Eure Prog-Alben des Jahres 2023

Acrylator

Till Deaf Do Us Part
So, in anderen Unterforen gibt es ja auch entsprechende Threads, warum also nicht hier?
Durch die Top-100-Listen ist in diesem eher wenig frequentierten Unterforum ja eh gerade endlich mal etwas mehr Bewegung reingekommen, ich fange daher hier mal einen neuen Thread an, der hoffentlich dann auch regelmäßig genutzt wird, für News, Tipps, oder einfach Jubelarien zu einem aktuellen Prog-Album!

Mein erstes Prog-Album dieses Jahres:
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MARTIN MILLER - Maze Of My Mind

Martin Miller trat bisher vor allem als Gitarrenlehrer und Youtuber (mit vielen sehr professionellen und coolen Coverversionen) in Erscheinung, außerdem hat er mit seiner Coverband z.B. schon auf dem Jazz-Fest in Montreux gespielt. Bisher hatte er aber nur ein Album veröffentlicht, das mittlerweile schon 10 Jahre auf dem Buckel hat und rein instrumental und - laut dem, was ich gelesen habe - wohl stilistisch eher Fusion sein soll.
Jetzt aber zur Musik auf dem aktuellen Album:
Ich habe hierzu nun schon öfter "TOTO meets DREAM THEATER" gehört/gelesen (auch mein Vater meinte das, nachdem er den ersten Song gehört hatte), und das beschreibt den Stil tatsächlich schon ganz gut, auch wenn das meiner Meinung nach als alleinige Beschreibung etwas zu oberflächlich und pauschalisiert wäre.
Aber gerade der Opener "Something New" beginnt schon sehr AOR-lastig, ein wenig 80er Retro-Atmosphäre, aber irgendwie zeitgemäß produziert und toll komponiert. Die letzte Hälfte der immerhin knapp 9 Minuten ist dann übrigens rein instrumental mit relativ harten, "modernen" aber eher simplen Rhythmusgitarren und Martin (der auf dem Album auch singt) soliert fast durchgehen auf seiner Gitarre, gleichzeitig beeindruckend virtuos und dennoch extrem melodisch und songdienlich, gegen Ende steigert es sich immer mehr, ich finde das Finale einfach grandios!
"Fragments" ist dann am Anfang ruhiger und erinnert mich da (vielleicht wegen der Stimme) irgendwie ein wenig an Steven Wilson. Getragen wird der Song vor allem von Klavier und Gesang, aber er wird dann auch im Verlauf noch etwas härter. Ich stehe hier total auf die irgendwie subtil/unaufdringlich und dennoch interessant wirkenden Gesangslinien.
Beim Beginn des folgenden "Left Inside" muss ich sogar immer kurz an MUSE denken, der Rest wird teils härter und dies ist vielleicht der einzige Song, der mich über die komplette Länge weder 80er AOR, noch an DREAM THEATER denken lässt. Der Rhythmus wechselt zwischen tanzbar und komplexer (übrigens spielt auf dem Album Sebastian Lanser das Schlagzeug, der auch schon bei OBSCURA und PANZERBALLETT war und aktuell bei den Prog-Deathern OBSIDIOUS mitmischt, ein wirklich krasser Drummer, der wohl so ziemlich alles spielen kann). Es gibt auch ein paar elektronische Spielereien und natürlich auch wieder ein klassisches, ausgiebiges Gitarrensolo.
"Web Of Lies" klingt anfangs und mittendrin auch wieder eher moderner mit elektronischen Spielereien, hat aber auch wieder so 80er Retro-Anleihen (das aus Gitarre und Keyboard bestehende Riff, das den Gesang einleitet) und auch einen spannenden Aufbau, aber einen sehr "poppigen" Refrain, der allerdings absolut nicht banal ist.
Das abschließende, fast zehneinhalb-minütige "Compass" (ja, nur 5 Songs und knapp 40 Minuten, aber das war ja früher im Prog auch mal Standard) klingt anfangs wieder etwas nach 80er AOR, erinnert mich dann aber oft an die sentimentaleren Momente früher Dream Theater (erste beiden Alben), hat außerdem fast schon soetwas wie MEAT-LOAF-, bzw. JIM-STEINMAN-Bombast und dürfte Proggern, die vor allem auf große Gefühle stehen, die Freudentränen in die Augen treiben.
Auf eine gewisse Art empfinde ich diesen Song allerdings als den konventionellsten und potenziell kitschigsten auf dem Album. Trotzdem richtig gut!

