Biographien unserer Helden

Achilles

Deaf Dealer
Ich habe mir aufmerksam den Bücher-Thread vom @Kaleun Thomsen durchgelesen und mir überlegt, dass ein themenbezogener Thread im Hinblick auf Musikbiographien vielleicht Spaß machen könnte. Wenn ihr Lust habt, seit willkommen. :)

Meine erste Bio, die ich zum Thema gelesen habe, handelte; wie soll es auch anders sein; von Led Zeppelin. Deren ehemaliger Tourmanager Richard Cole veröffentlichte 1992 das (mittlerweile vollkommen legendäre) Buch "Stairway to Heaven: LED ZEPPELIN uncensored. In dem Schmöker riss Cole seine gemeinsame Reise mit der Band und deren Entourage von der Gründung bis zum (bitteren) Ende ab. Einerseits tief bewegend; Cole saß aufgrund eines Deliktes in einem italienischen Knast, als Bonham starb; andererseits bitterböse und schonungslos chauvinistisch hat mir dies Buch so richtig die Ohren klingeln lassen. Die Episoden der Band aus dem Edgewater Inn Hotel in Seattle gehören für mich zum amüsantesten, was jemals aus der Karriere einer Band erzählt wurde. Cole hob die Gigantomie der Band zusammen mit dem eigentlichen Manager Peter Grant auf ein vollkommen ungeahntes Niveau. Auch unter Zuhilfenahmen von Gewalt und mafiösen Methoden.

Nach Veröffentlichung des Buches wurde Cole von Robert Plant und Jimmy Page öffentlich geächtet und das Buch wurde als absolutes Machwerk bestehend aus Lügen verurteilt. Jedoch konnten viele Kollegen von Cole die Geschichten doch bestätigen. Am beeindruckendsten hier die Wortmeldung von John Paul Jones (Bassist von LZ) aus einem NME-Interview, welches er Jahre später gab. Auf das Buch angesprochen meinte er nur furztrocken, dass er bei vielen Dingen nicht dabei war. Die schlimmsten aber, die könne er nahtlos bestätigen. Aber dies nur am Rande.

Vom Co-Autor Richard Trubo ordentlich verfasst und mit ordentlich Schmackes versehen, greife ich bis heute in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr zu diesem Buch, um im Sumpf aus Chauvinismus, Okkultismus und Wahnsinn zu schwelgen. Großartiges Buch.

Nebenher zum Thema LED ZEPPELIN auch sehr zu empfehlen:

Stephen Davis : Hammer of the Gods (wie oben, nur ohne den Wahnsinn)
Mick Wall : When Giants walked the Earth (schonungslose Abrechnung von einem, der der Band hochkritisch gegenüber steht; vor allem Jimmy Page)
Chris Welch: The Man who Led Zeppelin (Peter Grants Geschichte)
Ritchie Yorke: Led Zeppelin (ganz klassiche Biographie)
Barney Hoskyns: Led Zeppelin: The Oral History of the World's Greatest Rock Band (komplett in Interviews mit der Band und vielen Weggefährten gezeichnete Geschichte)

Alles in allem kann man von der Band eigentlich fast jedes Buch empfehlen, da die Legende der Band nur durch ihre wahren Taten übertroffen wurden. Kann man mögen, kann man verabscheuen. Ich mag es sehr, weil es ein fantastisches Bild von 4 jungen Menschen zeigt, die weit mehr als ALLES erreicht haben, was es damals zu erreichen gab. Und vor allem, die viel mehr verloren haben, als man sich vorstellen kann.

So viel zum Anfang. Nach und nach werde ich dann auch mal andere Bücher hier vorstellen. Ich glaub' dass ich morgen mit Lemmy weitermache...
 
