Allgemeiner Prog...

So...auch mal wieder Zeit für neue Musik und an dieser Stelle ein flammendes Plädoyer für die neue Scheibe von Frost* namens Day and Age. Schräg wie King Crimson, dabei eingängig wie feinster Melodic Rock ohne Plüschfaktor. Düsterer Anstrich, permanent gepaart mit wohlig musikalischen Sonnenaufgängen. Muss nur noch überlegen, ob ich John Mitchell das Fehlen sämtlicher (!!) Gitarrensoli verzeihe...
Ja, die Beschreibung passt, aber mir fehlt doch ein Stück zum Debüt. Aber insgesamt eine geine Band.
 
Bin heute beim Aufräumen auf ein Album gestoßen, in das ich bei Erscheinen anno 2004 ganz verliebt war. "Standing in Stillness" von dem US-amerikanischen Quartett Mythologic.
Wie man an den Namen Melissa Rodler (vox) Chris Rodler (git, bass) und Brett Rodler (dr) ablesen kann, handelt es sich bei dem Album um eine Familienangelegenheit, wobei Chris von den damals zerstrittenen Andeavor noch Steve Matusik (git) ins Boot geholt hat. Musikalisch hat es Elemente von Rush bis Fates Warning in ihrer "Perfect Symmetry"-Ära (Härtegrad liegt auch etwa in der Mitte zwischen diesen beiden Bands), durch den Gesang kommt aber eine Eigenständigkeit rein. Es blieb das einzige Album der Band.
Jemand hat das Album bei Youtube hochgeladen. Ich empfehle "A Dim too Dark" ab 18:53min.

Mein zweites Jahreshighlight waren damals Antidepressive Delivery mit ihrem Debüt "Feel. Melt. Release. Escape." (dem dann auch vor dem Split noch zwei weitere Alben folgten, die ich aber nicht kenne). Ziemlich wilde Mischpoke, die 70er-Mellotron-/Hammond-Sounds ebenso wie Gebrüll und Doublebassteppiche abgedeckt. Erinnert mich etwas an Heavens Cry, bin aber kein Experte in den Prog-Details.
Ebenfalls bei YT, Anspieltipp "Coward" ab 05:18min.
https://www.youtube.com/watch?v=Vo0iaXvYHZc
 
Wer von der letztjährigen Sons of Apollo ähnlich ernüchtert war wie ich, dem sei das Debütalbum (?) von Octavision "Coexist" ans Herz gelegt. Das Album ist im Wesentlichen instrumental, der Titeltrack und ein Song namens "Apocalyptus" werden gesanglich von Jeff Scott Soto veredelt. Musikalisch in Summe so eben zwischen den Söhnen, frühen DT und der aktuellen LTE zu verorten. Macht mächtig Spaß, das Ding.
 
Bürgten Alben der Hamburger Sylvan stets für Qualität, so ist der aktuelle Longplayer namens "One to Zero" merkwürdig zahnlos und geradlinig für meine Ohren. Hatte mich sehr auf das Werk gefreut, aber momentan bleibt da so gar nichts hängen was in irgendeiner Form für mich packend klingt oder wäre....
 
The Vicious Head Society – Extinction Level Event (2021)

Ein bärenstarkes Progessive Metal/Rock Album legt die Band mit dem sperrigen Namen „The Vicious Head Society“ vor. Eine sehr spannende Mischung zwischen Progressive Metal/Rock, Art Rock, Atmosphärischen Soundlandschaften und abgefahrener Instumentalmusik.
Der Titeltrack kommt als zehnminütiger Instrumental Opener und begeistert durch enorme Stilvielfalt zwischen hart, zart und atmosphärisch. „Yp 138“ als zweites Instrumenmtal pendelt zwischen Wahnsinn und Melancholie. Deutliche Parallen zu „Dream Theater“ und „Rush“, ganz großes Kino. „The Signal“ ist ein wunderbar melodischer Song mit fließenden Keyboardpassagen und herrlichen Chören. „Throes Of Despair“ kommt als schleppender Midtempo Kracher mit „John Petrucci“ Gedächtnis Shredding. „Absolution“ besticht durch Soundtrackartige Keyboardklänge, brachiale Gitarrenriffs, hymnischen Gesang und einem klassischen Gitarrensolo. Bei einigen Songs werden immer mal wieder dezente „Growls“ eingesetzt, ähnlich der ersten beiden „Haken“ Alben. Der Schlußtrack „Hymn Of Creation“ ist ein Prog Metal/Rock Song, der nach fünfminütigen Breitwandsound in eine Spoken Word Passage überleitet, die untermalt von lockeren Gitarren/Keyboard Sounds nach acht Minuten ausklingt.

