Abbath

Statement auf FB:

"Bergen, 25th of November 2019,

Outstriders,

Throughout life you’re dealt different decks of cards. I’ve been fortunate enough to have been given the opportunity to live my dream, which is writing music, putting out records and touring the world, playing to fans all over the globe. For the most part it has been a tremendous ride, but there’s also been moments where things have gone wrong. Most notably during the recent tour of South America, where we had to cancel shows in Argentina and Brazil.

It’s no secret that I’ve been battling addiction. I have now come to realize that it’s time to pick a fight with this demon. I’ve committed myself to a rehab program that’s going to help me get clean once and for all. I feel more motivated and determined than ever to win this battle.

Due to my program, we need to cancel the December shows that we have scheduled with my other band, Bömbers. We do apologize to our fans that was looking forward to these shows. We will make it up to all of you, and we’re currently working on rescheduling these shows.

Right now I’m very much looking forward to be coming back clean, stronger and more focused and fired up than ever.

Europe and USA, you have been warned, we’ll hunt you down like a thunderstorm next year. Nothing is going to stop us.

Horns up!
Abbath"
 
Ich hoffe nicht nur, dass er das meistern und gestärkt zurückkommen wird, sondern wünsche ihm auch, dass er sich anschließend möglicherweise sogar wieder mit Demonaz und Horgh versöhnen kann. Sich eine Sucht mit all den negativen Einflüssen einzugestehen und das auf diese Weise, also öffentlich und mit besonnenen Worten, zu kommunizieren, verdient höchsten Respekt.
 
Ich will nicht unken, aber für mich als alten Schwarzseher liest sich das FB-Statement etwas zu euphorisch, so ein bisschen wie "Ich hab da ein kleines Problem, mach jetzt erstmals kurz Entwöhnungstherapie, und dann geht‘s mir wieder supi!" Ob echte Krankheitseinsicht und eine ausreichende Änderungsmotivation dahinter stecken, wird natürlich erst die Zeit zeigen. Ob es für einen Suchtkranken allerdings hilfreich ist, Anfang 2020 wieder touren zu gehen, wage ich stark zu bezweifeln.

Ich hoffe, dass ich mich irre und wünsche Olve viel Kraft auf dem langen und steinigen Weg, den er vor sich hat.
 
Ich will nicht unken, aber für mich als alten Schwarzseher liest sich das FB-Statement etwas zu euphorisch, so ein bisschen wie "Ich hab da ein kleines Problem, mach jetzt erstmals kurz Entwöhnungstherapie, und dann geht‘s mir wieder supi!" Ob echte Krankheitseinsicht und eine ausreichende Änderungsmotivation dahinter stecken, wird natürlich erst die Zeit zeigen. Ob es für einen Suchtkranken allerdings hilfreich ist, Anfang 2020 wieder touren zu gehen, wage ich stark zu bezweifeln.

Ich hoffe, dass ich mich irre und wünsche Olve viel Kraft auf dem langen und steinigen Weg, den er vor sich hat.

Ich denke die Form des Statements ist auch aus marketing Sicht zu sehen.
Wenn er nicht zumindest einen zuversichtlichen Eindruck macht kann es wieder negativ aufgefasst werden, dwas sich dann wiederum negativ auf eventuelle VVK späterer Konzerte auswirken kann etc.

Ob es mit „rein in die Klinik - raus aus der Klinik“ getan ist und 2020 tatsächlich getourt wird bleibt erstmal abzuwarten.
 
Ich hoffe nicht nur, dass er das meistern und gestärkt zurückkommen wird, sondern wünsche ihm auch, dass er sich anschließend möglicherweise sogar wieder mit Demonaz und Horgh versöhnen kann. Sich eine Sucht mit all den negativen Einflüssen einzugestehen und das auf diese Weise, also öffentlich und mit besonnenen Worten, zu kommunizieren, verdient höchsten Respekt.

Das hab ich mir auch gedacht. So etwas halte ich nicht für ausgeschlossen, selbst wenn es da viel Scherben gegeben hat. Wäre schön, wenn er hierzu auf den richtigen Weg käme. Dass es nicht leicht wird, weiß er sicher selber. Da klingt das Statement für mich auch eher nach "Optimismus ausstrahlen" als nach "auf die leichte Schulter nehmen".
 
