Die CD, todsichere Altlast von morgen?

Daskeks

Till Deaf Do Us Part
.... hieß mal ein Editorial in einem Metal Hammer. Das war einer meiner ersten und müsste so 1992 oder 1993 gewesen sein. Habe mich damals sehr darüber gewundert, da eigentlich aller erst mit der CD anfingen und teilweise ihre ganze Sammlung von Vinyl auf CD umgestellt, also alles nochmal nachgekauft haben. Da ich damals echt gar kein Geld für irgendwas hatte und einfach an möglichst viel Musik rankommen wollte, habe ich den Leuten dann ihre Platten abgekauft, für recht wenig Geld. Ich glaube, die beißen sich heute alle schön in den Arsch :)
Anscheinend hatte der Autor damals Recht. Ich habe die Tage in einem Plattenladen ein bisschen Vinyl bestellt und gefragt, ob die eigentlich noch CDs ankaufen. Die Antwort war sinngemäß, dass sie es schon noch machen, aber eher ungern, weil das kaum noch jemand kauft. Da ich halt wohl Metal anbieten würde, würden sie das machen. Ist wohl der einzige Bereich, in dem noch Second Hand CDs gekauft werden. Schon krass, wie wenig Interesse anscheinend noch an CDs herrscht. Dabei bietet sie ja wirklich den Vorteil, nicht umdrehen zu müssen und ja, oft ist der Klang der CD auch differenzierter. Oder anders gesagt: um eine LP qualitativ so wie eine CD wiederzugeben muss man ein Vielfaches dessen ausgeben, was ein ordentlicher CD-Player kostet.
Ich kaufe bevorzugt trotzdem Vinyl, habe aber überhaupt kein Problem mit CDs. Selbst Tapes kommen ab und an noch in`s Haus, wenn es nix anderes gibt. Nur rein digitale Veröffentlichungen boykottiere ich.
Wie sieht denn das geschätzte Forum die Zukunft der CD?
 
Kaufe schon seit zwei-drei Jahren die komplette Musikgeschichte auf CDs nach. Die gibt's in der Brockensammlung das Stück für 1€. Hab' gerade erst neue Bretter für das Archiv zugesägt.

Die sind aber in einem eigenem Raum, komplett getrennt mit einer eigenen Musikanlage.

Vinyl habe ich weiterhin im Zimmer wo auch der Computer steht, und das bequeme Sofa. Da kaufe ich gezielter. Allein schon wegen der affigen Preisexplosion, die durch nix zu rechtfertigen ist.
 
So doof es klingen mag sehe ich die Zukunft bei gar keinen physikalischen Ton oder Datenträgern. Stört mich als Sammler auch ein bisschen, aber ich selbst nutze auch vermehrt Spotify etc.
Vinyl, auch wenn in letzter Zeit ein kleiner Aufschwung zu verzeichnen ist, sehe ich eher als Liebhaber-Format.
Verkaufe ja selbst gerade alle meine CDs und es tut gar nicht so weh wie gedacht.
Würde mich freuen, wenn es anders kommt, allein es fehlt der Glaube.
Wobei ich auch glaube, dass sich Metal, bzw. Rock noch am längsten halten kann, was Tonträgerverkäufe angeht
 
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Naja, nach Discogs (median) sind meine 5000 LPs eine kleine Doppelhaushälfte irgendwo im Osten, meine 5000 CDs verlangen einen kleinen finanziellen Anschub, damit jemand sie zum Recyclinghof bringt.

Streaming/digital ist natürlich nichts. Wer nichts anfassen will, soll (und wird irgendwann!) auch nix hören können. Is' so.
 
Ich bin ein Kind der CD -Generation und würde meine Sammlung auch nie verkaufen. Ich habe anfang der 90er angefangen mir vermehrt CD´s zu kaufen (vorher waren es halt Schallplatten und auch MCs). Und auch heutzutage kaufe ich mir die kleinen Silberscheiben noch sehr gerne und auch meistens, wenn ich mir etwas neues hole. Zudem lege ich mir auch ab und zu was auf Vinyl zu, weil ich den Klang einfach mag und auch das ganze drum herum (LP-Auflegen, Nadel aufsetzen, umdrehen etc.).
Trotzdem fürchte ich Silkworm hat recht und die Zukunft liegt in irgendwelchen Streaming Diensten. :hmmja:
...allerdings nicht für mich :D
 
Die immer noch oft überteuerte CD wird laaangsaaam nahezu aussterben, nie ganz verschwinden. Bis Vinyl und der Bohei darum durch und abermals abgegrast ist, setzt das CD-Revival ein, wie das PVC es dieser Tage vollzieht. Wann und in welchem Ausmaß, wir werden es vielleicht noch erleben.
 
Die immer noch oft überteuerte CD wird laaangsaaam nahezu aussterben, nie ganz verschwinden. Bis Vinyl und der Bohei darum durch und abermals abgegrast ist, setzt das CD-Revival ein, wie das PVC es dieser Tage vollzieht. Wann und in welchem Ausmaß, wir werden es vielleicht noch erleben.

Dann bin ich ein reicher Mann. Im Moment stosse ich wirklich nur Kernschrott und Promo/Heft CDs ab, alles was auch nur ansatzweise Interesse bei mir hervorruft bleibt auch erstmal in der Sammlung.

Hab' aber auch die räumlichen Möglichkeiten dazu, das ist schon etwas aufwändig.
 
