Das Jahr 1990...

Alice In Chains-Facelift (Klassiker, muss man keine Worte mehr drüber verlieren)
Anthrax-Persistence Of Time (Nach dem schwachen State Of Euphoria verabschiedeten sich Anthrax mit einem riesen Kracher. Finde die Scheibe bis heute sehr stark.)
Bathory-Hammerheart (erst letztens wieder gehört. Was ein Wahnsinnsalbum. An die Atmosphäre und das Gefühl, das beim Hören entsteht, kommt halt auch gar keine Band im Ansatz dran.)
Black Sabbath-Tyr (Einzige Martin-Scheibe die ich brauche. Bockstarkes Album mit vielen schmissigen Songs. Gekonnt auf den Punkt gespielt.)
Blind Guardian-Tales From The Twilight World (Ihr absoluter Höhepunkt. Unerreicht. Besser kann man schnellen melodischen Heavy Metal nicht spielen. Hansi klang auch nie besser. Für mich eines der besten Alben aller Zeiten)
Depeche Mode-Violator (Das nächste "Hit"-Album. Mehr Hits auf einem Album haben die Jungs die wieder rausgebracht. Könnte meine liebste DM sein.)
Dio-Lock up the Wolves (völlig zu Unrecht in dem Forumsspiel rausgeflogen. Dafür, dass es teils so eine düstere Atmosphäre und Cover hat, ist es dennoch sehr schmissig und bietet 3-4 der besten Tracks, auf denen der kleine Mann jemals sang)
Extreme-Pornograffitti (ich wünschte, es gäbe mehr solcher Alben. Rockig, bisschen funkig aber nicht zu viel und viel Inhalt. Wegweisend ohne dass ihn jemals noch mal gegangen wäre)
Forbidden-Twisted Into Form (starkes Nachfolgerwerk zum besseren Vorgänger.)
Judas Priest-Painkiller (Neben der "neuen" die einzige Priest die ich gerne anhöre. Hier passt für mich vieles. DER Kracher von dem viele sprechen, ists aber auch nicht.)
Manilla Road-The Courts of Chaos (meine liebste Manilla Road. Der Gitarrensound! Die Songs! Allgemein alles! Diese düstere Stimmung! Davon hätten die 12 Alben machen können und ich wäre immer noch hungrig nach mehr)
Megadeth-Rust In Peace (Grade so 8/10-Werk und zeigt halt schon, dass Dave alleine eher nicht so der gute Komponist war. Dafür wird das alles mit gaaaaaanz viel Solo und Progressivem Geriffe ausgefüllt. Kann man haben, aber ich glaube irgendwann fliegt die)
New Model Army-Impurity (Die bessere Thunder And Consolation. Die unnötigen Anhängsel entfernt vom Vorgänger, die Songs mehr auf den Punkt und nicht probiert, die Ghost Of Cain Formel noch mal anzuwenden. Hier passt sehr sehr vieles. Für lange Zeit danach die letzte bockstarke NMA.)
Pantera-Cowboys From Hell (Klassiker, muss man keine Worte mehr drüber verlieren, Part II)
Psychotic Waltz-A Social Grace (3 sehr geile eingängige Tracks, ganz viel vertracktes anderes. Nett, aber für mich nicht das Überwerk zu dem es gemacht wird)
Queensrÿche-Empire (Nimmt man 1-2 Experimente die missglückt sind, weg, dann haben wir hier ein sehr gutes Werk, was sich stark vom Vorgänger abgrenzt (oder musste) und gut für sich allein steht.)
Riverdogs-Riverdogs (habe ich dieses Jahr kennengelernt. Ganz unaufgeregter Hard Rock mit einer leicht melancholischen Stimmung. Gefällt mir.)
Sacred Reich-The American Way (Gutes Thrash Album was einen anderen Weg ging, als vieles anderes zu der Zeit.)
Slayer-Seasons in the Abyss (letzte Gute aber dafür ein wahnsinnig guter Abschluss der Slayer-Discographie bis zur World Painted Blood, die ich immer noch geil finde)

Bonusbombe: Sanctuary (die habe ich irgendwie bei 89 stehen)

Da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz im Kindergarten war, musste ich natürlich die ganze Musik irgendwann aufholen. '90 markiert für viele Bands das Jahr des letzten "klassischen" Albums bevor es dann experimenteller wurde. Kam aber schon eine Menge guter Stoff bei rum.
 
Platten die mir damals was bedeutet haben und ich heute noch liebe:

Artillery - By Inheritance -- Damals auf Tape gebraucht gekauft rauf und runter gehört und mich tierisch auf den Gig im Vorprogramm von TANKARD gefreut der dann nie standfand
Blind Guardian -- Tales -- s.o Tape, gebraucht und rauf und runter gehört. Bis heute meine liebste Guardian
Entombed --Left Hand Path -- Wenn ich diese Platte höre ist wieder Herbst 1990. Zu dieser Zeit habe ich die Platte mir besorgt und damit verbinde ich diese Jahreszeit bis heute
Gamma Ray -- Heading -- Damals noch eisenharter Helloween Fanboy bracuhte man mich nicht unbedingt zu überreden diese Platte zu kaufen, und ich habe es nie bereut
Kreator -- Coma of Souls-- Vielleicht die beste A-Seite des Thrashs. B-Seite kann das unmenschliche Niveau nicht mehr halten
Megadeth -- Rust in peace -- Eine der größten Tragödien meines Metaldaseins ist es, die dazugehörige Tour verdaddelt zu haben. Mehr oder weniger vor der Haustür
Napalm Death -- Harmony Corruption-- Zusammen mit UB meine liebste Napalm Death
Obituary -- Cause of death -- So gut waren sie nie wieder. Wenn das mal nicht am James Murphy lag.
Risk --Dirty Surfaces-- Damals reiner Coverkauf. Und wenn man ehrlich ist, war die Band immer höchsten zweite Liga. Die höre ich zusammen mit der RATMAN Ep immer noch gerne
Slayer --Seasons.. -- Die Liebe hat im Laufe der Jahre schon ein wenig nachgelassen. Damals meine unumstrittene Lieblings-Slayer und die dazugehörige Tour ein unfassbarer Rausch.
Sodom -- Better off dead-- Agent Orange wird immer meine Numemr eins Sodom sein, aber den Nachfolger schloss ich auch sofort ins Herz. Hoffmann hat tolle Gitarrenarbeit abgeliefert und diesen "Motörhead" Einschlag fand ich super
Tankard -- The Meaning of life -- So gut waren sie nie wieder. Nur Hits. Leider spielen sie sehr sehr wenig noch von der Platte