Sehr schöne Thread-Idee! Da bin ich gespannt und freue mich schon auf das, was da kommen mag. Ich bin nahezu süchtig nach Biographien bzw. Autobiographien von Musikern. Und kurioserweise von Wrestlern obwohl ich gar kein Wrestling-Fan bin. Aber die Typen sind ja auch irgendwie Rockstars, mit allem was dazu gehört: Kohle, Sex, krasse Arbeitsbedingungen und Exzesse in allen Variationen. Tipp: Have a Nice Day - A Tale of Blood and Sweatsocks von Mick Foley.

Was Led Zeppelin betrifft, so klafft noch eine schmerzliche Lücke in der Rocker-Ecke meines Bücheregals. Stairway to Heaven klingt als Einstieg schon mal spitze - danke für den Tipp!
 
"White Line Fever"...... Lemmy...... Ja......

Kennt ihr eigentlich Nick Mason? "Hmmm... Joa..... Das war doch..... Hier..... Warte.....Der hat doch......!"

Genau der. Ein kleiner, heutzutage relativ zurückgezogener Brite, der lange Zeit in einer kleinen unscheinbaren Hinterhofband namens PINK FLOYD am Schlagzeug gesessen hat. Ebenjener Nick Mason hat 2004 seine Sicht der Dinge auf die Karriere von Pink Floyd im Buch "Inside Out - A personal history of Pink Floyd" veröffentlicht. Herr Mason ist eigentlich kein Mann vieler Worte gewesen. Hier und da mal ein Interview, aber dann lieber doch für ein Automagazin, da Mason als bekennender Autonarr dem einen oder anderen auch bekannt sein dürfte.

So hatte ich zumindest gedacht, bevor mir das Buch in einem Londoner Buchladen in die Hände fiel und ich mich für Bahnreisen durch das "Homeland of Rockmusic" wappnen wollte. Da nimmst Du dann in einem schimmeligen Bahnabteil im Süden von London (Sunbury) das Buch zur Hand und wenn Du dann in Edinbourgh aus dem Zug fällst, ist dir erstens schlecht (ich kann in sich bewegenden Dingen schlecht lesen) und außerdem bist Du vollkommen von diesem Buch eingenommen. Chronologisch (natürlich) hangelt sich Nick über seine Kindheit und Jugend zu den Anfängen von Pink Floyd.

Was gerade an der Anfangsphase sehr spannend, weil hochinteressant ist, ist die Allmacht, die ein Syd Barrett damals noch in der Band ausgeübt hat. Das was Barrett in späteren Jahren in Kombination mit Drogen zum Verhängnis werden sollte, war hier schon klar erkennbar. Manisch getriebene Strukturen gepaart mit wenig ausgeprägtem Selbstbewusstsein, die Barrett zwangen, die Band unter seinem Daumen zu halten. Versuche von Roger Waters, aus diesem Kontext auszubrechen schlugen weitestgehend fehl. Wobei Waters selbst zugibt, aufgrund seiner engen Freundschaft zu Barrett dies auch nie ernsthaft über längere Zeit versucht zu haben.

Nick Mason setzt sich mit Barretts Verfall auf sehr angenehme Art und Weise auseinander, weil überhaupt NICHT reißerisch und mediengeil. Nicht, das ich diesem Mann das auch nur zugetraut hätte, jedoch ist der Teufel manchmal ein kotzendes Pferd vor der Pharmazie. :)

Ob nun Karrierehighlights wie die Reaktion der Fans auf "Dark Side of the Moon" oder das ausreißende Schwein, welches von der Battersea Power Station in London abhanden kam über die Riesenauftritte im Oakland Coliseum vor 70.000 Fans, die Roger Waters GEHASST hat stellt Mason alles sehr sachlich mit einer kleinen Prise schwarzem Humor dar.

Schwere Zeiten wie der Verfall von Barrett oder der Zwist mit Waters werden allerdings genauso offen und ehrlich beschrieben. Ich muss zu meiner Schande zugestehen, dass ich vor diesem Buch nur die offensichtlichen Klassiker von Pink Floyd a la "Dark Side of the Moon" und "Wish you were here" kannte. Das war nach der Lektüre anders. Begleitet von den Ausführung Masons habe ich mich von vorn bis hinten durch die Diskographie gehört und viele Perlen entdeckt. "Echoes" zum Beispiel ist gottgegebene Inspiration.

