Der (Anti-)Kriegsfilm-Thread

Den Trailer habe ich noch nicht gesehen. Ich erwarte halt nichts als CGI-Quatsch.
Aber dass sie die Kates und Vals als Torpedo- bzw Surzkampfbomber richtig darstellen, das wäre schon das mindeste.
Selbstverständlich wurden die Träger aus verschiedenen Richtungen attackiert, um das Flugabwehrfeuer entsprechend aufzuspalten.

Die A6m waren bei Midway in der Tat mit Geleitschutz betraut.

Ich sprach oben von Pearl Harbour. Du von Midway. Allein, in deiner Aussage hast du absolut recht.
 
@comanche
Bezüglich der Zeros: Wendig war die A6M, allerdings nicht "flink".
Die Geschwindigkeit war das einzige Leistungsmerkmal, bei welchem die F4F Wildcats der Navy den Kaiserlichen Jagdfliegern überlegen gewesen sind. Diese Stärke machten sie sich zu nutze, indem man Kurvenkämpfe vermied und den Kampf nach Möglichkeit mit überlegener Geschwindigkeit in der Vertikalen führte. Im Verbund mit besseren Teamtaktiken als die Japaner sie hatten, konnten sie sich behaupten.
Auch die später deutlich überlegenen F6F Hellcat und F4u Corsair waren von ihrer Kampfdoktrin keine Kurvenkämpfer sondern sogenannte Energy-Fighter.
 
@comanche
Bezüglich der Zeros: Wendig war die A6M, allerdings nicht "flink".
Die Geschwindigkeit war das einzige Leistungsmerkmal, bei welchem die F4F Wildcats der Navy den Kaiserlichen Jagdfliegern überlegen gewesen sind. Diese Stärke machten sie sich zu nutze, indem man Kurvenkämpfe vermied und den Kampf nach Möglichkeit mit überlegener Geschwindigkeit in der Vertikalen führte. Im Verbund mit besseren Teamtaktiken als die Japaner sie hatten, konnten sie sich behaupten.
Auch die später deutlich überlegenen F6F Hellcat und F4u Corsair waren von ihrer Kampfdoktrin keine Kurvenkämpfer sondern sogenannte Energy-Fighter.

Du, ich meinte mit flink nicht schnell. Ich habe mich offensichtlich unsauber ausgedrückt. Es war einfach eine weitere Beschreibung für wendig.

Ich wende ein, dass die Reichweite dieser A6M von Mitsubishi unerreicht ist. Natürlich auch aufgrund des "wenigen" Gewichts ob fehlender Panzerung.

Ich meine, es wurden insgesamt 10 bis 11.000 dieser Jäger von Mitsubishi gebaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wende ein, dass die Reichweite dieser A6M von Mitsubishi unerreicht ist. Natürlich auch aufgrund des "wenigen" Gewichts ob fehlender Panzerung.

Ich meine, es wurden insgesamt 10 bis 11.000 dieser Jäger von Mitsubishi gebaut.

Die Reichweite war der springende Punkt auf diesem Kriegsschauplatz. Die sind von Rabaul aus bis nach Guadalcanal und wieder zurück operiert. Diese Einsätze gingen meines Wissens nach über 7 Stunden.
Zum Vergleich, eine Bf 109 hatte Sprit für etwa 90 Minuten. (Natürlich immer abhängig davon, mit wieviel Drehzahl und Ladedruck der Motor betrieben wird.)
Die extreme Reichweite hatte natürlich ihren Preis. Wie Du richtig angemerkt hast, waren die A6M nirgends gepanzert und verfügten auch nicht über selbstschließende Kraftstofftanks.
Dieses Muster war somit ausgesprochen anfällig für Kampfschäden. Einzig der luftgekühlte Sternmotor war im Vergleich zu einem wassergekühlten Reihenmotor, wie ihn im Pazifik die P-40 und P-39 der Amerikaner verwendeten, eine kleine Überlebensgarantie.
 
Hatte, glaube ich, erst in den 70ern Deutschlandpremiere, oder?

Ja, im ZDF 1972.
Schade.
Der Streifen wäre es wert gewesen, spätestens Anfang der
50er im Kino gezeigt zu werden.
Ein wirklich ziemlich eindringlicher Film, der mich im ganz
jungem Alter (meine, ich habe den irgendwann in den 80ern
erstmals als kleiner Junge gesehen. Sonntags im Rahmen des
"ZDF Matinee" ) dazu bewogen hat, mich später ernsthafter mit
der Thematik zu beschäftigen.
 
