♠ MOTÖRMONTH II: Everywhere MotörSpirit Than Everyone Else! ♠

Schöne Werkschau, cooler Einstieg in den Month:).
Wobei ich sagen muss, dass sich Sodom bei mir nach der "Agent Orange" verabschiedet haben. Hat mich einfach nicht mehr gebockt. Ab und an höre ich mal in eine der Nachfolgewerke rein und denke, jo, geht schon ok. Sowohl dass ich keine Platten mehr kaufte, als auch was sie da so machten. Erst mit dem großartigen Auftritt auf dem letztjährigen Rock Hard Festival und der ziemlich guten EP sowie der anschließenden Begutachtung der wirklich hervorragenden Doku, sind sie wieder im Hinterkopf. Die Demos/Platten bis inkl. der geilen "Persecution Mania" und Live-Platte laufen aber immer wieder gerne zuhause.
Mit dem Solowerk konnte ich hingegen noch gar nie was anfangen, das ist mir total latte, muss ich sagen. Interessiert mich weder thematisch noch musikalisch..
Zur Person zwecks der Attitude und Haltung sehe ich es ähnlich. Man(n) hat sich nicht verbiegen, kaufen oder groß von Außen beeinflussen lassen. Man könnte diese Haltung allerdings auch als Verweigerung zur (auch persönlichen?) Weiterentwicklung, also als regressiv negativ darstellen, je nach Blickwinkel. Aber ich mag sowas ja;). Finde, die Motör-Credibility somit ebenfalls gerechtfertigt.
 
Ich habe sie mit Motörhead, Kreator und Entombed am 21.12.93 in Offenbach gesehen und das war ne Wintertour auf jeden Fall mit mehreren Gigs.
Cool, dachte ich mir's doch. Ich konnte es nur nicht belegen, weil ich dazu nix gefunden habe.

@Damage Case
Sehr schön geschrieben...vielen Dank für den Lesegenuss
Gerne :) Vielleicht konnte ich damit auch ein paar weitere Schreiber dazu animieren, ein paar Zeilen zu Ihrem persönlichen Träger der MotörSpirit-Fackel beizusteuern. Es muss ja nicht so ausführlich sein, wie bei mir. Hauptsache, wir haben Diskussionsstoff.
 
Starker Start @Damage Case :top:

Die Konzerte mit Kreator, Sodom und Entombed waren die Christmas Metal Meetings 1993, 16.-22.12.
Danke mein Lieber:feierei:

Das war vom Papier her ein richtig geiles Package, gerade weil die damals aktuellen Platten der beteiligten Bands (in meiner Welt) richtige Brecher sind.

Bevor @Matty Shredmaster morgen den Overkill einläutet: Gibt es noch weitere Meinungen zum Tom Angelripper und die Frage, ob er wenigstens mal die Fußabdrücke von Lemmy ausmessen darf oder ob er sie gar ausfüllt? Das Werk von Sodom und dessen Bedeutung für die Schwermetallszene stehen ja sicher außer Frage, und der Typ Onkel Tom ist ja auch nicht gerade der stromlinienförmigste :)
 
Dann bin ich wohl jetzt dran :)


OVERKILL

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Lemmys Aussage „Ich mag keinen Heavy Metal“ musste ich viele Male in Interviews lesen – und jedes Mal hat sie mich irgendwie getroffen. Natürlich war der Schock nach den ersten Malen nicht mehr frisch, und obwohl die Schmerzen immer weniger wurden, hat sie mich immer ein wenig gewurmt.

Warum eigentlich? Logo, weil Motörhead in der Metal-Szene nicht nur ein hohes Ansehen genossen und genießen, sondern sie sich auch zum Großteil in eben dieser bewegt haben, gerade in den letzten anderthalb Jahrzehnten. Seien es gemeinsame Touren mit Metal-Bands, Auftritte auf einschlägigen Festivals, das Covern von Metal-Songs (!!!) oder auch die Kooperation mit Metal-Musikern, Motörhead und eins der wichtigsten Standbeine (wenn nicht das wichtigste) ihres Erfolgs hatten immer viel mit Heavy Metal zu tun.

Natürlich kann man jetzt darüber philosophieren, was Lemmy denn nun speziell mit dieser Aussage gemeint haben mag. War es die Musik, vielleicht eher das Image, vielleicht auch das Auftreten in und um das Business, das Heavy Metal für ihn unsympathisch erscheinen ließ. An den Leuten kann es nicht immer gelegen haben, denn er war mit vielen Metal-Musikern befreundet. Sein Einfluss auf die Szene und Musik muss hier nicht extra erwähnt werden.

Lemmy war allerdings ein großer Freund des Punk (The Damned, anyone?), und hier kommt ein gewisses Quartett (zumindest in der Anfangszeit) ins Spiel, das sich nicht nur nach einem Motörhead-Song benannte, sondern neben frühen Einflüssen aus dem Metal auch eine rotzige Punk-Schlagseite hat(te): New Jersey‘s Finest OVERKILL.

In den frühen Tagen coverte man sich durch Songs von (natürlich) Motörhead, Riot und Priest auf der einen und Ramones- oder Dead Boys-Tracks auf der anderen Seite. Aus dieser Mischung entwickelte sich ein Stil, der sich aus furiosen schnellen Heavy Metal-Riffs, einem klackernden Steve Harris-Bass, treibenden Drums und einer giftigen Stimme zusammensetzte. Passte zum sich entwickelnden Thrash Metal, hatte aber im Gegensatz zur feinen Klinge der meisten Bay Area-Bands von der sonnigen Westküste einen räudigen Straßenköter-Charme und trotz aller Musikalität viel mehr Rotze. Dies hatte die Band wiederum mit Motörhead, Black Sabbath oder Judas Priest gemeinsam und passte damit natürlich viel besser zum Punk als Bands wie Mötley Crüe, die zur Zeit des OVERKILL-Debüts schon erste Erfolge feierten und mehr Zeit vor dem Schminkspiegel als im Proberaum zu verbringen schienen.

„Feel The Fire“ war nach dem umjubelten „Power In Black“-Demo das erste volle Album des Quartetts Bobby „Blitz“ Ellsworth, D.D. Verni, Bobby Gustafson und Rat Skates – die Namen sind schon Punk pur – und schlug bei den nach immer härteren Sounds dürstenden Metal-Fans ein wie eine Bombe. Die Band hatte den oben beschriebenen Charme, war aber musikalisch und langhaarig genug, um die Metalheads zu überzeugen. Das Cover, während dessen Entstehung sich die Band laut eigener Aussage beinahe übel verbrannt hätte, ist total Metal, während Titel wie ‚Rotten To The Core‘ oder ‚There‘s No Tomorrow‘ eher an den Punk gemahnen. Der erste Teil der ‚Overkill‘-Saga lässt dann schon auf die Beständigkeit schließen, die die Band bis zum heutigen Tage ausmacht.

Wir haben also bereits drei Gemeinsamkeiten zwischen Motörhead und OVERKILL herausgearbeitet: Beständigkeit und das hauptsächliche Bewegen in der Metal-Szene, während dieselbe eigentlich gar nicht oder nur teilweise Dreh- und Angelpunkt der Protagonisten war. Dazu die massiven Punk-Einflüsse.

Dazu passt eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich eine gewisse musikalische Zickigkeit. Stoisch haben sich beide Bands geweigert (bzw. tun es noch), sich auf massentaugliche Experimente einzulassen, haben ihren Stiefel durchgezogen und bei aller Sympathie auch über Jahrzehnte immer wieder ähnliche Aussagen von sich gegeben. Beide Bands hatten in den Neunzigern große Veränderungen in Line-Up, Sound und Business-Entscheidungen. Während Motörhead zumindest ganz kurz mal versuchten, mit Balladen und Gastauftritten den Mainstream zu knacken (allerdings ohne sich völlig zu verbiegen), ließen sich OVERKILL vom Groove-Sound zeitgenössischer Bands beeinflussen.

Beide Bands haben ihre punkige Rotzigkeit im Lauf der Jahrzehnte immer weiter in den Hintergrund treten lassen, die Attitüde war jedoch immer da. Lemmy auf der einen, Blitz und D.D. auf der anderen Seite haben niemals ihre Ideale verraten, waren stets sympathisch und dennoch professionell. Blitz und Lemmy sind beziehungsweise waren Originale, die in der Szene wichtig und beliebt sind. Zusammengenommen sind Bass und Gesang wichtige Stilmittel und auch Rädelsführer bei beiden Bands.

OVERKILLs klassische Phase reicht bis zum vierten Album „The Years Of Decay“. Drummer Rat Skates musste zwar bereits nach dem Zweitling „Taking Over“ gehen, der Ausstieg von Gitarrist Bobby Gustafson war allerdings wesentlich einschneidender, und seit dieser Zeit werden die Geschicke der MS OVERKILL hauptsächlich von Blitz und D.D. gelenkt. Für viele Fans war der Ofen damit schon aus, für andere – wie mich zum Beispiel – wurde es damit anders aber trotzdem spannend.

Überhaupt habe ich persönlich das Gefühl, dass große Veränderungen bei OVERKILL mehrfach zu kreativen Ausbrüchen geführt haben. „Horrorscope“, Album Nummer eins mit zwei Gitarristen, ist für mich eins der stärksten, ebenso „Ironbound“. Der Einschnitt bei letzterem Album war die vorhergehende Tour mit Exodus. Letztere haben jeden Abend derart furios gethrasht, dass OVERKILL sich laut eigener Aussage anstecken ließen und eins ihrer wohl stärksten Alben überhaupt rausgehauen haben.