Ein feines Album für Fans von Fates Warning, Dream Theater, Haken, OSI und Liquid Tension Experiment.
 
Ich bin heute über diese Band aus Mexico gestoßen. Agora, nie gehört vorher, aber das ist ja auf höchstem Level.

Schrappt so über die gesamte Spieldauer knapp unterhalb der Kitschgrenze durch - schon gut gemacht, ohne Frage. Gesang in Englisch muss nicht per se sein für mich. Gefällt mir, nicht so gut, dass ich es kaufen würde, aber doch schon gut hörbar.
 
Eine der besten britischen Neo Progressive Bands, deren Leadsänger „Stuart Nicholson“ um ein Haar der Nachfolger von „Fish“ bei „Marillion“ geworden wäre, schade das es nicht so gekommen ist. Andererseits wären uns dann wunderbare Alben wie „Sleepers“, „Empires Never Last“, „Battle Scars“ oder „Beyond The Realms Of Euphoria“ nicht in dieser Form zu Ohren gekommen. „Galahad“ sind nie auf den manchmal ausgetretenen Pfaden des Neo Prog stehengeblieben und haben einige wagemutige Experimente mit den Alben „Year Zero“ und „Following Ghosts“ durchgezogen, wo sie klassischen Prog Rock mit viel elektronischen, jazzigen und Ambient Klängen vermischt haben. Ihr letztes Album von 2017 „Seas Of Change“ ist ein Konzeptalbum, das sich mit dem Brexit befasst. Dort herrschen hauptsächlich wieder Neo Prog Klänge, leider ohne den Gitarristen und Gründungsmitglied „Roy Keyworth“, der mit seinem oft brettharten und rhythmischen Spiel immer wieder Höhepunkte setzte.

Meine Top 20:

01. I Could Be God
02. This Life Could Be My Last…
03. Sleepers
04. Bug Eye
05. Up In Smoke (Extended)
06. Battle Scars
07. Guardian Angel
08. Sidewinder
09. Seize The Day
10. Secret Kingdoms… And Secret Worlds

11. Dust (Extended)
12. Empires Never Last
13. Shine
14. Salvation II – Judgement Day?
15. Belt Up
16. Salvation I – Overture
17. Imago
18. Beyond The Barbed Wire
19. Dentist Song
20. The Charlotte Suite
 
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Meine Landsleute von Ciccada sind zurück und hauen mit "Harvest" eine weitere Retro/Folk/Psych Prog Wundertüte raus. Farbenfrohes, relaxtes Mediterran-Flair samt entsprechenden Instrumenten (z.B. Klarinette, Flöte) trifft auf Canterbury-artige Tastenabfahrten und mehrstimmigen Gesang. Gitarren gibt es auch, aber die agieren mehr unterstützden denn führend, Protagonisten sind Tasten und Bläser, und a little bit der Gesang (Frau & Mann). Jethro Tull und Gryphon fallen mir da jetzt als Vergleiche ein, wobei Ciccada noch viel mehr zu bieten haben. Das Cover fängt den Inhalt hervorragend ein, wie ich finde.

https://ciccadabem.bandcamp.com/album/harvest

Für mich eine DER Bands der Retro-Prog Bewegung.

Bei Interesse unbedingt auch die beiden Vorgänger antesten!!
 