Sei es wie es sei. Ich kann jedem Pink Floyd-Fan oder grundsätzlich Interessiertem dies Buch nur empfehlen. Eine feine, ruhige und vor allem sehr aufgeräumte Abhandlung einer Geschichte, die vor Höhen und Tiefen nur so strotzte.

Das Buch kann bei einschlägigen Portalen für recht schmales Geld erworben werden und sollte jedem von Euch, der Spaß an solchen Büchern hat, den Zehner wert sein. Es lohnt sich auf alle Fälle.
 
Scheint nicht so interessant zu sein für die werte Forumscommunity hier.... *Zeter, Mecker, Wüt*

Aber wisst ihr was....? Is' mir egal... Mach ich trotzdem.... :-P

Gott, Griffbrett und doofe Klamotten haben eine gemeinsame Einheit gefunden. Heißt Edward Lodewijk van Halen und den kennen die meisten von euch unter seinem Namenskürzel Eddie. Gemeinsam mit seinem Bruder Alexander Arthur (Alex) haben die beiden die wahrlich beste Hard-Rock-Band aller Zeiten aus der Taufe gehoben und sich einen ewig legendären Namen erspielt, der sich neben instrumentalen Fähigkeiten auch in partylastigem Exzessen wiederspiegelt.

Der Autor Ian Christie veröffentlichte 2007 seine Sicht der Dinge, wenn es um die Geschichte von Van Halen geht. Dies Buch gehört zu meinen Top 5 der Musikbiographien, da es, um es vorsichtig auszudrücken, kaum Gefangene macht. Mir imponieren Bücher, die es schaffen, trotz vielleicht wenig vorhandenem Eigeninteresse, einen zu packen und nicht mehr loszulassen. So ging es mir mit diesem Buch. Ich will kurz erklären, warum...

In einem anderen Thread dieses Forums habe ich mich schon breit zu meiner Liebe zu Van Halen ausgelassen. Das war aber auch mal anders. Und zwar nach der Veröffentlichung von "The best of both Worlds". Sammy Hagar war wieder da. Das fand ich generell erst einmal super, da ich die "VHIII"-Katastrophe auch nicht sooooo sonderlich toll fand. Die neuen Songs tönten fein und ich freute mich auf die Tour, wenn diese auch nur durch die USA ihre Runden ziehen sollte. Aber es gab / gibt ja YouTube.... Nach den ersten Shows kam dann die Ernüchterung. Sammy und Michael Anthony machten nichts anderes als gute Miene zum bösen Spiel. Auf den Videos, die man sich anschauen konnte, wirkte die Band so, als wären sie alle lieber ganz woanders. Alex trommelte lustlos und Eddie sah schlimm aus. Der Alkohol schien ihn vollkommen im Griff zu haben und er sah aus wie ein Penner, der sich aus Versehen eine Gitarre gegriffen hat. Mit etwas Sucherei konnte man sich Peinlichkeiten anschauen, wie der volltrunkene Auftritt auf Dimebag Darrells Beerdigung. Dann noch solch lächerliche Aussagen, wie die, dass der Zungenkrebs nicht vom Rauchen kam... Und so weiter uns sofort.

Eddies Verhalten hatte nichts mehr mit dem sympatischen Mann zu tun, den ich so gern mochte. Das war schon Legendendemontage...

Um nun den Brückenschlag zum Buch zu finden sei hier erwähnt, das Ian Christie selbst diese Eskapaden nicht außer acht lässt. Beginnend mit dem eigenen Unvermögen "Eruption" nachspielen zu können, zeigt er auf, wie sich die Band von einer Hinterhofattraktion binnen 4 Jahren zu einer der größten Showattraktionen der USA aufspielen sollte. Gesegnet mit einem Ausnahmewahnsinnigen am Mikro und 3 musikalischen Ausnahmekönnern erklomm die Band Olymp um Olymp.

