Dieser Prog-Song läßt mich gerade nicht los

Ich weiß, ich weiß, einige mögen diese Art von Threads nicht. Ich kann auch nachvollziehen, warum. Aber weil der Album-Thread so gut ankam und -kommt, hier das Pendant dazu. Gern gesehen sind auch ein paar persönliche Zeilen zum jeweiligen Song.

Sollte es so einen Thread schon geben, exkommuniziert mich bitte. Wenn nicht, zündet eine kleine Kerze für mich an, ja? Aber keins von diesen Teelichten oder sowas... eine ordentliche Kerze.

DER Song der letzten Tage, der mir immer im Kopf herumgeht:

Queensryche: Neue Regel (Album: Rage For Order, 1986)

Was für ein visionäres Meisterwerk. Atmosphärisch hatte sich das bereits auf der ersten vollgültigen LP angedeutet (besonders bei NM 156 natürlich), aber ich finde, "Neue Regel" legt noch einmal eine Schüppe drauf. Ganz klar die Band auf ihrem Peak.

Da ich weiß, daß auch der liebe @Dogro diesen Song sehr hochhält, ist es viell. keine üble Wahl, den Thread damit zu starten.
 
Neue Regel ist einer der absoluten Geheimtipps von Queensryche. Herrlich futuristisch, hysterisch und entrückt.

Mich lässt zur Zeit "Descent" von Steve Hackett nicht mehr los, wobei ich sagen muss, dass Steve Hackett dem Hörer mehr abverlangt, als die Band, die ihm von 1971 bis 1977 Bekanntheit verschafft hat.

Ein großartiger Gitarrist und Songwriter, der im Alter eine recht angenehme und unaufdringliche Gesangsstimme entwickelt hat, die ein wenig an David Gilmour von Pink Floyd erinnert.

Hackett ist eigentlich der einzige, der den 70er Prog Rock Spirit von Genesis noch hoch hält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter Faden, Herr Graf.
Schon witzig, dass Du gerade die "Rage for Order" ansprichst.
Für mich nicht nur in Bezug auf QR, sondern generell eines der besten Alben aller Zeiten.

Aber hier soll es ja um einzelne Songs gehen.
Ich werfe dann mal ganz aktuell "Democide" von den mächtigen ZERO HOUR in den Ring.
Verschachtelte Gitarren, abgehakte Rhythmen, vorgetragen von einem Sänger, immer am Rande des Wahnsinns.
Dargeboten mit der nötigen Härte und durchsetzt von einer einzigartigen Endzeit-Melancholie.

Man lausche ehrfürchtig:
Democide - YouTube
 
Zuletzt bearbeitet:
Feiner Thread.
"Rage For Order" ist bei mir in den letzten Jahren immer mehr gewachsen, obwohl das bei einem 10-Punkte-Album ja kaum noch möglich sein sollte. Diese Scheibe war Ihrer Zeit meilenweit voraus und hat eine ganz besonderen Charme. In Ihrer gesamten Ästhetik sehr weit weg vom Metal und trotzdem doch eben genau dies. Hier passt alles wunderbar rund zusammen und die Songs sind allesamt zum Niederknien. 'Neue Regel' ist mein Favorit dieser Wundertüte.

Bei mir ist es tatsächlich gerade etwas ziemlich Aktuelles, denn nach einer mehrmonatigen Pause lief letztens mal wieder die letzte Scheibe von PSYCHOTIC WALTZ. Bei 'Sisters Of The Dawn' bin ich jedes Mal aufs Neue komplett im Sog der Musik gefangen. Diese Mischung aus druckvoll-harter Rhythmik und diesen Lackey-Balsam-Melodien ist einfach unschlagbar und wurde bisher auch von keiner mir bekannten Band gekonnt kopiert. Hier verschmilzt Neuzeitliches mit wohligem Old-School-Prog (how paradox is that?) und es ist als würde man einen wohligen Kamin im Ohr entzünden. Hach ....

 
Beide Songs sind Mega!

"Neue Regel" bzw Rage for Order diese Jahr live von einem Tate in bester Verfassung zu erleben war ein Erlebnis sondergleichen!

