Dunkeltroll rolls a Record #20: DEAD LORD : Goodbye Repentance

# 6 : OINGO BOINGO : Weird Science

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Erschienen: 1985
Meine Version: MCA 1985, in Sammlung seit ?

Bei dieser Single handelt es sich um einen ziemlichen Ausreißer in meiner Sammlung. Genauer gesagt handelt es sich um eine Split, auf der zwei Stücke aus dem Weird Science-Soundtrack zu hören sind: Der von OINGO BOINGO dargebotene Titelsong, und ein von IRA AND THE GEEKS performtes Instrumental namens Weird Mama.

Weird Science (deutsch: L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn) ist eine (SF)-Teenager-Komödie von John Hughes, die ich damals (als 14jähriger) im Kino gesehen hatte (und die jetzt angeblich FSK16 ist... o_O). Darin füttern zwei Jungs ihren 8-Bit-Computer mit irgendwelchen Zeitungsausschnitten, um ihre Traumfrau zu kreieren. Der Blitz schlägt ein, und statt eines Pixelhaufens entsteigt die damals 25jährige Kelly LeBrock dem Rechner, die den beiden dann zeigt, wie der Hase läuft. Inzwischen werden das bestimmt diverse Leute sexistisch finden; damals war es eine harmlose Coming-Of-Age-Story - halbwegs unterhaltsam, und völlig absurd. Und wer da auf dem Soundtrack vertreten war, konnte mir damals nicht egaler sein.

Fast Forward in die 90er, knapp 10 Jahre später: Da lernte ich meinen Freund Heiko kennen, der mir immer mal wieder was von seiner Musik (Front 242, KMFDM, Ministry...) vorgespielt hat - meist recht erfolglos, aber das beruhte auf Gegenseitigkeit. :D OINGO BOINGO konnte ich mir indes vergleichsweise schmerzlos anhören, und hab auch immer noch die komplette Diskographie auf der Festplatte. Die Single fiel mir dann bestimmt noch mal 10 Jahre später auf 'nem Trödelmarkt oder so in die Hände, und ich nahm sie ehr aus nostalgischen Gründen mit.

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Wie das Cover schon verrät: Der kreative Kopf bei OINGO BOINGO war Danny Elfman, der Mitte der 80er begann, mit seinen Soundtracks so RICHTIG GROSS zu werden, und so gingen OINGO BOINGO (wie SAVATAGE) nicht etwa an Erfolglosigkeit zugrunde, sondern daran, dass auf anderem Terrain noch weitaus größere Erfolge gefeiert wurden, was die Band obsolet werden lies. Was sie im Verlauf der Jahre gemacht haben (New Wave/Punk/Ska/Gedöns) kann ich gar nicht genau definieren - aber hier geht es schließlich auch nur um einen Song, und den könnt ihr ja einfach mal anhören:
Das Instrumental auf der Rückseite erinnert mich durch den funky Bass indes an den deutschen Soundtrack zu CAPTAIN FUTURE - gibt es auch auf YouTube: https://youtu.be/3tFUHRDU1QQ

Keine Wertung - läuft außer Konkurrenz, kann man aber alle paar Jahre mal wieder auflegen.

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Und für die nächste Ausgabe: 48 Zeilen weiter, womit wir bei 758 landen:

RAGE : Secrets In A Weird World
Es bleibt also WEIRD! :D
 
# 7 : RAGE : Secrets In A Weird World

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Veröffentlicht am 25. August 1989

Meine Versionen: Noise Records (Vinyl) 1989, in Sammlung seit ? und Dr. Bones Lethal Recordings (CD - Teil der The Refuge Years-Box) 2015, in Sammlung seit 2016