Eine der besten britischen Neo Progressive Bands, deren Leadsänger „Stuart Nicholson“ um ein Haar der Nachfolger von „Fish“ bei „Marillion“ geworden wäre, schade das es nicht so gekommen ist. Andererseits wären uns dann wunderbare Alben wie „Sleepers“, „Empires Never Last“, „Battle Scars“ oder „Beyond The Realms Of Euphoria“ nicht in dieser Form zu Ohren gekommen. „Galahad“ sind nie auf den manchmal ausgetretenen Pfaden des Neo Prog stehengeblieben und haben einige wagemutige Experimente mit den Alben „Year Zero“ und „Following Ghosts“ durchgezogen, wo sie klassischen Prog Rock mit viel elektronischen, jazzigen und Ambient Klängen vermischt haben. Ihr letztes Album von 2017 „Seas Of Change“ ist ein Konzeptalbum, das sich mit dem Brexit befasst. Dort herrschen hauptsächlich wieder Neo Prog Klänge, leider ohne den Gitarristen und Gründungsmitglied „Roy Keyworth“, der mit seinem oft brettharten und rhythmischen Spiel immer wieder Höhepunkte setzte.

Meine Top 20:

01. I Could Be God
02. This Life Could Be My Last…
03. Sleepers
04. Bug Eye
05. Up In Smoke (Extended)
06. Battle Scars
07. Guardian Angel
08. Sidewinder
09. Seize The Day
10. Secret Kingdoms… And Secret Worlds

11. Dust (Extended)
12. Empires Never Last
13. Shine
14. Salvation II – Judgement Day?
15. Belt Up
16. Salvation I – Overture
17. Imago
18. Beyond The Barbed Wire
19. Dentist Song
20. The Charlotte Suite

Irgendwie habe ich Galahad seinerzeit ein wenig vernachlässigt: da war ja genügend Stoff von Arena, Landmarq, Threshold, Shadowland, IQ, Pendragon und, und, und zu entdecken. Somit blieb diese Band lange Zeit unter meinem Radar, was sich erst mit dem Erwerb von "Empires never last" geändert hat. Danach war mir dann auch jedes neue Werk Willkommen.

Tatsächlich sind Galahad nicht gerade eindimensional, das Kokettieren mit mal sehr rockigen Sounds ("Battle Scars") oder eben sehr elektronischen Elementen (ein Cover von "Mein Herz brennt" ist schon eine Ansage für eine im Prog verortete Band) verpasst den Jungs schon ein Alleinstellungsmerkmal. So, wie es aussieht gibt es aber mittlerweile zum Austoben in der Elektronik eine Art Ableger der eigentlichen Galahad, deren Name mir gerade entfallen ist...(und ich bin zu faul zum Googeln ;-)).

Ich müsste die Alben ab "Empires...." einfach mal wieder durchhören, war auch versucht, mir die früheren Werke wie "Sleepers" (wurde glaube ich unlängst in einer neuen Edition aufgelegt) oder "Following Ghosts" mal zu besorgen, ist aber bisher einfach noch nicht passiert.

So ad hoch aus dem Bauch heraus finde ich die "Battle Scars" am stärksten, in Summe eine runde Scheibe, die ich im Erscheinungsjahr nicht selten im Player hatte, auf meiner Spotify-Liste befinden sich derzeit sowohl die Titelsongs von "Battle Scars" als auch von "Empires...". Doch, muss mal wieder intensiver auf die Lauscher.
 
Ich möchte eure Aufmerksamkeit mal wieder nach Australien lenken, wo just die großartigen THE STRANGER ihr zweites Album "Kaleidoscope" veröffentlicht haben. Geboten wird exzellenter, ziemlich eigenständiger Progressive Metal, der wohl am ehesten für Fans von LEPROUS, HAKEN, CALIGULA'S HORSE oder moderne FATES WARNING interessant sein dürfte. Mit Tom Frayne gibt es einen exzellenten Sänger, daneben mit Kalen Austin und Drew Taylor tolle Gitarristen mit sehr lebendigem, farbenfrohen Stil.

Als Anspieltipp hier mal der Titeltrack des neuen Werks, das dem fantastischen Debüt in nix nachsteht:
 
Die deutschen Prog-Metaller LIFE ARTIST stehen nach gefühlten 100 Jahren nun endlich mit ihrer "Comeback"-Scheibe in den Startlöchern. Das wird wohl sehr sehr groß werden.

Hier zum Reinhören:

Life Artist - Antisocial Networks - YouTube

Hier zum Vorbestellen:

Ragnarök Records | Underground Metal Label & Shop - Life Artist - Lifelines (ragnaroek-records.com)
Sehr cool!
Aber wieso gibt's da im Shop eigentlich auch ausgerechnet Alben von Graveland (unter sehr wenigen labelfremden Veröffentlichungen)?
 
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