Edit:
Mit dem anderen Song meinte ich den von Psychotic Waltz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ist es tatsächlich gerade etwas ziemlich Aktuelles, denn nach einer mehrmonatigen Pause lief letztens mal wieder die letzte Scheibe von PSYCHOTIC WALTZ. Bei 'Sisters Of The Dawn' bin ich jedes Mal aufs Neue komplett im Sog der Musik gefangen. Diese Mischung aus druckvoll-harter Rhythmik und diesen Lackey-Balsam-Melodien ist einfach unschlagbar und wurde bisher auch von keiner mir bekannten Band gekonnt kopiert. Hier verschmilzt Neuzeitliches mit wohligem Old-School-Prog (how paradox is that?) und es ist als würde man einen wohligen Kamin im Ohr entzünden. Hach ....
Ja. Aber Du mußt Dich auch bei Jim Vallance bedanken, der die Lines geschrieben hat. ;)

Mir gefällt ja immer noch "When the spiders spin" am besten von der Platte. Und "Stranded". Aber danach - jawohlja - kommen die schon die abendlichen Schwestern...

Hier ist es in den vergangenen Tagen oft "Leave the past behind" von Fates Warning (Album: Parallels 1991).

Würden auf dem Rest der LP nach diesem Song nur noch irgendwelche Autohupen oder sowas zu hören sein, es wäre immer noch ein Meilenstein der Musikgeschichte. Und da kommen ja noch "Eleventh hour" und "Road goes on forever"...

Bei "Leave the past behind" waren Fates in DIESER Epoche ihres Schaffen in DIESER Besetzung absolut auf dem Zenit ihres Könnens. Sie hatten schon auf "Perfect Symmetry" wie aus dem Nichts diesen ureigenen neuen Stil entwickelt - also Jim und Frank, genauergesagt, mit maßgeblicher Unterstützung vom Neuen an den Drums (um @Dogro s willen werde ich den Namen hier nicht nennen). Ich finde, soviel Rücksicht sollte möglich sein.

Aber MARK ZONDER ist verdammtnochmal der größte Schlagwerker der Prog-Metal-Geschichte. Und darüber diskutiere ich auch nicht. Auch wenn das eine etwas seltsame Haltung in einem Fachforum sein mag...;)

Wie auch immer, der erste Song von "Parallels" ist ein Meisterwerk. Ich glaube, darauf können wir uns alle einigen. Und er ist außerdem ein Ohrwurm.
 
Ja. Aber Du mußt Dich auch bei Jim Vallance bedanken, der die Lines geschrieben hat. ;)

Mir gefällt ja immer noch "When the spiders spin" am besten von der Platte. Und "Stranded". Aber danach - jawohlja - kommen die schon die abendlichen Schwestern...

Hier ist es in den vergangenen Tagen oft "Leave the past behind" von Fates Warning (Album: Parallels 1991).

Würden auf dem Rest der LP nach diesem Song nur noch irgendwelche Autohupen oder sowas zu hören sein, es wäre immer noch ein Meilenstein der Musikgeschichte. Und da kommen ja noch "Eleventh hour" und "Road goes on forever"...

Bei "Leave the past behind" waren Fates in DIESER Epoche ihres Schaffen in DIESER Besetzung absolut auf dem Zenit ihres Könnens. Sie hatten schon auf "Perfect Symmetry" wie aus dem Nichts diesen ureigenen neuen Stil entwickelt - also Jim und Frank, genauergesagt, mit maßgeblicher Unterstützung vom Neuen an den Drums (um @Dogro s willen werde ich den Namen hier nicht nennen). Ich finde, soviel Rücksicht sollte möglich sein.

Aber MARK ZONDER ist verdammtnochmal der größte Schlagwerker der Prog-Metal-Geschichte. Und darüber diskutiere ich auch nicht. Auch wenn das eine etwas seltsame Haltung in einem Fachforum sein mag...;)

Wie auch immer, der erste Song von "Parallels" ist ein Meisterwerk. Ich glaube, darauf können wir uns alle einigen. Und er ist außerdem ein Ohrwurm.

Haha, ich kann Dir leider nur halb folgen, aber das mag am Tagwerk dieses Montages liegen. Was hab' ich denn gegen Zonder (was auch helfen würde?) Bei dieser wundervollen Fates Warning wäre immer 'Point Of View' mein Earcatcher. Aber einen schlechten Song gibt es auf diesem Album nicht.