Ob es nun lustige Anekdeoten rund um David Lee Roths Wahn sind, dass die Band bereits 1976 keine nennenswerten Gegner in Hollywood mehr hatte über die berühmt-berüchtigte "Brown M&M's"-Geschichte hin zum reichlich üblen "I forgot the f****n' Words"-Auftritt beim US-Festival 1983. Hier reiht sich Legende an Legende an Legende. Der Abgang von Dave, das Ordnen der Karriere mit Sammy, das Dominieren der US-amerikanischen Arenen und Stadien, der Krach mit Sammy und die Wiederkehr von Dave. Alles fantastisch geschrieben und immer etwas lockerer als die Wirklichkeit. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass die Dinge nach Eddies Reha im Jahr 2007 wieder besser wurden.

Wer gern Bücher mit 'ner Menge Spaß auf den Seiten und Pfeffer im Buchrücken liest, sollte hier unbedingt zugreifen.

Meine persönliche Wertung: 9/10 Punkten und jede Seite wert. Der Fototeil ist übrigens sehr gelungen... :top:
 
@Achilles : Waren die Storys mit den minderjährigen Groupies auch bei Cole oder verwechsel ich da was? Ist ewig her, dass ich da mal drinnen gelesen habe.

Das war in genau dem Buch. Ganz leicht zu merken. Wenn man 'ne ordentliche Abhandlung der Geschichte LED ZEPPELIN's lesen möchte, dann darf man genau zwei Bücher NICHT lesen. Das eine ist "When Giants walked the Earth" von Mick Wall und das andere eben jenes von Richard Cole. Mick Wall zerlegt die Band systematisch in eine Bande von Wahnsinnigen (mit Ausnahme von John Paul Jones). Das ist alles nicht von der Hand zu weisen, hinterlässt jedoch einen arg faden Beigeschmack.

Cole hingegen spricht Sachen aus, die wahrscheinlich niemals jemand wissen sollte. Unter anderem diese Groupie-Geschichten um Lori Maddox und andere. Das war damals in meinen Augen schon hochgradig illegal. Aber anscheinend musste das ja so.... Ich fand's eher total daneben, gehört aber auch zu der Geschichte....
 
Ich habe natürlich die Bi(er)ographie von Tankard. Es ist wie erwartet sehr humorvoll geschrieben und man bekommt Durst beim Lesen. Viele Storys kennt man natürlich schon von Interviews usw. Aber es sind auch viele Sachen drin, die man noch nirgends gelesen hat. Ich finde es einfach nur genial. Ein Muss in meiner Sammlung :)
 
Die Biographie von DAVE MUSTAIN ist ganz nett und interessant zu lesen, auch wenn mich auf Dauer der Pulp-Schreibstil genervt hat. LEMMYs "White Line Fever" ist natürlich auch sehr cool.
 
Die MUTTER aller reißerischen Biographien findet sich allerdings nicht im bereits voran beschriebenen "Stairway to Heaven" von Richard Cole sondern wurde von einem Herren namens Neil Strauss verfasst.

Ich fang' aber vorm Abfeiern erst mal mit etwas Geplänkel und danach etwas Kritik an. Denn….

Die späten 70'er und frühen 80'er empfinde ich als ultimative Zeit für den Aufbruch innerhalb der Rockszene. Da war nun Punk und New Wave. Es war vollkommen uncool, den alten Dinosauriern hinterher zu rennen und man(n) musste rebellieren. Aber wie…?

Punk war ja schon so dermaßen uncool, dass es nur im heimlichen gehört werden durfte. Zerfetzte Klamotten und Irokesenschnitte waren genauso Scheiße wie Buntfaltenhosen und ein derber Seitenscheitel. Zumindest sahen die New-Wave-Jünger immer irgendwie aus, als wären sie in den Kleistereimer gefallen… Und vor allem kostete das ja auch alles eine Kohle… Da konnte man der Mama ja nicht mal das Protemonnaie leerräumen, ohne das es auffällt….