RAGE gehören ohne Wenn und Aber zu meinen 20 Alltime-Lieblingsbands. Seit ich die Band 1988 kurz nach Veröffentlichung der Perfect Man für mich entdeckte, weil in der Sendung Scream auf WDR 1 (!!!) Time And Place gespielt wurde, landeten alle Alben früher oder später in meiner Sammlung - und das sind inzwischen 23. Dazu das Frühwerk unter dem Namen AVENGER, ein paar EPs, Live-DVDs... ein ziemlicher Haufen also. Auch wenn sie in ihren diversen Inkarnationen durchaus auch Experimente gewagt und neue Wege beschritten hat: Sie ist dabei nie einem Trend gefolgt, klang schon allein durch Peavys Stimme immer unverkennbar nach RAGE, und hat auch nie (nein, auch nicht mit Smolski) ein gewisses Qualitäts-Level unterschritten. Anders: Sicher - Scheiße: Nie!

Hier also ihr 1989er Werk - die erste 'neue' RAGE für mich damals, und da musste ich erst mal gehörig schlucken: Warum zum Teufel hatten sie ihr Logo geändert?!? Und was sollte dieses bescheuerte 'Drei coole Typen mit Sonnenbrillen'-Cover?!? Wie wir heute wissen, hielt Noise-Chef Walterbach damals Fotos für eine tolle Idee, und die Band hatte eigentlich andere Pläne: Oben rechts seht ihr das Cover, das von Joachim Luetke quasi als Fortsetzung seines Perfect Man Artworks gemalt wurde, und in dem das futuristische neue Logo tatsächlich Sinn macht. Verwendet wurde es aber erstmals 2015 bei der Wiederveröffentlichung über das bandeigene Label. Fun Fact: Von Joachim wurde bereits 1977 eine Perry-Rhodan-Risszeichnung veröffentlicht.

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REFUGE (RAGE in der Besetzung von 1988 - 1993) auf dem BÄÄÄM! 2015

Waren die Zweifel ob der merkwürdigen Gestaltung erst einmal überwunden, dauerte es noch etwa eine Minute, bis man wirklich beruhigt sein konnte, dass RAGE jetzt nicht plötzlich ganz andere Musik machen würden: Erst einmal gibt es ein kurzes Klassik-Intro, das in der Rückschau natürlich als erster Schritt für spätere Entwicklungen gelten darf, bevor RAGE mit Time Waits For No One gewohnt flott loslegen.

Einen richtigen Stinker sucht man hier vergebens - She und Talk To Grandpa sind meine Lowlights auf dem Album, Light Into The Darkness und Invisible Horizons unzweifelhaft die Hits, und das neunminütige Without A Trace fällt nicht nur von der Länge her aus dem Rahmen, sondern zeigt auch, dass die Jungs auch vor komplexeren, proggigen Strukturen nicht Halt machen - auch das sollte im späteren Verlauf noch vertieft werden. Überhaupt fällt es schwer, die Scheibe in eine Schublade zu packen: Das ist guter, eigenständiger Metal mit einem ausgeprägtem Gespür für griffige Melodien und Refrains, frei von Kitsch oder Kinderlieder-Tralala.

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Von den fünf Alben, die In der Besetzung Wagner/Schmidt/Efthimiadis entstanden sind, belegt es bei mir dennoch nur einen guten vierten Platz: The Missing Link und Trapped! sind noch deutlich ausgereifter, und Perfect Man hat eine Nasenspitze Vorsprung. Im Gesamtwerk könnte es damit aber immer noch zu einem Platz in der Topp-Ten reichen (ich bin nicht so der Listen-Freak...). Bewertung: 8 Punkte: Rundum solide und hörenswert, und auch durchaus zeitlos.