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein gr0ßer AOR-Fan bin (auch wenn ich die meisten Sänger in dem Bereich wahnsinnig gut finde und auch die kompositorische Klasse der meisten Bands anerkennen kann, aber meist fehlen mir da halt die Ecken und Kanten) und dennoch ist der Stilmix hier so gelungen und klingt für mich durchaus frisch, dass mich das Album doch ziemlich begeistert und ich es bestimmt schon 20-mal gehört habe. Wer seinen Prog in erster Linie melodisch, emotional/atmosphärisch (und dennoch virtuos in jeder Hinsicht) mag, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören!


Dieses Album ist für mich übrigens allein schon deswegen etwas Besonderes, weil ich das Coverartwork dafür gemacht habe. Martin hat mich Anfang letzten Jahres angerufen um erst einmal generell Infos darüber einzuholen, ob ich für ihn ein Cover machen würde und wie der Preis wäre (er hatte noch andere Künstler kontaktiert und sich dann letztendlich für mich entschieden!).
Er war übrigens auf mich aufmerksam geworden, weil er den geplanten Titel seines Albums bei Google eingegeben hat und unter anderem folgendes Bild von mir auftauchte (das ja auch schon den Titel ganz gut visualisiert, aber stilistisch nicht ganz das war, was ihm für sein Album vorschwebte, es sollte irgendwie moderner aussehen):
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Durch die Top-100-Listen ist in diesem eher wenig frequentierten Unterforum ja eh gerade endlich mal etwas mehr Bewegung reingekommen, ich fange daher hier mal einen neuen Thread an, der hoffentlich dann auch regelmäßig genutzt wird, für News, Tipps, oder einfach Jubelarien zu einem aktuellen Prog-Album!

Mein erstes Prog-Album dieses Jahres:
a0094772114_16.jpg

MARTIN MILLER - Maze Of My Mind

Martin Miller trat bisher vor allem als Gitarrenlehrer und Youtuber (mit vielen sehr professionellen und coolen Coverversionen) in Erscheinung, außerdem hat er mit seiner Coverband z.B. schon auf dem Jazz-Fest in Montreux gespielt. Bisher hatte er aber nur ein Album veröffentlicht, das mittlerweile schon 10 Jahre auf dem Buckel hat und rein instrumental und - laut dem, was ich gelesen habe - wohl stilistisch eher Fusion sein soll.
Jetzt aber zur Musik auf dem aktuellen Album:
Ich habe hierzu nun schon öfter "TOTO meets DREAM THEATER" gehört/gelesen (auch mein Vater meinte das, nachdem er den ersten Song gehört hatte), und das beschreibt den Stil tatsächlich schon ganz gut, auch wenn das meiner Meinung nach als alleinige Beschreibung etwas zu oberflächlich und pauschalisiert wäre.
Aber gerade der Opener "Something New" beginnt schon sehr AOR-lastig, ein wenig 80er Retro-Atmosphäre, aber irgendwie zeitgemäß produziert und toll komponiert. Die letzte Hälfte der immerhin knapp 9 Minuten ist dann übrigens rein instrumental mit relativ harten, "modernen" aber eher simplen Rhythmusgitarren und Martin (der auf dem Album auch singt) soliert fast durchgehen auf seiner Gitarre, gleichzeitig beeindruckend virtuos und dennoch extrem melodisch und songdienlich, gegen Ende steigert es sich immer mehr, ich finde das Finale einfach grandios!
"Fragments" ist dann am Anfang ruhiger und erinnert mich da (vielleicht wegen der Stimme) irgendwie ein wenig an Steven Wilson. Getragen wird der Song vor allem von Klavier und Gesang, aber er wird dann auch im Verlauf noch etwas härter. Ich stehe hier total auf die irgendwie subtil/unaufdringlich und dennoch interessant wirkenden Gesangslinien.
Beim Beginn des folgenden "Left Inside" muss ich sogar immer kurz an MUSE denken, der Rest teils härter und dies ist vielleicht der einzige Song, der mich über die komplette Länge weder 80er AOR, noch an DREAM THEATER denken lässt. Der Rhythmus wechselt zwischen tanzbar und komplexer (übrigens spielt auf dem Album Sebastian Lanser das Schlagzeug, der auch schon bei OBSCURA und PANZERBALLETT war und aktuell bei den Prog-Deathern OBSIDIOUS mitmischt, ein wirklich krasser Drummer, der wohl so ziemlich alles spielen kann). Es gibt auch ein paar elektronische Spielereien und natürlich auch wieder ein klassisches, ausgiebiges Gitarrensolo.
"Web Of Lies" klingt anfangs und mittendrin auch wieder eher moderner mit elektronischen Spielereien, hat aber auch wieder so 80er Retro-Anleihen (das aus Gitarre und Keyboard bestehende Riff, das den Gesang einleitet) und auch einen spannenden Aufbau, aber einen sehr "poppigen" Refrain, der allerdings absolut nicht banal ist.
Das abschließende, fast zehneinhalb-minütige "Compass" (ja, nur 5 Songs und knapp 40 Minuten, aber das war ja früher im Prog auch mal Standard) klingt anfangs wieder etwas nach 80er AOR, erinnert mich dann aber oft an die sentimentaleren Momente früher Dream Theater (erste beiden Alben), hat außerdem fast schon soetwas wie MEAT-LOAF-, bzw. JIM-STEINMAN-Bombast und dürfte Proggern, die vor allem auf große Gefühle stehen, die Freudentränen in die Augen treiben.
Auf eine gewisse Art empfinde ich diesen Song allerdings als den konventionellsten und potenziell kitschigsten auf dem Album. Trotzdem richtig gut!

