Deathrow

Angefixt vom Artikel im DF habe ich gleich mal die Re-Releases der ersten beiden Alben bestellt. Deception Ignored ist eines meiner liebsten Scheibchen in der Sammlung. Rangiert bei einer 9,5 (minimale Abwertung wegen der zwar eigenständigen, aber limitierten Vocals). Ich gehöre also zu denjenigen Fans, die Deathrow erst mit DI gewonnen haben und die total auf die Scheibe steil gehen.
Bekanntschaft habe ich dagegen erstmals 1988 mit Erscheinen des ersten Doomsday-News-Samplers geschlossen. Der darauf enthaltene Song hat mich im Vergleich mit Truppen wie Sabbat und Voivod zunächst weniger gepackt, weswegen ich die Raging Steel deutlich nach Erscheinen der DI gekauft habe. Riders of Doom hatte ich bis heute nicht. Die Lücke wäre damit geschlossen, zumal noch interessante Bonus-Tracks auf beiden Rereleases enthalten sind.
Life beyond habe ich auch in der Sammlung,die CD einfach mal aus einer Krabbelkiste mitgenommen, aber noch nie wirklich gehört. Muss ich auch mal ändern.
 
Life beyond habe ich auch in der Sammlung,die CD einfach mal aus einer Krabbelkiste mitgenommen, aber noch nie wirklich gehört. Muss ich auch mal ändern

Das sollte jeder tun. Für mich war das zusammen mit dem Debüt meine liebste Platte der Band. Leider wird sie von vielen ignoriert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich gerade alle 4 Alben am Stück gehört habe wird es Zeit für eine Liste:

1. Life Beyond
2. Raging Steel
3. Deception Ignored
4. Riders of Doom
 
Gestern nochmal "Deception Ignored" nach Jahzehnten aufgelegt. Hammerscheibe und ihrer Zeit meilenweit voraus. Vor allem: Wie kann man in so kurzer so einen Quantensprung machen? Also innerhalb von ein bis zwei Jahren von Raging Steel zu Deception Ignored? Ich höre da, vor allem in dem 8 Minuten Song vieles von dem was Death in ihrer Spätphase gemacht haben...
 
Gestern nochmal "Deception Ignored" nach Jahzehnten aufgelegt. Hammerscheibe und ihrer Zeit meilenweit voraus. Vor allem: Wie kann man in so kurzer so einen Quantensprung machen? Also innerhalb von ein bis zwei Jahren von Raging Steel zu Deception Ignored? Ich höre da, vor allem in dem 8 Minuten Song vieles von dem was Death in ihrer Spätphase gemacht haben...

Das lag laut Interview im aktuellen Heft am neuen Gitarristen.
 
Gab es nicht mal einen anderen Deathrow Faden???
Kann mich an eine Diskussion vor Jahren hier zum Cover von Riders erinnern.
Hatte die Möglichkeit beide beim 2nd Hand Dealer zur kaufen.
Nach der Diksussion, welches nun das "erste" Cover war, habe ich mich damals für die Reiter entschieden.
Aber dazu steht in dem Faden hier nix mehr ;)
Wir haben das damals doch nicht unter Accept diskutiert oder sonst wo.......
 
Das lag laut Interview im aktuellen Heft am neuen Gitarristen.
Schon klar, aber den Stilbruch und vor allem die spielerische, technische Entwicklung mussten die Mitstreiter ja auch erst mal hinbekommen...Ich finde das außergewöhnlich, vor allem wenn ich bedenke auf welchem niedrigen Niveau ich seit Jahren trotz regelmäßgen Übens rumdümpel.....Tja, das Talent....entweder hat man es oder nicht.
 
Schon klar, aber den Stilbruch und vor allem die spielerische, technische Entwicklung mussten die Mitstreiter ja auch erst mal hinbekommen...Ich finde das außergewöhnlich, vor allem wenn ich bedenke auf welchem niedrigen Niveau ich seit Jahren trotz regelmäßgen Übens rumdümpel.....Tja, das Talent....entweder hat man es oder nicht.

Das habe ich mich auch schon bei der ein oder anderen Band gefragt.

Andererseits ist es nicht unüblich, dass man als Musiker gerade im Bandbetrieb besser wird.
Selbst ohne Besetzungswechsel.
Aber die zuvor eingerumpelten Aufnahmen bleiben halt rumpelig.

Hör mal Kill 'em All und danach Ride The Lightning. Da sind nicht nur kompositorisch sondern auch spielerisch Welten zwischen.

Und zum jahrelangen Üben... das kenne ich. 17 Jahre an der Gitarre und trotzdem nur okay.
Wobei da z.B. Youtube auch etwas den "Standard" verzerrt.
Denn wer stellt schon Gequieke und Gerumpel hoch? So denkt man halt schnell, dass gefühlt jeder andere Gitarrist außer einem selbst absolute Oberklasse ist.
Derzeit sehe ich es beim Versuch eine Band aufzubauen.
Ich halte mich wie gesagt nur für okay und da ich auch keine Karrierepläne habe, reicht mir das.
Was ich aber für "Das kann ja selbst ich spielen"-Geriffe halte, bereitet dann manch anderem doch wieder Schwierigkeiten.
Und die meines Erachtens komplizierteren Ideen sind da noch gar nicht dabei.

