziehbar und ich konnte den mitgehen. Das ist - wie gesagt - für mich recht typisch, da ich ganz grundsätzlich keine besonderen Erwartungshaltungen an Werke meiner Lieblingsbands habe, außer diejenige, weiterzumachen. Rock until you drop, so to speak. Für mich ist ein neues Album einfach immer die Chance, etwas Gutes zu bekommen, und ich sage mal, dass ich in 95% der Fälle auch nicht enttäuscht werde.

Auch die Bewertung von @Mondkerz kann ich nachvollziehen. Zwar ist es bei mir weniger der Abwechslungsreichtum auf einem Album, der mich gereizt hätte, aber die Stilmodifikationen zwischen den Alben. Ich fand es schon gut, dass die Band immer dann einen kleinen stilistischen Umbruch lanciert hat, wenn sich für die Fanbase gerade eine Art Wohlfühlklima entwickelt hatte. Nach der klirrenden Raserei der Shift gen mehr Hellhammer und Celtic Frost. Nach dem Frost die Punkeinflüsse und später die 80er-True-Metal-Einflüsse und nach denselben der Shift gen Doom. Immer nach ca. 3 Werken ein wenig gegen die sich etablierende Comfortzone gebürstet. Anders empfinde ich bezüglich zu wenig Fenriz und zu viel Ted. Die Wahrnehmung teile ich nicht. So cool ich die 80er-Metal-Alben auch wirklich finde, so froh war ich auch, dass diese Phase mit "The Underground Resistance" dann auch endete, da sich das Konzept doch etwas abnutzte und die Alben mehr und mehr wie Split-Alben zweier Soloprojekte der befassten Musiker zu wirken begannnen. Daher war mir der Stilwechsel zu "Arctic Thunder" schon sehr recht, auch wenn ich die drei Alben davor sehr cool finde.
 
Zumindest Emperor haben sich mit Prometheus mehr als nur demontiert.
Der Behauptung möchte ich ernergisch wiedetsprechen. Es ist so, dass ausser Ihsahn das letzte Album hat alleine schreiben müssen, wei keiner Lust hatte seinen Input dazu zugeben. Folgerichtig klingt es halt mehr nach Ihsahn als Emperor. Das Album ist zudem kompositorisch über jeden zweifel erhaben. Demontiert wurde da gar nichts, höchstens ein neues Level erreicht. Dir gefällt es nicht und das finde ich okay. Ich halte es für das beste Emperor-Album.
 
Der Behauptung möchte ich ernergisch wiedetsprechen. Es ist so, dass ausser Ihsahn das letzte Album hat alleine schreiben müssen, wei keiner Lust hatte seinen Input dazu zugeben. Folgerichtig klingt es halt mehr nach Ihsahn als Emperor. Das Album ist zudem kompositorisch über jeden zweifel erhaben. Demontiert wurde da gar nichts, höchstens ein neues Level erreicht. Dir gefällt es nicht und das finde ich okay. Ich halte es für das beste Emperor-Album.
Schroooooooott
 
und bei Darkthrone dann auch die Zusammenarbeit mit Varg.

Könnte eigentlich mal wieder Until the Light Takes Us anschauen :) Da konnte ich dem Gylve wenigstens noch etwas zuhören :D

Zumindest Emperor haben sich mit:D Prometheus mehr als nur demontiert.

Finde, das ist sogar die stärkste Platte von denen :D In the Wordless Chamber für mich bester Emperor-Song. War aber eh nie der allergrößte Emperor-Fan.
 
leider das. Größte Erstlauschungs-Enttäuschung 2022. Dachte da kommt nen Meisterwerk auf mich zu als die Platte mit dem blauen Cover angeschmissen habe und dann... nur so Keyboard und unidentifizierbares Gitarrengeschrammel. Schlimm.

Ich bin schockiert. Kann verstehen wenn man mit den Platten ab der Anthems… Probleme hat, aber sowas durfte ich noch nie über die Nightside lesen. Aber gut, Katz frisst Maus und i mag‘s net, Geschmäcker sind halt verschieden. Aber war das Thema hier im Thread nicht eigentlich Darkthrone? Dann mal dazu: dass da ein neues Album kommt lässt mich irgendwie….kalt. Werd mal bei Gelegenheit reinhören.
 
Zumindest Emperor haben sich mit Prometheus mehr als nur demontiert.
Ist halt die erste Ihsan Solo Platte, die noch unter dem Namen "Emperor" veröffentlich wurde. Da kann man der Band keinen allzu großen Vorwurf machen, immerhin war danach Schluss und Ihsahn hat sein Ding alleine weitergemacht.

leider das. Größte Erstlauschungs-Enttäuschung 2022. Dachte da kommt nen Meisterwerk auf mich zu als die Platte mit dem blauen Cover angeschmissen habe und dann... nur so Keyboard und unidentifizierbares Gitarrengeschrammel. Schlimm.
Grundgütiger...
 
Auf der anderen Seite habe ich aber (stets, bei allen Bands, die ich gut finde, aber ganz besonders auch hier) trotzdem nicht das Gefühl, dass die Band sich irgendwie selbst verraten hätte, oder ihre Fans, denn ich habe den Wandel nicht als Bruch empfunden

ein ganz wichtiger satz - welchen ich so sofort unterschreiben würde.
 
Fenriz wenn er die letzten vier Seiten dieses Fadens liest:

tenor.gif
 
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