Platten die ich heute vergöttere aber erst Jahre später kennenlernen durfte:

Bathory -- Hammerheart-- Irgendwie ging diese Band in der Zeit absolut an mir vorbei. kannte irgendwie auch niemand der die mochte/kannte/weiter empfehlen hätte können.
Mother Love Bone -Apple-- Mein Soundtrack zum persönlichen Untergang.
Pantera --Cowboys-- Erst mit VULGAR auf den Schirm gekriegt. Wäre ich früher dran gewesen hätte es wohl auch mit der Tour mit Priest bei mir geklappt
Riot --Privilge of power-- Auch damals vöööööllig an mir vorbei gelaufen.
Saint Vitus --V-- War ich wohl auch zu jung und doof für. Ein Jammer
Warrior Soul -- Last Decade Dead Century -- Wurden die gepusht im RH damals und trotzdem habe ich es nie geschafft, bis knapp vor der Jahrtauusendwende, mich mit denen zu beschäftigen. Ein Unding
 
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Auch die Christen hatten einen hörenswerten Jahrgang :

DELIVERANCE - Weapons Of Our Warfare
RECON - Behind Enemy Lines
HAVEN - Your Dying Day
SACRED WARRIOR - Wicked Generation
VENGEANCE RISING - Once Dead
TOURNIQUET - Stop The Bleeding
SEVENTH ANGEL - The Torment
BELIEVER - Sanity Obscure

...mal auf die Schnelle als Stoßgebet rausgehauen.
 
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Uffi. Das war tatsächlich noch vor meiner Geburt, und ich musste erstmal nachschauen, was denn im Jahre 1990 überhaupt so an Musik veröffentlicht wurde. Ich bin ganz fürchterlich mit Jahreszahlen. Da ist aber echt einiges bei, was mich in meiner schwermetallischen Sozialisation sehr geprägt hat. Ich versuche mich mal an einer leisen Top 10.

1. Slayer - Seasons in the Abyss


Ich war natürlich in der Achtzigern nicht dabei - dementsprechend gab es in meiner Jugend schon unzählige Bands, die jegliche "höher, schneller, weiter"-Rekorde bereits lange gebrochen hatten. Dennoch begeisterten mich die klassischen Thrash-Bands am meisten, und schnell wurden Metallica, Exodus und natürlich Slayer zu erklärten Lieblingsbands. Ich glaube ich kaufte "Reign in Blood", "South of Heaven" und "Seasons in the Abyss" relativ kurz nacheinander, wenn nicht gar zusammen. Das 1990er-Werk ist dabei nicht nur meine liebste Slayer-Scheibe und in meinen Augen ihr rundestes, komplettestes Werk, sondern auch eine der drei besten Thrash-Scheiben aller Zeiten. Die Riffs sind unfassbar, die Texte bösartig, die Rhythmen reißen einen direkt mit...ein perfektes Album, wie es im Buche steht!


2. Megadeth - Rust in Peace


Ein Album, dessen Sound tatsächlich extrem gut gealtert ist. Der Remaster, der später irgendwann herauskam, war jedenfalls so gar nichts für mich. Ich erinnere mich noch an ausgiebige Spaziergänge durch Hamburg, dieses unfassbare Album auf den Ohren, und völlig weggeblasen von diesen Riffs! Vor allem "Tornado of Souls" und "Take No Prisoners" hatten es mir angetan. So wild, musikalisch anspruchsvoll, und dennoch thrashig! Ein Album, das mir auch heute nach gefühlt tausend Durchläufen nicht langweilig wird. Neuere Outputs der Band reizen mich nicht mehr wirklich, und mehr als "Rust in Peace" brauche ich nicht wirklich. Confession time: die Vorgänger haben mich allesamt nicht so wirklich vom Hocker gehauen, aber vielleicht sollte ich den Scheiben noch mal eine Chance geben!


3. Judas Priest - Painkiller


Auch zu dieser Scheibe ist natürlich bereits alles gesagt, und auch mir geht es wahrscheinlich genau so wie den meisten anderen: gehört, geliebt, wieder und wieder gehört. War glaube ich auch die erste Priest-Scheibe die ich aufgelegt habe - da hat mich wahrscheinlich unter allen Priest-Platten in meines Papas Sammlung der namensgebende Painkiller auf dem Cover am meisten Eindruck auf mich gemacht, sodass ich direkt reinhören musste. So genau kann ich das gar nicht mehr sagen. Auf jeden Fall habe ich der Plattensammlung meines Vaters so einige coole Bands zu verdanken, die ich heute selbst liebe. Priest gehören dazu, und sie stehen sehr weit oben!