So, oder zumindest so ähnlich werde sich wohl die Gedanken im Kopf von Frank Carlton Serafino Feranna, Jr. herumgetrieben haben, als dieser sich als pickeliger Teenager im Haus seiner Großmutter Gedanken um seine Zukunft machte. Diese sollte aus einer Karriere als Musiker bestehen und natürlich 'ne Menge Geld und Schnitten abwerfen. Nachdem er aufgrund seiner schwierigen Kindheit (Standardausrede für unzivilisiertes Benehmen seitens vieler Musiker) das Weite gesucht hatte fand sich ebenjener Mr. Feranna mit 17 Lenzen im sagenumwobenen Los Angeles wieder und suchte dort sein Glück als Bassist und Staubsaugerverkäufer um binnen kurzer Zeit in der ersten Band von Blackie Lawless anzuheuern.

Lange Rede, gar kein Sinn… Willkommen im Dreck. Willkommen zur abartigsten und wahnwitzigsten, weil idiotischsten Biographie, die jemals unter diesem Titel firmieren durfte. "The Dirt - Confessions of the World's Most Notorious Rock Band" ist das Epizentrum eines Erbebens aus geistig armen Idioten, die den Traum hegten, berühmt und unermesslich reich zu werden. Hat ja auch weitestgehend geklappt. Wenn nicht reich an Kohle, dann zumindest an Weisheit und Erfahrung. Weil dann doch so etwas wie "normales Leben mit normalen Problemen" Einzug in den Wahn hielt.

Willkommen in der Welt von Mötley Crüe… Vince Neil ist schon immer der Menschheit oberster Checker gewesen, Tommy Lee ein hyperaktives Kleinkind (DAS glaube ich sogar), Nikki Sixx hatte immer die Idee, dass es so etwas wie Verunft im Leben gibt; das wurde aber meist durch 'nen Speedball verweht und Mick Mars war sowieso immer alles egal.

Vier Typen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, koksten und hurten sich von L.A. quer durch die USA, Europa und den Rest der Welt. Man kokste Ameisen mit Ozzy, schiss in Züge in Japan, war zu breit zum Stehen aber f….en ging, man musste unter Bob Rock mit Feiern aufhören und ernsthaft gute Musik machen. Der eine soff und fuhr Mitglieder anderer Bands tot, der andere probierte alles, was an Drogen da war und hatte jederzeit seinen Spaß. Der dritte vermöbelte Pamela Anderson mit 'ner Bratpfanne und schrieb dann schwülstigste Bittbriefe aus dem Knast. Und Mick Mars war alles egal.

Was dieses Buch manchmal wirklich hart macht ist die irrsinnige Sorglosigkeit, mit der die vier Bandmitglieder ihre Karriere betrachten. Das ist sehr, sehr schade, aber wahrscheinlich gab es nie genug Warnschüsse. Das einzige Mal, dass dieses Buch ganz weit weg von jeglichem Wahnsinn agiert sind die Seiten, in denen Vince Neil aufrichtig und ehrlich das tragische Sterben seiner kleinen Tochter Skylar beschreibt. Diese Seiten hauen dafür richtig derbe auf's Gemüt. Es fällt schwer, das zu lesen und sorgt für derbe Beklemmungen.

Alles in allem ist "The Dirt" ein Meisterwerk des gnadenlos überzogenen Rockstargehabes. Wenn die Jungs das ALLES wirklich so erlebt haben, dann kann ich verstehen, dass es für alle vier schwierig ist, ein normales Leben zu führen. Denn ohne so etwas leben zu müssen, ist doch kaum möglich. Man lebt mit so was und man stirbt in der Regel an sowas. Jedoch sind alle vier noch da. Und eigentlich finde ich das auch voll gut so. Denn die Musik ist immer noch super.