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein gr0ßer AOR-Fan bin (auch wenn ich die meisten Sänger in dem Bereich wahnsinnig gut finde und auch die kompositorische Klasse der meisten Bands anerkennen kann, aber meist fehlen mir da halt die Ecken und Kanten) und dennoch ist der Stilmix hier so gelungen und klingt für mich durchaus frisch, dass mich das Album doch ziemlich begeistert und ich es bestimmt schon 20-mal gehört habe. Wer seinen Prog in erster Linie melodisch, emotional/atmosphärisch (und dennoch virtuos in jeder Hinsicht) mag, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören!


Dieses Album ist für mich übrigens allein schon deswegen etwas Besonderes, weil ich das Coverartwork dafür gemacht habe. Martin hat mich Anfang letzten Jahres angerufen um erst einmal generell Infos darüber einzuholen, ob ich für ihn ein Cover machen würde und wie der Preis wäre (er hatte noch andere Künstler kontaktiert und sich dann letztendlich für mich entschieden!).
Er war übrigens auf mich aufmerksam geworden, weil er den geplanten Titel seines Albums bei Google eingegeben hat und unter anderem folgendes Bild von mir auftauchte (das ja auch schon den Titel ganz gut visualisiert, aber stilistisch nicht ganz das war, was ihm für sein Album vorschwebte, es sollte irgendwie moderner aussehen):
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Liegt auf dem schier endlosen "Anhör-Haufen". Ich war hier (wie so oft) durch eine eclipsed-Rezi auf diesen Künstler aufmerksam geworden. Album wird über kurz oder lang gecheckt.

Momentan wäre mein Prog-Album des Jahres ziemlich eindeutig das hier:

388615-scaled.jpg

Dahinter wird es schon ein wenig enger, aber diese Wundertüte, die (für mich) quasi aus dem Nichts gekommen ist macht einfach unglaublich viel Spaß. Ab Rang 2 wären da zahlreiche Andere in der Verlosung, die auch noch einiges an Wachstumspotential versprechen (Haken's "Fauna", Overheads "Telepathic Minds", Riversides "IdEntity"....), dazu spannender "Neal-Morse-ähnlicher" Prog namens "We came from Space" (Album: "Overlords"), das tolle Comeback von Ice Age, Katatonias "Sky Void of Stars"....zu viel zum Sortieren derzeit, außerdem habe ich am Samstag *endlich* das neueste Mystery-Werk in Empfang nehmen dürfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liegt auf dem schier endlosen "Anhör-Haufen". Ich war hier (wie so oft) durch eine eclipsed-Rezi auf diesen Künstler aufmerksam geworden. Album wird über kurz oder lang gecheckt.

Momentan wäre mein Prog-Album des Jahre ziemlich eindeutig das hier:

388615-scaled.jpg

Dahinter wird es schon ein wenig enger, aber diese Wundertüte, die (für mich) quasi aus dem Nichts gekommen ist macht einfach unglaublich viel Spaß. Ab Rang 2 wären da zahlreiche Andere in der Verlosung, die auch noch einiges an Wachstumspotential versprechen (Haken's "Fauna", Overheads "Telepathic Minds", Riversides "IdEntity"....), dazu spannender "Neal-Morse-ähnlicher" Prog namens "We came from Space" (Album: "Overlords"), das tolle Comeback von Ice Age, Katatonias "Sky Void of Stars"....zu viel zum Sortieren derzeit, außerdem habe ich am Samstag *endlich* das neueste Mystery-Werk in Empfang nehmen dürfen.
Bis auf We Came From Space sind die alle auch meiner Liste, wobei bisher wohl Vass/Katsionis und Mystery knapp vor Crown Lands und Riverside die Nase vorne hat.
 