4. Pantera - Cowboys from Hell

Ein Album, das immer noch unglaublich frisch klingt, und in seiner Brutalität seinesgleichen sucht. Ich mag die "Vugar Display of Power" noch etwas lieber, aber auch diese Scheibe ist mittlerweile durch zigmaliges Hören dermaßen in meiner DNA verwurzelt, dass meine Urenkel das Riff der Titeltracks summen könnten, ohne jemals die Platte selbst gehört zu haben. Fantastisches Werk, ich liebe jeden einzelnen der grandiosen Musiker hier!


5. Obituary - Cause of Death


Ich muss zugeben, dass es etwas gedauert hat, bis ich so richtig mit Obituary warmgeworden bin, doch mittlerweile sind sie eine meiner Top 3 Genre-Bands. Unvergleichlich natürlich das widerwärtige "Chopped in Half" mit den unbarmherzigen Breaks und den abartigen Vocals. Ich mag die Scheibe.


6. Bathory - Hammerheart


Eine Scheibe die ich wieder und wieder gehört habe, und dennoch nicht ganz bis zum Kern durchdrungen. Hier passiert ganz großes, die Melodien sind fabelhaft und erschaffen wunderbares Kopfkino. Ich muss die Platte unbedingt mal wieder auflegen! Quorthon ist echt einiges zu verdanken, und "Hammerheart" ist wahrscheinlich das Diskografie-Highlight und steht in jedem Fall weit über "Under the Sign of the Black Mark", egal was irgendwer sagt!


7. Death - Spiritual Healing


Eine Band mit der ich mich tatsächlich erst in diesem Jahr so richtig beschäftigt habe - früher hat es einfach nicht richtig "Klick" gemacht, und das große Interesse war nie so da. Nach intensiven Hör-Sessions unterm Kopfhörer kann ich allerdings behaupten, dass mir die Band ganz famos in den Kram passt, und dass "Spiritual Healing" wahrscheinlich meine liebste Scheibe der Amis ist. Aber irgendwie haben die ja nur tolle Sachen gemacht, auch wenn die erste Scheibe im Vergleich etwas abfällt. Aber das kann man vielleicht auch nicht ganz vergleichen, wenn man sich die Sphären anschaut, in die es danach auf technischer Ebene ging.


8. Black Sabbath - Tyr

Eine Band, die mich natürlich auch seit Jugendtagen begleitet, denn wer kann sich mit harter Musik beschäftigen, das Rock Hard lesen, die Platten- und CD-Sammlung der Eltern regelmäßig durchforsten und NICHT auf Iommi & Co. stoßen? Ich habe mich immer nur mit den Alben befasst, auf denen Ozzy und Dio zu hören sind - bis zu diesem Jahr, als ich beschloss, einige Wissenslücken zu schließen und mir auch die Musik der anderen Sabbath-Scheiben anzueignen. "Headless Cross" und "Tyr" haben mir dabei am besten gefallen, was für Songs, was für eine Stimme! Auch wenn die Dio-Ära für mich immer die absolut beste mit Black Sabbath sein wird, hat Tony Martin doch beachtliches geleistet und zusammen mit seiner Band Alben für die Ewigkeit erschaffen!


9. Sanctuary - Into the Mirror Black


Ich muss zugebem: Noch besser als Sanctuary haben mir immer Nevermore gefallen, besonders das Highlight "Dead Heart in a Dead World". Aber nachdem ich bereits zum Nevermore-Fanboy mutiert war, war der Schritt zu Sanctuary und diesem Klassikeralbum nicht weit. Warrel Dane hatte eine so charakteristische, großartige Stimme, und die musikalische Leistung ist hier so über jeden Zweifel erhaben, dass die Scheibe einfach in die Liste muss! Auch wenn ich gesagt habe, dass mir Nevermore unterm Strich besser gefallen: diese hohen Schreie sind unglaublich! Ruhe in Frieden, Warrel, und danke für die Musik!


10. Exodus - Impact is Imminent


Die erste Exodus-Scheibe die ich gehört habe war die "Exhibit B" mit dem Aggrobolzen Dukes am Mikro, und während die Scheibe immer noch zu meinen Band-Favoriten zählt, haben die ersten Scheiben ohne Zweifel Klassikerstatus, auch wenn das etwas unauffälligere "Impact is Imminent" im direkten Vergleich zu seinen drei bockstarken Vorgängern (auch was Verkäufe angeht) etwas untergeht. Ich finde die Scheibe klasse, und es wird höchste Zeit sie mal wieder aufzulegen! Nur das Cover ist absolut furchtbar...


Honorable Mentions:


Sacred Reich - The American Way
Riot - The Privilege of Power
Morbid Saint - Spectrum of Death
Kreator - Coma of Souls
 
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Puh, 1990? Mit 14 Jahren und dank einiger älterer Kumpels bereits mitten drin in der Sozialisierung zur Gitarrenmusik...und mit Italien 90 die intensivste und beste Fußball WM erleben dürfen.