Ich muss Euch, Still Thrashed und Hugin, insoweit natürlich recht geben, als dass aus marketingtechnischer Sicht Optimismus ausgestrahlt werden muss, um Zweifel mit Blick auf die geplanten Shows auszuräumen. Und um das Suchtproblem zu lösen, sind Optimismus und eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung (d.h. die Erwartung, die gegenwärtigen Anforderungen bzw. Probleme aufgrund eigener oder externer Ressourcen bewältigen zu können) ohnehin wichtig. Nichtsdestotrotz hätte ich das Statement etwas defensiver bzw. "demütiger" formuliert - gerade in Anbetracht der hohen Rückfallquote von ca. 30-50% im ersten Jahr nach der Entwöhnungsbehandlung. So klingt das Statement für mich, als ob Abbath/Olve den zweiten Schritt vor dem ersten tun wolle. Aber vielleicht sollte ich nicht so viel in das Statement hineininterpretieren - als öffentliche Person formuliert man Dinge nunmal anders als der Normalsterbliche.
 
Ich muss Euch, Still Thrashed und Hugin, insoweit natürlich recht geben, als dass aus marketingtechnischer Sicht Optimismus ausgestrahlt werden muss, um Zweifel mit Blick auf die geplanten Shows auszuräumen. Und um das Suchtproblem zu lösen, sind Optimismus und eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung (d.h. die Erwartung, die gegenwärtigen Anforderungen bzw. Probleme aufgrund eigener oder externer Ressourcen bewältigen zu können) ohnehin wichtig. Nichtsdestotrotz hätte ich das Statement etwas defensiver bzw. "demütiger" formuliert - gerade in Anbetracht der hohen Rückfallquote von ca. 30-50% im ersten Jahr nach der Entwöhnungsbehandlung. So klingt das Statement für mich, als ob Abbath/Olve den zweiten Schritt vor dem ersten tun wolle. Aber vielleicht sollte ich nicht so viel in das Statement hineininterpretieren - als öffentliche Person formuliert man Dinge nunmal anders als der Normalsterbliche.
Natürlich ist das Statement mit seinem Wortlaut in erster Linie Promogeschwätz, auch wenn ich glaube, dass Abbath wirklich so tickt.
Da ich aber in der Familie die schlimmsten Auswüchse des Alkoholismus ohne Happy End erlebt habe, drücke ich jedem die Daumen, der den Kampf dagegen annimmt.
Als Normalsterblicher besteht die Chance der Unterstützung durch Freunde und Familie oder man bricht die Brücken zu den suchtbegünstigenden sozialen/ beruflichen Kontakte ab.
Allerdings scheint es in der Unterhaltungsbranche nochmal schwerer zu sein, davon dauerhaft los zu kommen, siehe Hetfield.
Unsteter Lebenswandel, Nachtarbeitszeit, viele unverbindliche Begegnungen ("Hey, let's make a pic together, Prost"), etc.
Nicht umsonst ist Abbath seit Jahr(zehnt)en als der happy drunken Norwegian bekannt..
 
Kurz zurück zur Musik. Bei mir kam gestern die neue Abbath mit einiger Verzögerung ins Haus.

Bin gerade beim dritten Durchlauf und finde das Album bisher durchaus sehr gelungen. Es weicht stilistisch überraschend stark von der Immortal-Blaupause ab, wie ich finde. Bei vielen Songs muss man die typischen Immortal-Parts und das Bathory-Worship mit der Lupe suchen, und manchmal ist es sogar nur Abbaths Organ, das die obligatorische Immortal-Assoziation dann doch ins Spiel bringt. Dennoch ist es kein wirkliches Stilbruch-Album und in gewisser Weise sogar schwarzmetallischer als sein Vorgänger und die I-Scheibe. Auf einer anderen Ebene aber auch wieder traditionsmetallischer, was man sehr gut an etlichen Farstad-Lead-Abfahrten festmachen kann. Dessen Arbeit ist auf der Scheibe eh teilweise total geil. Der zelebriert einige total abgedrehte Sachen an der Gitarre, die mir richtig gut gefallen und die in diesem Kontext sogar mega-proggy daher kommen. Da merkt man überdeutlich, dass der Mann einen komplett anderen musikalischen Background als Demonaz hat, aber auch als Ice Dale und der andere Gitarrist, den Abbath noch bei seinem Soloprojekt hatte. Damit emanzipiert sich Abbath doch ein sehr gutes Stück weit von seiner ex-Band und präsentiert etwas Eigenes und dabei ziemlich Ungenerisches. Mal schauen, wie es sich entwickelt, aber ein erweiterter Top-20-Kandidat für 2019 könnte das Ding durchaus noch werden. Bin positiv überrascht.
 
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