Was bleibt ist nach der jeweils wilden Frühphase eine wesentlich kontrolliertere späte. Während Motörhead sich stets den Rock ‘n‘ Roll-Faktor bewahrt haben, sind OVERKILL immer mehr zur Thrash-Riffschmiede mutiert und leben den Punk hauptsächlich im Abend für Abend live rausgerotzten ‚Fuck You‘.

Somit schließe ich mit der letzten für mich wichtigen Gemeinsamkeit beider Bands: beide gehören zu meinen absoluten Lieblingen, obwohl ich kein großer Punk-Fan bin – Ausnahmen bestätigen die Regel. Warum? Weil mich ihre Geradlinigkeit, ihr Talent für überdurchschnittliches Songwriting, ihre herausragenden Live-Qualitäten und ihr Auftreten immer beeindruckt und begeistert haben. Vielleicht auch ihre Fähigkeit, sich in einer Szene durchzusetzen, die nur teilweise ihr Beuteschema war. OVERKILL sind mittlerweile zweifellos eine reinrassige Thrash-Band, während Motörhead trotz gesteigerter Härte nie so richtig in den Metal übergegangen sind.

Was muss man von OVERKILL kennen? Definitiv die ersten fünf Alben, „W.F.O.“, „Ironbound“ und die letzten beiden Alben „The Grinding Wheel“ und „The Wings Of War“. Letztere beide nur, wenn man über relativ klinischen Sound weghören kann. Das absolute Lowlight dahingehend stellt das völlig totproduzierte „White Devil Armory“ dar, das selbst ich mir nur schwer anhören kann. Musikalisch gab es besonders in den Neunzigern und frühen 2000ern viel halbgares.

Was muss man sonst noch wissen?

- Im Rahmen der Metal Hammer-Roadshow haben OVERKILL 1986 zusammen mit Agent Steel und Anthrax Metal-Geschichte geschrieben

- Der OVERKILL-Fanclub nennt sich Skullcrushers

- Joe Comeau war bei OVERKILL von 1995 - 1999 als Gitarrist tätig, ist bei anderen Bands wie Liege Lord oder Annihilator aber hauptsächlich als Sänger in Erscheinung getreten

- Blitz wurde 1998 wegen Nasenkrebs behandelt und hatte während eines Gig in Nürnberg 2002 einen leichten Schlaganfall

- kein Bassist sieht cooler aus als D.D. Verni, der hinter seinem riesigen Bass als relativ klein geratener Zeitgenosse beinahe zu verschwinden scheint

- Blitz‘ Ehefrau verdient ihren Lebensunterhalt mit einem Schokoladengeschäft (http://www.treeofchocolate.com), mittlerweile wurde eine zweite Filiale eröffnet


 
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Dann bin ich wohl jetzt dran :)


OVERKILL

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Lemmys Aussage „Ich mag keinen Heavy Metal“ musste ich viele Male in Interviews lesen – und jedes Mal hat sie mich irgendwie getroffen. Natürlich war der Schock nach den ersten Malen nicht mehr frisch, und obwohl die Schmerzen immer weniger wurden, hat sie mich immer ein wenig gewurmt.

Warum eigentlich? Logo, weil Motörhead in der Metal-Szene nicht nur ein hohes Ansehen genossen und genießen, sondern sie sich auch zum Großteil in eben dieser bewegt haben, gerade in den letzten anderthalb Jahrzehnten. Seien es gemeinsame Touren mit Metal-Bands, Auftritte auf einschlägigen Festivals, das Covern von Metal-Songs (!!!) oder auch die Kooperation mit Metal-Musikern, Motörhead und eins der wichtigsten Standbeine (wenn nicht das wichtigste) ihres Erfolgs hatten immer viel mit Heavy Metal zu tun.

Natürlich kann man jetzt darüber philosophieren, was Lemmy denn nun speziell mit dieser Aussage gemeint haben mag. War es die Musik, vielleicht eher das Image, vielleicht auch das Auftreten in und um das Business, das Heavy Metal für ihn unsympathisch erscheinen ließ. An den Leuten kann es nicht immer gelegen haben, denn er war mit vielen Metal-Musikern befreundet. Sein Einfluss auf die Szene und Musik muss hier nicht extra erwähnt werden.

Lemmy war allerdings ein großer Freund des Punk (The Damned, anyone?), und hier kommt ein gewisses Quartett (zumindest in der Anfangszeit) ins Spiel, das sich nicht nur nach einem Motörhead-Song benannte, sondern neben frühen Einflüssen aus dem Metal auch eine rotzige Punk-Schlagseite hat(te): New Jersey‘s Finest OVERKILL.

In den frühen Tagen coverte man sich durch Songs von (natürlich) Motörhead, Riot und Priest auf der einen und Ramones- oder Dead Boys-Tracks auf der anderen Seite. Aus dieser Mischung entwickelte sich ein Stil, der sich aus furiosen schnellen Heavy Metal-Riffs, einem klackernden Steve Harris-Bass, treibenden Drums und einer giftigen Stimme zusammensetzte. Passte zum sich entwickelnden Thrash Metal, hatte aber im Gegensatz zur feinen Klinge der meisten Bay Area-Bands von der sonnigen Westküste einen räudigen Straßenköter-Charme und trotz aller Musikalität viel mehr Rotze. Dies hatte die Band wiederum mit Motörhead, Black Sabbath oder Judas Priest gemeinsam und passte damit natürlich viel besser zum Punk als Bands wie Mötley Crüe, die zur Zeit des OVERKILL-Debüts schon erste Erfolge feierten und mehr Zeit vor dem Schminkspiegel als im Proberaum zu verbringen schienen.

„Feel The Fire“ war nach dem umjubelten „Power In Black“-Demo das erste volle Album des Quartetts Bobby „Blitz“ Ellsworth, D.D. Verni, Bobby Gustafson und Rat Skates – die Namen sind schon Punk pur – und schlug bei den nach immer härteren Sounds dürstenden Metal-Fans ein wie eine Bombe. Die Band hatte den oben beschriebenen Charme, war aber musikalisch und langhaarig genug, um die Metalheads zu überzeugen. Das Cover, während dessen Entstehung sich die Band laut eigener Aussage beinahe übel verbrannt hätte, ist total Metal, während Titel wie ‚Rotten To The Core‘ oder ‚There‘s No Tomorrow‘ eher an den Punk gemahnen. Der erste Teil der ‚Overkill‘-Saga lässt dann schon auf die Beständigkeit schließen, die die Band bis zum heutigen Tage ausmacht.

Wir haben also bereits drei Gemeinsamkeiten zwischen Motörhead und OVERKILL herausgearbeitet: Beständigkeit und das hauptsächliche Bewegen in der Metal-Szene, während dieselbe eigentlich gar nicht oder nur teilweise Dreh- und Angelpunkt der Protagonisten war. Dazu die massiven Punk-Einflüsse.

Dazu passt eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich eine gewisse musikalische Zickigkeit. Stoisch haben sich beide Bands geweigert (bzw. tun es noch), sich auf massentaugliche Experimente einzulassen, haben ihren Stiefel durchgezogen und bei aller Sympathie auch über Jahrzehnte immer wieder ähnliche Aussagen von sich gegeben. Beide Bands hatten in den Neunzigern große Veränderungen in Line-Up, Sound und Business-Entscheidungen. Während Motörhead zumindest ganz kurz mal versuchten, mit Balladen und Gastauftritten den Mainstream zu knacken (allerdings ohne sich völlig zu verbiegen), ließen sich OVERKILL vom Groove-Sound zeitgenössischer Bands beeinflussen.

Beide Bands haben ihre punkige Rotzigkeit im Lauf der Jahrzehnte immer weiter in den Hintergrund treten lassen, die Attitüde war jedoch immer da. Lemmy auf der einen, Blitz und D.D. auf der anderen Seite haben niemals ihre Ideale verraten, waren stets sympathisch und dennoch professionell. Blitz und Lemmy sind beziehungsweise waren Originale, die in der Szene wichtig und beliebt sind. Zusammengenommen sind Bass und Gesang wichtige Stilmittel und auch Rädelsführer bei beiden Bands.

OVERKILLs klassische Phase reicht bis zum vierten Album „The Years Of Decay“. Drummer Rat Skates musste zwar bereits nach dem Zweitling „Taking Over“ gehen, der Ausstieg von Gitarrist Bobby Gustafson war allerdings wesentlich einschneidender, und seit dieser Zeit werden die Geschicke der MS OVERKILL hauptsächlich von Blitz und D.D. gelenkt. Für viele Fans war der Ofen damit schon aus, für andere – wie mich zum Beispiel – wurde es damit anders aber trotzdem spannend.

Überhaupt habe ich persönlich das Gefühl, dass große Veränderungen bei OVERKILL mehrfach zu kreativen Ausbrüchen geführt haben. „Horrorscope“, Album Nummer eins mit zwei Gitarristen, ist für mich eins der stärksten, ebenso „Ironbound“. Der Einschnitt bei letzterem Album war die vorhergehende Tour mit Exodus. Letztere haben jeden Abend derart furios gethrasht, dass OVERKILL sich laut eigener Aussage anstecken ließen und eins ihrer wohl stärksten Alben überhaupt rausgehauen haben.

Was bleibt ist nach der jeweils wilden Frühphase eine wesentlich kontrolliertere späte. Während Motörhead sich stets den Rock ‘n‘ Roll-Faktor bewahrt haben, sind OVERKILL immer mehr zur Thrash-Riffschmiede mutiert und leben den Punk hauptsächlich im Abend für Abend live rausgerotzten ‚Fuck You‘.