Bis auf We Came From Space sind die alle auch meiner Liste, wobei bisher wohl Vass/Katsionis und Mystery knapp vor Crown Lands und Riverside die Nase vorne hat.

Die Vass/Katsionis hätte ich auch noch nennen können. Wie gesagt, dass muss sich in Summe alles noch ein wenig sortieren, so richtig enttäuschend war bislang kein (mir bislang bekannts) Prog-Rock/Metal-Album aus diesem Jahr, die (Band) Redemption vielleicht ein wenig unspektakulär. Ich muss die allerdings auch noch mal hören - und wohl nicht nur 1 x.
 
Momentan sieht es in Sachen "Prog 2023" so bei mir aus:

01. Zopp - Dominion
02. Amoeba Split - Quiet Euphoria
03. Crown Lands - Fearless
04. Karfagen - Passage To The Forrest Of Mysterious
05. Ice Age - Waves Of Loss And Power
 
Musikalisch ist das wohl nicht ganz mein Ding, Toto schreckt mich durchaus ab - aber Glückwunsch zu dem sehr geilen Cover!
Danke!
Ich höre selbst tatsächlich auch nie AOR zuhause, finde das Album aber super (weil es eben nicht einfach nur AOR oder eine Toto-Kopie ist)!
Ist bisher tatsächlich mein einziges Prog-Album von 2023, ENSLAVED fehlt mir noch und in die neue REDEMPTION muss ich noch reinhören (die konnten mich zuletzt nicht mehr so begeistern). HAKEN kommt auch noch in die Sammlung, aber aktuell hab ich andere Prioritäten (tatsächlich gänzlich nicht-musikalischer Art).
 
Hier sieht's momentan wohl so aus, wobei da noch ordentlich Dynamik drin ist:

01. Haken - Fauna
02. Crown Lands - Fearless
03. Riverside - ID.Entity
04. Katatonia - Sky Void of Stars
05. Vass/Katsionis - Cynical Silence
06. Ne Obliviscaris - Exul (wächst gerade allerdings beachtlich)
07. Redemption - I Am the Storm (hmm, will nicht so recht zünden, sogar die letzte hatte mich da schneller)
 
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Mein erstes Prog-Album dieses Jahres:
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MARTIN MILLER - Maze Of My Mind

Martin Miller trat bisher vor allem als Gitarrenlehrer und Youtuber (mit vielen sehr professionellen und coolen Coverversionen) in Erscheinung, außerdem hat er mit seiner Coverband z.B. schon auf dem Jazz-Fest in Montreux gespielt. Bisher hatte er aber nur ein Album veröffentlicht, das mittlerweile schon 10 Jahre auf dem Buckel hat und rein instrumental und - laut dem, was ich gelesen habe - wohl stilistisch eher Fusion sein soll.
Jetzt aber zur Musik auf dem aktuellen Album:
Ich habe hierzu nun schon öfter "TOTO meets DREAM THEATER" gehört/gelesen (auch mein Vater meinte das, nachdem er den ersten Song gehört hatte), und das beschreibt den Stil tatsächlich schon ganz gut, auch wenn das meiner Meinung nach als alleinige Beschreibung etwas zu oberflächlich und pauschalisiert wäre.
Aber gerade der Opener "Something New" beginnt schon sehr AOR-lastig, ein wenig 80er Retro-Atmosphäre, aber irgendwie zeitgemäß produziert und toll komponiert. Die letzte Hälfte der immerhin knapp 9 Minuten ist dann übrigens rein instrumental mit relativ harten, "modernen" aber eher simplen Rhythmusgitarren und Martin (der auf dem Album auch singt) soliert fast durchgehen auf seiner Gitarre, gleichzeitig beeindruckend virtuos und dennoch extrem melodisch und songdienlich, gegen Ende steigert es sich immer mehr, ich finde das Finale einfach grandios!
"Fragments" ist dann am Anfang ruhiger und erinnert mich da (vielleicht wegen der Stimme) irgendwie ein wenig an Steven Wilson. Getragen wird der Song vor allem von Klavier und Gesang, aber er wird dann auch im Verlauf noch etwas härter. Ich stehe hier total auf die irgendwie subtil/unaufdringlich und dennoch interessant wirkenden Gesangslinien.
Beim Beginn des folgenden "Left Inside" muss ich sogar immer kurz an MUSE denken, der Rest teils härter und dies ist vielleicht der einzige Song, der mich über die komplette Länge weder 80er AOR, noch an DREAM THEATER denken lässt. Der Rhythmus wechselt zwischen tanzbar und komplexer (übrigens spielt auf dem Album Sebastian Lanser das Schlagzeug, der auch schon bei OBSCURA und PANZERBALLETT war und aktuell bei den Prog-Deathern OBSIDIOUS mitmischt, ein wirklich krasser Drummer, der wohl so ziemlich alles spielen kann). Es gibt auch ein paar elektronische Spielereien und natürlich auch wieder ein klassisches, ausgiebiges Gitarrensolo.
"Web Of Lies" klingt anfangs und mittendrin auch wieder eher moderner mit elektronischen Spielereien, hat aber auch wieder so 80er Retro-Anleihen (das aus Gitarre und Keyboard bestehende Riff, das den Gesang einleitet) und auch einen spannenden Aufbau, aber einen sehr "poppigen" Refrain, der allerdings absolut nicht banal ist.
Das abschließende, fast zehneinhalb-minütige "Compass" (ja, nur 5 Songs und knapp 40 Minuten, aber das war ja früher im Prog auch mal Standard) klingt anfangs wieder etwas nach 80er AOR, erinnert mich dann aber oft an die sentimentaleren Momente früher Dream Theater (erste beiden Alben), hat außerdem fast schon soetwas wie MEAT-LOAF-, bzw. JIM-STEINMAN-Bombast und dürfte Proggern, die vor allem auf große Gefühle stehen, die Freudentränen in die Augen treiben.
Auf eine gewisse Art empfinde ich diesen Song allerdings als den konventionellsten und potenziell kitschigsten auf dem Album. Trotzdem richtig gut!