Das mag für den Mainstream zutreffen, aber ich glaube nicht dass eine Liebhaber-Szene wie die unsere davon betroffen sein wird. Da wird es immer was physisches für die Sammler geben.
Ja sicher wird es so einen gewissen Prozentsatz an Sammlern immer geben, aber wenn ich mir die ganzen riesen Festivals wie Wacken, Rock am Ring etc. ansehe glaube ich nicht dass es hier groß anders ist als anderswo (zumindest für sehr viele). Die wirklichen Liebhaber und Sammler sind leider eher wenige, glaube ich.
Es sei denn natürlich, du hast jetzt diese ganzen Leute bei Mainstream schon mit eingeschlossen.
 
Es sei denn natürlich, du hast jetzt diese ganzen Leute bei Mainstream schon mit eingeschlossen.

Als Sinnbild der Szene sehe ich sie jedenfalls nicht. ;) :D
Statistisch gesehen sind Metal Fans, ob Mainstream oder nicht, aber generell eine Käuferschicht die nach wie vor physische Tonträge kauft. Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit ein Album einer großen Metal Band geben wird, die auf einen physischen Tonträger verzichten wird. Die Auflagen werden bestimmt kleiner, aber verschwinden werden sie nicht.
 
Eigentlich ist mir das egal, wenn das Interesse an CDs nachlässt, so lange es die entsprechenden Neureleases noch auf dem Silberling gibt. Ich stehe dazu, CD-Käufer zu sein, auch weil man auf die im Vergleich zu Vinyl weniger aufpassen muss. Auf die Gefahr hin von den Vinyl-Jüngern gekreuzigt zu werden: Die CD klingt für mich besser, auch Tontechniker sagen ja, dass die CD ein breiteres Klangspektrum bietet. Mich hat in den letzten Jahren die Sammelleidenschaft bei CDs gepackt, insofern profitiere ich vom massiven Preisverfall, welcher bei gebrauchten CDs eingesetzt hat.

Allerdings beunruhigt mich die Diskussion, dass die Dinger nach geschätzten 20 bis 80 Jahren kaputt gehen sollen. Die 20er Grenze haben demnächst wohl einige bei mir erreicht, aber ich weiß gar nicht, ob das mit dem Kaputtgehen auch so stimmt. Kennt sich da jemand aus?
 
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Allerdings beunruhigt micht die Diskussion, dass die Dinger nach geschätzten 20 bis 80 Jahren kaputt gehen sollen. Die 20er Grenze haben demnächst wohl einige bei mir erreicht, aber ich weiß gar nicht, ob das mit dem Kaputtgehen auch so stimmt. Kennt sich da jemand aus?

Nein, auskennen nicht wirklich, aber meine ersten CD´s sind jetzt über 25 Jahre alt und alle noch prima abspielbar. Auch in meinem Bekanntenkreis, habe ich niemanden, bei dem es da bisher Probleme gab.
 
Die 20er Grenze haben demnächst wohl einige bei mir erreicht, aber ich weiß gar nicht, ob das mit dem Kaputtgehen auch so stimmt. Kennt sich da jemand aus?

Bei manchen ja. Gerade einige die aus den frühen 90ern stammen. Aber viele der großen Labels ersetzten die sogar kostenlos. Pauschal für alle CDs stimmt das aber nicht.

Edit:
http://www.zeit.de/2008/11/Stimmts-CD

Die meisten CDs der ersten Generation lassen sich heute noch abspielen. Das Deutsche Musikarchiv in Berlin zum Beispiel berichtet, dass in der Anfangszeit einige Scheiben mit einer Nitrofarbe bedruckt worden sind, die den Kunststoff der CD zersetzt hat. Dieser Fehler wird heute nicht mehr gemacht, sodass die Archivare mit einer Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren rechnen.
 
Aha, das ist ja interessant, waren die in den frühen Neunzigern schlecht produziert? Ich hatte neulich mal ne Diskussion mit einem Elektrotechniker, der meinte, manche gehen so nach 20 Jahren kaputt, andere können mal locker 80 Jahre halten; nur woher soll man das wissen?
 
Aha, das ist ja interessant, waren die in den frühen Neunzigern schlecht produziert? Ich hatte neulich mal ne Diskussion mit einem Elektrotechniker, der meinte, manche gehen so nach 20 Jahren kaputt, andere können mal locker 80 Jahre halten; nur woher soll man das wissen?

Woher sollte ein Elektrotechniker das wissen?

Hat mit seinem Beruf nix zu tun.
 
Stimmt, er hatte aber mal in so ner Firma gearbeitet, hat er behauptet. Wie gesagt, ich kenn mich da nicht aus, aber es täte mich interessieren mit was man da in Zukunft zu rechnen hat.
 
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Wie gesagt, ich kenn mich da nicht aus, aber es täte mich interessieren mit was man da in Zukunft zu rechnen hat.

giphy.gif
 
Ich hatte neulich mal ne Diskussion mit einem Elektrotechniker, der meinte, manche gehen so nach 20 Jahren kaputt, andere können mal locker 80 Jahre halten; nur woher soll man das wissen?

Leider überhaupt nicht. Die Hersteller haben immer wieder mal die Produktionsverfahren geändert. Öfters innheralb kurzer Zeitspannen, teilweise sogar während einer Auflage. Deshalb lässt sich da leider nichts mit Gewissheit sagen.
 
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