Somit schließe ich mit der letzten für mich wichtigen Gemeinsamkeit beider Bands: beide gehören zu meinen absoluten Lieblingen, obwohl ich kein großer Punk-Fan bin – Ausnahmen bestätigen die Regel. Warum? Weil mich ihre Geradlinigkeit, ihr Talent für überdurchschnittliches Songwriting, ihre herausragenden Live-Qualitäten und ihr Auftreten immer beeindruckt und begeistert haben. Vielleicht auch ihre Fähigkeit, sich in einer Szene durchzusetzen, die nur teilweise ihr Beuteschema war. OVERKILL sind mittlerweile zweifellos eine reinrassige Thrash-Band, während Motörhead trotz gesteigerter Härte nie so richtig in den Metal übergegangen sind.

Was muss man von OVERKILL kennen? Definitiv die ersten fünf Alben, „W.F.O.“, „Ironbound“ und die letzten beiden Alben „The Grinding Wheel“ und „The Wings Of War“. Letztere beide nur, wenn man über relativ klinischen Sound weghören kann. Das absolute Lowlight dahingehend stellt das völlig totproduzierte „White Devil Armory“ dar, das selbst ich mir nur schwer anhören kann. Musikalisch gab es besonders in den Neunzigern und frühen 2000ern viel halbgares.

Was muss man sonst noch wissen?

- Im Rahmen der Metal Hammer-Roadshow haben OVERKILL 1986 zusammen mit Agent Steel und Anthrax Metal-Geschichte geschrieben

- Der OVERKILL-Fanclub nennt sich Skullcrushers

- Joe Comeau war bei OVERKILL von 1995 - 1999 als Gitarrist tätig, ist bei anderen Bands wie Liege Lord oder Annihilator aber hauptsächlich als Sänger in Erscheinung getreten

- Blitz wurde 1998 wegen Nasenkrebs behandelt und hatte während eines Gig in Nürnberg 2002 einen leichten Schlaganfall

- kein Bassist sieht cooler aus als D.D. Verni, der hinter seinem rieisgen Bass als relativ klein geratener Zeitgenosse beinahe zu verschwinden scheint

- Blitz‘ Ehefrau verdient ihren Lebensunterhalt mit einem Schokoladengeschäft (http://www.treeofchocolate.com), mittlerweile wurde eine zweite Filiale eröffnet

Großartig, dude!! Wie auch Tom Angelripper haben Blitz und D.D. ihren Platz hier wohl und aufrichtig verdient!! Beschrieben habt ihr beide das "warum" ausführlich und trefflich. Overkill waren mir aber immer weit wichtiger. Habe noch nie einen schlechten Auftritt gesehen. Das erste Mal mit den zu jener Zeit coolen Mordred Ende der 80er. Overkill's erste beide Alben sind absolute Genre-Meilensteine, das sind soviele (nur!) Hits drauf, zwischen punkig-rotzig und aufpeitschend-metallisch, nur Killer ("Sonic Reducer" ist von seinem gnzen Feeling und den Lyrics her einer der besten Punksongs aller Zeiten - und Overkill haben ihn würdig gecovert). Das gilt logo auch für die erste EP und die "Fuck You!". Während die 3. "Under The Influence" dann etwas schwächelte (kommt einfach nicht an die Vorgänger ran, aber dennoch gut), kam mit Nummer 4 "The Years Of Decay" dann das für mich bis heute musikalisch beste Album heraus! Allein schon die Power-Hymne "Elimination"! Und "I Hate" ist er beste Punk-Song einer nicht-Punkband überhaupt! Ach, ich könnte alle Songs nennen, aber lassen wir das. Nach einer längeren (aber nie wirklich miesen) Talfahrt ging es mit "Iron Bound" wieder bis kurz vor die Spitze. Auch das haben sie mit Motörhead gemeinsam (s. "Inferno" als Äquivalent). Und unterkriegen haben sie sich auch nie lassen, auch wenn es finanziell mal wirklich nicht gut lief. Ich lese nach wie vor mit Vergnügen Interviews mit Blitz. All respect to Overkill, neben Slayer hätten sie mit Exodus und irgend nem offenen Slot ins wahre Big 4-Kleeblatt gehört, basta.
 
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OVERKILL

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Lemmys Aussage „Ich mag keinen Heavy Metal“ musste ich viele Male in Interviews lesen – und jedes Mal hat sie mich irgendwie getroffen. Natürlich war der Schock nach den ersten Malen nicht mehr frisch, und obwohl die Schmerzen immer weniger wurden, hat sie mich immer ein wenig gewurmt.

Warum eigentlich? Logo, weil Motörhead in der Metal-Szene nicht nur ein hohes Ansehen genossen und genießen, sondern sie sich auch zum Großteil in eben dieser bewegt haben, gerade in den letzten anderthalb Jahrzehnten. Seien es gemeinsame Touren mit Metal-Bands, Auftritte auf einschlägigen Festivals, das Covern von Metal-Songs (!!!) oder auch die Kooperation mit Metal-Musikern, Motörhead und eins der wichtigsten Standbeine (wenn nicht das wichtigste) ihres Erfolgs hatten immer viel mit Heavy Metal zu tun.

Natürlich kann man jetzt darüber philosophieren, was Lemmy denn nun speziell mit dieser Aussage gemeint haben mag. War es die Musik, vielleicht eher das Image, vielleicht auch das Auftreten in und um das Business, das Heavy Metal für ihn unsympathisch erscheinen ließ. An den Leuten kann es nicht immer gelegen haben, denn er war mit vielen Metal-Musikern befreundet. Sein Einfluss auf die Szene und Musik muss hier nicht extra erwähnt werden.

Lemmy war allerdings ein großer Freund des Punk (The Damned, anyone?), und hier kommt ein gewisses Quartett (zumindest in der Anfangszeit) ins Spiel, das sich nicht nur nach einem Motörhead-Song benannte, sondern neben frühen Einflüssen aus dem Metal auch eine rotzige Punk-Schlagseite hat(te): New Jersey‘s Finest OVERKILL.

In den frühen Tagen coverte man sich durch Songs von (natürlich) Motörhead, Riot und Priest auf der einen und Ramones- oder Dead Boys-Tracks auf der anderen Seite. Aus dieser Mischung entwickelte sich ein Stil, der sich aus furiosen schnellen Heavy Metal-Riffs, einem klackernden Steve Harris-Bass, treibenden Drums und einer giftigen Stimme zusammensetzte. Passte zum sich entwickelnden Thrash Metal, hatte aber im Gegensatz zur feinen Klinge der meisten Bay Area-Bands von der sonnigen Westküste einen räudigen Straßenköter-Charme und trotz aller Musikalität viel mehr Rotze. Dies hatte die Band wiederum mit Motörhead, Black Sabbath oder Judas Priest gemeinsam und passte damit natürlich viel besser zum Punk als Bands wie Mötley Crüe, die zur Zeit des OVERKILL-Debüts schon erste Erfolge feierten und mehr Zeit vor dem Schminkspiegel als im Proberaum zu verbringen schienen.

„Feel The Fire“ war nach dem umjubelten „Power In Black“-Demo das erste volle Album des Quartetts Bobby „Blitz“ Ellsworth, D.D. Verni, Bobby Gustafson und Rat Skates – die Namen sind schon Punk pur – und schlug bei den nach immer härteren Sounds dürstenden Metal-Fans ein wie eine Bombe. Die Band hatte den oben beschriebenen Charme, war aber musikalisch und langhaarig genug, um die Metalheads zu überzeugen. Das Cover, während dessen Entstehung sich die Band laut eigener Aussage beinahe übel verbrannt hätte, ist total Metal, während Titel wie ‚Rotten To The Core‘ oder ‚There‘s No Tomorrow‘ eher an den Punk gemahnen. Der erste Teil der ‚Overkill‘-Saga lässt dann schon auf die Beständigkeit schließen, die die Band bis zum heutigen Tage ausmacht.

Wir haben also bereits drei Gemeinsamkeiten zwischen Motörhead und OVERKILL herausgearbeitet: Beständigkeit und das hauptsächliche Bewegen in der Metal-Szene, während dieselbe eigentlich gar nicht oder nur teilweise Dreh- und Angelpunkt der Protagonisten war. Dazu die massiven Punk-Einflüsse.

Dazu passt eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich eine gewisse musikalische Zickigkeit. Stoisch haben sich beide Bands geweigert (bzw. tun es noch), sich auf massentaugliche Experimente einzulassen, haben ihren Stiefel durchgezogen und bei aller Sympathie auch über Jahrzehnte immer wieder ähnliche Aussagen von sich gegeben. Beide Bands hatten in den Neunzigern große Veränderungen in Line-Up, Sound und Business-Entscheidungen. Während Motörhead zumindest ganz kurz mal versuchten, mit Balladen und Gastauftritten den Mainstream zu knacken (allerdings ohne sich völlig zu verbiegen), ließen sich OVERKILL vom Groove-Sound zeitgenössischer Bands beeinflussen.

Beide Bands haben ihre punkige Rotzigkeit im Lauf der Jahrzehnte immer weiter in den Hintergrund treten lassen, die Attitüde war jedoch immer da. Lemmy auf der einen, Blitz und D.D. auf der anderen Seite haben niemals ihre Ideale verraten, waren stets sympathisch und dennoch professionell. Blitz und Lemmy sind beziehungsweise waren Originale, die in der Szene wichtig und beliebt sind. Zusammengenommen sind Bass und Gesang wichtige Stilmittel und auch Rädelsführer bei beiden Bands.