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein gr0ßer AOR-Fan bin (auch wenn ich die meisten Sänger in dem Bereich wahnsinnig gut finde und auch die kompositorische Klasse der meisten Bands anerkennen kann, aber meist fehlen mir da halt die Ecken und Kanten) und dennoch ist der Stilmix hier so gelungen und klingt für mich durchaus frisch, dass mich das Album doch ziemlich begeistert und ich es bestimmt schon 20-mal gehört habe. Wer seinen Prog in erster Linie melodisch, emotional/atmosphärisch (und dennoch virtuos in jeder Hinsicht) mag, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören!


Dieses Album ist für mich übrigens allein schon deswegen etwas Besonderes, weil ich das Coverartwork dafür gemacht habe. Martin hat mich Anfang letzten Jahres angerufen um erst einmal generell Infos darüber einzuholen, ob ich für ihn ein Cover machen würde und wie der Preis wäre (er hatte noch andere Künstler kontaktiert und sich dann letztendlich für mich entschieden!).
Er war übrigens auf mich aufmerksam geworden, weil er den geplanten Titel seines Albums bei Google eingegeben hat und unter anderem folgendes Bild von mir auftauchte (das ja auch schon den Titel ganz gut visualisiert, aber stilistisch nicht ganz das war, was ihm für sein Album vorschwebte, es sollte irgendwie moderner aussehen):
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Finde die Platte auch gut. Vor allem aber dein Artwork, weshalb sie mir in der aktuellen eclipsed auch gleich ins Auge gesprungen ist.
 
1. Vass-Katsionis : Cynical Silence
2. Crown Lands : Fearless
3. Third Eye : Vengeance Fulfilled
4. Riverside : ID.entity
5. Redemption : I Am The Storm

Riverside zündet langsam. Vielleicht kommt Redemption auch noch.
Plätze 1 bis 3 : ÜBERRAGEND
 
1. Vass-Katsionis : Cynical Silence
2. Crown Lands : Fearless
3. Third Eye : Vengeance Fulfilled
4. Riverside : ID.entity
5. Redemption : I Am The Storm

Riverside zündet langsam. Vielleicht kommt Redemption auch noch.
Plätze 1 bis 3 : ÜBERRAGEND

Du solltest unbedingt die Ice Age antesten. Ich glaube, die würde Dich glücklich machen und womöglich in Deiner Liste vor oder hinter Third Eye landen über kurz oder lang ;).
 
1. Ne Obliviscaris - Exul
2. Enslaved - Heimdal
3. VoidCeremony - Threads Of Unknowing
4. Katatonia - Sky Void Of Stars
Ne Obliviscaris sind ja echt großartig - ich glaube, die Sachen müssen auch alle her (in VoidCeremony wollte ich auch noch reinhören, allein schon aufgrund des Reviews im DF Magazin und weil der StarGazer Bassist da mitmischt)!
Enslaved hab ich immer noch nicht, aber das ist nur eine Frage der Zeit...
 