Tommy Lee IST der unterbewertetste Musiker aller Zeiten, Nikki Sixx ein fantastischer Songschreiber, Vince Neil der legitime Erbe von David Lee Roth nach dessen Abgang von Van Halen 1985 und Mick Mars ist ein wahnsinnig guter Gitarrist. Aber das…..

….ist ihm wahrscheinlich vollkommen egal….
 
Öy, gar nicht mitgekriegt, dass es hier weiterging, sach doch mal einer Bescheid...! Die Lektüre von "The Dirt" hab ich auch sehr genossen. Selbst wenn nur die Hälfte der Kaupttness stimmt, ist es ein Wunder, dass die Herren noch leben und nicht schon seit Jahren als Drogen-Mumien-Windspiel in der Rock'n'Roll Hall of Fame ausgestellt sind. Ich kann mit der Band zwar seit Ewigkeiten nichts mehr anfangen, aber die ersten beiden Alben lege ich immer noch sehr gerne auf. Gerade der elektrifiziernde Energie und finsteren Hedonismus atmende Dekadenz-Groll-Brocken Shout at the Devil liegt mir sehr am Herzen. Legendäre Band, die leider nicht mehr zu mir spricht. Aber jeder einzelne der Vier hat das Leben von zehn Männern gelebt. Bestimmt nicht durchgehend angenehme Leben. Aber Mythen müssen ja auch manchmal wehtun.

Geiler Thread - mach man fleißig weiter hier!
 
Ich les mir das hier durch, bin begeistert, weiß aber halt gar nichts für eine Diskussion beizutragen außer "boah was waren die der Inbegriff von "RocknRoll"!".
Aber wenn du möchtest, dass wir sagen, dass das interessant ist, was du hier niedertippst, dann kriegst du auch von mir ein dickes "jawoll, ist es!".
 
Aber wenn du möchtest, dass wir sagen, dass das interessant ist, was du hier niedertippst, dann kriegst du auch von mir ein dickes "jawoll, ist es!".
Ich hatte diesen Thread auch eher unter Lesen als unter Beiträgen abgelegt. Du machst das so gut, da kann ich gar nicht mithalten. :)

Aber gut. In der Kürze liegt die Würze. Ich hab auch Lemmy, Mustaine, The Dirt gelesen. Sogar die Keith Richards-Autobiographie, obwohl ich weit, weit davon entfernt bin Stones-Fan zu sein. Einen nicht alltäglichen Tip möchte ich abgeben:
  • Gerry McAvoy - Riding shotgun (deutsch: On the road)
Ein Buch des Rory Gallagher-Bassisten über seinen musikalischen Werdegang. In Wirklichkeit geht es natürlich überwiegend um seine Zeit mit Rory Gallagher. Ein wirklich gut geschriebenes Buch, in dem man mal wieder vorgeführt bekommt, dass Genies nicht unbedingt sozialverträgliche Wesen sind.
 
Aber wenn du möchtest, dass wir sagen, dass das interessant ist, was du hier niedertippst, dann kriegst du auch von mir ein dickes "jawoll, ist es!".

Guten Morgen. :) NEIN!!!!! Das hier ist kein "Fishing for Compliments". Ich hatte nur gedacht, dass der eine oder andere auch seine Erfahrungen mit irgendwelchen coolen Musik-Bio's gemacht hat und gern was dazu schreiben möchte. So ganz allein auf weiter Fläche ist ja schon irgendwie doof. :) Aber trotz alledem ein ernst gemeintes "DANKESCHÖN" an alle, denen es in diesem Thread gefällt.

Heute will ich was von Lemmy erzählen.... Wobei.... Na ja..... Fast halt....