OVERKILLs klassische Phase reicht bis zum vierten Album „The Years Of Decay“. Drummer Rat Skates musste zwar bereits nach dem Zweitling „Taking Over“ gehen, der Ausstieg von Gitarrist Bobby Gustafson war allerdings wesentlich einschneidender, und seit dieser Zeit werden die Geschicke der MS OVERKILL hauptsächlich von Blitz und D.D. gelenkt. Für viele Fans war der Ofen damit schon aus, für andere – wie mich zum Beispiel – wurde es damit anders aber trotzdem spannend.

Überhaupt habe ich persönlich das Gefühl, dass große Veränderungen bei OVERKILL mehrfach zu kreativen Ausbrüchen geführt haben. „Horrorscope“, Album Nummer eins mit zwei Gitarristen, ist für mich eins der stärksten, ebenso „Ironbound“. Der Einschnitt bei letzterem Album war die vorhergehende Tour mit Exodus. Letztere haben jeden Abend derart furios gethrasht, dass OVERKILL sich laut eigener Aussage anstecken ließen und eins ihrer wohl stärksten Alben überhaupt rausgehauen haben.

Was bleibt ist nach der jeweils wilden Frühphase eine wesentlich kontrolliertere späte. Während Motörhead sich stets den Rock ‘n‘ Roll-Faktor bewahrt haben, sind OVERKILL immer mehr zur Thrash-Riffschmiede mutiert und leben den Punk hauptsächlich im Abend für Abend live rausgerotzten ‚Fuck You‘.

Somit schließe ich mit der letzten für mich wichtigen Gemeinsamkeit beider Bands: beide gehören zu meinen absoluten Lieblingen, obwohl ich kein großer Punk-Fan bin – Ausnahmen bestätigen die Regel. Warum? Weil mich ihre Geradlinigkeit, ihr Talent für überdurchschnittliches Songwriting, ihre herausragenden Live-Qualitäten und ihr Auftreten immer beeindruckt und begeistert haben. Vielleicht auch ihre Fähigkeit, sich in einer Szene durchzusetzen, die nur teilweise ihr Beuteschema war. OVERKILL sind mittlerweile zweifellos eine reinrassige Thrash-Band, während Motörhead trotz gesteigerter Härte nie so richtig in den Metal übergegangen sind.

Was muss man von OVERKILL kennen? Definitiv die ersten fünf Alben, „W.F.O.“, „Ironbound“ und die letzten beiden Alben „The Grinding Wheel“ und „The Wings Of War“. Letztere beide nur, wenn man über relativ klinischen Sound weghören kann. Das absolute Lowlight dahingehend stellt das völlig totproduzierte „White Devil Armory“ dar, das selbst ich mir nur schwer anhören kann. Musikalisch gab es besonders in den Neunzigern und frühen 2000ern viel halbgares.

Was muss man sonst noch wissen?

- Im Rahmen der Metal Hammer-Roadshow haben OVERKILL 1986 zusammen mit Agent Steel und Anthrax Metal-Geschichte geschrieben

- Der OVERKILL-Fanclub nennt sich Skullcrushers

- Joe Comeau war bei OVERKILL von 1995 - 1999 als Gitarrist tätig, ist bei anderen Bands wie Liege Lord oder Annihilator aber hauptsächlich als Sänger in Erscheinung getreten

- Blitz wurde 1998 wegen Nasenkrebs behandelt und hatte während eines Gig in Nürnberg 2002 einen leichten Schlaganfall

- kein Bassist sieht cooler aus als D.D. Verni, der hinter seinem riesigen Bass als relativ klein geratener Zeitgenosse beinahe zu verschwinden scheint

- Blitz‘ Ehefrau verdient ihren Lebensunterhalt mit einem Schokoladengeschäft (http://www.treeofchocolate.com), mittlerweile wurde eine zweite Filiale eröffnet

Sehr geil geschrieben und ausschließlich wahre Worte :top::top:

Meine große Zuneigung zu Blitz & Co. habe ich ja bereits mehrfach kundgetan und es sind u.a. die von Dir genannten Attribute, die dafür verantwortlich sind - und eben bei der Gegenüberstellung mit Motörhead große Parallelen aufwerfen, die wohl den meisten Hardrock- und Metalfans wichtig sind:
- ein großes Maß an Authentizität der Musiker
- ein großer Backkatalog mit einem typischen Bandstil, der dazu einlädt wochenlang nichts anderes zu hören
- ein gewisses Maß an Underdog-tum. Wie Lemmy mal sagte: Lieber die Nummer eins in der zweiten Liga als Mittelmaß in der ersten. Auch auf Overkill trifft das für mich absolut zu
- Langlebigkeit und Durchhaltevermögen, wenn es mal (kommerziell) nicht so läuft
- und (nicht ganz ernst gemeint) ein cooles Bandlogo, das man gerne und stolz auf Shirts, Patches usw. durch die Gegend trägt :cool:

Auch für mich sind Overkill ein ganz tolles Beispiel für den MotörSpirit :feierei:
 
3... 2... 1.... here we go!


Tom Angelripper

Onkel-Tom-Ich-finde-nur-Metal-geil.jpg

a.k.a. Onkel Tom, bürgerlich Thomas Such, geb. am 19.02.1963​

Aktuelle Bands: Sodom, Onkel Tom Angelripper. Vormals: Die Knappen, Desperadoz, Bassinvaders​

Der Szene gehen die Originale aus. In Zeiten von Political Correctness kann es beinahe schon als Sensation gewertet werden, wenn ein Künstler sich auf einem Albumcover mit Kippe in der Hand fotografieren lässt oder einem Formel 1-Fahrer gleich mit Alkohol rumspritzt – beides auf dem Albumcover von Bier Ernst, dem aktuellen Album von Onkel Tom praktiziert. Mit seinem Ruhrpottcharme und Malocherimage, das aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Bergmann als erworben und nicht angedichtet gilt, hat der Angelripper längst sein früheres „böses“ Image als Thrash Metaller eingebüßt. Das ist aber nicht schlimm, denn der stets authentisch auftretende Bassist und Sänger redet in Interviews und vor der Kamera wie ihm die Schnauze gewachsen ist und schreckt auch vor unpopulären Entscheidungen nicht zurück. Fragt mal Bernemann und Makka…

Motörhead (nach Tom‘s Aussage aber nur bis 1982, also Iron Fist) und Lemmy im Speziellen als einen der Haupteinflüsse seines gesamten musikalischen Schaffens sind seit frühesten Sodom-Tagen bereits bekannt, spätestens jedoch seit der Coverversion von Iron Fist, die 1987 auf Persecution Mania veröffentlicht wurde. 2011 erschien der Song Lemmy Macht Mir Mut, eine augenzwinkernde Ode auf den scheinbar Unkaputtbaren. Und mit Jacky Cola steht auf dem 2018er Album Bier Ernst ein Reminiszenz an des Meisters Lieblingsgetränk, das er jetzt in den Bars jenseits von hier wieder in vollen Zügen genießen kann. Wenn dann noch in einem Sodom Song ein Motörhead-Riff 1:1 nachgespielt wird, darf das eher als Huldigung denn als Zufall gewertet werden (vergleicht mal Rolling Thunder von Decision Day um Minute 01:00 mit dem Eingangsriff von In The Black auf Inferno von 2004)

Was muss man von Tom Angelripper kennen? Die Veröffentlichungshistorie von Thomas Such reicht im Demo-Stadium bis zu Witching Metal, den ersten Gehversuchen von Sodom, bis ins Jahr 1982 zurück. Als eines DER Szene-Originale des Teutonen-Thrashs, weist die Diskografie von Sodom mittlerweile 15 Studioalben auf, von denen sicherlich das kultige Obsessed To Cruelty und der Chart-Stürmer Agent Orange besonders herausragen. Mir persönlich gefallen noch das superderbe Get What You Deserve von 1994 und das (noch) aktuelle Album Desicion Day von 2016 sehr gut. Aber für mich haben ohnehin alle Sodom-Werke ihre besonderen Momente.

Unter dem Banner Onkel Tom (Angelripper) begann Tom Mitte der Neunziger eine Solokarriere, indem er zunächst bekannte Trinklieder auf Platte aufnahm und live zelebrierte und diese im Lauf der Jahre durch eigene Kompositionen rund um die beiden Themen Saufen und Metal hören (ja, so einfach kann die Welt sein…) ergänzte. So entstanden seit 1996 7 Alben, die alle ihre Fans haben. Ich mag am liebsten die Songs, in denen Tom etwas nostalgischer und weniger hochprozentig philosophiert (ganz vorne dabei: Bon Scott Hab Ich Noch Live Gesehen).

Der MotörSpirit-Faktor

Was macht Tom Angelripper zu einem Original im Geiste von Lemmy? Seine Liebe für Jacky Cola, sein authentisches und ehrliches loses Mundwerk, dass er seiner Musik seit knapp 35 Jahren treu bleibt, ohne dabei Kompromisse einzugehen oder einem Trend hinterher zu rennen – Sodom klingen immer wie Sodom. Mit Motörhead gemein hat er ebenfalls, dass ihn der Alkohol scheinbar auch nichts anhaben kann – egal wie schlecht das letzte Bier war, Tom Angelripper steht immer auf der Bühne seinen Mann. Des Weiteren ist Tom passionierter Jäger, ein ähnlich ausgefallenes Hobby wie das Sammeln von Nazi-Devotionalien, das 2019 für die eine oder andere hochgezogene Augenbraue sorgt, was den Ansichtskartensammler aber nicht die Bohne juckt. Kompromisslos to the bone, quasi. Sodom sind, genauso wie Motörhead, eigentlich ein Trio, auch wenn man in ihrer aktuellen Reinkarnation bis “4“ durchzählen kann…. Leider haben Sodom ebenfalls schon einige finale Abgänge zu beklagen, Destructor, Chris Witchhunter (also 2/3 des Obsessed To Cruelty-Lienups) und Strahli (nur auf Masquerade In Blood an der Gitarre zu hören) weilen nicht mehr unter uns.