Und es rollen die Würfel: 87
RUNNING WILD: Black Hand Inn
Vom Regen in die Traufe... :D
 
Hier also ihr 1989er Werk - die erste 'neue' RAGE für mich damals, und da musste ich erst mal gehörig schlucken: Warum zum Teufel hatten sie ihr Logo geändert?!? Und was sollte dieses bescheuerte 'Drei coole Typen mit Sonnenbrillen'-Cover?!? Wie wir heute wissen, hielt Noise-Chef Walterbach damals Fotos für eine tolle Idee, und die Band hatte eigentlich andere Pläne: Oben rechts seht ihr das Cover, das von Joachim Luetke quasi als Fortsetzung seines Perfect Man Artworks gemalt wurde, und in dem das futuristische neue Logo tatsächlich Sinn macht. Verwendet wurde es aber erstmals 2015 bei der Wiederveröffentlichung über das bandeigene Label.
Oh, ein Beispiel für ein besseres Cover bei einen Rerelease. Gute Sache.
 
Das mit dem Cover wusste ich (auch nicht), das "neue" sieht in der Tat deutlich cooler aus!

Freue mich SEHR auf die nächste Ausgabe, eins meiner Lieblingsalben von der Combo. Kein Druck :D
 
# 8 : RUNNING WILD : Black Hand Inn

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Erschienen am 24. März 1994

Meine Version: Electrola 1994 (CD), in Sammlung seit ? (1994, würd ich sagen)

Ach ja, RUNNING WILD: 346 Seiten füllt das Thema hier im Forum bereits, daher ist zu der Band mit Sicherheit alles schon mehrfach geschrieben worden - nur noch nicht von jedem... ;) Nach SCORPIONS, IRON MAIDEN und HELLOWEEN waren RW die vierte Band aus dem Kosmos der härteren Stromgitarren, die mir näher gebracht wurde, und die Under Jolly Roger und ihre Nachfolger liefen bei meinen Freunden und mir auf jeder Party. Auf der Tour zur Port Royal feierte ich in der Zeche Bochum meinen Einstand als Stagediver (es war mein zweites größeres Konzert, und ich war 17 Jahre alt), und auch eine Abi-Klausur am nächsten Morgen hielt mich 1991 nicht davon ab, die Blazon Stone-Show in Düsseldorf zu besuchen. Those were the days... :)

Bis 1994 hatte sich das Besetzungskarussell bei RW noch einige Male gedreht, so dass Kapitän Rolf seine Mannschaft auf sämtlichen Positionen inzwischen mindestens zweimal ausgetauscht hatte. Von der Band, die mich einst so begeistert hatte, war also nicht mehr viel übrig, auch wenn die neuen Crewmitglieder natürlich alle klanghafte Namen hatten, und zuvor in geschätzten oder gar geliebten Bands wie RAGE, RISK oder U.D.O. tätig waren. Potential war also reichlich vorhanden, und nebenbei zählten RW zu den Bands, die sich von der 'Heavy Metal ist Schnee von gestern'-Stimmung, die in den 90ern um sich griff, nicht beeindrucken ließen.

Black Hand Inn punktet natürlich schon mit dem tollen, detailreichen Andreas Marshall Cover, das einen mal wieder das Aussterben der LP bedauern ließ. Wäre allerdings schön, wenn außer Rolf (der ja quasi doppelt drauf ist) auch die übrigen Musiker zu sehen wären. Dann muss natürlich der unglaublich geile Gitarrensound erwähnt werden, und dass Rolf super bei Stimme ist: Ohne übermäßigen Hall spuckt er hier regelrecht Gift und Galle. Die Drums knallen, der Bass - nun ja: Man hört ihn. Besonders aufregend ist beides aber nicht, wenn man es mit Alben wie Death Or Glory bzw. Port Royale vergleicht. Und die beiden gesprochenen Intros sind verdammt lieblos gemacht (auch hier gilt: Auf der Port Royale hört man, wie es geht!).