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Mein erstes Prog-Album dieses Jahres:
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MARTIN MILLER - Maze Of My Mind

Martin Miller trat bisher vor allem als Gitarrenlehrer und Youtuber (mit vielen sehr professionellen und coolen Coverversionen) in Erscheinung, außerdem hat er mit seiner Coverband z.B. schon auf dem Jazz-Fest in Montreux gespielt. Bisher hatte er aber nur ein Album veröffentlicht, das mittlerweile schon 10 Jahre auf dem Buckel hat und rein instrumental und - laut dem, was ich gelesen habe - wohl stilistisch eher Fusion sein soll.
Jetzt aber zur Musik auf dem aktuellen Album:
Ich habe hierzu nun schon öfter "TOTO meets DREAM THEATER" gehört/gelesen (auch mein Vater meinte das, nachdem er den ersten Song gehört hatte), und das beschreibt den Stil tatsächlich schon ganz gut, auch wenn das meiner Meinung nach als alleinige Beschreibung etwas zu oberflächlich und pauschalisiert wäre.
Aber gerade der Opener "Something New" beginnt schon sehr AOR-lastig, ein wenig 80er Retro-Atmosphäre, aber irgendwie zeitgemäß produziert und toll komponiert. Die letzte Hälfte der immerhin knapp 9 Minuten ist dann übrigens rein instrumental mit relativ harten, "modernen" aber eher simplen Rhythmusgitarren und Martin (der auf dem Album auch singt) soliert fast durchgehen auf seiner Gitarre, gleichzeitig beeindruckend virtuos und dennoch extrem melodisch und songdienlich, gegen Ende steigert es sich immer mehr, ich finde das Finale einfach grandios!
"Fragments" ist dann am Anfang ruhiger und erinnert mich da (vielleicht wegen der Stimme) irgendwie ein wenig an Steven Wilson. Getragen wird der Song vor allem von Klavier und Gesang, aber er wird dann auch im Verlauf noch etwas härter. Ich stehe hier total auf die irgendwie subtil/unaufdringlich und dennoch interessant wirkenden Gesangslinien.
Beim Beginn des folgenden "Left Inside" muss ich sogar immer kurz an MUSE denken, der Rest teils härter und dies ist vielleicht der einzige Song, der mich über die komplette Länge weder 80er AOR, noch an DREAM THEATER denken lässt. Der Rhythmus wechselt zwischen tanzbar und komplexer (übrigens spielt auf dem Album Sebastian Lanser das Schlagzeug, der auch schon bei OBSCURA und PANZERBALLETT war und aktuell bei den Prog-Deathern OBSIDIOUS mitmischt, ein wirklich krasser Drummer, der wohl so ziemlich alles spielen kann). Es gibt auch ein paar elektronische Spielereien und natürlich auch wieder ein klassisches, ausgiebiges Gitarrensolo.
"Web Of Lies" klingt anfangs und mittendrin auch wieder eher moderner mit elektronischen Spielereien, hat aber auch wieder so 80er Retro-Anleihen (das aus Gitarre und Keyboard bestehende Riff, das den Gesang einleitet) und auch einen spannenden Aufbau, aber einen sehr "poppigen" Refrain, der allerdings absolut nicht banal ist.
Das abschließende, fast zehneinhalb-minütige "Compass" (ja, nur 5 Songs und knapp 40 Minuten, aber das war ja früher im Prog auch mal Standard) klingt anfangs wieder etwas nach 80er AOR, erinnert mich dann aber oft an die sentimentaleren Momente früher Dream Theater (erste beiden Alben), hat außerdem fast schon soetwas wie MEAT-LOAF-, bzw. JIM-STEINMAN-Bombast und dürfte Proggern, die vor allem auf große Gefühle stehen, die Freudentränen in die Augen treiben.
Auf eine gewisse Art empfinde ich diesen Song allerdings als den konventionellsten und potenziell kitschigsten auf dem Album. Trotzdem richtig gut!

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein gr0ßer AOR-Fan bin (auch wenn ich die meisten Sänger in dem Bereich wahnsinnig gut finde und auch die kompositorische Klasse der meisten Bands anerkennen kann, aber meist fehlen mir da halt die Ecken und Kanten) und dennoch ist der Stilmix hier so gelungen und klingt für mich durchaus frisch, dass mich das Album doch ziemlich begeistert und ich es bestimmt schon 20-mal gehört habe. Wer seinen Prog in erster Linie melodisch, emotional/atmosphärisch (und dennoch virtuos in jeder Hinsicht) mag, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören!


