Bruce Dickinson

The Chemical Wedding ist ein Scheibe mit der man gut seine Aggressionen abbauen kann. Hart aber trotzdem melodisch.
Hilft mir gerade richtig gut um den Frust abzubauen. Es ist das beste Maiden Album der 90er, auch wenn es nicht von Iron Maiden ist.

"The Chemical Wedding" hat doch - im Gegensatz zu "Accident Of Birth" - nur sehr wenig mit Iron Maiden zu tun. Der Gitarrensound ist ganz anders und so einen heruntergestimmten Gitarrensound will ich bei Maiden nicht hören.
 
Das großartige an "Chemical Wedding" ist eben genau dieser "Terrorizer"-Sound. In Verbindung mit den homogen angeordneten Stücken ist "Chemical..." wie aus einem Guß, was wohl das größte Kompliment ist, das man einem Album machen kann. Die komplette Platte hat eine gewisse Düsternis, selbst sonst möglicherweise eher positiv wirkende Stücke wie "The Tower" bekommen dadurch etwas Düsteres.

Diesesr "Guss" ist der leichte Vorsprung gegenüber der "Accident of Birth" - Großtat, die eher auf Vielseitigkeit gesetzt hat. Auch "Accident...." hatte schon einen dunklen Anstrich, aber nicht auf diese Art in Szene gesetzt.

Natürlich darf man aufgrund des Sängers mit Maiden vergleichen, für mich sehr einfach, da mir 90er Maiden nicht sonderlich viel geben: "Fear of the Dark", "No Prayer..." und die Bayley-Alben haben keine Chance gegen die regelrecht innovativen "großen 2" von Bruce. Die Tatsache, dass diese "großen 2" nicht nach Maiden klingen finde ich dabei sogar um so interessanter, denn das wäre ja schlicht zu einfach gewesen und hätte mich ebenso kalt gelassen wie ein "KK's Priest".
 
1) Accident of Birth – 10 Perfektion
2) The Chemical Wedding 9,5 (Platz eins und zwei können tagesformabhängig wechseln)
3) Tyranny of Souls 8,5 – hatte damals einen Beigeschmack, anders als die beiden Vorgänger, schien die mir ein bisschen zu sehr am Reißbrett entstanden zu sein.
3) Skunkworks – 8,5 – jawohl, 8,5. Ich bin völlig ratlos – damals wie heute – auf welcher Basis die Platte so sehr gehasst wird. Ich kann da wirklich keine Anbiederei an irgendeinen Zeitgeist erkennen! (okay, Headswitch erinnert an Soundgarden). Klar, es metalt nicht so sehr wie auf den Nachfolgern, aber das sind doch alles großartige Songs mit astreinen Hooks und wunderbarsten Dickinson-Vocals, die auch ordentlich auf die Mütze geben. Den Suchenden hier sei angeraten: Geht da mal mit offenen Ohren und ohne Scheuklappen ran, das könnte die Perle sein, die ihr sucht!
4) Balls to Picasso 7,5. Musik und Sound haben klasse, sind aber leider nicht toll gealtert.
5) Tatooed Millionaire. Ohne Wertung. Will mir hier keine Feinde machen, aber das ist für mich ganz, ganz schlimmer Cockrock. Eine der Platten, die ich mir beim besten Willen nicht schönhören kann, egal wie oft ich’s versuch.
 
Ich geh mal provokant ein bis zwei Schritt weiter und behaupte, dass Accident of Birth und Chemical Wedding zusammen alles von Maiden nach der Seventh Son... aufwischen. Nur die Brave New World hält punktuell da mit.

schwierig....

also die X Factor (die ich auf jeden Fall besser als FOTD finde) kommt zumindest etwas ran....
die Virtual XI verliert sowieso zweistellig
No prayer ist in etwa gleich gut
FOTD ähnlich wie die Virtual, aber doch noch kleines bischen besser

nach der Jahrtausendwende siehts mmn schon bischen anders aus....