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RUNNING WILD in der Besetzung von 1994 bis 1998

Davon abgesehen bietet Black Hand Inn einen ganzen Sack an mitreißenden, typischen RUNNING WILD-Songs. Genesis (The Making And The Fall Of Men) zieht sich etwas, ansonsten ist es eigentlich überflüssig, einzelne Songs besonders hervor zu heben: Rolf hatte seine Handschrift in den voraus gegangenen Jahren gefunden, und deckt die komplette Bandbreite der RW-Gassenhauer ab - mal schnell, mal stampfend. Für sich genommen ist es quasi das Destillat der letzten fünf Alben - was allerdings auch bedeutet, dass es keine Überraschungen zu bieten hat. Hätte Rolf seine Mannschaft zum Songwriting beitragen lassen, hätte das bestimmt anders ausgesehen - so markiert Black Hand Inn leider auch den Anfang von Stagnation auf hohen Niveau, welches RW noch zwei weitere Alben in gleicher Besetzung beibehalten sollte, bevor der Kahn dann erste Schlagseite zu zeigen begann - und auch meine Begeisterung sank...

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Tja, die Wertung: 8,5 Punkte sind hier guten Gewissens immer noch drin, wenn man das Album für sich betrachtet. In der Besetzung der Death Or Glory, und entsprechendem Input der übrigen Musiker (ist Thilo Hermann auf Black Hand Inn überhaupt zu hören, mal ganz blöd gefragt?) wäre es aber eine bessere Platte geworden.


Auf zur nächsten Runde: Der Würfelwurf ergibt eine 46 - Zeile 891 ist also an der Reihe!
SAVATAGE: The Wake Of Magellan
Ich beglückwünsche mich mal selbst zu meinem hervorragenden Musikgeschmack - fast keine Stinker im Plattenschrank, wie es scheint... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Black Hand Inn ist eine der besten Scheiben der besten deutschen Metalband aller Zeiten. Und ich meine das jetzt todernst, da können auch Diskussionen über die beteiligten Musiker bzw. deren vermeintlichen Programmierkünste nix ändern. Powder & Iron, The Phantom Of Black Hand Hill, Dragonmen(!!!), The Privateer, Genesis und der Titeltrack sind Botschafter des ewig währenden Stahls, schlicht und ergreifend unkaputtbar!!!!
 
Die Black Hand Inn war eine meiner ersten Running Wild-Scheiben, ich glaube sogar #4 oder so. Am Stück kann ich die mir kaum geben, die Produktion ist toll. Keine Frage. Aber auf Dauer unfassbar ermüdend. Ich würde das Album fast schon überproduziert vom Sound bezeichnen.
Die einzelnen Songs jedoch sind absolute Spitzenklasse eines Ausnahme-Kompositeurs im Heavy Metal ohne Schnörkel. Da sitzt jedes Riff, da passt jeder Chorus, die Soli sind ohne zu aufdringlich zu sein dennoch toll. Einfach nur ein Traum.
Aber: Weil ich sie am Stück zu ermüdend finde, bei mir im RuWi-Ranking sehr sehr weit unten.
8,5/10 gehe ich mit.

BTW sehr schön geschriebenes Review :)
 
Ich würde das Album fast schon überproduziert vom Sound bezeichnen.
Sehe ich anders, aber das macht ja nichts.
Als überproduziert würde ich am ehesten den Nachfolger "Masquerade" bezeichnen, da passt der Sound irgendwie nicht.
Fett? Keine Frage, aber irgendwie zu viel...
Aber wir wollen ja nicht zu weit abschweifen...
 
War halt auch damals die Zeit, wo alle CD-bedingt ihre Scheiben unnötig aufgepumpt haben. Wenn du da jetzt zwei, drei Tracks weglässt, hast du ein 10 Punkte Album.....und kannst den Rest dann zur Tour als gutklassige EP rausbringen.
 
Sehe ich anders, aber das macht ja nichts.
Als überproduziert würde ich am ehesten den Nachfolger "Masquerade" bezeichnen, da passt der Sound irgendwie nicht.
Die Masquerade ist ja vor allem eines: Sehr sehr sehr sehr laut. Grade die Drums böllern da alles kaputt. Passt zu einigen eher getrageneren Songs weniger. Aber ich finde, die ist nicht so überproduziert.
 