Dieses Album ist für mich übrigens allein schon deswegen etwas Besonderes, weil ich das Coverartwork dafür gemacht habe. Martin hat mich Anfang letzten Jahres angerufen um erst einmal generell Infos darüber einzuholen, ob ich für ihn ein Cover machen würde und wie der Preis wäre (er hatte noch andere Künstler kontaktiert und sich dann letztendlich für mich entschieden!).
Er war übrigens auf mich aufmerksam geworden, weil er den geplanten Titel seines Albums bei Google eingegeben hat und unter anderem folgendes Bild von mir auftauchte (das ja auch schon den Titel ganz gut visualisiert, aber stilistisch nicht ganz das war, was ihm für sein Album vorschwebte, es sollte irgendwie moderner aussehen):
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Ob es zum Prog-Album des Jahres reicht, das vermag ich natürlich nicht zu sagen, Fakt aber ist: die Beschreibung

"TOTO meets DREAM THEATER"

finde auch ich sehr trefflich. Ein wenig erinnert mich das Album an Rosenkreutz und ihr "Divide et Impera" von 2020, das über weite Strecken etwas ohrwurmiger, dafür weniger metallisch ausgefallen ist als "Maze of my Mind".

Im kommenden Jahr soll lt. eclipsed-Interview schon ein Nachfolger am Start sein - und dann auch eine Tour, es bleibt also spannend. Genauso spannend bleibt für mich, wie sich das Ding nach ein paar weiteren Durchläufen entwickeln wird, auf jeden Fall kann man von kurzweiligen rund 45 Minuten sprechen, die Lust darauf machen, das Ding noch öfter zu hören.
 
Ob es zum Prog-Album des Jahres reicht, das vermag ich natürlich nicht zu sagen, Fakt aber ist: die Beschreibung



finde auch ich sehr trefflich. Ein wenig erinnert mich das Album an Rosenkreutz und ihr "Divide et Impera" von 2020, das über weite Strecken etwas ohrwurmiger, dafür weniger metallisch ausgefallen ist als "Maze of my Mind".

Im kommenden Jahr soll lt. eclipsed-Interview schon ein Nachfolger am Start sein - und dann auch eine Tour, es bleibt also spannend. Genauso spannend bleibt für mich, wie sich das Ding nach ein paar weiteren Durchläufen entwickeln wird, auf jeden Fall kann man von kurzweiligen rund 45 Minuten sprechen, die Lust darauf machen, das Ding noch öfter zu hören.
Der Thread-Titel war auch nicht so gemeint, dass hier nur das beste Prog-Album (oder die besten Prog-Alben) des Jahres genannt werden soll(en) - könnte man so früh im Jahr ja eh noch nicht beurteilen.
Es ging mir hier ganz allgemein um Prog-Alben, die dieses Jahr veröffentlicht wurden/werden.
Wenn nächstes Jahr wieder was neues von Martin Miller kommt, freue ich mich schon (hoffe, dass ich dann auch wieder das Cover machen kann)!
 
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So, in anderen Unterforen gibt es ja auch entsprechende Threads, warum also nicht hier?
Durch die Top-100-Listen ist in diesem eher wenig frequentierten Unterforum ja eh gerade endlich mal etwas mehr Bewegung reingekommen, ich fange daher hier mal einen neuen Thread an, der hoffentlich dann auch regelmäßig genutzt wird, für News, Tipps, oder einfach Jubelarien zu einem aktuellen Prog-Album!

Mein erstes Prog-Album dieses Jahres:
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MARTIN MILLER - Maze Of My Mind