Bei mir war es jetzt mal wieder diese Nummer, die in den letzten Tagen mehrfach lief:


Eine Nummer, die selten genannt wird, wenn es um Kansas geht, die ich aber ganz wunderbar finde.
 
Ja. Aber Du mußt Dich auch bei Jim Vallance bedanken, der die Lines geschrieben hat. ;)

Mir gefällt ja immer noch "When the spiders spin" am besten von der Platte. Und "Stranded". Aber danach - jawohlja - kommen die schon die abendlichen Schwestern...

Hier ist es in den vergangenen Tagen oft "Leave the past behind" von Fates Warning (Album: Parallels 1991).

Würden auf dem Rest der LP nach diesem Song nur noch irgendwelche Autohupen oder sowas zu hören sein, es wäre immer noch ein Meilenstein der Musikgeschichte. Und da kommen ja noch "Eleventh hour" und "Road goes on forever"...

Bei "Leave the past behind" waren Fates in DIESER Epoche ihres Schaffen in DIESER Besetzung absolut auf dem Zenit ihres Könnens. Sie hatten schon auf "Perfect Symmetry" wie aus dem Nichts diesen ureigenen neuen Stil entwickelt - also Jim und Frank, genauergesagt, mit maßgeblicher Unterstützung vom Neuen an den Drums (um @Dogro s willen werde ich den Namen hier nicht nennen). Ich finde, soviel Rücksicht sollte möglich sein.

Aber MARK ZONDER ist verdammtnochmal der größte Schlagwerker der Prog-Metal-Geschichte. Und darüber diskutiere ich auch nicht. Auch wenn das eine etwas seltsame Haltung in einem Fachforum sein mag...;)

Wie auch immer, der erste Song von "Parallels" ist ein Meisterwerk. Ich glaube, darauf können wir uns alle einigen. Und er ist außerdem ein Ohrwurm.


LIEBE.
 
Ich stehe tatsächlich komplett auf dem Schlauch. Oder meinst Du das, weil ich ab und an etwas Negatives über ihn geschrieben habe?
Ja, ab und an. :) War doch nur Spaß, ich weiß doch, daß Du sein Drumming bei Fates hoch schätzt.

Es ist schön, wieder ein bißchen hier dabei zu sein, viele Anregungen, ich habe viel zu wenig Metal gehört in dem vergangenen halben Jahr...
 
Pain Of Salvation - A Trace Of Blood

Der Song wird mich für den Rest meines Lebens begleiten, nicht nur, weil er rein musikalisch nicht von dieser Welt ist, sondern in erster Linie wegen der Lyrics, in denen ein Ereignis geschildert wird, das (meiner Frau und) mir auf fast schon unheimlich ähnliche Weise widerfahren ist, wie es Daniel so unnachahmlich besingt. Es tauchen im Laufe des Songs mehrere Zeilen auf, die de facto von mir sein könnten, vorausgesetzt, ich hätte das beneidenswerte Talent, mich so gewandt auszudrücken. Ganz besonders die folgenden Worte haben sich tief eingebrannt, ebenso wie dieser furchtbare Begriff "Spätabort", von dem ich wünschte, ihm nie begegnet zu sein:

You were to be the first, how wonderful
Now I will always fear to hope again

Diese Angst, diese Scheißangst vor jedem Vorsorgetermin "danach", das erneut irgendetwas sein könnte, was einem komplett den Boden unter den Füßen wegzieht - es ist Gott sei Dank nie wieder passiert, wir haben drei gesunde Mädels bekommen; Freunde von uns hingegen haben die ganze Scheiße gleich zweimal durchlebt, und da wuselt bis heute kein Kindelein durchs seinerzeit bereits fertiggestellte Kinderzimmer.
Warum ich das alles hier schreibe? Heute jährt sich dieser Vorfall wieder einmal, und irgendwie nimmt mich das alles nach all den Jahren nochmal richtig mit, wobei ich selbst nicht genau verstehe, warum. Auf jeden Fall werde ich niemals diese schreckliche Nacht im Kreißsaal vergessen, welche - genau wie im Song - mit "A Trace Of Blood" ihren Anfang nahm.