Der Lemmy, der hat ja bei "Probot" (Killer-Platte übrigens) mitgemacht und auf dem Album den Song "Shake your Blood" mit eingespielt und eingeknarzt. Federführend hinter diesem Album stand jemand, dem ich so eine Spielwiese eigentlich nicht unbedingt zugetraut hatte. Es handelte sich hier um Dave Grohl...

"With the lights out, it's less dangerous
Here we are now, entertain us
I feel stupid and contagious
Here we are now, entertain us"

Eigentlich ein schnöder, ordinärer Song, bestehend aus Geschrammer, komischem Gesang und einem gewissen Maß an Catchiness. Wenn da die Drums nicht wären. Dave Grohl hat aus "Smells like teen spirit" einen sehr guten Song gemacht. Punch ohne Ende und mit viel Dynamik versehen macht der Song mir auch heute noch eine Menge Spaß. Zumindest von Zeit zu Zeit.

Immer mit dem Hintergedanken im Kopf, dass Nirvana nie so ganz meins waren. "In Utero" ist für mich bis heute eine doofe Platte. "Nevermind" aufgrund der Hitdichte nett und "Bleach" kenne ich nicht. Im letzten Jahr bin ich beim Rumsurfen bei A....n über das Buch "This is a call. The life and times of Dave Grohl" von und mit eben jenem gestolpert. Als Co-Autor fungierte ein Herr namens Paul Brannigan, der anscheinend für die Ordnung innerhalb des 416-Seiten starken Buches zuständig war. Die Texte hat Herr Grohl entweder verbal oder auf Notizzetteln an den Autor gegeben und dieser hat es dann zusammengepuzzelt. Bei einem Maniac wie Herrn Grohl war das wohl alles nicht so einfach.

Was diese Biographie von vielen anderen Rock-Büchern unterscheidet ist die Tatsache, dass das Leben öfter gut als schlecht zu Herrn Grohl war. Aufgewachsen in behüteten Verhältnissen, bis heute einen sehr guten Draht zu seinen Eltern, keine Drogen oder übermäßigen Alkoholexzesse. Klingt schon beinahe langweilig, oder?

Aber der Fokus dieses Buches liegt neben der Musik ganz woanders. Dave Grohl ist ein Mensch, für den Harmonie und Freundschaft sehr wichtig zu sein scheint. Innerhalb der Bands, in denen er spielte (zuerst Hardcore, dann Grunge, dann Pop ;)) hat er seine Fähigkeiten immer in den bestmöglichen Dienst gestellt. Einerseit im musikalischen Bereich aber andererseits im persönlichen. Dave hat schon als Fanboy zu "Hardcore-Zeiten" versucht, Beziehungen zu hegen und zu pflegen. Bei Nirvana war er der Kitt, der den Laden zusammenhielt. Die Foo Fighters sind eine Bande von Kumpels.

Herausragende, weil hervorragend beschriebene Themen, in diesem Buch sind die Nirvana-Jahre, der Tod von Kurt Cobain, die mediale Schlammschlacht mit Courtney Love und die On-Off-Beziehung mit dem Nirvana / Foo Fighters-Gitarristen Pat Smear.

Dave macht aus seinem Herzen keine Mördergrube und lässt viele Dinge nach Jahren des Abstandes auch mit einem guten Maß an "romantischer Verklärtheit" stehen. Man ertappt sich öfter dabei, dass man das Gefühl hat, dass Dave wahrscheinlich einer der sympathischsten Verrückten ist, die das Business zu bieten hat.

Und wahrlich ein echt guter Drummer. Das habe ich, glaube ich vergessen. :D

P.S. Dave Grohl ist ein riesiger Led Zeppelin-Fan. Allein das macht ihn umso sympathischer. :top:
 
Autsch. Das Postscriptum hätte nicht sein müssen. Aber was soll man bei dem Nickname erwarten! ;-)

Du füllst mein sowieso nicht geringes Lesepensum gerade enorm auf.