Scheiben die damals tatsächlich schon irgendwie wichtig für mich waren:
AC/DC - The Razor's Edge
Accept - Staying Alive
Axxis - II
BoysVoice - Same
Chroming Rose - Louis XIV
Cinderella - Heartbreak Station
Depeche Mode - Violator
Bruce Dickinson - Tattooed Millionaire
Dio - Lock up the wolves
EAV - Neppomuk's Rache
Gamma Ray - Heading For Tomorrow
Heavens Gate - Open the gate and watch EP
Jon Bon Jovi - Blaze Of Glory
Original Buam - Die dunkle Seite der Alm
Pretty Maids - Jump the gun
Queensryche - Empire
Rage - Reflections from a shadow
Scorpions - Crazy World
Mat Sinner - Back to the bullet
Die Toten Hosen - Auf dem Kreuzzug ins Glück
U.D.O. - Faceless World
V.A. - Annette Hopfenmüller presents Hard'n Heavy Vol. 1 und Vol. 2
Vice - Second Excess
Victory - Temples of Gold
ZZ Top - Recycler

Weitere wichtige Alben aus 1990, die ich aber erst später für mich entdeckt habe:
Bathory - Hammerheart
Blind Guardian - Tales from the twilight world
Damn Yankees - Same
Firehouse - Same
Iron Maiden - No Prayer for the dying
Judas Priest - Painkiller
Laos - We want it
Lethal - Programmed
Love/Hate - Blackout in the red room
Malteze - Count your Blessings
Megadeth - Rust in Peace
Pokolgep - Metal as esz
Recon - Behind enemy lines
Riot - The Privilege of power
Saxon - Solid ball of rock
Slaughter - Stick it to ya
Slayer - Seasons in the abyss
Testament - Souls of black
Vicious Rumors - Same
Warrant - Cherry pie
Winger - In The heart of the Young

Wilde Mischung, aber damals wie heute bin ich stilistisch breit aufgestellt und das ist auch gut so :cool:
 
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1990, 01.01., Neujahrstag, ich war frei! Endlich frei! Auf zu neuen Ufern, privat wie beruflich. Nach 15 Monaten Wehrdienst begann ich am 02.01. mein Vorpraktikum und unterschrieb einen auf neun Monate befristeten Arbeitsvertrag bei einem Ingenieurbüro. Es floss monatlich etwas Geld in die leere Kasse, der kashmirgelbe C-Kadett konnte sich weiter geleistet werden, die Fantasy- und Crash-Besuche (zwei Rockdiskotheken Münchens, erste genannte mit hohem Metalanteil) mussten nicht mit nur einem Getränk pro Abend "erleidet" werden. Die Welt stand offen.

Die erste wirkliche intensive Beziehung zu einer Frau auf Augenhöhe, der Beginn des Studiums im Herbst, der Abnabelungsprozess von Hotel Mama, die zweirädrigen Fahrten an den Lago di Garda mit Freunden, verbunden mit einer Unmenge an Pizza, Vino und Dosenbier, der erste gemeinsame deutsche Feiertag, das kollektive Feiern des Fußballweltmeistertitels, das Erlernen und Intensivieren des Pool-Billardspiels, die Dart- und Flipperabende in Laimer und Neuhausener Etablissements, es war ein einziger Rausch der Freuden.

Die Fußball-WM in Italien war ein mediales Großereignis. Neben Beckenbauers Spaziergang über den dunklen Römer Rasen und spuckenden Holländern war es vor allem das einprägsame Giorgio Moroder-Lied „Un' estate Italiana“, gesungen von Gianna Nannini & Edoardo Bennato, das nachhaltig in meinem nicht so überschwänglich teutonisch feiernden Hirn erhalten blieb.

In der Musik wurde vieles neu entdeckt. Gary Moore fand den Blues, ich vermehrt tote Hosen und goldene Zitronen neben Übersee-Punk und etwas Hardcore. Der Sommer war geprägt von unzähligen Feiern an der Isar auf Höhe der Marienklause. „S‘is wieder Sommer, Sommer in der Stadt“, ein Song der Spider Murphy Gang aus 1981 durchdrang sehr oft die Hirnzellen, ließ am Isarstrand oft meine Gedanken mit Blick in den weißblauen Münchner Himmel schweifen, wandern, sortieren. Ein Twen, der den Sinn des Lebens sucht, sich an seiner Heimatstadt berauscht. Das Tor der Welt stand offen, so unendlich weit, ich erwähnte es bereits.

Eine Liste meiner Lieblingsplatten des Jahrgangs ist mir nicht wirklich möglich, spiegelte nicht im Ansatz die Wertschätzung einzelner Scheiben wider. Nach und nach werde ich die mir wichtigen Alben erklären, ihre Bedeutung in Prosa gehüllt dem interessierten Leser näherbringen. Bin gespannt, wo die Reise 30 Jahre zurück hinführt, was aus der Tiefe des Gedankenspeichers hochkommen wird. I gfrei mi!
 
Achjaaa die WM 90..... Kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Alles gesehen was zeitlich machbar war und ohne Witz, ich hatte bei keinem Spiel der BRD das Gefühl das sie verlieren könnten. Nicht eine einzige Sekunde. Höre heute noch Rubenbauers Stimme beim Elfer von Andi Brehme.
 
Ich glaube ich habe damals Frank Zander gehört.

Mit Season in the Abyss kam da zwar das erste Metalabum raus, was ich je gehört habe. Das war dann aber eher 2 Jahre später...
 