 
Pain Of Salvation - A Trace Of Blood

Der Song wird mich für den Rest meines Lebens begleiten, nicht nur, weil er rein musikalisch nicht von dieser Welt ist, sondern in erster Linie wegen der Lyrics, in denen ein Ereignis geschildert wird, das (meiner Frau und) mir auf fast schon unheimlich ähnliche Weise widerfahren ist, wie es Daniel so unnachahmlich besingt. Es tauchen im Laufe des Songs mehrere Zeilen auf, die de facto von mir sein könnten, vorausgesetzt, ich hätte das beneidenswerte Talent, mich so gewandt auszudrücken. Ganz besonders die folgenden Worte haben sich tief eingebrannt, ebenso wie dieser furchtbare Begriff "Spätabort", von dem ich wünschte, ihm nie begegnet zu sein:

You were to be the first, how wonderful
Now I will always fear to hope again

Diese Angst, diese Scheißangst vor jedem Vorsorgetermin "danach", das erneut irgendetwas sein könnte, was einem komplett den Boden unter den Füßen wegzieht - es ist Gott sei Dank nie wieder passiert, wir haben drei gesunde Mädels bekommen; Freunde von uns hingegen haben die ganze Scheiße gleich zweimal durchlebt, und da wuselt bis heute kein Kindelein durchs seinerzeit bereits fertiggestellte Kinderzimmer.
Warum ich das alles hier schreibe? Heute jährt sich dieser Vorfall wieder einmal, und irgendwie nimmt mich das alles nach all den Jahren nochmal richtig mit, wobei ich selbst nicht genau verstehe, warum. Auf jeden Fall werde ich niemals diese schreckliche Nacht im Kreißsaal vergessen, welche - genau wie im Song - mit "A Trace Of Blood" ihren Anfang nahm.

Uff. So etwas macht einen eh schon tollen Song natürlich noch viel intensiver. Vielen Dank fürs Teilen!
 
Emerson, Lake & Palmer

„Take A Pebble“

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Nach dem donnernden Opener des Debuts, das erste richtige kleine Opus dieser Wahnsinns Gruppierung!
Aktuell muss ich den Song immer wieder hören, obwohl das Debut lange bei mir nicht in der höchsten Gunst stand. Für mich war „Tarkus“ immer ihr erstes Meisterwerk und BSS mein ewiger Liebling. Aber was diese Anfang 20er hier abliefern ist schon besonders. Außerdem ist mir erst in der letzten Zeit wirklich klar geworden, dass Lakes Gesangsmelodien ne Art Vorstufe des grandiosen „Still You Turn Me On“ darstellt. Somit eigentlich logisch und selbsterklärend, wenn es Jahre später auf dem Live Knaller „Welcome back my friend…“ in einer Art Medley zusammen dargeboten wird. Der ganz ganz große Pomp mag hier noch fehlen, aber der Song nimmt einen auf einen epischen Strandspaziergang mit und lässt mich auch ob des kühlen Frühsommerwetters aktuell nicht los.
Ein frühes Meisterstück!
 
Ein feiner Thread, schöne Idee @GrafWettervomStrahl. Ich klinke mich dann mal ein:

Redemption - Sapphire

Seit Album Nr. 2 verfasst Redemption-Mastermind Nick van Dyk Texte, die nicht selten zwischenmenschliche Themen behandeln und sogar tiefst persönlich sind. Seine Rhetorik ist dabei nicht unbedingt die eines Neal Peart über den kompletten Text hinweg, vielmehr fließen hier lyrische Finesse mit alltagstauglicher Sprache ineinander. Das Faszinierende daran: die Texte werden von der Musik mitgetragen, die musikalische Untermalung bietet einen regelrechten Teppich für die Lyrics. Demzufolge funktionieren Redemption am Besten, wenn man sich auf das Gesamtkonstrukt Musik/Text einlässt.