Ich hatte das Album neulich erst wieder öfters im Auto laufen. Spitzen Album:top:
Was allerdings tatsächlich nervt sind die gesprochen Intros (zu Beginn und bei Genesis):hmmja:
Ich weiß gar nicht was sich der Rolf dabei gedacht hato_O Die Stimme klinkt erstens unnatürlich tief und dann wird total langsam, langweilig und emotionslos „vorgelesen“...

"Where do we come from, where do we go?"

Ein Graus:thumbsdown:
 
# 9 : SAVATAGE : The Wake Of Magellan

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Erschienen am 15. September 1997

Meine Version: Concrete 1997 (CD), (erneut) in Sammlung seit 2018

SAVATAGE waren Mitte der 90er richtig groß - na ja, fast. Das Rock Hard überschlug sich mit Lobeshymnen, und veröffentlichte sogar ein herausnehmbares Special. Das fand ich durchaus gut, hatte mich die Band doch bereits im Vorprogramm von KING DIAMOND auf der Conspiracy-Tour als Fan gewonnen, und ihre Konzerte/Platten waren auch in den folgenden Jahren vom Feinsten.

Was sich 1989 auf der Gutter Ballet bereits andeutete, und 1991 auf der Streets... erstmals umgesetzt wurde, entwickelten sich SAVATAGE von einer einfachen Heavy-Metal-Band hin zu - und ich will das jetzt nicht abwertend verstanden wissen - Rock/Musical/Musiktheater mit Heavy Metal Elementen. Es war einmalig, beeindruckend und, für eine Weile, auch Metal genug. Wie gut diese 'nicht-Metal-Elemente' bereits beim Stammpublikum ankamen, entging den kreativen Köpfen Jon Oliva und Paul O'Neill indes nicht. Letzterer kam eh aus dem Musical-Genre, und so hob man ein 'Side-Projekt' aus der Taufe: Das Trans-Siberian Orchestra (TSO).

1996 erschien das erste TSO-Album, 1998 das zweite - inzwischen in den USA mit dreifach bzw. zweifach Platin ausgezeichnet. Und irgendwie haben sie es dazwischen geschafft, mit SAVATAGE noch TWOM raus zu hauen. Die Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Standbeinen, von denen sich TSO alsbald als das stärkere, finanziell lukrativere herausstellen sollte, sind auf TWOM unüberhörbar. Hier ist nix mit 'zurück auf die Straße, will wieder singen, nicht schön, sondern geil und laut': Nicht mal die beiden von Jon gesungenen Songs können das gemäßigte Korsett durchbrechen.

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Alles, was bei SAVATAGE einmal bahnbrechend und originell (weil Metal-untypisch) war, und bei TSO sowieso zum Standard wurde, ist hier im Übermaß vertreten: Den Leuten gefiel der Kanon bei Chance? Machen wir auf dieser Platte direkt zweimal! Piano-Passagen: Reichlich! Bombast: Aber sicher! Für Metal blieb dann halt nicht mehr so viel Platz übrig...

TWOM ist ein gutes Album: Kompositionen, Darbietung, Produktion: Alles im grünen Bereich. Begeistern kann mich das Ergebnis aber auch über 20 Jahre später noch nicht; der Funke springt nicht über. 7 Punkte, für das meiner Meinung nach zweitschwächste SAVATAGE-Werk.




Und es wird gewürfelt: 47.
SKULLWINX: The Relic
Das ist mal wieder 'ne Platte, die ich nicht so oft gehört habe. :)
 
#10 : SKULLWINX : The Relic

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Erschienen am 24. September 2016

Meine Version: Transparent rotes Vinyl (kam mit Patch), Metalizer Records 2016, in Sammlung seit 2016.

Tja: Da habe ich letzte Woche das Debüt einer meinen absoluten Lieblingsbands um einen Zähler verpasst, und bin stattdessen bei SKULLWINX gelandet, zu denen ich ein etwas gespaltenes Verhältnis habe - vor allem zu diesem Album hier.