Am Ende vom Tag hilft halt alles technische Vermögen nicht, wenn man keine Songs schreiben kann.

Bei Deception Ignored werden Technik und Songwriting wunderbar kombiniert.
 
Die Live-Routine hilft da natürlich enorm bei der spielerischen Entwicklung. Und im Falle Deathrows darf man sicher auch nicht außer Acht lassen, dass die ihre Musik komplett und bis zur Selbstaufgabe gelebt haben. Ich mein, die sind nach der Schule ohne irgendwas in der Tasche aus dem Bremer Umland nach Düsseldorf gezogen, um sich auf den Thrash Metal zu konzentrieren, haben dort erst im Bulli und dann im Proberaum gewohnt. Diese kompromisslose Hingabe zahlt sich, entsprechendes Talent und Disziplin vorausgesetzt, wahrscheinlich einfach irgendwann aus.
 
Das habe ich mich auch schon bei der ein oder anderen Band gefragt.

Andererseits ist es nicht unüblich, dass man als Musiker gerade im Bandbetrieb besser wird.
Selbst ohne Besetzungswechsel.
Aber die zuvor eingerumpelten Aufnahmen bleiben halt rumpelig.

Hör mal Kill 'em All und danach Ride The Lightning. Da sind nicht nur kompositorisch sondern auch spielerisch Welten zwischen.

Und zum jahrelangen Üben... das kenne ich. 17 Jahre an der Gitarre und trotzdem nur okay.
Wobei da z.B. Youtube auch etwas den "Standard" verzerrt.
Denn wer stellt schon Gequieke und Gerumpel hoch? So denkt man halt schnell, dass gefühlt jeder andere Gitarrist außer einem selbst absolute Oberklasse ist.
Derzeit sehe ich es beim Versuch eine Band aufzubauen.
Ich halte mich wie gesagt nur für okay und da ich auch keine Karrierepläne habe, reicht mir das.
Was ich aber für "Das kann ja selbst ich spielen"-Geriffe halte, bereitet dann manch anderem doch wieder Schwierigkeiten.
Und die meines Erachtens komplizierteren Ideen sind da noch gar nicht dabei.

Am Ende vom Tag hilft halt alles technische Vermögen nicht, wenn man keine Songs schreiben kann.

Bei Deception Ignored werden Technik und Songwriting wunderbar kombiniert.
Nichts gegen ein bisschen Selbstreflektion, ich bin auch nicht gerade der Gitarrenheld.
Aber es ist ja nicht wichtig, was man spielt, sondern wie man es tut. Sportgitarristen wie Michael Angelo Batio oder Chris Broderick sind beeindruckend, aber sie haben keinen Esprit, keinen Ausdruck, sie haben einfach nichts zu sagen.
John Ricci dagegen ist zum Beispiel ein grauenhafter Gitarrist, hat aber mit seinem bis heute unkopierten ruppig-dilettantischen Stil Speed Metal-Geschichte und dutzende Songs für die Ewigkeit geschrieben.
Oder nimm Gary Moore. Der hat mit jedem gespielten Ton mehr gesagt, als Typen wie die beiden oben genannten in ihrer gesamten musikalischen Laufbahn.

Gitarrist sein kann man lernen, Musiker oder Künstler sein nicht. Menschen berühren, begeistern, für sich einnehmen, das ist die hohe Schule. Beeindrucken ist nett, aber nicht nachhaltig.
 
Nichts gegen ein bisschen Selbstreflektion, ich bin auch nicht gerade der Gitarrenheld.
Aber es ist ja nicht wichtig, was man spielt, sondern wie man es tut. Sportgitarristen wie Michael Angelo Batio oder Chris Broderick sind beeindruckend, aber sie haben keinen Esprit, keinen Ausdruck, sie haben einfach nichts zu sagen.
John Ricci dagegen ist zum Beispiel ein grauenhafter Gitarrist, hat aber mit seinem bis heute unkopierten ruppig-dilettantischen Stil Speed Metal-Geschichte und dutzende Songs für die Ewigkeit geschrieben.
Oder nimm Gary Moore. Der hat mit jedem gespielten Ton mehr gesagt, als Typen wie die beiden oben genannten in ihrer gesamten musikalischen Laufbahn.

Gitarrist sein kann man lernen, Musiker oder Künstler sein nicht. Menschen berühren, begeistern, für sich einnehmen, das ist die hohe Schule. Beeindrucken ist nett, aber nicht nachhaltig.

Im Prinzip geb ich dir recht, aber sein Handwerkszeug sollte man schon drauf haben. Und viel zu üben schadet auch nie. Gibt nämlich auch die Kandidaten, die keinen geraden Takt halten können, aber meinen, für ihre künstlerische Vision wäre das nicht wichtig.
 
