Alles danach ist irgendwie so seicht...
Natürlich haben Katatonia im Laufe der vielen Jahre eine Wandlung durchgemacht. An vielen Stellen wurde letztes Jahr ja auch diskutiert, ob das noch Metal ist. Ja, ist es! Aber nicht nur!
Als ich letztes Jahr "The Fall of Hearts" das erste Mal gehört habe, hatte ich mir davor gerade Abbath, Dark Funeral und Baptism angehört und fand die ersten Töne erschreckend ruhig.
Der Eindruck hielt sich auch lange, aber: Das erste Lied, das Spotify mir etliche Wochen später beim Wiederanhören zugeshufflet hat, war "Passer", was ja der letzte (reguläre) Song der Platte ist und mal rein drum- und gitarrentechnisch gleich voll reinknallt, ehe das Tempo so komplett rausgenommen wird. Aber dieses Intro hat mich fasziniert.
Das zweite Lied, das ich an dem Tag hörte, war "Last Song Before the Fade" - seither mein absoluter Lieblingssong für 2016. Der hat einfach alle anderen Anwärter sofort dem Erdboden gleichgemacht. Was die da in diesen 60 Sekunden zwischen 1:50 und 2:50 reißen, hat mich direkt in einen Abgrund gerissen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich abends rauchend in der Balkontür stand, Kopfhörer auf, in die Nacht gestarrt und dieses Lied gesungen habe. Es hat mich einfach so tief getroffen und erschüttert.
Und das konnten Katatonia früher schon und sie haben das nicht verlernt.
Und weil mich dieses eine Lied so dermaßen zerlegt hat, kam ich von dem Album nicht mehr los. Ob es seicht ist? Ich weiß nicht? Stellenweise? Aber es bricht mir das Herz, immer und immer wieder. Großartig.