Bnw für mich gleich gut
DoD wäre mit besserer Produktion auch gleichauf
AMOLAD gleich auf
FF auch (versteh nicht das dieses Teil hier son geteilten Ruf hat)
Book of Souls find ich sogar etwas besser als die Dickinson Sachen
Senjutsu hat bei mir bischen nachgelassen, würde sie jetzt ungefähr auf den Stand von DoD setzen
 
schwierig....

also die X Factor (die ich auf jeden Fall besser als FOTD finde) kommt zumindest etwas ran....
die Virtual XI verliert sowieso zweistellig
No prayer ist in etwa gleich gut
FOTD ähnlich wie die Virtual, aber doch noch kleines bischen besser

nach der Jahrtausendwende siehts mmn schon bischen anders aus....

Bnw für mich gleich gut
DoD wäre mit besserer Produktion auch gleichauf
AMOLAD gleich auf
FF auch (versteh nicht das dieses Teil hier son geteilten Ruf hat)
Book of Souls find ich sogar etwas besser als die Dickinson Sachen
Senjutsu hat bei mir bischen nachgelassen, würde sie jetzt ungefähr auf den Stand von DoD setzen

X-Factor mag ich auch und ist ja grundsärtlich mit der Chemical Wedding vergleichbar, da gewinnt letztere aber deutlich.
FOTD und Virtual XI bin ich voll bei dir.
Die No Prayer... mag ich sehr, aber da steh ich wohl auch eher alleine da. Trotzdem von der Qualität her auch schwäche als Solo-Bruce.
BNW wie ich schon sagte nah dran, aber doch kleinere Abzüge in der B-Note (The Mercenary, Fallen Angel, The Nomad und Thin Line... "nur" gut), da ist die Hitdichte bei Accident / Chemical deutlich höher.
DoD ist für mich ne etwas schwächere Version der BNW, trotzdem aber auch gut.
FF find ich auch besser als ihr Ruf, die Lobeshymnen auf Book of Souls und der Neuen kann ich leider nicht mitgehen.

So also mein Fazit: Accident + Chemical (Tagesformabhängig, welche besser ist) > BNW > No Prayer > X-Factor / DoD > Rest
 
5) Tatooed Millionaire. Ohne Wertung. Will mir hier keine Feinde machen, aber das ist für mich ganz, ganz schlimmer Cockrock. Eine der Platten, die ich mir beim besten Willen nicht schönhören kann, egal wie oft ich’s versuch.

Also, Feinde macht man sich damit sicher nicht, von "Cockrock" könnte ich hier aber beim besten Willen nicht sprechen. Allein "Son of a Gun" klingt ein wenig wie "Maiden light" und macht einfach Spaß. Ich würde das einfach noch mal probieren, gleich, wie oft schon versucht. Wobei mir abschließend noch einfällt: "Cockrock" von britischen Musikern/Künstlern passt irgendwie nicht, in meiner Welt funktioniert das irgendwie im Zusammenhang der Begrifflichkeiten nicht so recht....oder könnte man sich "Tattoed Millionaire" von Mötley Crüe oder Warrant (US) vorstellen...?
 
Irgendwann neulich bin ich auf irgendwelchen in Vergessenheit geratenen Internet-Pfaden auf folgende Website gestoßen:

http://users.erols.com/mwhite28/20centry.htm

Ein historischer Atlas des 20en Jahrhunderts, im Jahre 1998 begonnen - und so sieht die Site auch heute noch aus. Hey, Zeitmaschine! :D

Jedenfalls fand ich beim Durchstöbern (ich mag sowohl Karten als auch Geschichte) die Kommentare des Autors zu verschiedenen Themen interessant: Die schienen mir um Objektivität bemüht, und ließen auch einen mir angenehmen Sinn für (oft schwarzen) Humor erkennen. Und so hab ich mir dann sein Buch über die 100 schlimmsten Gräueltaten der Geschichte besorgt - komische Zeiten wecken komische Interessen, könnte man sagen. Also dieses Buch hier:

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Great_Big_Book_of_Horrible_Things#:~:text=The Great Big Book of Horrible Things: The Definitive Chronicle,on the number of deaths.

