So lange habe ich schon lange nicht mehr für ein Magazin gebraucht, lese ja schon seit einer Woche… Sehr gelungen, sehr viel zu entdecken. Anfangs wollte ich noch einzelne Bandnamen aufschreiben, habe aber dann aufgegeben und eingesehen, dass ich das Heft wohl zum Antesten verschiedener Bands nochmal durchgehen muss
Auch im "normalen" Review-Teil habe ich mehr als sonst entdeckt, obwohl das ja nun nicht plötzlich lautere andere Platten sind. Ich denke, dass liegt an der "erhöhten Personalisierung", das ist euer ganz großer Trumpf (und das, worauf ich gehofft hatte). Das fängt an mit der Vorstellung der einzelnen Schreiber an, geht weiter über die vielen Listen und einzelne Rubriken oder sogar Interviews, die sehr persönlich geprägt sind (z.B. die kleinen Kästen a la "ich und Band XY"), bis eben hin zu den Reviews. Da spricht oft eine Begeisterung heraus, die auf einmal jede Menge Platten wieder interessant wirken lassen, wo man sie sonst vielleicht aufgrund irgendeines nüchternen, möglichst objektiv beschreibenden Reviews hätte links liegen lassen. Das gilt gerade auch für Fälle, die vielleicht zur Hälfte schlechte Noten kassieren, aber die eben dem einen Spezialisten ganz besonders zusagen, so dass man es für sich persönlich schön einordnen kann.
Diese sehr persönliche Prägung solltet ihr unbedingt beibehalten. Ich fände es z.B. toll, wenn es jede Ausgabe eine Art Fortsetzung der Vorstellung der Schreiber geben würde, irgendetwas kurzes persönliches als Ergänzung zur vorherigen Vorstellung, so dass man die Leute immer mehr "kennenlernt" und irgendwann aus allen Vorstellungen ein komplettes Profil hat. "Früher" war das immer der Trumpf des RockHard, man kannte alle Leute, wusste sie einzuschätzen ("'ne sieben von Frank für eine Power-Metal-Scheibe bedeutet für mich…"), u.s.w., aber irgendwann wurde es immer ein wenig unpersönlicher. Ich z.B. kannte viele Namen unter den Reviews gar nicht mehr und konnte schwer sagen, ob die Kritik oder das Lob nun für mich relevant ist oder nicht. Ihr habt jetzt bei mir persönlich einen großen "Vorsprung", da ich Schreiber wie Götz, Frank, Michael Kohsiek, Oliver Weinsheimer, Andreas Schulz, Bruder Cle, u.s.w. sehr schätze und "kenne" - oder zu kennen glaube
Und schon in der ersten Ausgabe scheinen sich für mich noch besonders Neudi und Brutus herauszukristallisieren - letzteren habe ich sogar tatsächlich mal auf einem Depressive Age Konzert getroffen
Aber auch für andere Leser wäre es sicher interessant, wenn man die Schreiber nach und nach immer besser kennt und einschätzen kann. Also: weiter viele Listen, weitere Vorstellungen, weitere persönliche Kästchen und Rubriken!
Ansonten noch kurz ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind:
- keine Platzverschwendung für News: finde ich super, ich hoffe, das war jetzt nicht nur dem Zeitdruck geschuldet. Könntet ihr ruhig ganz weglassen, selbst wenn ihr mal monatlich erscheinen solltet. Weiß man eh alles schon lange vorher aus dem Internet, und wenn es wirklich eine Sensation ist, gibt es ja wohl einen kleinen Artikel dazu.
- Poster brauche ich nicht.
- Layout schön, nur Schrift auf keinen Fall kleiner und manchmal zu viel schwarz auf dunkelgrau oder umgekehrt (z.B. Bandnamen im Live-Review), hier einen Tick mehr Kontrast.
Wirklich tolle Erstausgabe!