Die letzten Tage lief wieder das eine oder andere Genre-Filmchen. Zuerst:

519tBR6Sr5L.jpg


Der Film wurde hier bereits erwähnt, sie stellt eine Amerikanisch-japanische Koproduktion aus dem Jahre 1970 erzählt die Vorgeschichte zu Pearl Harbor und den Angriff der Japaner am 7. Dezember 1941 selbst auch. Dabei wird beide Seiten ausführlich eingegangen, etwas was dem Film "Pearl Harbor" von 2001 fehlt. Auch Yamamoto, der damalige Flottenkommandeur der japanischen Marine, wird als der porträtiert der er tatsächlich war: Ein Mann des Friedens der ihn auch um jeden Preis wahren wollte, aber aus Pflichterfüllung seinem Kaiser gegenüber den Krieg vorbereiten musste (der Charakter Yamamotos wird in dem japanischen Film "Der Admiral" ausführlich behandelt, den möchte ich an dieser Stelle nochmals empfehlen, man findet in diesem Thread auch ein Review dazu). Auch die Naivität und Überheblichkeit der US-Amerikaner, die den Japanern so etwaseinen Angriff nicht zutrauten, wird deutlich gezeigt. Der Titel des Films übrigens basiert auf einem weit verbreiteten Irrtum: Kurz vor dem Angriff funkten die Japaner "To ra, to ra, to ra!", was soviel heißt wie "Torpedobomber vor!". Die Us-Amerikaner verstanden aber "Tora!", also das japanische Wort für "Tiger".

Kurzum: Ein grandioser Film der das Geschehen größtenteils differenziert erzählt. (10/10).
 
Danach kam:

image.jpg


Der Film handelt von der frühen Phase des Bombenkriegs der 8. Air Force, stationiert in England, gegen das deutsche Reich. Dabei ist die Struktur die Chronologie eines Einsatzes der B-17 Mannschaft der "Memphis Belle". Die Männer der "Memphis Belle" sind die ersten, die es schaffen könnten, die vorgeschriebenen 25 Einsätze voll zu machen. Aber der letzte Auftrag führt sie ausgerechnet mitten in das Deutsche Reich nach Bremen. Zwar gab es die "Memphis Belle" tatsächlich, der Film stützt sich aber nur selten auf wirkliche Fakten diesbezüglich, sondern nutzt die Gelegenheit und packt die letzte Mission des Bombers mit allem voll was bei einem solchen Flug passieren konnte: Verspäteteter Abflug, durch Wolken verdeckte Ziele, Flakfeuer, Angriff gegnerischer Jäger, brennende Motoren und ähnliches. Auch die Namen der Crewmitglieder entsprechen nicht den Tatsachen. Dennoch vermittelt der Film ein gutes Bild über die Einsätze der US-Bomberbesatzungen in den frühen Jahren der Kampagne, zu einer Zeit wo es noch keinen ganzen Geleitschutz durch Langstreckenjäger gab und die Bo,ber tagsüber als fliegende Zielscheiben im Himmel herumflogen. Wer sich für Lufthahrtgeschichte interessiert der sollte durchaus mal einen Blick riskieren, ich bin mir auch sicher dass @Blooddawn1942 den Film bestimmt schon Mal gesehen hat. (9/10).
 
Gewiß, und der Film kann auch durchweg überzeugen.
@BavarianPrivateer hat ihn auch hervorragend zusammengefasst, insbesondere die Abstriche, welche zugunsten der Dramaturgie nötig gewesen sind.
Im Kern trifft der Streifen das Wirken der 8. US - Luftflotte ziemlich gut.

Bis Bremen hätten die B-17 auch 1943 übrigens in jedem Fall lückenlos eskortiert werden können. Auch wenn es die P-51 D noch nicht zur Frontreife gebracht hatte, wäre der Verband von P-47 und /oder P-38 eskortiert worden. Das Ruhrgebiet wurde ja zu dieser Zeit auch schon durch die "Mighty Eighth" angegriffen, und das ist von England aus weiter als Bremen.

