A penny for your thoughts, my dear - der MARILLION-Thread

Gestern zu nachtschlafender Zeit auch mal das Special gewälzt: Chapeau an den Herrn @SMM, seine Leidenschaft und Achtung vor dem Schaffen der Band ist allgegenwärtig und das Ganze ist mit viel Herzblut geschrieben. Dank auch an das DFF, dass man in Sachen Prog so ab und zu mal aus der Luke guckt - dass man nun mit Marillion wohl die (Neo-)Prog-Band schlechthin gewählt hat, deren Name wohl einem Jeden irgendwie ein Begriff sein dürfte - völlig ok in diesem Zusammenhang.

Die unter "unverzichtbar" einsortierten Alben würde ich in Summe so unterschreiben, auch bei "empfehlenswert" bin ich mit dabei. "Meine" "H"-Alben sind exakt "Brave" (erschien im Übrigen in der gleichen zeitlichen Kante wie das großartige "Generation 13"-Konzeptalbum von SAGA), sowie "Seasons End" (ja, hat man sich als alter Fish-Fan schon so ein Stück weit schön gehört), als auch "Afraid of Sunlight".

Für mich wurde die Band zunehmend uninteressanter: so intelligent manche Texte auch waren (gerade auf "F.E.A.R.", aber auch schon auf zahlreichen Werken davor), so wenig konnte ich mit dem neuen "Gesamtanstrich" anfangen. Mein großes Problem: Ein Mann namens Hogarth. Sein Gesang hat zwischenzeitlich derart weinerliche Tendenzen, dass ich schon an Sheeran (beizeiten muss ich noch "Afterglow" als bisheriges Heavy-Rotation-Ärgernis 2021 irgendwo hier hinterlegen) denken muss. Klar, das ist musikalisch noch immer packend, man braucht zu keiner Sekunde darüber zu diskutieren, dass hier Könner am Werk sind, die auch Songs schreiben können, die fesseln - und doch ist es auf eine bestimmte Art und Weise, insbesondere durch den Gesang, schlicht zu theatralisch, zu "wichtig".

Letztlich ist das schwierig in Worte zu fassen, doch gab es eine Zeit (nach "This strange Engine") wo ich mich komplett von Marillion verabschiedet hatte. Eben jenes "This strange Engine" ließ mich kalt, in "Radiation" habe ich reingehört (und mir gedacht: ne, muss nicht), "Marillion.com" habe ich übersehen und beim Anblick des Covers mit den Anoraks habe ich mir dann gedacht: ok. Muss nicht sein.

Bands wie IQ oder Pendragon, die durchaus noch den Spirit des klassisch-britischen Neoprogs transportierten, sich aber anders weiterentwickelten habe mich da einfach mehr abgeholt. Für mich klang Vieles speziell auf eben "Radiation" oder auch "Marillion.com" nach "neuem" Artrock, lose Richtung Radiohead - nur, dass eben jene Radiohead mich schlicht eher beeindruckten und überdies meine persönliche Sensation um diese Zeit herum auf den Namen "Muse" hörte.

Mag sein, dass ich da nun eine Menge verpasst habe oder mal intensiver hin hören musste, doch ist dies meine Wahrnehmung der Band eben ab jener Zeit. "F.E.A.R" wurde hoch gelobt, nicht zuletzt seitens der "Eclipsed", die auch "Schuld" daran war, dass ich in "Marbles" reinhörte. Sicher, beides keine schlechten Alben - und doch irgendwie nicht mehr meins, die großen Lubhudeleien, die auch seitens der Fachpresse speziell über "F.E.A.R." ausgeschüttet wurden, die kann ich schlichtweg nicht teilen.

Ich bekenne mich schon als Fan der Derek W. Dick Ära - und halte die o. g. "H"-Alben ebenfalls für großartige Platten, allen voran "Brave" und "Afraid of Sunlight", das eben das gleiche Schicksal teilt wie Arenas "Immortal?": qualitativ kaum einen Deut schlechter als der (jeweils zurecht) als Klassiker angesehene Vorgänger - und doch stets in dessen Schatten.

In Summe aber ist Marillion jetzt keine Band, auf die ich - rein persönlich - nicht verzichten könnte, so ab eben "Radiation" halt. Dennoch: ihren Stellenwert in der Szene (verflixt, doch wieder dieses blöde Wort benutzt), den hat sie völlig zurecht. Kaum eine Progband ist derart wandelbar und vor allem geradlinig "ihren" Weg gegangen, den ich schlicht halt irgendwann nicht mehr so recht mitgehen wollte - kann die Band nix für. Und warum der Herr Hogarth immer so wimmern muss, das weiß ich aucht nicht - so seltsam das klingt, es verleidet mir tatsächlich ein wenig den Genuss an der Musik...

Hmm, ja, nee. Wo ist denn hier der "Some like, some dislike"-Button. Ich höre jetzt erst mal "Marbles".
 