Also, essenziell sind für mich ohne Zweifel:
BATHORY - Hammerheart
BLIND GUARDIAN - Tales From The Twilight World
DELIVERANCE - Weapons Of Our Warfare
ICED EARTH - Iced Earth
JUDAS PRIEST - Painkiller
MANILLA ROAD - The Courts Of Chaos
MEGADETH - Rust In Peace
NELSON - After The Rain
PETRA - Beyond Belief
SANCTUARY - Into The Mirror Black
SLAYER - Seasons In The Abyss


Ebenfalls echt stark und gern gehört:
ANNIHILATOR - Never, Neverland
DEATH ANGEL - Act III
GAMMA RAY - Heading For Tomorrow
HURRICANE - Slave To The Thrill
LAOS - We Want It
LETHAL - Programmed
MAGNUM - Goodnight L.A.
PANTERA - Cowboys From Hell
PSYCHOTIC WALTZ - A Social Grace
QUEENSRYCHE - Empire
RECON - Behind Enemy Lines
SIGNAL - Loud & Clear
 
1990 - das Jahr, in dem ich rein musikalisch den Metal mehr und mehr entdeckte. Natürlich waren gewisse Standards bekannt, meine Faves zu jener Zeit waren zu Beginn des Jahres in jedem Fall SAGA, Queen und Nik Kershaw, dessen Songwriting ich nach wie vor sehr schätze. "In Scheiben" mit ein paar kurzen Worten:

a-ha - East of the Sun, West of the Moon
Gut gemachte Musik in der Schnittmenge Pop/Rock hat mich stets interessiert, ist bis heute so geblieben. Leider ist das, was man heutzutage diesbezüglich geboten bekommt eher mau, "East..." etablierte Morten Harket und Konsorten als "erwachsene" Band. Ein wunderschönes, melancholisches Album, besser kann man Popmusik kaum machen.

AC/DC - The Razor's Edge
War es 1990 möglich, "Thunderstruck" zu entkommen? Natürlich nicht. Seinerzeit habe ich mir zunächst die Single besorgt in der Hoffnung, um das Album möge sich mein Bruder kümmern, da der im Besitz solch illustrer Werke wie "Back in Black", "Who made Who" und "Blow up your Video" war. Am Ende habe ich das Ding doch selbst kaufen müssen, da die unmittelbare Blutsverwandtschaft sich in Richtung Disco- und Chartsmusik "weiterentwickelte". Aus heutiger Sicht ist "The Razor's Edge" nicht mehr unbedingt an vorderster Front meiner AC/DC-Lieblinge und doch muss man AC/DC attestieren, dass dies ihr stärkstes Album in den 90ern war - und eigentlich bis heute ist.

Accept - Staying a Life
Natürlich waren mir gewisse Stücke von Accept geläufig, in Gänze aber war mir das Schaffen von "Uns Udo" mit Konsorten eher noch unbekannt. Grund genug, sich ein Livealbum zu besorgen. Bis heute lege ich "Staying..." immer noch gern auf, wenn mir nach Accept ist, ein prima Querschnitt über die Schaffensphase der Band im ersten UDO-Abschnitt - im Grunde ohnehin der einzige Abschnitt, der für mich auch heute noch relevant ist.

Angry Anderson - Blood from Stone
Tolles Album, besser als sein Vorgänger "Beats from a Single Drum" sogar. Eher poprockig und nicht so dreckig wie Rose Tattoo, in Sachen Songwriting aber ganz weit vorne, produktionstechnisch vielleicht ein wenig zu gebügelt. Seinerzeit noch auf LP gekauft habe ich in den späten 90ern einen Haufen Kohle für die CD-Version investiert.

Annihilator - Never Neverland
Thrash und die Gleichförmigkeit....waren Kreator & Co. seinerzeit noch eher unter meinem Radar und "Krach", so bot "Never Neverland" (den Vorgänger hatte ich natürlich auch schon) eine andere Art des Thrash: technischer, melodiöser bisweilen an der Kante zum klassischen Metal. Bis heute eines meiner geschätztesten Werke von Jeff, wobei ich bis heute der Ansicht bin, dass die Art des Meisters, seine Gitarre zu malträtieren, ihresgleichen sucht. Zudem bin ich mir ziemlich sicher, dass Pantera für ihr "Walk" den Titeltrack von "Never Neverland" eingängigst studiert haben dürften....

Anthrax - Persistence of Time
Also, ich finde das Ding bis heute sehr ernüchternd und bevorzuge den vielgescholtenen Vorgänger "State of Euphoria". Bis auf "Got the Time" hat das Album wenig zu bieten, es bleibt nichts hängen, Songs wie "Belly of the Beast" indes sind sogar unglaublich nervig. Womöglich waren sich Anthrax dessen bewusst und haben nicht zuletzt deshalb den musikalischen Kurswechsel eingeläutet, verbunden mit der Verpflichtung von John Bush. Kurz: ich hab das Ding, aber es ist bei Weitem nichts Dolles.

Black Sabbath - TYR
Für mich ein kleiner Meilenstein. Da ich Sabbath über die grandiosen Alben "Heaven and Hell" und "Headless Cross" kennengelernt hatte erschien mir die Ozzy-Phase - nicht zuletzt aufgrund seines Gesangs - am Ende eher wie ein lauer Furz. Mittlerweile hat sich diese Ansicht relativiert, doch bevorzuge ich im Zweifel immer die Werke mit Tony Martin (bis einschließlich "Cross Purposes") und Dio. Musikalisch war da einfach mehr drin - und TYR ist ein Paradebeispiel für ein Songwriting zwischen dunkel-heavy und eingängig. Tolles Teil.

Blind Guardian - Tales from the Twilight World
Was für ein Brett! Was für ein Album! Waren mir Helloween schon seinerzeit eher zu kindisch und ausladend, so hoben BG die gleiche Art Musik auf ein völlig anderes Level, hart, schnell und trotzdem sehr melodiös. Neben "Imaginations..." und "A Night at the Opera" bis heute mein liebstes Werk der Gardinen. Dazu kommt: es war mein Erstkontakt mit den Krefeldern.