Ähnlich katastrophal wie der im Film gezeigte fiktive Einsatz gegen das Ziel in Bremen lief die Operation Double Strike im August 1943 ab. Man entschloss sich, einen vernichtenden Schlag gegen die Deutsche Rüstungsundustrie zu wagen und entsendete die 8. nach Regensburg und Schweinfurth, tief hinein in das Reichsgebiet, um die Messerschmitt-Werke sowie die zentrale Kugellagerfertigung auszuschalten.
In diesem Fall konnten die beiden US-Verbände tatsächlich nicht bis über das Ziel eskortiert werden und der Blutzoll der US Besatzungen war schrecklich.
Die Konsequenzen waren, daß die Amerikaner bis zum Erscheinen der Mustang danach auf Angriffe so tief im Feindesland verzichteten und die Deutschen begannen vermehrt, ihre Rüstungsindustrie zu dezentralisieren.

Na ja, und die Engländer hats eh nicht interessiert... Die haben einfach nachts auf die Städte abgeladen.
 
Gewiß, und der Film kann auch durchweg überzeugen.
@BavarianPrivateer hat ihn auch hervorragend zusammengefasst, insbesondere die Abstriche, welche zugunsten der Dramaturgie nötig gewesen sind.
Im Kern trifft der Streifen das Wirken der 8. US - Luftflotte ziemlich gut.

Bis Bremen hätten die B-17 auch 1943 übrigens in jedem Fall lückenlos eskortiert werden können. Auch wenn es die P-51 D noch nicht zur Frontreife gebracht hatte, wäre der Verband von P-47 und /oder P-38 eskortiert worden. Das Ruhrgebiet wurde ja zu dieser Zeit auch schon durch die "Mighty Eighth" angegriffen, und das ist von England aus weiter als Bremen.

Ähnlich katastrophal wie der im Film gezeigte fiktive Einsatz gegen das Ziel in Bremen lief die Operation Double Strike im August 1943 ab. Man entschloss sich, einen vernichtenden Schlag gegen die Deutsche Rüstungsundustrie zu wagen und entsendete die 8. nach Regensburg und Schweinfurth, tief hinein in das Reichsgebiet, um die Messerschmitt-Werke sowie die zentrale Kugellagerfertigung auszuschalten.
In diesem Fall konnten die beiden US-Verbände tatsächlich nicht bis über das Ziel eskortiert werden und der Blutzoll der US Besatzungen war schrecklich.
Die Konsequenzen waren, daß die Amerikaner bis zum Erscheinen der Mustang danach auf Angriffe so tief im Feindesland verzichteten und die Deutschen begannen vermehrt, ihre Rüstungsindustrie zu dezentralisieren.

Na ja, und die Engländer hats eh nicht interessiert... Die haben einfach nachts auf die Städte abgeladen.
Wunderbar zusammengefasst! :top:

Eine der Kleinigkeiten an "Memphis Belle" die etwas arg albern sind ist die Tatsache dass Val 24 Einsätze fliegen kann ohne das auffliegt dass er kein richtiger Arzt ist. Das finde ich schon etwas dünn.
 
Wunderbar zusammengefasst! :top:

Eine der Kleinigkeiten an "Memphis Belle" die etwas arg albern sind ist die Tatsache dass Val 24 Einsätze fliegen kann ohne das auffliegt dass er kein richtiger Arzt ist. Das finde ich schon etwas dünn.

Anscheinend ist bei den 24 Feindflügen kein Besatzungsmitglied zu Schaden gekommen. Sonst hätte er sicher eher die Hosen runterlassen müssen.
Dass er angeblich in Medizin promoviert hat, ist ja seine private Angelegenheit. Hätte ja auch Astrophysik sein können. Das hatte ja nichts mit seiner Tätigkeit an Bord der B-17 zu tun.

Über etwaige Logikdefizite im Plot kann ich bei solchen Filmen ggf. auch gut hinwegsehen, wenn es denn vom Material, Technik und Taktik her einigermaßen glaubwürdig ist.

Ein gutes Beispiel ist da "Battle of Britain" man hält sich an historische Tatsachen und es werden kaum billige Effekte verwendet (Über die Ju-87 Modellflieger sag ich besser nichts. Gab halt keine flugfähige mehr).
Mit den in den 60gern zur Verfügung stehenden Möglichkeiten hat man damals einen absoluten glaubwürdigen Film geschaffen, wie es heute nicht mehr möglich wäre.
Und CGI-Flugzeuge gehen mal gar nicht. Die ganze Flugphysik ist einfach immer völlig unglaubwürdig dargestellt. Ich habe schon genug Warbirds fliegen sehen, glaub mir, das bekommt man per CGI nicht lebensnah hin.