Tom hat Lemmy persönlich gekannt, wie diverse gemeinsame Fotos belegen. Der letzte gemeinsame Festival-Gig fand 2013 in Mexico beim Hell And Heaven Festival statt. Ob es jemals eine gemeinsame Tour gab, konnte ich leider nicht herausfinden – glaube es aber nicht. Und wie Motörhead haben Sodom spätestens Ende der 90er ihre musikalische Erfolgsformel gefunden, von der sie bis in die Gegenwart nur marginal abweichen.

Um den ersten Satz dieser Huldigung nochmals aufzugreifen: Solange authentische Originale wie Tom Angelripper im Hartwurstsektor unterwegs sind, kann uns die marketinggesteuerte Sabatonisierung mal gar nix anhaben. In diesem Sinne bleibt Tom Angelripper und uns Fans nur zu wünschen, dass er sein Ding weiterhin noch sehr lange durchzuziehen will und kann. In gut 3 Wochen erscheint die neue EP Out Of the Frontline Trench, und ich freue mich schon tierisch darauf!

MotörSpirtit: 9,5 von 10 Jacky Cola

Relevante Bild- und Tondokumente

Tom huldigt Lemmy:
Onkel Tom-Lemmy Macht Mir Mut
Onkel Tom-Jacky Cola

Sodom huldigen Motörhead:
Ace Of Spades (Vinyl-Bonus von Epitome Of Torture)
Iron Fist

Wer mehr über Sodom/ Tom Angelripper erfahren möchte:
Die megaausführliche zweiteilige Bandbiografie Lords Of Depravity Teil I + Teil II
Steckbriefe Tom Angelripper / Onkel Tom
Überblick über Toms bisheriges Schaffen

Viel Wahres, viel Erlebtes ... danke :verehr::verehr::verehr:
 
Dann bin ich wohl jetzt dran :)


OVERKILL

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Lemmys Aussage „Ich mag keinen Heavy Metal“ musste ich viele Male in Interviews lesen – und jedes Mal hat sie mich irgendwie getroffen. Natürlich war der Schock nach den ersten Malen nicht mehr frisch, und obwohl die Schmerzen immer weniger wurden, hat sie mich immer ein wenig gewurmt.

Warum eigentlich? Logo, weil Motörhead in der Metal-Szene nicht nur ein hohes Ansehen genossen und genießen, sondern sie sich auch zum Großteil in eben dieser bewegt haben, gerade in den letzten anderthalb Jahrzehnten. Seien es gemeinsame Touren mit Metal-Bands, Auftritte auf einschlägigen Festivals, das Covern von Metal-Songs (!!!) oder auch die Kooperation mit Metal-Musikern, Motörhead und eins der wichtigsten Standbeine (wenn nicht das wichtigste) ihres Erfolgs hatten immer viel mit Heavy Metal zu tun.

Natürlich kann man jetzt darüber philosophieren, was Lemmy denn nun speziell mit dieser Aussage gemeint haben mag. War es die Musik, vielleicht eher das Image, vielleicht auch das Auftreten in und um das Business, das Heavy Metal für ihn unsympathisch erscheinen ließ. An den Leuten kann es nicht immer gelegen haben, denn er war mit vielen Metal-Musikern befreundet. Sein Einfluss auf die Szene und Musik muss hier nicht extra erwähnt werden.

Lemmy war allerdings ein großer Freund des Punk (The Damned, anyone?), und hier kommt ein gewisses Quartett (zumindest in der Anfangszeit) ins Spiel, das sich nicht nur nach einem Motörhead-Song benannte, sondern neben frühen Einflüssen aus dem Metal auch eine rotzige Punk-Schlagseite hat(te): New Jersey‘s Finest OVERKILL.

In den frühen Tagen coverte man sich durch Songs von (natürlich) Motörhead, Riot und Priest auf der einen und Ramones- oder Dead Boys-Tracks auf der anderen Seite. Aus dieser Mischung entwickelte sich ein Stil, der sich aus furiosen schnellen Heavy Metal-Riffs, einem klackernden Steve Harris-Bass, treibenden Drums und einer giftigen Stimme zusammensetzte. Passte zum sich entwickelnden Thrash Metal, hatte aber im Gegensatz zur feinen Klinge der meisten Bay Area-Bands von der sonnigen Westküste einen räudigen Straßenköter-Charme und trotz aller Musikalität viel mehr Rotze. Dies hatte die Band wiederum mit Motörhead, Black Sabbath oder Judas Priest gemeinsam und passte damit natürlich viel besser zum Punk als Bands wie Mötley Crüe, die zur Zeit des OVERKILL-Debüts schon erste Erfolge feierten und mehr Zeit vor dem Schminkspiegel als im Proberaum zu verbringen schienen.

„Feel The Fire“ war nach dem umjubelten „Power In Black“-Demo das erste volle Album des Quartetts Bobby „Blitz“ Ellsworth, D.D. Verni, Bobby Gustafson und Rat Skates – die Namen sind schon Punk pur – und schlug bei den nach immer härteren Sounds dürstenden Metal-Fans ein wie eine Bombe. Die Band hatte den oben beschriebenen Charme, war aber musikalisch und langhaarig genug, um die Metalheads zu überzeugen. Das Cover, während dessen Entstehung sich die Band laut eigener Aussage beinahe übel verbrannt hätte, ist total Metal, während Titel wie ‚Rotten To The Core‘ oder ‚There‘s No Tomorrow‘ eher an den Punk gemahnen. Der erste Teil der ‚Overkill‘-Saga lässt dann schon auf die Beständigkeit schließen, die die Band bis zum heutigen Tage ausmacht.

Wir haben also bereits drei Gemeinsamkeiten zwischen Motörhead und OVERKILL herausgearbeitet: Beständigkeit und das hauptsächliche Bewegen in der Metal-Szene, während dieselbe eigentlich gar nicht oder nur teilweise Dreh- und Angelpunkt der Protagonisten war. Dazu die massiven Punk-Einflüsse.

Dazu passt eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich eine gewisse musikalische Zickigkeit. Stoisch haben sich beide Bands geweigert (bzw. tun es noch), sich auf massentaugliche Experimente einzulassen, haben ihren Stiefel durchgezogen und bei aller Sympathie auch über Jahrzehnte immer wieder ähnliche Aussagen von sich gegeben. Beide Bands hatten in den Neunzigern große Veränderungen in Line-Up, Sound und Business-Entscheidungen. Während Motörhead zumindest ganz kurz mal versuchten, mit Balladen und Gastauftritten den Mainstream zu knacken (allerdings ohne sich völlig zu verbiegen), ließen sich OVERKILL vom Groove-Sound zeitgenössischer Bands beeinflussen.

Beide Bands haben ihre punkige Rotzigkeit im Lauf der Jahrzehnte immer weiter in den Hintergrund treten lassen, die Attitüde war jedoch immer da. Lemmy auf der einen, Blitz und D.D. auf der anderen Seite haben niemals ihre Ideale verraten, waren stets sympathisch und dennoch professionell. Blitz und Lemmy sind beziehungsweise waren Originale, die in der Szene wichtig und beliebt sind. Zusammengenommen sind Bass und Gesang wichtige Stilmittel und auch Rädelsführer bei beiden Bands.

OVERKILLs klassische Phase reicht bis zum vierten Album „The Years Of Decay“. Drummer Rat Skates musste zwar bereits nach dem Zweitling „Taking Over“ gehen, der Ausstieg von Gitarrist Bobby Gustafson war allerdings wesentlich einschneidender, und seit dieser Zeit werden die Geschicke der MS OVERKILL hauptsächlich von Blitz und D.D. gelenkt. Für viele Fans war der Ofen damit schon aus, für andere – wie mich zum Beispiel – wurde es damit anders aber trotzdem spannend.

Überhaupt habe ich persönlich das Gefühl, dass große Veränderungen bei OVERKILL mehrfach zu kreativen Ausbrüchen geführt haben. „Horrorscope“, Album Nummer eins mit zwei Gitarristen, ist für mich eins der stärksten, ebenso „Ironbound“. Der Einschnitt bei letzterem Album war die vorhergehende Tour mit Exodus. Letztere haben jeden Abend derart furios gethrasht, dass OVERKILL sich laut eigener Aussage anstecken ließen und eins ihrer wohl stärksten Alben überhaupt rausgehauen haben.

Was bleibt ist nach der jeweils wilden Frühphase eine wesentlich kontrolliertere späte. Während Motörhead sich stets den Rock ‘n‘ Roll-Faktor bewahrt haben, sind OVERKILL immer mehr zur Thrash-Riffschmiede mutiert und leben den Punk hauptsächlich im Abend für Abend live rausgerotzten ‚Fuck You‘.

Somit schließe ich mit der letzten für mich wichtigen Gemeinsamkeit beider Bands: beide gehören zu meinen absoluten Lieblingen, obwohl ich kein großer Punk-Fan bin – Ausnahmen bestätigen die Regel. Warum? Weil mich ihre Geradlinigkeit, ihr Talent für überdurchschnittliches Songwriting, ihre herausragenden Live-Qualitäten und ihr Auftreten immer beeindruckt und begeistert haben. Vielleicht auch ihre Fähigkeit, sich in einer Szene durchzusetzen, die nur teilweise ihr Beuteschema war. OVERKILL sind mittlerweile zweifellos eine reinrassige Thrash-Band, während Motörhead trotz gesteigerter Härte nie so richtig in den Metal übergegangen sind.