"Sapphire" vom Zweitwerk "The Fullness of Time" behandelt das Zerbrechen einer langjährigen Beziehung, geschildert aus der Sicht des männlichen Protagonisten, der nicht wahrhaben möchte, dass diese Beziehung nunmehr endet. Der Text windet sich zwischen Verzweiflung, Hoffnung und positv(st)en Rückblenden, all das, was wohl ein Jeder kennt, der mehr oder minder "der Verlassene" ist. Dabei geht es hier nicht einmal um ein "Warum", was das eigentlich Faszinierende ist. Vielmehr bilden Redemption musikalisch wie textlich das Achterbahnkopfkino ab, das in einem solchen Fall entsteht, die tiefgreifende Melancholie, die Traurigkeit ist regelrecht greifbar und gipfelt in einer für meine Ohren perfekten Symbiose aus Text und Musik. Nahezu unnötig zu erwähnen, dass Ray Alder hier eine absolute Meisterleistung abliefert und exakt die richtigen Akzente zu den entsprechenden Abschnitten setzt.

Mit fast 16 Minuten haben Redemption hier ein Meisterwerk erschaffen, ein Liebeslied der völlig anderen Art, eine Art Mini-Studie, die sich mit den Vorgängen in einer solchen Ausnahmesituation beschäftigt. Müsste man hier Punkte vergeben, ich wäre locker bei einer 12. "Sapphire" ist der hörbare Beweis dafür, dass Prog eben nicht seelenlos ist: die Emotionen fließen regelrecht und packen den Hörer.

Als Randnotiz sei erwähnt, dass ich zur Zeit der Veröffentlichung dieses Songs in eben einer solchen Trennungsphase steckte. Seinerzeit dürfte "Sapphire" mein wohl meistgehörter Song gewesen sein, doch auch abseits der damaligen Zeit bleibt ein Meisterwerk, das auch abseits der aktuellen Gefühlslage gefangen nimmt. Zeitlos genial.
 
Pain Of Salvation - A Trace Of Blood

Der Song wird mich für den Rest meines Lebens begleiten, nicht nur, weil er rein musikalisch nicht von dieser Welt ist, sondern in erster Linie wegen der Lyrics, in denen ein Ereignis geschildert wird, das (meiner Frau und) mir auf fast schon unheimlich ähnliche Weise widerfahren ist, wie es Daniel so unnachahmlich besingt. Es tauchen im Laufe des Songs mehrere Zeilen auf, die de facto von mir sein könnten, vorausgesetzt, ich hätte das beneidenswerte Talent, mich so gewandt auszudrücken. Ganz besonders die folgenden Worte haben sich tief eingebrannt, ebenso wie dieser furchtbare Begriff "Spätabort", von dem ich wünschte, ihm nie begegnet zu sein:

You were to be the first, how wonderful
Now I will always fear to hope again

Diese Angst, diese Scheißangst vor jedem Vorsorgetermin "danach", das erneut irgendetwas sein könnte, was einem komplett den Boden unter den Füßen wegzieht - es ist Gott sei Dank nie wieder passiert, wir haben drei gesunde Mädels bekommen; Freunde von uns hingegen haben die ganze Scheiße gleich zweimal durchlebt, und da wuselt bis heute kein Kindelein durchs seinerzeit bereits fertiggestellte Kinderzimmer.
Warum ich das alles hier schreibe? Heute jährt sich dieser Vorfall wieder einmal, und irgendwie nimmt mich das alles nach all den Jahren nochmal richtig mit, wobei ich selbst nicht genau verstehe, warum. Auf jeden Fall werde ich niemals diese schreckliche Nacht im Kreißsaal vergessen, welche - genau wie im Song - mit "A Trace Of Blood" ihren Anfang nahm.

Auch wenn ich gottlob nicht in dieser Situation gewesen bin: ein grandioses Beispiel für ein Stück Musik aus einer anderen Welt. Hier muss ich einfach noch einmal gesondert Applaus spenden.

Gildenlöw geht nicht selten textlich an seine Schmerzgrenze und versteht es meisterhaft, Stimmungen abzubilden und in seine Songkonstrukte einzubinden. Eigentlich mag ich diese "Typ XY reagiert auf Lied Z" auf YT nicht besonders, aber das hier sind fast 40 Minuten, die derart menschlich emotional sind, dass es schon fast weh tut:


Ein Song, der auf seine Art wohl auf ewig in meinen Top 10 einzementiert ist. Bliebe noch zu ergänzen, dass allein der Mittepart mit diesem wahnwitzigen Gitarrensolo in Verbindung mit den geschilderten Geschehnissen die Tränenkanäle zu füllen vermag. Kunst? Viel, viel mehr als das....
 
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