Klar gibt's auch viele Details, die bei Battle of Britain unstimmig sind. Die Bf-109 E's sind spanische Lizenzbauten, sogenannte Buchons, man sieht keinerlei Leuchtspur oder rauchende Treibsätze der Geschosse in den Luftkämpfen usw usf, da es damals technisch nicht umsetzbar war.
Dennoch ist dieser Film exemplarisch allen modernen computergestützten Filmen haushoch überlegen. Wenn ich an so eine gequirlte Kacke wie Pearl Harbour denke, bekomme ich das Kotzen. Und Midway wird garantiert genau so ein Mist.

Die wirklich guten Filme über das Thema Luftkrieg sind eben schon lange gedreht und da erwarte ich auch nichts mehr.
Zuletzt hat mich Dunkirk mit der Darstellung der Spitfire wieder maßlos aufgeregt.
Dabei hatte es so viel Potential, welches man mit hanebüschenen Szenen völlig unnötig zerstört hat.
 
Weiter ging es mit:

anzio.jpg


Der Film thematisiert die allierte Landung in Anzio (Italien) im Jahr 1944. Jedoch zeigt er so gesehen nicht die Schlacht an sich, sondern begleitet eine Grupper von Army Rangers, die in einen Hinterhalt der deutschen Truppen unter Kesselring (in einer Nebenrolle: Wolfgang Preiss) geraten und die Überlebenden sich durch die deutschen Linien durchschlagen. Mit dabei: Der zynische Kriegsberichterstatter Dick Ennis (Robert Mitchum) und der kaputte, illusionslose Corporal Rabinoff (Peter Falk). Dabei stoßen sie auf deutsche Truppen, die Verteidigungsanlagen durch italienische Zwangsarbeiter bauen lassen. Damit wollen sie die allierten Truppen, wenn diese aus dem Brückenkopf ausbrechen, empfangen und diese aufreiben. Die Truppe der Überlebenden muss also unbedingt zurück zum alliierten Hauptquartier um das zu verhindern.

Es handelt sich also um einen soliden Kriegsfilm mit zwei absolut genialen Hauptdarstellern. Der Titel ist zwar etwas irreführend (da wie gesagt zwar die Landung aber nicht der Ausbruch der Truppen aus Anzio gezeigt wird), dennoch sehenswert. (8,5/10).
 
Gestern vormittag:

4010232060037.jpg


Den grandiosen Antikriegsfilm von Terence Malick dürften hier so ziemlich alle kennen. Daher fasse ich mich auch kurz. Dieser Film zeigt den Schrecken des Krieges und was er aus Menschen macht in schonungslosen Bildern. Dabei ist es lobenswert dass auch der japanische "Gegner" nicht, wie so oft, als homogene Masse, sondern als Menschen dargestellt werden die durch die Hölle des Krieges ebenso traumatisiert sind wie die amerikanischen GIs. Ebenfalls grandios: Nick Nolte als Colonel Tall der unbedingt noch General werden will und daher die Männer um Captain Staros (Elias Koteas) skrupel- und rücksichtslos in den Tod schickt. Hier gibt es keine Helden, denn der Krieg verdirbt den Menschen und macht aus ihm etwas Schlimmeres als einen Hund. (11/10)
 
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Gestern vormittag:

4010232060037.jpg


Den grandiosen Antikriegsfilm von Terence Malick dürften hier so ziemlich alle kennen. Daher fasse ich mich auch kurz. Dieser Film zeigt den Schrecken des Krieges und was er aus Menschen macht in schonungslosen Bildern. Dabei ist es lobenswert dass auch der japanische "Gegner" nicht, wie so oft, als homogene Masse, sondern als Menschen dargestellt werden die durch die Hölle des Krieges ebenso traumatisiert sind wie die amerikanischen GIs. Ebenfalls grandios: Nick Nolte als Colonel Tall der unbedingt noch General werden will und daher die Männer um Captain Staros (Elias Koteas) skurpel- und rücksichtslos in den Tod schickt. Hier gibt es keine Helden, denn der Krieg verdirbt den Menschen und macht aus ihnen Schlimmeres als Hunde. (11/10)
Zweitbester (Anti-) Kriegsfilm für mich nach "Das Boot".
 
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