Da wäre zum einen, dass ich 2014 auf Grund meines Shirts (ein völlig verwaschenes RUNNING WILD - Port Royale-Tour Shirt) auf dem HOA mit den Jungs ins Gespräch kam, und sie mir dabei eine CD ihres ersten Albums (The Missions Of Heracles, 2014) in die Hand gedrückt haben. Das war natürlich super nett, und das Album gefällt mir vom Stil her auch durchaus gut, und ließ einiges an Potential erkennen - Grund genug, mich näher mit der Band zu beschäftigen, mir das Teil auch auf Vinyl zu ordern, und die Debüt-EP direkt dazu. Mit den Trveheim-Festivals haben sie zudem Organisationstalent und Geschmack bewiesen - und offene Türen eingelaufen, waren die Tickets für 2020 doch in nicht einmal 24 Stunden ausverkauft.

Auf der anderen Seite musste ich den Lenny auf dem Detze auch mal tadeln, da er mit seinen Leuten ein richtig 'schönes' Müllcamp betrieb, in dem sie auch großzügig Glasflaschen über die Wiese verteilt haben. 'Wir räumen das am Ende alles wieder auf, keine Sorge' ist dabei nicht die Antwort, die ich von jemanden, der andernorts selbst zu den Veranstaltern gehört, hören möchte...

Und dann hätten wir halt vorliegendes Album, das - trotz aller abermals guten Ansätze - ungefähr genau gar keine Steigerung zum Vorgänger erkennen lässt, und wie ein auf Vinyl gepresstes Demo wirkt. Dabei ist allerdings nicht der Klang das Problem, sondern vor allem das Songwriting, und die auf keiner Position so wirklich überzeugende handwerkliche Leistung. Man könnte jetzt was vom 'Charme des Unperfekten' erzählen, aber das ist glaub ich nicht der Ansatz, den die Band selbst verfolgt: Für die Kauz-Ecke klingt es zu wenig eigenständig; das hier ist ehr unbedarft umgesetzter Mainstream-Power/Speed-Metal.

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Weiter will da eigentlich gar nicht drauf eingehen: Auf ein überzeugendes Album von SKULLWINX warte (und hoffe) ich noch heute. Wenn ich mir dagegen anhöre, was für tolle Platten die ähnlich jungen BLACKSLASH raushauen... 6,5 Punkte für die guten Ansätze, und mehr Glück beim nächsten Mal!



Der Wurf für Runde #11 ergibt: 88, und lässt mich in Zeile 1026 rücken. Dort erwartet uns:
SUICIDAL TENDENCIES : Lights Camera Revolution
Klassiker-Alarm! :)
 
#10 : SKULLWINX : The Relic

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Erschienen am 24. September 2016

Meine Version: Transparent rotes Vinyl (kam mit Patch), Metalizer Records 2016, in Sammlung seit 2016.

Tja: Da habe ich letzte Woche das Debüt einer meinen absoluten Lieblingsbands um einen Zähler verpasst, und bin stattdessen bei SKULLWINX gelandet, zu denen ich ein etwas gespaltenes Verhältnis habe - vor allem zu diesem Album hier.

Da wäre zum einen, dass ich 2014 auf Grund meines Shirts (ein völlig verwaschenes RUNNING WILD - Port Royale-Tour Shirt) auf dem HOA mit den Jungs ins Gespräch kam, und sie mir dabei eine CD ihres ersten Albums (The Missions Of Heracles, 2014) in die Hand gedrückt haben. Das war natürlich super nett, und das Album gefällt mir vom Stil her auch durchaus gut, und ließ einiges an Potential erkennen - Grund genug, mich näher mit der Band zu beschäftigen, mir das Teil auch auf Vinyl zu ordern, und die Debüt-EP direkt dazu. Mit den Trveheim-Festivals haben sie zudem Organisationstalent und Geschmack bewiesen - und offene Türen eingelaufen, waren die Tickets für 2020 doch in nicht einmal 24 Stunden ausverkauft.

