Allgemeiner Bücher-Thread

In den letzten Tagen wurde erstmals seit Beginn der Pandemie in mir das Gefühl stärker, nicht mehr zu können. Zu vieles war offenbar schon zu lange auf mich eingestürzt, bis ich, der ich mir eigentlich großmächtig was auf meine Resilienz einbilde, der ich gerade in Krisen, unter Druck und mit anständig Stress erst so richtig auf Touren kommt, alles an Kraft aus mir bluten fühlte. Und mir wurde bewusst, wie sehr mir die Menschen fehlen, die Begegnungen, die Situationen, die man teilt, von deren Magie man jeweils etwas mitnimmt und sie durch das gemeinsame Erleben nährt und etwas Eigenes daraus macht. Ich will nicht sagen, dass ich mich kurz vorm Aufgeben fühlte, aber der Schmerz war so enorm, wie die Einsamkeit aushöhlend. Ich stürzte mich in Arbeit, ins Schreiben, ins Denken, in die Musik. Ins Schreiben und Denken über die Musik. Und hielt an meiner Liebe fest, denn was ist das Leben und Schaffen ohne Liebe? Razor halfen. Årabrot halfen. Fuckin' Autopsy halfen. Die Kunst half, denn sie hilft immer und wie die Liebe, so ist sie alles für mich, denn andernfalls ist alles nichts.

Und ich begann zum wiederholten Mal in diesem Buch von Ajahn Brahm zu lesen, das @RidingOnTheWind mir einst schenkte und mich damit bereits vor vielen Monaten rettete, sozusagen vorausschauend. Und mir wurde deutlicher denn je bewusst, der Weg zum Glück ist immer ein individueller. Der gemeinsame Weg zum Glück ist dies ebenso. Denn wo Liebe ist, da muss auch immer Freiheit sein. Und wo zwei ganz bei sich sind, da sind sie in der Liebe beisammen und sind eigen und doch mehr, als sie allein je sein könnten. Und all dies bedingt auch Abgründe und Dunkelheit, denn auch darin liegt Schönheit und Lust und Streben.

Dieses Buch ist voller Lachen und Tränen,Weisheit und Frechheit, Tosen und Ruhen. Es ist ein Kompass und ein frei wirbelndes Floß auf wilder See. Es ist, ganz persönlich gesprochen, auch Ausdruck eines unerschütterlichen Bundes. Ein Geschenk. Das Leben gewinnt. Immer.

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Es ist unglaublich, wie du Gedanken und Gefühle in gleißend-plastische Farben zu tauchen imstande bist. I bow down to the master! :verehr::verehr::verehr:
 
In den letzten Tagen wurde erstmals seit Beginn der Pandemie in mir das Gefühl stärker, nicht mehr zu können. Zu vieles war offenbar schon zu lange auf mich eingestürzt, bis ich, der ich mir eigentlich großmächtig was auf meine Resilienz einbilde, der ich gerade in Krisen, unter Druck und mit anständig Stress erst so richtig auf Touren komme, alles an Kraft aus mir bluten fühlte. Und mir wurde bewusst, wie sehr mir die Menschen fehlen, die Begegnungen, die Situationen, die man teilt, von deren Magie man jeweils etwas mitnimmt und sie durch das gemeinsame Erleben nährt und etwas Eigenes daraus macht. Ich will nicht sagen, dass ich mich kurz vorm Aufgeben fühlte, aber der Schmerz war so enorm, wie die Einsamkeit aushöhlend. Ich stürzte mich in Arbeit, ins Schreiben, ins Denken, in die Musik. Ins Schreiben und Denken über die Musik. Und hielt an meiner Liebe fest, denn was ist das Leben und Schaffen ohne Liebe? Razor halfen. Årabrot halfen. Fuckin' Autopsy halfen. Die Kunst half, denn sie hilft immer und wie die Liebe, so ist sie alles für mich, denn andernfalls ist alles nichts.

Und ich begann zum wiederholten Mal in diesem Buch von Ajahn Brahm zu lesen, das @RidingOnTheWind mir einst schenkte und mich damit bereits vor vielen Monaten rettete, sozusagen vorausschauend. Und mir wurde deutlicher denn je bewusst, der Weg zum Glück ist immer ein individueller. Der gemeinsame Weg zum Glück ist dies ebenso. Denn wo Liebe ist, da muss auch immer Freiheit sein. Und wo zwei ganz bei sich sind, da sind sie in der Liebe beisammen und sind eigen und doch mehr, als sie allein je sein könnten. Und all dies bedingt auch Abgründe und Dunkelheit, denn auch darin liegt Schönheit und Lust und Streben.

Dieses Buch ist voller Lachen und Tränen,Weisheit und Frechheit, Tosen und Ruhen. Es ist ein Kompass und ein frei wirbelndes Floß auf wilder See. Es ist, ganz persönlich gesprochen, auch Ausdruck eines unerschütterlichen Bundes. Ein Geschenk. Das Leben gewinnt. Immer.

