Berechtigte Frage. Ich versuche, es zu beschreiben. Ich bin kein Fanboy und war regelrecht überrascht von der kurzfristigen Ankündigung (hab ich wohl verschlafen). Also konnte ich mich der Platte ohne größere Erwartungen nähern.
Der Klang ist tatsächlich hervorragend, da kann man nichts sagen, und das Songwriting gewohnt gut. Trotzdem hat mich die Platte bisher nicht umgehauen. Das liegt zum einen am etwas ernsteren/dunkleren Grundton. Ich mochte die sonnigen, fröhlichen, Dream Theater (Octavarium, A Dramatic Turn Of Events, viele der Six Degrees..., Images And Words, auch The Astonishing) immer am meisten, da mir hier am meisten "Seele" rüberkommt. Es gibt auch starke ernste Stücke, die ich total abfeiere ("The Great Debate" oder "The Presence Of Enemies Part II" find ich genial).
Aber einige Stücke auf dem neuen Album liegen für mich irgendwo dazwischen. Obwohl (oder weil) sie trotzdem 100% Dream Theater sind, kommt mir vieles zu abgezockt und erfahren daher. Mag sein, dass die Musiker hier wieder viel Herzblut und Innovation reingesteckt haben, aber sie kommt bei mir nicht an. Zudem fehlen mir ein wenig die großen Melodien, Stücke wie "Room 137", "At Wit's End" oder "Paralyzed" find ich regelrecht atonal und matt. Klar sind auch da massig Melodien drin, aber keine, die mich so richtig anspringen, sie kommen mir eingesperrt vor. Um ein positives Beispiel zu nennen: im Refrain von "Barstool Warrior" klingt diese Weite, die ich von Dream Theater so schätze, klar rüber. Auch im letzten Drittel von "Fall Into The Light". Hätte mir mehr davon gewünscht.
Zudem hör ich auf keinem anderen Album so viel Grunge/Alternative Rock-Elemente raus - Alice Chains, die letzte Incubus, Faith No More - sonst noch jemand? Passt in meinem Gehirn nicht zusammen.