Und was zum Teufel hat das jetzt mit Bruce Dickinson zu tun?

Es lieferte mir die Erklärung dafür, worum es in 'The Breeding House' geht. Den Song find ich musikalisch eh super, er klingt mehr nach Maiden als irgendwas sonst aus der "Balls To Picasso"-Zeit, und der Text lässt einen an Nazi-Experimente in KZs denken. Ich hatte das auch schon versucht zu Googlen, fand aber nix. Aber es musste ja einen Grund geben, warum die Zahl 731 im Chorus vorkommt. Und Tata:

tgbboht.jpg
 
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Der Kompositions-&Einspielprozess scheint wie bei der Tyranny auch erneut etwas Stückwerk zu sein, was aber nicht heißen soll, dass die Tyranny ein schlechtes Album ist.
 
Manchmal ist "balls to picasso" meine Liebste Bruce Scheibe, weil sie eben nicht so nach Maiden klingt! Aber wenn ich das nächste mal die "chemical wedding" auflege, seh ich das wahrscheinlich ganz anders!:D
Zumal auch letztere bis auf einige Doppel-Leads so gar nicht nach Maiden klingt. Am "maiden-lastigsten" ist vielleicht noch die "Accident Of Birth", und selbst die klingt halt nie wirklich nach Maiden, vor allem soundtechnisch und von den Rhythmusgitarren her nicht.
 
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Bei mir wäre die Reihenfolge wohl:

  1. Chemical Wedding
  2. Accident Of Birth
  3. Tyranny Of Souls
  4. Balls To Picasso

Wobei 3 und 4 für mich sehr nahe beieinander liegen. Finde ich übrigens wohl alle besser als die 90er Alben von Maiden (wäre "Fear Of The Dark" allerdings damals ohne die Songs "From Here To Eternity", "The Apparition" und "Weekend Warrior" rausgebracht worden, hätte die noch eine reelle Chance, auf jeden Fall gegen Platz 3 und 4).
 
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Manchmal ist "balls to picasso" meine Liebste Bruce Scheibe, weil sie eben nicht so nach Maiden klingt! Aber wenn ich das nächste mal die "chemical wedding" auflege, seh ich das wahrscheinlich ganz anders!:D
"Balls To Picasso" ist grandios. Aktuell wäre meine Reihenfolge:

01. Accident Of Birth / Balls To Picasso (je nachdem welche grade läuft)
03. The Chemical Wedding
04. Tyranny Of Souls / Tattoed Millionaire
06. Skunkworks
 
Manchmal ist "balls to picasso" meine Liebste Bruce Scheibe, weil sie eben nicht so nach Maiden klingt! Aber wenn ich das nächste mal die "chemical wedding" auflege, seh ich das wahrscheinlich ganz anders!:D
Ist tatsächlich auch mein liebstes Soloalbum von ihm. Teilweise textlich und musikalisch sehr naiv, aber auch deswegen so hörenswert.
 
3) Skunkworks – 8,5 – jawohl, 8,5. Ich bin völlig ratlos – damals wie heute – auf welcher Basis die Platte so sehr gehasst wird. Ich kann da wirklich keine Anbiederei an irgendeinen Zeitgeist erkennen! (okay, Headswitch erinnert an Soundgarden). Klar, es metalt nicht so sehr wie auf den Nachfolgern, aber das sind doch alles großartige Songs mit astreinen Hooks und wunderbarsten Dickinson-Vocals, die auch ordentlich auf die Mütze geben. Den Suchenden hier sei angeraten: Geht da mal mit offenen Ohren und ohne Scheuklappen ran, das könnte die Perle sein, die ihr sucht!
Volle Zustimmung hier !
 
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