Was muss man von OVERKILL kennen? Definitiv die ersten fünf Alben, „W.F.O.“, „Ironbound“ und die letzten beiden Alben „The Grinding Wheel“ und „The Wings Of War“. Letztere beide nur, wenn man über relativ klinischen Sound weghören kann. Das absolute Lowlight dahingehend stellt das völlig totproduzierte „White Devil Armory“ dar, das selbst ich mir nur schwer anhören kann. Musikalisch gab es besonders in den Neunzigern und frühen 2000ern viel halbgares.

Was muss man sonst noch wissen?

- Im Rahmen der Metal Hammer-Roadshow haben OVERKILL 1986 zusammen mit Agent Steel und Anthrax Metal-Geschichte geschrieben

- Der OVERKILL-Fanclub nennt sich Skullcrushers

- Joe Comeau war bei OVERKILL von 1995 - 1999 als Gitarrist tätig, ist bei anderen Bands wie Liege Lord oder Annihilator aber hauptsächlich als Sänger in Erscheinung getreten

- Blitz wurde 1998 wegen Nasenkrebs behandelt und hatte während eines Gig in Nürnberg 2002 einen leichten Schlaganfall

- kein Bassist sieht cooler aus als D.D. Verni, der hinter seinem riesigen Bass als relativ klein geratener Zeitgenosse beinahe zu verschwinden scheint

- Blitz‘ Ehefrau verdient ihren Lebensunterhalt mit einem Schokoladengeschäft (http://www.treeofchocolate.com), mittlerweile wurde eine zweite Filiale eröffnet


Als Overkill Fan Boy stimme ich jedem Wort zu ... geil:top::verehr::top:
 
Die Idee ist super, die bisherigen Beiträge von @Damage Case und @Matty Shredmaster ebenso.

Ich muss aber leider kurz den Oberlehrer raushängen lassen und feststellen, dass dem Threadersteller hier ein Fauxpas unterlaufen ist und das anscheinend überlesen wurde
Danke für den Hinweis - ist korrigiert. Ich habe das tatsächlich immer als "to" im Kopf falsch abgespeichert :)
 
So, werde nochmal Überarbeitung vornehmen und dann hoffentlich posten können. Bin aber unter Zeitdruck, muss nachher wieder los. Muss aber gleich vorweg schicken, dass das nicht so ein schön strukturierter und voll auf die Motör-Compatibility verfasster Bericht wird. Geht um meine Beziehung zur Band, die auch sehr kritisch mit deren Vergangenheit ist. Bin auch kein Über-Fan, auch kein Biographie-Spezialist, aber steh' sehr auf die Band, aber, eben, nicht unkritisch. Und finde sie aus Gründen würdig genug für hier. Nunja, bis gleich nochmal.
 
Darkthrone - Sons Of Northern… scheißegal!

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Ist nicht leicht, andere Acts/Personen ihre Motör-Credibility zu beschreiben, soviel vorne weg. Und ich bin auch definitiv kein Darkthrone-Spezialist und will auch gar nicht so tun als ob. Auch kein Die-hard-Fan. Nein. Dafür hab‘ ich ja euch hier, he, he. Aber es ist mir ein Bedürfnis, meine durchaus ambivalente Haltung zur Band kund zu tun und warum ich sie hier im Thread drin haben will. Habe/kenne zwar alle Alben, manche liebe ich total, manche höre ich viel zu selten. Aber ich bin kein Black Metaller, war es noch nie. Werde es jenachdem nie im klassischen Sinn. Aber ich weiß auf was ich stehe. Und Darkthrone treffen da bei mir einen Nerv, den sie eben in den Status dieses Threads als würdig genug hieven. Ob Fenriz oder Nocturno Culto selbst ausgesprochene Motörhead-Fans sind, weiß ich jetzt nicht. Ich erinnere mich aber durchaus an Statements von Fenriz zur Wichtigkeit zumindest der MKII-Version.

Als ich mir damals „Soulside Journey“ zulegte, waren Death Metal und 1st Wave-Black Metal, sowie die grade entstehenden start-ups der 2nd Wave neben HC/Punk und Grindcore das große Ding für mich. „Scream Bloody Gore“ veränderte nochmals alles, bzw. setzte die Messlatte auf ein neues Level für mich. Und so wurde alles was man kriegen konnte, gekauft/besorgt. Das Darkthrone-Debut war halt eines der vielen Genre-Platten damals. Als sehr geil empfunden, v.a. wegen des damals ca. zwei Jahre lang geliebten „Sunlight“-Sounds (der mir dann bald auf den Senkel ging). Aber durchaus v.a. auch mit eigenen Ideen, eben nicht die nächsten Nihilist-Clones. Fenriz hat sich ja schon lange stets unglücklich über die Skogsberg-Produktion geäußert, die man ihnen wohl eher aufzwang. Als dann das Zweitwerk „A Blaze In The Northern Sky“ erschien, waren wir in unserer Clique erstmal perplex ob des Styling-, Themen- und (vermuteten) Sinneswandels innerhalb von einem Jahr: Pandabären-Optik, klirrende, böse knurrende low-fi-Songs, räudige Radikalität. Geil! Hauptsache evil, hart und die „Außenwelt“ findet es scheiße. Nochmals ne Steigerung was Abgrenzung betrifft. Ich denke trotz der Teenager-Fragen im Kopf war ich irgendwie schon immer Atheist. Mich hat Religion, Glaube whatever noch nie berührt. Drum war das quasi-Gegenstück auch keine Option, aber immerschon weitaus faszinierender und attraktiver im Leute-provozieren-Habitus. Venom, Celtic Frost und Bathory waren Götter [sic!] für uns. Als dann die ersten Infos über die Skandinavien-Szene überliefert wurden, die noch weitaus mehr am Rad drehten, war das logo gefundenes Fressen. Alles wurde blind gekauft, kopiert, sonstwie besorgt, Hauptsache die harten Thrash-Sachen, Death Metal, Grindcore, Crust, HC-Punk und eben der anfängliche 2.-Welle Black Metal.

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Warum mir persönlich Darkthrone, zusammen mit dem was man von den frühen Mayhem durch Trader etc. mitbekam, neben Impaled Nazarene (bis 3. Album), frühen Beherit (ich steh dazu) und Blasphemy (holy) am besten gefielen, kann ich gar nicht so richtig beschreiben. Ich denke, die Rauh- und Rohheit sowie schiere Bosheit der Songs trugen viel dazu bei. Als dann das Drittwerk „Under A Funeral Moon“ erschien, überschlugen sich im Norden schnell die Ereignisse, lenkte der 2.-Welle-Kurs schon so langsam in ne Richtung ein, die mir nicht mehr behagte. Kirchenbrände als Symbolik fand ich im juvenilen Dagegen-Kopf erstmal cool, ist ja niemand drin umgekommen. Als das alles dann alsbald ne politisch rechte/neonazistische Färbung bekam und Burzum/Vikernes schnell zum Aushängeschild wurden, war ich raus. Wir kannten eben auch ein paar Idioten, die von coolen Leuten zu Panda-Faschos wurden und gerne Tiere für den Gehörnten quälten… Als LP Nummero Quattro „Transylvanian Hunger“ mit dem Zusatz „Norsk Arisk Black Metal“ auf den Markt kam, auf der Vikernes die Hälfte der Texte im Knast schrieb, deutete ich dies alles als klares Statement an das pro-Euronymous Helvete-Umfeld und die Band hat mich extrem abgetörnt. Das berüchtigte Interview zwischen Nocturno Culto und Frank Albrecht könnte man mit dem heutigen Abstand als jugendlich-provokante Abgrenzung deuten. Macht die sackdämlichen Aussagen über z.B. den damaligen Jugoslawien-Krieg aber nicht besser. Auch Fenriz hatte sich mit seinem Gefasel von wegen warum sie nie außerhalb Norwegens verweilen, als Depp präsentiert, dem man lange zumindest völkische Haltung nachsagen konnte. Verschlimmert hat dies auch eine Aussage von ihm, die er in einem Fax an das Label Peaceville formulierte, was man von Kritik am Album halte: „Wir wünschen zu betonen, dass sich ‚Transilvanian Hunger‘ jeglicher Kritik entzieht; wer dies dennoch versucht, sollte wegen seines offensichtlich jüdischen Verhaltens herablassend behandelt werden.“ … Das Nachfolgealbum dann „Panzerfaust“ zu benennen und den Text von „Quintessence“, einem ihrer besten Songs by the way, wieder von Vikernes während dessen Haft schreiben zu lassen, goss nur noch mehr Öl ins lodernde Feuer… Habe die Band und Szene dann lange Zeit nicht mehr verfolgt (die „Panzerfaust“ auch erst Jahre später kennen- und liebengelernt).