Martin Miller trat bisher vor allem als Gitarrenlehrer und Youtuber (mit vielen sehr professionellen und coolen Coverversionen) in Erscheinung, außerdem hat er mit seiner Coverband z.B. schon auf dem Jazz-Fest in Montreux gespielt. Bisher hatte er aber nur ein Album veröffentlicht, das mittlerweile schon 10 Jahre auf dem Buckel hat und rein instrumental und - laut dem, was ich gelesen habe - wohl stilistisch eher Fusion sein soll.
Jetzt aber zur Musik auf dem aktuellen Album:
Ich habe hierzu nun schon öfter "TOTO meets DREAM THEATER" gehört/gelesen (auch mein Vater meinte das, nachdem er den ersten Song gehört hatte), und das beschreibt den Stil tatsächlich schon ganz gut, auch wenn das meiner Meinung nach als alleinige Beschreibung etwas zu oberflächlich und pauschalisiert wäre.
Aber gerade der Opener "Something New" beginnt schon sehr AOR-lastig, ein wenig 80er Retro-Atmosphäre, aber irgendwie zeitgemäß produziert und toll komponiert. Die letzte Hälfte der immerhin knapp 9 Minuten ist dann übrigens rein instrumental mit relativ harten, "modernen" aber eher simplen Rhythmusgitarren und Martin (der auf dem Album auch singt) soliert fast durchgehen auf seiner Gitarre, gleichzeitig beeindruckend virtuos und dennoch extrem melodisch und songdienlich, gegen Ende steigert es sich immer mehr, ich finde das Finale einfach grandios!
"Fragments" ist dann am Anfang ruhiger und erinnert mich da (vielleicht wegen der Stimme) irgendwie ein wenig an Steven Wilson. Getragen wird der Song vor allem von Klavier und Gesang, aber er wird dann auch im Verlauf noch etwas härter. Ich stehe hier total auf die irgendwie subtil/unaufdringlich und dennoch interessant wirkenden Gesangslinien.
Beim Beginn des folgenden "Left Inside" muss ich sogar immer kurz an MUSE denken, der Rest teils härter und dies ist vielleicht der einzige Song, der mich über die komplette Länge weder 80er AOR, noch an DREAM THEATER denken lässt. Der Rhythmus wechselt zwischen tanzbar und komplexer (übrigens spielt auf dem Album Sebastian Lanser das Schlagzeug, der auch schon bei OBSCURA und PANZERBALLETT war und aktuell bei den Prog-Deathern OBSIDIOUS mitmischt, ein wirklich krasser Drummer, der wohl so ziemlich alles spielen kann). Es gibt auch ein paar elektronische Spielereien und natürlich auch wieder ein klassisches, ausgiebiges Gitarrensolo.
"Web Of Lies" klingt anfangs und mittendrin auch wieder eher moderner mit elektronischen Spielereien, hat aber auch wieder so 80er Retro-Anleihen (das aus Gitarre und Keyboard bestehende Riff, das den Gesang einleitet) und auch einen spannenden Aufbau, aber einen sehr "poppigen" Refrain, der allerdings absolut nicht banal ist.
Das abschließende, fast zehneinhalb-minütige "Compass" (ja, nur 5 Songs und knapp 40 Minuten, aber das war ja früher im Prog auch mal Standard) klingt anfangs wieder etwas nach 80er AOR, erinnert mich dann aber oft an die sentimentaleren Momente früher Dream Theater (erste beiden Alben), hat außerdem fast schon soetwas wie MEAT-LOAF-, bzw. JIM-STEINMAN-Bombast und dürfte Proggern, die vor allem auf große Gefühle stehen, die Freudentränen in die Augen treiben.
Auf eine gewisse Art empfinde ich diesen Song allerdings als den konventionellsten und potenziell kitschigsten auf dem Album. Trotzdem richtig gut!

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein gr0ßer AOR-Fan bin (auch wenn ich die meisten Sänger in dem Bereich wahnsinnig gut finde und auch die kompositorische Klasse der meisten Bands anerkennen kann, aber meist fehlen mir da halt die Ecken und Kanten) und dennoch ist der Stilmix hier so gelungen und klingt für mich durchaus frisch, dass mich das Album doch ziemlich begeistert und ich es bestimmt schon 20-mal gehört habe. Wer seinen Prog in erster Linie melodisch, emotional/atmosphärisch (und dennoch virtuos in jeder Hinsicht) mag, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören!


Dieses Album ist für mich übrigens allein schon deswegen etwas Besonderes, weil ich das Coverartwork dafür gemacht habe. Martin hat mich Anfang letzten Jahres angerufen um erst einmal generell Infos darüber einzuholen, ob ich für ihn ein Cover machen würde und wie der Preis wäre (er hatte noch andere Künstler kontaktiert und sich dann letztendlich für mich entschieden!).
Er war übrigens auf mich aufmerksam geworden, weil er den geplanten Titel seines Albums bei Google eingegeben hat und unter anderem folgendes Bild von mir auftauchte (das ja auch schon den Titel ganz gut visualisiert, aber stilistisch nicht ganz das war, was ihm für sein Album vorschwebte, es sollte irgendwie moderner aussehen):
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Das Album ist jetzt einfach mal auf dem Weg zu mir. Bin gespannt und werde berichten.
 
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