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Einer der wunderbarsten Texte, die ich hier jemals lesen durfte. Danke, @Iron Ulf. Das Buch wartet schon zu lange ungelesen auf meinem Ebook-Reader. Zeit, das nun schleunigst mal zu ändern.
 
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Vor längerer Zeit nur mal angelesen und aus mir unerfindlichen Gründen nicht beendet, was ich nun nachgeholt habe. Fantastisches Buch einer sehr talentierten Wortkünstlerin, grade in COVID-Zeiten sehr hilfreich...:D
 
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In den letzten Tagen wurde erstmals seit Beginn der Pandemie in mir das Gefühl stärker, nicht mehr zu können. Zu vieles war offenbar schon zu lange auf mich eingestürzt, bis ich, der ich mir eigentlich großmächtig was auf meine Resilienz einbilde, der ich gerade in Krisen, unter Druck und mit anständig Stress erst so richtig auf Touren komme, alles an Kraft aus mir bluten fühlte. Und mir wurde bewusst, wie sehr mir die Menschen fehlen, die Begegnungen, die Situationen, die man teilt, von deren Magie man jeweils etwas mitnimmt und sie durch das gemeinsame Erleben nährt und etwas Eigenes daraus macht. Ich will nicht sagen, dass ich mich kurz vorm Aufgeben fühlte, aber der Schmerz war so enorm, wie die Einsamkeit aushöhlend. Ich stürzte mich in Arbeit, ins Schreiben, ins Denken, in die Musik. Ins Schreiben und Denken über die Musik. Und hielt an meiner Liebe fest, denn was ist das Leben und Schaffen ohne Liebe? Razor halfen. Årabrot halfen. Fuckin' Autopsy halfen. Die Kunst half, denn sie hilft immer und wie die Liebe, so ist sie alles für mich, denn andernfalls ist alles nichts.

Und ich begann zum wiederholten Mal in diesem Buch von Ajahn Brahm zu lesen, das @RidingOnTheWind mir einst schenkte und mich damit bereits vor vielen Monaten rettete, sozusagen vorausschauend. Und mir wurde deutlicher denn je bewusst, der Weg zum Glück ist immer ein individueller. Der gemeinsame Weg zum Glück ist dies ebenso. Denn wo Liebe ist, da muss auch immer Freiheit sein. Und wo zwei ganz bei sich sind, da sind sie in der Liebe beisammen und sind eigen und doch mehr, als sie allein je sein könnten. Und all dies bedingt auch Abgründe und Dunkelheit, denn auch darin liegt Schönheit und Lust und Streben.

Dieses Buch ist voller Lachen und Tränen,Weisheit und Frechheit, Tosen und Ruhen. Es ist ein Kompass und ein frei wirbelndes Floß auf wilder See. Es ist, ganz persönlich gesprochen, auch Ausdruck eines unerschütterlichen Bundes. Ein Geschenk. Das Leben gewinnt. Immer.

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Ich danke dir für deine kostbaren Gedanken. Es geht mir genauso und in seiner Schwäche ist man am stärksten. Es ist gut, zu fühlen. Daraus kann man sich neu machen. Gestern noch lag ich auf dem Boden und hörte in der hereinfallenden Dunkelheit immer wieder abwechselnd Fever Ray - „Empty The Streets For Me“ und Chelsea Wolfe / Emma Ruth Rundle - „Anhedonia“. Endlich konnte ich mal weinen und mich mit der Musik und diesen ruhigen Frauenstimmen zudecken. Nie hätte ich den Impact dieser Zeit, des Lockdowns, als derart gewaltig eingeschätzt. Das wuppt man schon, das geht doch alles noch, dachte ich. In Wahrheit habe ich zwar keine Lebensnot und bin nicht in prekärer Lage wie Leute in Armut oder Obdachlosigkeit, Geflüchtete, oder auch Freiberufler, Freischaffende, deren Existenz wegbricht und deren Zugang zu Hilfen erschütternd ist. Mehr noch erschüttert mich die Gleichgültigkeit ihnen gegenüber (die Gesellschaft hat mich verloren). Es ist etwas anderes, was mit mir passiert. Ich verliere meine Energie, die Lebenskraft. Ich vereinsame. Das Leben rinnt aus mir. Eine Liebe und das Leben an sich, wie ich es verstehe, braucht Freiheit und muss erfahrbar sein. Beides in Lockdownzeiten und über verschiedene Bundesländer wachsen zu lassen und zu leben, das ist schwierig. Erfahrbarkeit entsteht durch das sich Bewegen in verschiedenen Kontexten, in der Begegnung mit Menschen, in Erlebnissen. Im frei sein dürfen. Im umeinander sein. Auch in Unbeschwertheit. Ich danke dir für dich, du unendlich starker, in dir ruhender und feuriger Mensch. All das kann dem Kern nichts anhaben, aber es macht verzweifelt. Es lässt ausbluten. Mich erfüllt ein tiefgreifender Mangel an menschlichen Kontakten, an Austausch, an Leben. Du fehlst mir oft so furchtbar. An all diesen wenig konkreten Dingen, in denen man sich aber sehr spürt. Oft fühle ich mich, als führte ich einen Kampf gegen Gespenster, unter Wasser, zäh. Ich bin so ein quirliger Mensch, aber etwas erstickt mich immer mehr. Manchmal bin ich verzweifelt. Manchmal getrieben und furchtbar unrastig. Manchmal müde. Immer wieder versuche ich, das anzunehmen und mehr ins Gestalten zu kommen. Das wird auch gelingen. Wir weben etwas aus der Dunkelheit heraus und geben dem, was wir vermissen eine Gestalt. Womöglich eine neue. Was ist Glück? Ich würde sagen: ein Zuhause in jemandem zu haben, was meint, dass es in der Verbindung besteht. Ich liebe dich.
 
