Es gibt nur zwei Dinge die unendlich sind, die menschliche Dummheit und die limitierten Auflagen von Nuclear Blast...aber bei der menschlichen Dummheit bin ich mir nicht sicher
Ansonsten kann ich die Euphorie hier nicht so recht nachvollziehen. Als ich das Ding das erste Mal gehört hab, hab ich vor Frust angefangen, Schokolade zu essen. Passiert mir nach dem x-ten Durchlauf immer noch, wenn ich das Ding also nochmal auflege, pass ich nicht mehr in meine Shirts. Da, wo früher simpel&effktiv das Schlagwort war, steht nun banal&plakativ. Ich könnte heulen...
Tja, ansonsten: Natürlich Schade, dass dir das Album nicht gefällt.
Mir geht es mit "Sword Songs" so: Ich hatte mich nach den "Vorberichten" auf eine mittlere Katastrophe eingestellt. Deine Benotung im DF war mir natürlich auch nicht entgangen, aber vor allem war es natürlich das Review von Götz, was mir Unbehagen bereitet hat. Wenn schon ein ausgewiesener Fan das Album nicht toll findet, was soll dann kommen...
Obwohl ich auch wirklich GM-Fanboy bin, hatte ich mir am 13.5. fest vorgenommen mir NICHTS schönzuhören. Es würde sicher weh tun, wenn die Band das erste Mal in ihrer Karriere richtig verkackt und gerade JB gönne ich einfach mal größeren Erfolg. Ich finde den Typen geil und was er in seiner Musikerlaufbahn bereits (nicht nur mit GM) für geniale Alben gemacht hat...der Mann und seine Band sollte doch endlich mal den verdienten Erfolg einfahren. Da wäre ein schlechtes Album zu diesem Zeitpunkt natürlich tragisch.
Doch ich kann "leider" nichts beschissenes an "Sword Songs" finden. Zugegeben: Der erste Durchlauf war eher durchwachsen. Paradoxerweise fand ich nach den ersten paar Umdrehungen die beiden "Cheese"-Songs am Besten, also "Varangian" und "Forged in Iron..". Der letztgenannte hat natürlich diesen etwas merkwürdigen "Viking Metal"-Chorus, aber man sollte halt in dem Moment dran denken, dass nicht das mittlerweile fragwürdige Genre damit gemeint ist, sondern ein Schwert. Naja...Ansonsten find ich den Track selbst aber bärenstark. Das "Odin"-Break gegen Ende ist einfach mal großes Kino. Das ist geiler Metal-Pathos, so wie ich ihn liebe....
"Freja's Choice" finde ich als Opener mittlerweile auch richtig geil, AUCH den Drumsound. Aber klar: Hier scheiden sich die Geister. Der eine empfindet ihn als künstlich (weil er halt nicht besonders "warm" klingt), der andere als roh und direkt. Aber um das mal klarzustellen: Er ist eben (im Sinne von Plastik-Kataklysm-Trigger-Trigger-Happy) nicht künstlich. Es ist ein harter, natürlicher Sound, den manche vielleicht aufgrund der derzeiten Hörgewohnheiten (Retro und so) als künstlich EMPFINDEN.
Vielleicht liegt hier auch etwas der Hund und das schlechte Abschneiden im DF-Soundcheck begraben. Die Magüsse haben an ein paar Stellschrauben gedreht (man will sich ja nicht wiederholen) und für manche Hörer vielleicht überdreht. Ich gehöre zum Glück nicht dazu und kann das Album richtig geniesen. Und nach den beiden "Cheese"-Songs finde ich auch keinen Track mehr, der die schlechte DF-Bewertung rechtfertigen würde. Sprich: keinen Ausfall, sondern nur tolle Songs, die vielleicht etwas unaufälliger als die Hymnen der Vergangenheit daherkommen, aber trotzdem durchweg gelungenes Songwriting sind. Zu erwähnen wäre auch noch die geile Gitarrenarbeit, die gelungenen Harmonien und Soli, die bis jetzt IMO die beste Arbeit JB's darstellen. Mir geht es jedenfalls so, dass ich nach einem Durchlauf "Sword Songs" das Album gleich nochmal hören will.
Aber so ist eben das Leben...Ich bin da einfach mal egoistisch und freue mich, dass mir die Scheibe gefällt. Wenn es anderen anders geht, kann man eben nix machen. Für mich machen GM jedenfalls nix großartig anders als in der Vergangenheit, aber an manchen Stellen haben sie ihren Sound auf der Platte soweit nachjustiert, dass das Ergebnis für mich frisch und lebendig klingt.
Ich finds gut. So 8,5-Punkte-Gut eben.