Auf der anderen Seite musste ich den Lenny auf dem Detze auch mal tadeln, da er mit seinen Leuten ein richtig 'schönes' Müllcamp betrieb, in dem sie auch großzügig Glasflaschen über die Wiese verteilt haben. 'Wir räumen das am Ende alles wieder auf, keine Sorge' ist dabei nicht die Antwort, die ich von jemanden, der andernorts selbst zu den Veranstaltern gehört, hören möchte...

Und dann hätten wir halt vorliegendes Album, das - trotz aller abermals guten Ansätze - ungefähr genau gar keine Steigerung zum Vorgänger erkennen lässt, und wie ein auf Vinyl gepresstes Demo wirkt. Dabei ist allerdings nicht der Klang das Problem, sondern vor allem das Songwriting, und die auf keiner Position so wirklich überzeugende handwerkliche Leistung. Man könnte jetzt was vom 'Charme des Unperfekten' erzählen, aber das ist glaub ich nicht der Ansatz, den die Band selbst verfolgt: Für die Kauz-Ecke klingt es zu wenig eigenständig; das hier ist ehr unbedarft umgesetzter Mainstream-Power/Speed-Metal.

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Weiter will da eigentlich gar nicht drauf eingehen: Auf ein überzeugendes Album von SKULLWINX warte (und hoffe) ich noch heute. Wenn ich mir dagegen anhöre, was für tolle Platten die ähnlich jungen BLACKSLASH raushauen... 6,5 Punkte für die guten Ansätze, und mehr Glück beim nächsten Mal!



Der Wurf für Runde #11 ergibt: 88, und lässt mich in Zeile 1026 rücken. Dort erwartet uns:
SUICIDAL TENDENCIES : Lights Camera Revolution
Klassiker-Alarm! :)
Mit "Charme des Unperfekten" bringst du es gut auf den Punkt. Dennoch landet "The Relic" bei mir regelmäßig auf dem Plattenteller, da die jugendliche Leidenschaft der Vierkäsehochs beim Hören einfach greifbar wird. Die Freude am ungezügelten Losriffen erinnert mich beispielsweise immer an den Jon Schaffer seiner musikalischen Anfangstage, auch Gesang und Songwriting haben sich im Vergleich zum Debüt gesteigert, weswegen ich 8 von 10 Raviolidosen zücke und allen Traditionalisten, die von der Band noch nichts gehört haben, mal das Reinhören empfehle.
PS: Haben sie den Müll dann weggeräumt?
 
Mit "Charme des Unperfekten" bringst du es gut auf den Punkt. Dennoch landet "The Relic" bei mir regelmäßig auf dem Plattenteller, da die jugendliche Leidenschaft der Vierkäsehochs beim Hören einfach greifbar wird. Die Freude am ungezügelten Losriffen erinnert mich beispielsweise immer an den Jon Schaffer seiner musikalischen Anfangstage, auch Gesang und Songwriting haben sich im Vergleich zum Debüt gesteigert, weswegen ich 8 von 10 Raviolidosen zücke und allen Traditionalisten, die von der Band noch nichts gehört haben, mal das Reinhören empfehle.
Reinhören schadet in keinem Fall, und ich setzte nach wie vor Hoffnungen in die Band. Bei Jon Schaffer klang das auf dem zweiten Album aber schon merklich durchdachter... ;)

PS: Haben sie den Müll dann weggeräumt?
Ja, haben sie - wobei ich da nicht im Detail die Wiese abgesucht habe. Ihr Camp lag halt zwischen unserem und dem Infield, so dass wir da öfter dran vorbei gelaufen sind - und wenn es zu wild wird, sag ich halt auch als Besucher mal meine Meinung dazu.
 
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