Death Angel - Act III
Ein mutiges und Album, mittlerweile bin ich in meiner persönlichen Wertung hier gerne bei einer "10". Abwechslung wird hier groß geschrieben, fast schon schade, dass die Band sich in Teilen heutzutage selbst von diesem Meisterwerk distanziert. Die wahre Klasse dieses Albums hat sich erst im vergangenen Jahr wieder für mich gezeigt, da hat es alles Aktuelle mal locker aus meiner persönlichen Heavy Rotation verdrängt. Irgendwie fehlen heutzutage Bands, die ein solches Wagnis eingehen und Stilistiken derart vermischen. Könnte noch stundenlang lobhudeln, das Teil ist zeitlos geil.

Deep Purple - Slaves and Masters
Gar nicht soooo schlecht, wie es gemeinhin gemacht wird, auch wenn ich wohl nie ein Freund von Joey Lynn Turners dünnem Stimmchen sein werde. Selbst in späteren Zeiten pulverisiert ein Ian Gillan den Mann im Vorübergehen. Das Songwriting ist in weiten Teilen mittelprächtig für DP-Verhältnisse, aber mit dem Titeltrack (lief damals gemeinhin in der von mir bevorzugten Kneipe rauf und runter), den beiden nachfolgenden Granaten "The Cut runs deep" (recht heavy für DP-Verhältnisse, gerade hier geht Turner leider sowas von unter...), "Fire in the Basement" und dem Rausschmeißer "Wicked Ways" sind in Summe 4 richtig gute Songs am Start.

Bruce Dickinson - Tattoed Millionaire
Das "bessere" Maiden-Album des Jahres 1990, wenn auch eher rockig ausgerichtet. Habe ich mir seinerzeit zusammen mit AC/DC's "Razor's Edge" geholt. BIs heute mag ich das Teil sehr gern, vielleicht auch deshalb, weil es so vielseitig ist und von der Maiden-Facette ("Son of a Gun") bis hin zu rockigen Klängen, die eher an Bruce's Samson Phase erinnern ("Gypsy Road", "Hell on Wheels") ein breiteres Spektrum abdecken. Dazu ein mehr als gelungenes Cover ("All the young Dudes" - prima adaptiert) und der Beweis dafür, dass Bruce richtig schmissige und massenkompatible Refrains auf die Reihe bekommt (Titeltrack). Mein Liebling ist irgendwie noch immer "Dive! Dive! Dive!", ein echter Stadionrocker, der die Hairsprayfraktion aus den US of A doch am Ende alt aussehen lässt - kurz: "We dive at five".

Dio - Lock up the Wolves
Mein Einstieg in Dio's Solowelt, auch hier waren natürlich "Holy Diver" an sich und auch "Rainbow in the Dark" schon ein Begriff. Ich finde, das Album nimmt einen besonderen Stellenwert in der Discographie des Meisters ein, zu schade, dass es im 90er-Battle schon raus ist. Ich mag den Gitarrensound von Robertson gern, ein völlig neuer Farbtupfer, dazu die Keys von Johansson, die nicht mehr so nach Plastik klangen (vgl.: "Rainbow in the Dark", gleich, wie gut die da passen...). "My Eyes" und auch der Titeltrack sind absolute Glanzpunkte im gesamten Schaffen von RJD.

Don Dokken - Up from the Ashes
Mann oh Mann. Was für eine Besetzung: Baltes am Bass, Norum an der Gitarre und Mickey Dee am Schlagzeug. Und was für Songs! Bis auf das tatsächlich nervige "Mirror Mirror" (ich hasse diesen Refrain....) und die etwas zu sehr triefende Ballade "When Love finds a Fool" ein echtes Glanzstück und ein durchaus legitimer Nachfolger für "Back for the Attack". Die Ausrichtung geriet indes bluesiger, denn Norum ist eben nicht Lynch (der ja eher zu den experimentierfreudigeren Gitarreros gehört) - und ich glaube, härter als "The Hunger" hat sich der gute Don nie gegeben, der Rausschmeißer überzeugt auf voller Länge. Ein echt unterschätztes Album, das ich auch heute noch sehr gerne höre.

Fish - Vigil in a Wilderness of Mirrors
Das Album, das Marillion hätten machen sollen...? Keine Ahnung. Sollte sich der Riesenschotte später selbst ein wenig vom eher klassischen Progsound entfernen, so hat "Vigil..." im Grunde all das, was die "Jester"-Fraktion gern von Marillion gehabt hätte. Lange nicht gehört, muss ich zu meiner Schande einräumen, ein wunderbares Stück progressiven Rocks mit einem guten Flow durch das Album hindurch.

Gamma Ray - Heading for Tomorrow
"Space Eater" ist bis heute - aus welchen Gründen auch immer - einer meiner absoluten Faves der Rays. Ich habe die Band sehr lange begleitet, muss aber eingestehen, dass mir - Kult hin oder her - der Gesang von Kai einfach nicht behagen mag. Mit Scheepers hatte man einen echten Shouter am Start, der die Songs noch mal zusätzlich pushen konnte, was die Power der Stücke noch einmal unterstreicht. Mit dem Titelstück haut man eine echte Glanztat raus, "Heaven can wait" ist Helloween in "unpeinlicher" und mit "The Silence" hat man mehr als nur eine balladeske Überraschung parat. Ganz großes Ding, fast schon in Queen-Sphären. Das direkte Duell mit Musik gleicher Machart verlieren Kai und seine Mannen dann allerdings klar gegen Krefeld.