Dave Grohl empfand ich schon immer als interessante Figur. Der kann durchaus Platten auf eine andere Ebene heben. Ein Beispoel ist sicherlich Queens Of The Stone Age's Songs For The Deaf. Ich fand auch die Soznd City-Doku cool. Der Kerl verbreitet einfach gute Laune.
 
Autsch. Das Postscriptum hätte nicht sein müssen. Aber was soll man bei dem Nickname erwarten! ;-)

Du füllst mein sowieso nicht geringes Lesepensum gerade enorm auf.

Dave Grohl empfand ich schon immer als interessante Figur. Der kann durchaus Platten auf eine andere Ebene heben. Ein Beispoel ist sicherlich Queens Of The Stone Age's Songs For The Deaf. Ich fand auch die Soznd City-Doku cool. Der Kerl verbreitet einfach gute Laune.

Das Sound City-Ding muss ich nochmal schauen, kenne nur den Trailer. Klingt aber sehr interessant.
 
Ja, The Dirt war schon ein sehr unterhaltsames Büchlein, und wie bei der Bio vom guten alten Slash
wunderts einen schon, daß die alle noch leben (man fragt sich bei beiden auch, ob das wirklich alles
so stimmt, hihi).

Sehr gut sind auch :

Sammy Hagar - RED, mein Leben unzensiert : der gute Sammy berichtet immer recht unterhaltsam und teilweise
selbstironisch von Kindheit über Montrose-, Solo-,Van Halen- und Cabo Wabo Zeit.
Der gute Sammy kommt auch immer sehr sympatisch rüber.

Dee Snider - Mein Leben als Twisted Sister : genau das Gegenteil von The Dirt - keine Alkohol-, Drogen-oder
sexuellen Exzesse, sondern zielstrebiges hinarbeiten auf Ruhm und Erfolg. Vom harten Aufstieg
über die "kurze" Glanzzeit bis zum gnadenlosen Niedergang und der Wiederauferstehung wird
der Weg von Dee Snider nachgezeichnet.
Die Tiraden gegen "Krampus" zeigen aber schon ein gewisses Nachtragen von Herrn S....

Lemmy, Mustaine und Ozzy hab ich auch im Schrank. Alle 3 sehr gut.
 
Ja, The Dirt war schon ein sehr unterhaltsames Büchlein, und wie bei der Bio vom guten alten Slash
wunderts einen schon, daß die alle noch leben (man fragt sich bei beiden auch, ob das wirklich alles
so stimmt, hihi).

Sehr gut sind auch :

Sammy Hagar - RED, mein Leben unzensiert : der gute Sammy berichtet immer recht unterhaltsam und teilweise
selbstironisch von Kindheit über Montrose-, Solo-,Van Halen- und Cabo Wabo Zeit.
Der gute Sammy kommt auch immer sehr sympatisch rüber.

Dee Snider - Mein Leben als Twisted Sister : genau das Gegenteil von The Dirt - keine Alkohol-, Drogen-oder
sexuellen Exzesse, sondern zielstrebiges hinarbeiten auf Ruhm und Erfolg. Vom harten Aufstieg
über die "kurze" Glanzzeit bis zum gnadenlosen Niedergang und der Wiederauferstehung wird
der Weg von Dee Snider nachgezeichnet.
Die Tiraden gegen "Krampus" zeigen aber schon ein gewisses Nachtragen von Herrn S....

Lemmy, Mustaine und Ozzy hab ich auch im Schrank. Alle 3 sehr gut.

Als Ausblick mal kurz das, was ich noch auf dem Zettel habe. Also für Euch :)

- The Who
- The Beatles
- John Lennon
- Ozzy Osbourne
- Tony Iommi
- Sammy Hagar
- Kiss
- Genesis
- Metallica
- Slayer
uvm.... Thread wird noch etwas länger leben.

Die Mustaine-Bio habe ich leider nicht, höre aber ab und an, das die sehr gut sein soll. Magst Du vielleicht was dazu schreiben? So kann ich mir überlegen, ob sich der Kauf lohnt.
 
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