Ich bin da zwiegespalten. Die Tatsache, dass der Stellenwert von Musik, also die Zahlungsbereitschaft für materielle Tonträger vor allem , massiv abgenommen hat, lässt sich ja kaum bestreiten. Das Leben als Künstler und Musiker (oder Musikjournalist!) war noch nie einfach und ist durch die Digitalisierung nicht leichter geworden. Allerdings, und da stimme ich
@Total_Annihilation zu, sieht das in der Metal-Szene immer noch vergleichsweise gut aus.
Was Kiske betrifft ist wohl das Problem, dass sich entgegen seiner narzisstischen Selbstüberhöhung, seine Definition von "guten" Alben, die angeblich bald nicht mehr produziert werden können, nur marginal mit der Realität deckt. Es werden haufenweise fantastische Alben veröffentlicht und die wenigsten davon werden noch, wie in den 80ern, schick im Mega-Aufnahmetempel mit allem Brimborium produziert. Was sich geändert hat sind der wirtschaftliche Rahmen und die Aufnahmebedingungen. Das kann man kritisieren und, wie gesagt, ich finde die Umsonstmentalität in der Gesellschaft wenn es um Kunst und Musik geht auch Scheiße. Eine Abnahme an
Leidenschaft kann ich aber weder bei Künstlern noch bei den Fans erkennen. Ich greif mal ein Beispiel aus der Luft: Bullet. Die Jungs brennen vor Power, touren sich den Arsch ab und beweisen dabei immer Fannähe und Integrität. Vom brodelnden Underground ganz zu schweigen! Dazu muss man sich nur dieses Forum (und Magazin) ansehen oder das SMB.