Ich bekenne mich schon als Fan der Derek W. Dick Ära - und halte die o. g. "H"-Alben ebenfalls für großartige Platten, allen voran "Brave" und "Afraid of Sunlight", das eben das gleiche Schicksal teilt wie Arenas "Immortal?": qualitativ kaum einen Deut schlechter als der (jeweils zurecht) als Klassiker angesehene Vorgänger - und doch stets in dessen Schatten.

Exakt meine Meinung.
Ich bin in der Schulzeit mit den Fish Alben aufgewachsen.
Diese sind quasi in meiner musikalischen DNA enthalten.

Mit Hogarth´s weinerlicher Stimme tue ich mich auf Albumdistanz auch schwer.
Wobei unter Alben wie "Season´s End", Afraid of sunlight" oder "Brave" schon einige Perlen zu finden sind.

Mit Fish wären diese sicherlich nicht zu realisieren gewesen.
Trotzdem erwische ich mich beizeiten, mir eben diesen am Mikro vorzustellen ;).
 
https://www.loudersound.com/news/marillion-announce-deluxe-edition-of-fugazi
Oh ja, süße Kös!
giphy.gif
 
Neuer Song:
Neues Album im März 2022
Marillion sind die Progger meiner Jugend.
Mag alles mit Fish, danach ist der Kontakt irgendwie abgebrochen.
 

In jedem Fall "Brave". Das für mich perfekteste H-Album.

Ich würde auch noch "Afraid of Sunlight" nennen und auch "F.E.A.R.". Letzteres hat immenses Wachstumspotenzial, das ich zu Zeiten meines letzten Posts hier noch nicht so auf dem Schirm hatte. "Seasons End" ist auch töfte.

Ich persönlich finde die anderen "H"-Alben nicht soooo zwingend, vereinzelt starker Songs zum Trotz. Das liegt nicht selten auch an Hogarths Gesang, der mir oft zu linear daherkommt, an anderen Stellen arg anstrengend bis weinerlich sein kann.

Als bekennender "Team Fish"-Fan verwalten ARENA das Erbe dieser Marillion-Ära um Längen besser. An deren "Visitor" oder auch "Immortal" reicht allerhöchstens "Brave" heran.
 
Zuletzt bearbeitet:
In jedem Fall "Brave". Das für mich perfekteste H-Album.

Ich würde auch noch "Afraid of Sunlight" nennen und auch "F.E.A.R.". Letzteres hat immenses Wachstumspotenzial, das ich zu Zeiten meines letzten Posts hier noch nicht so auf dem Schirm hatte. "Seasons End" ist auch töfte.

Ich persönlich finde die anderen "H"-Alben nicht soooo zwingend, vereinzelt starker Songs zum Trotz. Das liegt nicht selten auch an Hogarths Gesang, der mir oft zu linear daherkommt, an anderen Stellen arg anstrengend bis weinerlich sein kann.

Als bekennender "Team Fish"-Fan verwalten ARENA das Erbe dieser Marillion-Ära um Längen besser. An deren "Visitor" oder auch "Immortal" reicht allerhöchstens "Brave" heran.
Vielen Dank für Deine ausführlichen Empfehlungen:top::top::top:
 
Als bekennender "Team Fish"-Fan verwalten ARENA das Erbe dieser Marillion-Ära um Längen besser.
Ja gut, das ist aber auch nicht der Anspruch der Hogarth Marillion. Und ich bin mal ehrlich: Ich schätze Arena wirklich sehr, aber Marillion spielen da für mich in einer anderen Liga.
 
Ja gut, das ist aber auch nicht der Anspruch der Hogarth Marillion. Und ich bin mal ehrlich: Ich schätze Arena wirklich sehr, aber Marillion spielen da für mich in einer anderen Liga.

Eben. Seit Hogarth eine Liga drunter - aber das ist einfach mein persönlicher Geschmack.

Natürlich hast Du insofern Recht, als das Marillion in der Post-Fish-Ära anders klingen wollten als mit dem großen Schotten - mir ist das oftmals zu verkopft geraten, musikalisch ist es sicher erste Sahne, es holt mich nicht auf eine Art ab, wie es ein "Moviedrome" vermag. Kann ich einfach nix dran machen.

Auch Arena haben ihren Sound weiter entwickelt und klingen auf ihre Art auch keinen Deut altbacken - und das, ohne im Modern Art Rock zu wildern. Trotz 2 eher durchschnittlichen Alben geht der geschmackliche Pluspunkt an Pointer & Co.
 
Ich habe mir das Heft in der Mittagspause besorgt und jetzt mal kurz durchgeblättert. Taugt mir.
Und wenn ich mir die Vorschau ansehe, brauche ich die nächste Ausgabe auch wieder.
 
Und hier hat tatsächlich noch niemand etwas zum neuen Album
geschrieben ?
Unfassbar.....

Nach den ersten Durchläufen mein erster Eindruck:
Wieder mal ein sehr forderndes, aber nicht minder starkes
Album.
Rothery kommt mir hier zwar manchmal etwas zu kurz, aber
das wird vielleicht nach ein paar Umdrehungen noch.
Innerhalb von so kurzer Zeit unmöglich zu bewerten, aber
ich bin sehr positiv gestimmt
 
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