Im Prinzip geb ich dir recht, aber sein Handwerkszeug sollte man schon drauf haben. Und viel zu üben schadet auch nie. Gibt nämlich auch die Kandidaten, die keinen geraden Takt halten können, aber meinen, für ihre künstlerische Vision wäre das nicht wichtig.
Klar sollte man da einen Mittelweg finden. Kultiges Venom- oder Sodom-Gerumpel absichtlich klingt fast immer aufgesetzt.
Ich denke, wir denken unterm Strich das gleiche.
 
Nichts gegen ein bisschen Selbstreflektion, ich bin auch nicht gerade der Gitarrenheld.
Aber es ist ja nicht wichtig, was man spielt, sondern wie man es tut. Sportgitarristen wie Michael Angelo Batio oder Chris Broderick sind beeindruckend, aber sie haben keinen Esprit, keinen Ausdruck, sie haben einfach nichts zu sagen.
John Ricci dagegen ist zum Beispiel ein grauenhafter Gitarrist, hat aber mit seinem bis heute unkopierten ruppig-dilettantischen Stil Speed Metal-Geschichte und dutzende Songs für die Ewigkeit geschrieben.
Oder nimm Gary Moore. Der hat mit jedem gespielten Ton mehr gesagt, als Typen wie die beiden oben genannten in ihrer gesamten musikalischen Laufbahn.

Gitarrist sein kann man lernen, Musiker oder Künstler sein nicht. Menschen berühren, begeistern, für sich einnehmen, das ist die hohe Schule. Beeindrucken ist nett, aber nicht nachhaltig.

Stimme ich soweit mit überein.
Wobei mir Broderick bezogen auf Megadeth noch wesentlich lieber war als sein Nachfolger. Da war zumindest noch Biss in den perfekt nachgespielten Soli.
Eigene Duftnoten hat jetzt keiner von beiden setzen können.
Das Intro Solo von "Headcrusher" fällt mir von den neueren Megadeth als einziges ein, das klingt aber eher nach Mustaine.
Batio… der ist halt schnell, spielt aber auch gefühlt immer das Gleiche.
Sportgitarristen ist ein toller Begriff, den sollte ich in meinen Wortschatz übernehmen.
 
Stimme ich soweit mit überein.
Wobei mir Broderick bezogen auf Megadeth noch wesentlich lieber war als sein Nachfolger. Da war zumindest noch Biss in den perfekt nachgespielten Soli.
Eigene Duftnoten hat jetzt keiner von beiden setzen können.
Das Intro Solo von "Headcrusher" fällt mir von den neueren Megadeth als einziges ein, das klingt aber eher nach Mustaine.
Batio… der ist halt schnell, spielt aber auch gefühlt immer das Gleiche.
Sportgitarristen ist ein toller Begriff, den sollte ich in meinen Wortschatz übernehmen.
Ich fand den Broderick grausam bei Megadeth. Marty Friedmann, Chris Poland und Glen Drover hatten alle auf ihre Art Charakter, was ich Kiko Loureiro auf lange Sicht auch zutraue. Bei Broderick hat sich bei mir nichts festgesetzt, und ich höre viel Megadeth.
 
Inzwischen alle Scheiben hintereinander gehört:
1) Deception Ignored - mein Alltime-Fave von Deathrow. Vermutlich auch, weil ich das Album seit Erscheinen anbete. Minimale Abzüge für den limitierten Gesang. 9,5
2) Life Beyond - weniger verspielt, erwachsen, aber eben nicht so speziell. Dennoch ein Knaller. Schade, dass danach Schluss war. Wie Götz im Heft-Teaser-Video sagt: "Wären Deathrow geradeliniger unterwegs gewesen, würden sie heute womöglich zwischen Kreator und Sodom siedeln." Glaube ich zwar nicht, denn es sind auch straightere Bands im Mittelmaß der Bekanntheit versumpft wie Assassin und Darkness oder Accu$er, aber ich hätte es ihnen gegönnt. 9,0 (End Amen sind für mich kein Ersatz, Deathrow waren geiler)
3) Raging Steel - ausgereift, eigenständig, aber Vocals, die polarisieren und nicht immer zwingend genug. 8,5
4) Riders of Doom - ein Rohdiamant. Alle positiven Eigenschaften sind schon vorhanden, aber noch ein wenig ruppig gespielt. 7,5

Die Re-Releases der ersten beiden Alben auf Vinyl lohnen sich, auch wenn sie für um die 24 Euro zu haben sind. Druckvoller Sound und schicke Aufmachung sowie tolle Dreingaben.
 
Die Re-Releases der ersten beiden Alben auf Vinyl lohnen sich, auch wenn sie für um die 24 Euro zu haben sind. Druckvoller Sound und schicke Aufmachung sowie tolle Dreingaben.

Ja. Denn die gruseligen CD-Boots der Nuller-Jahre der ersten beiden VÖs haben einen fürchterlichen Sound.
 
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