Ian Gillan - Naked Thunder
Eine Ansammlung ganz herovrragender Songs! Die Melodien von "Gut Reaction" oder "Nothing to lose" packen einen direkt beim ersten Hören und setzen sich hartnäckig in der Hirnrinde fest. Wäre interessant gewesen, wenn man aus den "guten Slaves..." und der Essenz von"Naked Thunder" ein Album mit Ian am Gesang gehabt hätte. "Naked Thunder" ist Poprock at it's best, Songs wie "Love Gun" versprühen latentes Purple-Flair, mit dem Rausschmeißer "No more Cane on the Brazos" wagt sich Ian gar auf ein eher experimentielles Terrain, was er aber meinen Ohren nach hervorragend meistert.

...soviel Teil 1 zum Thema "In Scheiben". Die Arbeit ruft, Teil 2 wird denn dann folgen....
 
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Uh, eine Liste für das Jahr 1990? Da bin ich natürlich dabei.

01. SANCTUARY - Into The Mirror Black (wobei, die manchmal auch als 1989 geführt wird)
02. PSYCHOTIC WALTZ - A Social Grace
03. DEATH ANGEL - Act III
04. LETHAL - Programmed
05. VICIOUS RUMORS - S/T
06. ICED EARTH - S/T
07. SACRED REICH - The American Way
08. THUNDER - Back Street Symphony
09. SLAYER - Seasons In The Abyss
10. QUEENSRYCHE - Empire
11. RIVERDOGS - s/t
12. BLACK SABBATH - Tyr
13. TALISMAN - s/t
14. FORBIDDEN - Twisted Into Form
15. ANACRUSIS - Reason
16. REVEREND - World Won't Miss You
17. LAOS - We Want It
18. GYPSY KYSS - When Passion Murdered Innocence
19. RIOT - The Privilege Of Power
20. NO SWEAT - s/t
21. DEATH - Spiritual Healing
22. MEKONG DELTA - Dances Of Death
23. VALENTINE - s/t
24. ANNIHILATOR - Never, Neverland
25. ANTHRAX - Persistence Of Time

Das war die Zeit, wo ich ganz langsam auch in die Tiefe in den Metal eingestiegen bin. Etwas über zwei Jahre zuvor hatte ich meine erste Stereoanlage bekommen, war aber erst 12 und so wurde einmal im Halbjahr vom angesparten Taschengeld mal eine LP gekauft. 1990 habe ich angefangen Zeitungen auszutragen und das Geld wurde dann in Leerkassetten und etwas Vinyl investiert. So habe ich "Persistence Of Time" und auch "Empire" ca. zur VÖ gekauft und hatte Tapes mit "Into The Mirror Black", "The American Way", "Vicious Rumors", "Iced Earth", "Act III" etc...
 
Ziehen wir den Gaul doch mal von hinten bzw. anders rum auf: so kurz vor meinem Zivildienst, der mir letztlich auch eine schöne, mich sehr nachhaltig prägende Zeit war, dürstete es v.a. nach harter Mucke in dieser Lebensphase. Oder verzweifelter. Für allzu lustige Sachen oder gewiefte Experimente war nicht so viel Platz. Drum waren im metallischen Sektor v.a. der Tod und Kumpane Teufel meine besten Freunde.
Aber hier soll es ne kleine Liste derjenigen Platten geben, die es bis heute nicht bei mir schaffen (und die ich schrägerweise dennoch z.T. in der Sammlung habe):

Anthrax – Persistence Of Time: konnte ich die „Among“ und nachfolgenden EP‘s noch feiern hatte ich schon auf dem Vorgänger keinen Bock mehr auf Baggie-Gehopse und ganz viel Spaß inne Backen. Auch wenn ich sie besitze und auch nicht hergebe, konnte sie sich bis heute nicht verbessern in meinem Gehör. Live haben mich auch damals D.R.I. als Vorturner viel mehr begeistert. Ergo habe ich böserweise Anthrax nach der "Among" ausgeklammert. So bleibt „Spreading“ mein Anthrax-Überwerk, wohl auf ewig.

Iced Earth – Iced Earth: völlig losgelöst von der Person Schaffer hab‘ ich da nie nen Zugang gefunden, das ist irgendwie nicht mein Ding. Beim Debut ist zwar eine gute Grundhärte noch drin und die thrashigen Anleihen sind ganz gut, aber der Gesang ist recht farblos und hat zu wenig Power. Der Nachfolger ist die letzte mit der ich mich aktiv beschäftigt habe, und auch das wird wohl nix mehr.

Pantera – Cowboys From Hell: auch hier der Versuch, das Schaffen von der mir bis vor Kurzem kreuzunsympathischen Person Anselmo loszulösen, denn Dimebag Darrel war in meinem Empfinden immer das Gegenteil. Down und auch En Minor finde ich echt gut. Aber Groove-Thrash dieser Marke wird meins nicht mehr. Habe keinen Zugang zu den Pantera nach der PM. Nervt mich eher, obwohl es aggro machen soll. Geht mir mit Machine Head ebenso. Mich langweilt das schnell. Nunja.

Alice In Chains – Facelift: dieses Alternative-Ding stieß bis auf wenige Ausnahmen auch auf komplett taube Ohren bei mir, einfach kein Interesse. Grunge noch schlimmer. Da hat sich zwar manches geändert bei mir, da ich v.a. heute die Wichtigkeit vieler Sachen anerkennen kann und die spielerische Klasse eh, aber AIC, trotz live gesehen, kickt mich einfach nicht. Ich finde das jetzt nicht schlecht oder so, aber nicht mein‘s.

Jane‘s Addiction – Ritual De Lo Habitual: siehe oben. Auch hier schlummert viel Genialität in z.T. wohl schwierigen Charakteren, der Wille auszubrechen aus den damaligen Korsetten, was ja cool ist. Aber reinhauen muss es trotzdem. Und das tut es leider nicht. Übrigens auch bei den Paten RHCP nicht. Trotz dass es irgendwie gute Laune macht. Mal sehen, ob sich wenigstens in dem Fall nochmal was ändert. Warum aber Living Colour, Primus, Sonic Youth oder Mordred funktionierten, keine Ahnung..