Irgendwann in den 2000ern schien eine Rehabilitierung sowohl der im zweiten 90er-Drittel zum Duo Infernale geschrumpften Band, als auch den Einzelfiguren erfolgt zu sein, es gab Aussprachen, Freundschaften zwischen namhaften Metal-Journalisten und der Band entwickelten sich. Vor allem Fenriz tat sich durch seinen großen Aktionsradius als wahrer Kenner, unendlicher Freak und schräger aber irgendwie sympathischer Kauz hervor. Nun war er sehr angesagt, Underground-Nerds schätzen seitdem seine Meinung und warten stets mit gespitzten Stiften auf seine heißen Tipps aller Sparten. Gern gesehener Gast in Musik-Mags und gar TV-Sendungen, wie auch der spätere Lemmy. Ich zumindest vermisse seine Kolumne im Deaf Forever sehr. Inwieweit sich da eine geistige Distanz zu „damals“, eine Weiterentwicklung wie auch immer vollzogen hat, entzieht sich ebenfalls meiner tieferen Kenntnis. Auch seine heutige Haltung bezüglich Vikernes. Jedoch ebenfalls nicht gerade glücklich gewählt sind Fenriz‘ Aussagen in „Until The Light Takes Us“, einer Doku von 2008 über die norwegische Black Metal-Szene, wo er auch Aussagen über den ach so schlimmen Verlust der alten nordischen Kulturen durch das Christentum tätigt, die man auch als völkisch-nationalistisch deuten könnte. Auch zu Vikernes äußert er sich hier alles andere als distanziert. Nunja.. Ob sie jemals wirklich rechts drauf waren, irgendwann wie auch immer einsichtig wurden, kann ich auch nicht sagen. Erwachsener aber sicher. Kann mir auch nicht vorstellen, dass bestimmte Musik-Journalisten mit Rassisten und sonstigen rechten Spinnern befreundet sein würden wollen. Angemerkt sei noch, dass Fenriz seit 2016 (laut eigener Aussage aber nur ungern) im Stadtrat seiner Heimatstadt für die linke sozialiberale Partei „Venstre“ sitzt, trotz seinem Spruch „Bitte wählt mich nicht“ auf dem Wahlplakat. Da war wohl doch das Foto mit der Babykatze ausschlaggebend. Ich habe mir alle fehlenden Werke im Nachhinein besorgt und stehe (wieder) tierisch auf die Band seit ca. 2010, würde ich sagen.

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Endlich zu des Pudels Kern, dem Motör-Faktor. Darkthrone sind absolut kompromißlose Kauze. Sie machen und musizieren was und wie und wann sie wollen. Zumindest kommt das so rüber. Ob sie sich phasenweise mehr dem Underground-Punk nähern, oder versuchen ihrem 80er-Metal so close wie möglich zu kommen, wieder mehr beim Black Metal landen, dies und das einbauen, produktionstechnisch vieles ausprobieren um den für sie perfekten 70er/80er-Sound hinzubekommen, sie machen immer das, was sie wollen. Stets wohl grad mit der musikalischen Phase, in der sie sich selbst befinden, verknüpft. Auch v.a. Fenriz‘ absolute Verweigerungshaltung, live aufzutreten, trägt mit zu dem Eindruck notorisch sturer Böcke bei. Und macht sie so beliebt. Dabei wären das sicherlich die mit meistausgebuchten Underground-Metal-Shows der heutigen Zeit, keine Frage. Ich glaube außer einigen Gigs Anfang der 90er gab es nur 1996 nochmals einen oder zwei Auftritte, seitdem Trockendock. Und so sehr ich sie gerne sehen würde, so geil finde ich das auch. Scheiß auf die Erwartungshaltung einer Szene, der Musikindustrie und sonst wem. Wenn sie keinen Bock haben, geschieht das auch nicht. Platten werden nicht mittels einer gigantischen Promo-Maschine lange im Vorfeld beworben, sondern sie erscheinen halt, sobald es eine gibt. Gut, bisschen Werbung davor, um alle heiß zu machen, aber damit kann ich gut. Verquert rüberkommende Denkweise, gelebte Kauzigkeit, endloses Freaktum, Sturheit, no compromise Attitude egal was die Welt da draußen so sagt und denkt, Leidenschaft für Obskures, die Wandlung hin zu gern gesehenen und gefragten quasi-elder-statesmen, völlige Hingabe an die von ihnen geliebte Musik, eine kontroverse und streitbare Bandhistorie, und v.a. stets gute und zeitweise wegweisende Platten. Ach so, eines der prägnandesten und einflussreichsten - und geilsten eh - Logos kommt dazu! Jetzt fehlt nur noch der Darkthrone-Vibrator (Modell "Panzerfaust":D), Nocturno- und Fenriz-Actionfiguren, Kopfhörer mit nicht änderbarer Fenriz-Sound-Einstellung, oder das obligatorische Gesöff in Form von bandeigenem Bier/Schnaps/Wein/Whiskey… Ich finde, ein hoher Motör-Faktor ist doch durchaus gegeben - your turn!

Fave-Platten: A Blaze In The Northern Sky, Under A Funeral Moon und Panzerfaust
Fave-Songs: Kathaarian Life-Code und Quintessence
Fave-Coverartworks: Transylvanian Hunger und Total Death
Collector-Tipp: Black Death And Beyond-Box (von der Band selbst zusammengestellt, Vinyl oder CD's, beides großartig! Vinyl schöner, CD's mehr Songs)
Special-Tipp: Sempiternal Past (The Darkthrone Demos) Compilation und NWOBHM - New Wave Of Black Heavy Metal 7"
wächst immer mehr: die "Punk-Phase" und die saucoole Old Star
 
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Darkthrone - Sons Of Northern… scheißegal!

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Ist nicht leicht, andere Acts/Personen ihre Motör-Credibility zu beschreiben, soviel vorne weg. Und ich bin auch definitiv kein Darkthrone-Spezialist und will auch gar nicht so tun als ob. Auch kein Die-hard-Fan. Nein. Dafür hab‘ ich ja euch hier, he, he. Aber es ist mir ein Bedürfnis, meine durchaus ambivalente Haltung zur Band kund zu tun und warum ich sie hier im Thread drin haben will. Habe/kenne zwar alle Alben, manche liebe ich total, manche höre ich viel zu selten. Aber ich bin kein Black Metaller, war es noch nie. Werde es jenachdem nie im klassischen Sinn. Aber ich weiß auf was ich stehe. Und Darkthrone treffen da bei mir einen Nerv, den sie eben in den Status dieses Threads als würdig genug hieven. Ob Fenriz oder Nocturno Culto selbst ausgesprochene Motörhead-Fans sind, weiß ich jetzt nicht. Ich erinnere mich aber durchaus an Statements von Fenriz zur Wichtigkeit zumindest der MKII-Version.

Als ich mir damals „Soulside Journey“ zulegte, waren Death Metal und 1st Wave-Black Metal, sowie die grade entstehenden start-ups der 2nd Wave neben HC/Punk und Grindcore das große Ding für mich. „Scream Bloody Gore“ veränderte nochmals alles, bzw. setzte die Messlatte auf ein neues Level für mich. Und so wurde alles was man kriegen konnte, gekauft/besorgt. Das Darkthrone-Debut war halt eines der vielen Genre-Platten damals. Als sehr geil empfunden, v.a. wegen des damals ca. zwei Jahre lang geliebten „Sunlight“-Sounds (der mir dann bald auf den Senkel ging). Aber durchaus v.a. auch mit eigenen Ideen, eben nicht die nächsten Nihilist-Clones. Fenriz hat sich ja schon lange stets unglücklich über die Skogsberg-Produktion geäußert, die man ihnen wohl eher aufzwang. Als dann das Zweitwerk „A Blaze In The Northern Sky“ erschien, waren wir in unserer Clique erstmal perplex ob des Styling-, Themen- und (vermuteten) Sinneswandels innerhalb von einem Jahr: Pandabären-Optik, klirrende, böse knurrende low-fi-Songs, räudige Radikalität. Geil! Hauptsache evil, hart und die „Außenwelt“ findet es scheiße. Nochmals ne Steigerung was Abgrenzung betrifft. Ich denke trotz der Teenager-Fragen im Kop,f war ich irgendwie schon immer Atheist. Mich hat Religion, Glaube whatever noch nie berührt. Drum war das quasi-Gegenstück auch keine Option, aber immerschon weitaus faszinierender und attraktiver im Leute-provozieren-Habitus. Venom, Celtic Frost und Bathory waren Götter [sic!] für uns. Als dann die ersten Infos über die Skandinavien-Szene überliefert wurden, die noch weitaus mehr am Rad drehten, war das logo gefundenes Fressen. Alles wurde blind gekauft, kopiert, sonstwie besorgt, Hauptsache die harten Thrash-Sachen, Death Metal, Grindcore, Crust, HC-Punk und eben der anfängliche 2.-Welle Black Metal.