Sehr interessantes Thema, kannst du schon etwas zu dem Buch sagen?
Ich bin noch ganz am Anfang. Ich würde es dennoch empfehlen da sich der Autor darum bemüht das Thema verständlich zu vermitteln. Er fängt dafür wirklich beim Urschleim an. Im ersten Kapitel geht es z.B. nur um grundlegende Fragen: Was ist Geld? Wie entsteht Geld? Was passiert genau bei einem Kredit ect. pp. MMn ziemlich ausführlich und auch verständlich.

Der Typ hat übrigens auch einen YT Kanal. Heißt "Geld Für Die Welt". Dort erklärt er auch verschiedene Sachverhalte.
 
Ich bin noch ganz am Anfang. Ich würde es dennoch empfehlen da sich der Autor darum bemüht das Thema verständlich zu vermitteln. Er fängt dafür wirklich beim Urschleim an. Im ersten Kapitel geht es z.B. nur um grundlegende Fragen: Was ist Geld? Wie entsteht Geld? Was passiert genau bei einem Kredit ect. pp. MMn ziemlich ausführlich und auch verständlich.

Der Typ hat übrigens auch einen YT Kanal. Heißt "Geld Für Die Welt". Dort erklärt er auch verschiedene Sachverhalte.

Sehr cool, werde mir den Kanal mal ansehen :)
 
Ein Forenuser, der vom Fach ist, war so freundlich, uns darauf hinzuweisen, dass der Verlag, in dem das Buch über den Deutsch-Dänischen Krieg erschienen ist, deutliche Schlagseite nach rechts-außen hat und dass einer der Autoren in der Vergangenheit für ein rechtsextremes Blatt geschrieben hat und auch heute noch als Gastautor regelmäßig für eine Zeitschrift tätig ist, die sich selbst als Vordenker der AfD bezeichnet. Unabhängig vom Inhalt des Buches, das du hier verlinkt hast, wollen wir diesen Leuten keine Plattform bieten.

GordonOverkill


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Im Deutschen heißt dieser Thriller "Nacht ohne Gesicht". England im Jahr 1921. Die Polizei ermittelt bei einer Reihe von grotesken Morden auf dem Land, bei denen ganze Familien überfallartig mit aufgepflanztem Bajonett erdolcht werden. Die Nachforschungen des Inspektors führen nur wenige Jahre zurück - in das Gemetzel des Stellungskriegs, das ganze Nationen traumatisiert zurückließ. Und nicht nur sichtbare Wunden hinterlassen hat. Bei allen Beteiligten. Ganz tolles Ding. Und trotz des schweren Themas leichtfüßig geschrieben.

Edit: Das tut mir leid. Da muss ich gleich mal nachlesen, was den Verlag angeht. Dem Buch war das in keiner Weise zu entnehmen.

Edit 2: Ihr habt völlig Recht. Der Verlag ist nicht ganz koscher.
 
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Das Leben gewinnt. Immer.
Von einem Moderator dieses Forums, in dessen sonstigen Beiträgen ich ein gewisses Maß an Empathie zu erkennen vermeine, würde ich mir wünschen, sich zukünftig stärker die emotionalen Befindlichkeiten der zahlreichen Nutzer vor Augen zu führen, welche menschenverachtende Untergrundmusik hören, eine misanthropische Grundhaltung an den Tag legen und sich daher durch derart lebensbejahende Aussagen provoziert fühlen könnten.

Ich habe gestern als Lektüre vor dem Zubettgehen "Piktors Verwandlungen" von Hesse gelesen - und rückblickend bin ich möglicherweise durch deinen Eintrag unbewusst zu dieser viel zu positiven Lektüre verführt worden. Heute also besser wieder Cioran ...

Außerdem: Death is certain, life is not. Only death is real! und so.
 
Gibt es da Ausgaben die man besonders empfehlen kann? Oder welche die nicht so toll sind? Habe es bisher auch noch nicht im Original gelesen, hätte aber Lust darauf.
 
Ich hab mir die hier zugelegt und bin recht zufrieden. Auch wegen der Optik. :)

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Generell ein fettes Lob für die abgebildeten Bücher! Geht doch nix (nix!) über schöne ausstaffierte Bücherregale! :)
Diesen "Reader's Companion" zum "Lord" kenne ich noch gar nicht! Taugt der? Brauche ich den? Ich bin mir fast sicher, dass ich den brauche ...
 
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