Blind Guardian – Tales From The Twilight World: Blaspemie, klar. Aber ich liebe bis heute die beiden ersten Alben, weil sie für mich das Helloween-Feeling der „Walls Of Jericho“-Zeit zurück brachten, die bis heute für mich das beste deutsche Metal-Album überhaupt ist! Hier war ich erstmal: was sollen die ganzen Chöre mit ihrem Zuckerguss?? Ok, die Gitarren sind auch hier noch schön hart, der Speed stimmt. Die Chöre hatten sie auch schon immer, aber nicht ganz so arg. Obwohl es auch hiernoch geht. Erst vor Kurzem wieder angecheckt und ja, das ist schön hart trotzdem. Aber irgenwie überrollt es mich nicht mehr. Von den hier aufgezählten aber immernoch die beste in der Liste, bei der ich noch ne Chance sehe, dass ich sie doch noch mögen werde.

Testament – Souls Of Black: die alten Legacy-Demos sind total geil, keine Frage. Aber bereits „Legacy“ ist in meinen Ohren immer schon etwas überbewertet, was seine Wichtigkeit angeht. Da war ich damals schon etwas enttäuscht (die Demos kannte ich da noch nicht), weil Slayer und Exodus halt schon ein anderes Kaliber waren. Und auch die weit melodischeren Overkill knallten viel mehr. Das hat sich schon gar nicht mit Nachfolgern geändert. Hier sind sie dann im Groove-Trend mitgeschwommen, lediglich bei „Love To Hate“ wird mal das Gaspedal bedient, drum auch bester Song. So sind Testament eine grundsympathische Band, die aber nie in meinem Thrash-Kosmos oben mitspielen.

Queensryche – Empire: ich liebe die EP und die „Warning, die „Rage For Order“ ist gut, „Operation“ ist ganz großes Kino. Aber die hier läuft mir nach wie vor nicht so rein. Am hohen Gesang liegt es nicht, schließlich liebe ich auch die ersten beiden Crimson Glory oder Rush. Aber es zündet einfach nicht richtig. Die Keyboards nerven mich hier. Klingt mir zu sehr nach der Mischung "Wir können ganz viel und wollen aber trotzdem ins Radio“. Zu sehr an Rush orientiert? Böse, ich weiß, emfinde ich aber so. Jedoch räume ich auch der noch Chancen ein, dass sich das mal ändern könnte.

Biohazard – Biohazard: geht irgendwie nicht, bis heute. Obwohl öfter live zu Beginn gesehen. Hatte das Publikum immer scheiße-nervig gefunden mit ihrem machoiden Macker-Gehopse. Für mich war HC immer was anderes. Seltsamerweise gingen Cro-Mags, Agnostic Front, Sick Of It All, Sheer Terror, SFA (am meisten!), Pittbull (am wenigsten) etc. trotz selber Attitude und Audience trotzdem meistens ganz gut. Aber die Biohasen und auch Pro-Pain gar nicht meins. Punkt, mehr gibt's nicht zu sagen.

Doro – Doro: natürlich stand ich 1985 völlig auf die Frau Doro Pesch, keine Frage, Teenie-Träume. Und auch die Warlock-Platten – die finale jedoch schon mit deutlichen Abstrichen – sind klasse, v.a. die „Hellbound“, ich bin ausgeflippt als sie in Formel Eins auftraten. „Force Majeure“ hat noch gute Sachen, kann ich hören. Aber bereits hier war ich dann endgültig raus. Zuviel Simmons, bereits zuviel US-Radio, ach nö. Und das schlimmste stand ja alles erst noch bevor.. Respekt vor Doro, aber musikalisch wird das nix mehr mit mir.

Rage – Reflections Of A Shadow: klar, die ersten beiden sind prima, die Nachfolger technisch echt sehr stark und gut. Aber unter all den deutschen bekannteren Acts, bleiben sie spätestens seit der hier immer unter meinem Radar. Ist mir einfach nicht zwingend genug. Keinenfalls schlecht, nein, aber nicht meins.

Scorpions – Crazy World: über die 70er-Sachen und die harte Phase bis 85 ist alles gesagt, einfach ewig großartig. Ich hatte immer Probleme, dem Freundeskreis zu erklären warum ich die so gut finde. Allerdings auch mit Depeche Mode;). Aber bereits „Savage Amusement“ beförderte meinen Ausstieg. Obwohl ich heute gute Sachen drauf entdecke. Aber die „Crazy „World“ ist ganz aus meinem Fokus. Natürlich getrübt vom ewigen Horror-Song „Wind Of Change“, aber auch so nicht meine Scorpions-Welt.

Poison – Flesh & Blood: seltsamerweise liebte ich immer die ersten fünf Crüe-Alben, bis heute. Es gibt einiges an diesem Hair-Kram, der mir v.a. heute Spaß macht, so sind Europe auch in jener Phase etwas rehabilitiert (alles davor und danach sowieso!), und auch der Herr Jovi. Aber das sind Sachen die entweder wirklich mit Glamour arbeiten (eben Crüe) oder mit coolem Sleaze ihre Suppe würzen (frühe Gunners, erste zwei Cinderella). Aber Ratt und auch Poison gehen gar nicht, da stellt sich mir alles, kann ich nicht ernst nehmen. Auch nicht als Party-Mucke. Good night and good bye.
 
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