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Warum mir persönlich Darkthrone, zusammen mit dem was man von den frühen Mayhem durch Trader etc. mitbekam, neben Impaled Nazarene (bis 3. Album), frühen Beherit (ich steh dazu) und Blasphemy (holy) am besten gefielen, kann ich gar nicht so richtig beschreiben. Ich denke, die Rauh- und Rohheit sowie schiere Bosheit der Songs trugen viel dazu bei. Als dann das Drittwerk „Under A Funeral Moon“ erschien, überschlugen sich im Norden schnell die Ereignisse, lenkte der 2.-Welle-Kurs schon so langsam in ne Richtung ein, die mir nicht mehr behagte. Kirchenbrände als Symbolik fand ich im juvenilen Dagegen-Kopf erstmal cool, ist ja niemand drin umgekommen. Als das alles dann alsbald ne politisch rechte/neonazistische Färbung bekam und Burzum/Vikernes schnell zum Aushängeschild wurden, war ich raus. Wir kannten eben auch ein paar Idioten, die von coolen Leuten zu Panda-Faschos wurden und gerne Tiere für den Gehörnten quälten… Als LP Nummero Quattro „Transylvanian Hunger“ mit dem Zusatz „Norsk Arisk Black Metal“ auf den Markt kam, auf der Vikernes die Hälfte der Texte im Knast schrieb, deutete ich dies alles als klares Statement an das pro-Euronymous Helvete-Umfeld und die Band hat mich extrem abgetörnt. Das berüchtigte Interview zwischen Nocturno Culto und Frank Albrecht könnte man mit dem heutigen Abstand als jugendlich-provokante Abgrenzung deuten. Macht die sackdämlichen Aussagen über z.B. den damaligen Jugoslawien-Krieg aber nicht besser. Auch Fenriz hatte sich mit seinem Gefasel von wegen warum sie nie außerhalb Norwegens verweilen, als Depp präsentiert, dem man lange zumindest völkische Haltung nachsagen konnte. Verschlimmert hat dies auch eine Aussage von ihm, die er in einem Fax an das Label Peaceville formulierte, was man von Kritik am Album halte: „Wir wünschen zu betonen, dass sich ‚Transilvanian Hunger‘ jeglicher Kritik entzieht; wer dies dennoch versucht, sollte wegen seines offensichtlich jüdischen Verhaltens herablassend behandelt werden.“ … Das Nachfolgealbum dann „Panzerfaust“ zu benennen und den Text von „Quintessence“, einem ihrer besten Songs by the way, wieder von Vikernes während dessen Haft schreiben zu lassen, goss nur noch mehr Öl ins lodernde Feuer… Habe die Band und Szene dann lange Zeit nicht mehr verfolgt (die „Panzerfaust“ auch erst Jahre später kennen- und liebengelernt).

Irgendwann in den 2000ern schien eine Rehabilitierung sowohl der im zweiten 90er-Drittel zum Duo Infernale geschrumpften Band, als auch den Einzelfiguren erfolgt zu sein, es gab Aussprachen, Freundschaften zwischen namhaften Metal-Journalisten und der Band entwickelten sich. Vor allem Fenriz tat sich durch seinen großen Aktionsradius als wahrer Kenner, unendlicher Freak und schräger aber irgendwie sympathischer Kauz hervor. Nun war er sehr angesagt, Underground-Nerds schätzen seitdem seine Meinung und warten stets mit gespitzten Stiften auf seine heißen Tipps aller Sparten. Gern gesehener Gast in Musik-Mags und gar TV-Sendungen, wie auch der spätere Lemmy. Ich zumindest vermisse seine Kolumne im Deaf Forever sehr. Inwieweit sich da eine geistige Distanz zu „damals“, eine Weiterentwicklung wie auch immer vollzogen hat, entzieht sich ebenfalls meiner tieferen Kenntnis. Auch seine heutige Haltung bezüglich Vikernes. Jedoch ebenfalls nicht gerade glücklich gewählt sind Fenriz‘ Aussagen in „Until The Light Takes Us“, einer Doku von 2008 über die norwegische Black Metal-Szene, wo er auch Aussagen über den ach so schlimmen Verlust der alten nordischen Kulturen durch das Christentum tätigt, die man auch als völkisch-nationalistisch deuten könnte. Auch zu Vikernes äußert er sich hier alles andere als distanziert. Nunja.. Ob sie jemals wirklich rechts drauf waren, irgendwann wie auch immer einsichtig wurden, kann ich auch nicht sagen. Erwachsener aber sicher. Kann mir auch nicht vorstellen, dass bestimmte Musik-Journalisten mit Rassisten und sonstigen rechten Spinnern befreundet sein würden wollen. Angemerkt sei noch, dass Fenriz seit 2016 (laut eigener Aussage aber nur ungern) im Stadtrat seiner Heimatstadt für die linke sozialiberale Partei „Venstre“ sitzt, trotz seinem Spruch „Bitte wählt mich nicht“ auf dem Wahlplakat. Da war wohl doch das Foto mit der Babykatze ausschlaggebend. Ich habe mir alle fehlenden Werke im Nachhinein besorgt und stehe (wieder) tierisch auf die Band seit ca. 2010, würde ich sagen.

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Endlich zu des Pudels Kern, dem Motör-Faktor. Darkthrone sind absolut kompromißlose Kauze. Sie machen und musizieren was und wie und wann sie wollen. Zumindest kommt das so rüber. Ob sie sich phasenweise mehr dem Underground-Punk nähern, oder versuchen ihrem 80er-Metal so close wie möglich zu kommen, wieder mehr beim Black Metal landen, dies und das einbauen, produktionstechnisch vieles ausprobieren um den für sie perfekten 70er/80er-Sound hinzubekommen, sie machen immer das, was sie wollen. Stets wohl grad mit der musikalischen Phase, in der sie sich selbst befinden, verknüpft. Auch v.a. Fenriz‘ absolute Verweigerungshaltung, live aufzutreten, trägt mit zu dem Eindruck notorisch sturer Böcke bei. Und macht sie so beliebt. Dabei wären das sicherlich die mit meistausgebuchten Underground-Metal-Shows der heutigen Zeit, keine Frage. Ich glaube außer einigen Gigs Anfang der 90er gab es nur 1996 nochmals einen oder zwei Auftritte, seitdem Trockendock. Und so sehr ich sie gerne sehen würde, so geil finde ich das auch. Scheiß auf die Erwartungshaltung einer Szene, der Musikindustrie und sonst wem. Wenn sie keinen Bock haben, geschieht das auch nicht. Platten werden nicht mittels einer gigantischen Promo-Maschine lange im Vorfeld beworben, sondern sie erscheinen halt, sobald es eine gibt. Gut, bisschen Werbung davor, um alle heiß zu machen, aber damit kann ich gut. Verquert rüberkommende Denkweise, gelebte Kauzigkeit, endloses Freaktum, Sturheit, no compromise Attitude egal was die Welt da draußen so sagt und denkt, Leidenschaft für Obskures, die Wandlung hin zu gern gesehenen und gefragten quasi-elder-statesmen, völlige Hingabe an die von ihnen geliebte Musik, eine kontroverse und streitbare Bandhistorie, und v.a. stets gute und zeitweise wegweisende Platten. Ach so, eines der prägnandesten und einflussreichsten - und geilsten eh - Logos kommt dazu! Jetzt fehlt nur noch der Darkthrone-Vibrator (Modell "Panzerfaust":D), Nocturno- und Fenriz-Actionfiguren, Kopfhörer mit nicht änderbarer Fenriz-Sound-Einstellung, oder das obligatorische Gesöff in Form von bandeigenem Bier/Schnaps/Wein/Whiskey… Ich finde, ein hoher Motör-Faktor ist doch durchaus gegeben - your turn!

Fave-Platten: A Blaze In The Northern Sky, Under A Funeral Moon und Panzerfaust
Fave-Songs: Kathaarian Life-Code und Quintessence
Fave-Coverartworks: Transylvanian Hunger und Total Death
Collector-Tipp: Black Death And Beyond-Box (von der Band selbst zusammengestellt, Vinyl oder CD's, beides großartig! Vinyl schöner, CD's mehr Songs)
Special-Tipp: Sempiternal Past (The Darkthrone Demos) Compilation und NWOBHM - New Wave Of Black Heavy Metal 7"
wächst immer mehr: die "Punk-Phase" und die saucoole Old Star

Erstmal: Cool geschrieben ;):top::top:

Darkthrone gehören auch in meiner Welt zum engsten Kern finsterer Metalkunst - zumindest bis zu ihrem Schwenk in Richtung Kauz-Metal. Das ist auch direkt einer der Punkte, die NC und gerade Fenriz so wertvoll für diesen Fred machen. Die beiden sind Kauz as Kauz can be - und stur in gleichem Maße, was ihren eigenen musikalischen Weg betrifft. Auch ihre Live-Verweigerungshaltung ist eine Charaktereigenschaft, eben nämlich nicht den eigenen Marktwert finanziell abzuschöpfen, was ihnen meine Sympathie bringt.

Großer, satter, leckerer Backkatalog - und fertsch ist die MotörLaube :cool:

Für mich ist der Platz in dieser Liste wohlverdient und es bleibt zu hoffen, dass die beiden Mucker und ihre gemeinsame Spielwiese uns allen noch mindestens drölfzig Jahre und halb so viele Alben erhalten bleiben wird. Zum Aufwachen jetzt erstmal Total Death einlegen...
 
Sehr lesenswert die bisherigen Beiträge :top:

Ich bin ja morgen dran und der Beitrag ist auch (fast) fertig. Wird aber erst später am morgigen Abend eingestellt, weil ich das Wochenende noch unterwegs und bis dahin ohne PC bin.
 
Ich habe mal eine Frage in die Runde der Mitlesenden/Likenden. Wird dieser Fred als Lese-Fred wahrgenommen oder als nicht interessant genug um selbst zu posten? Ich frage das ohne jegliche Emotion oder Provokation, mir fällt nur auf, dass weder Diskussionen aufkommen noch übermäßige Resonanz hinsichtlich eigene MotörSpirit-Beitragserstellung für die Slots alle drei Tage. Im MotörMonth 2018 gab es ein ganz anderes Maß an Beteiligung, klar es ging auch direkt um Lemmy / Motörhead und deren Diskografie - die Gemeinde hierfür ist ungleich größer als für die aktuelle Fredidee. Wobei auch dieser Faden bereits fast 2.000 Aufrufe hat.

Stand heute wird nach meinem Beitrag am 13.11. kein weiterer folgen. Ich habe momentan leider nicht die Zeit um alle Slots zu füllen bzw. alle drei Tage zu veröffentlichen - Ideen hätte ich wahrlich genug, die ich gerne gebündelt als Special am 24.12. oder 28.12. einstellen kann. Fände es nur schade, wenn der Faden bis dahin einschlafen würde.

Bitte Eure Meinungen dazu.
 
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