EXODUS

Da ich in den letzten Tagen viel über die charakteristischen Spielweisen unterschiedlicher ikonischer Gitarristen nachdachte, deren ganz eigener Stil sich häufig einer Kultivierung und Umwidmung von "Fehlern" verdankt, fiel mir eine längere Passage aus meinem Gespräch mit Gary Holt ein, die es aus Platzgründen nicht in die fertige Story schaffte. Gary erzählte, dass er sich gerne Videos von technisch blitzsauberen und musiktheoretisch absolut sattelfesten Nachwuchsgitarristen ansieht, die sich an klassischen Exodus-Riffs versuchen und meinte, dass alle der Sache zwar nahekommen, aber kein einziger von denen das Riff wirklich korrekt spielt, weil sie kein Gespür mehr haben für vermeintlich Falsches, das aus dem Raster fällt, das sie perfekt verinnerlicht haben. Dieser menschliche Faktor im Spiel eines jeden großen Gitarristen lässt sich wohl einfach nicht kopieren.
Ich denke da auch häufiger drüber nach, dass "die großen Alten" ja gar keine andere Wahl hatten, als ihren eigenen Stil zu entwickeln. Viele hatten nie Unterricht, geschweige denn Zugang zu Umpfzilliarden youtube-tutorials und -playthroughs. Ihr Genre gab es noch nicht.

Hanno von Mantar (hier Thread finden bestimmt viele Mantar kacke but bear with me) gibt in seinem Podcast an, dass er nichts anderes spielen kann, außer seiner eigenen Musik und als Gitarrist so beschissen zu sein, dass er sich beim Riffs schreiben filmt, weil er selbst seinen eigenen Sachen nicht wieder raushören kann. Da kann man unken, dass man das auch höre (ich versuche das alles vorwegzunehmen :D) Wenn man akzeptiert, dass auch Mantar Fans haben, die die Mucke lieben, unterstreicht es aber, dass blitzsaubere Technik und Musiktheorie nicht unbedingt schaden, aber auch nicht den Songwriter ausmachen.

Nix spielen können außer der eigenen Musik trifft glaub ich zu weiten Teilen auch auf Kerry King zu.
 
Ich denke da auch häufiger drüber nach, dass "die großen Alten" ja gar keine andere Wahl hatten, als ihren eigenen Stil zu entwickeln. Viele hatten nie Unterricht, geschweige denn Zugang zu Umpfzilliarden youtube-tutorials und -playthroughs. Ihr Genre gab es noch nicht.

Hanno von Mantar (hier Thread finden bestimmt viele Mantar kacke but bear with me) gibt in seinem Podcast an, dass er nichts anderes spielen kann, außer seiner eigenen Musik und als Gitarrist so beschissen zu sein, dass er sich beim Riffs schreiben filmt, weil er selbst seinen eigenen Sachen nicht wieder raushören kann. Da kann man unken, dass man das auch höre (ich versuche das alles vorwegzunehmen :D) Wenn man akzeptiert, dass auch Mantar Fans haben, die die Mucke lieben, unterstreicht es aber, dass blitzsaubere Technik und Musiktheorie nicht unbedingt schaden, aber auch nicht den Songwriter ausmachen.

Nix spielen können außer der eigenen Musik trifft glaub ich zu weiten Teilen auch auf Kerry King zu.
Sich selbst filmen ist in Zeiten von Tabulatur-Software schon ziemlich vorsintflutlich :D

Den Kerry würde ich nicht unterschätzen, der ist schon ziemlich versiert. Er kann vielleicht nicht Dream Theater nachspielen, aber mit den meisten herkömmlichen Metal-Stilen hätte er wohl zumindest im Bereich Rhythmus keine nennenswerten Schwierigkeiten.
 
Ich denke da auch häufiger drüber nach, dass "die großen Alten" ja gar keine andere Wahl hatten, als ihren eigenen Stil zu entwickeln. Viele hatten nie Unterricht, geschweige denn Zugang zu Umpfzilliarden youtube-tutorials und -playthroughs. Ihr Genre gab es noch nicht.

Hanno von Mantar (hier Thread finden bestimmt viele Mantar kacke but bear with me) gibt in seinem Podcast an, dass er nichts anderes spielen kann, außer seiner eigenen Musik und als Gitarrist so beschissen zu sein, dass er sich beim Riffs schreiben filmt, weil er selbst seinen eigenen Sachen nicht wieder raushören kann. Da kann man unken, dass man das auch höre (ich versuche das alles vorwegzunehmen :D) Wenn man akzeptiert, dass auch Mantar Fans haben, die die Mucke lieben, unterstreicht es aber, dass blitzsaubere Technik und Musiktheorie nicht unbedingt schaden, aber auch nicht den Songwriter ausmachen.

Nix spielen können außer der eigenen Musik trifft glaub ich zu weiten Teilen auch auf Kerry King zu.

Bin jetzt kein Mantar-Fan, deswegen mein Geschreibe bitte nicht als Bashing verstehen...ich spiel seit Ewigkeiten in Bands und tu mir bei Heraushören noch immer schwer. Dafür kann ich ziemlich schnell beim jammen antizipieren und mitspielen...ist halt mein Zugang. Auch unabhängig von der von @Matty Shredmaster erwähnten Software ist es auch nicht so schwer eine Tabulatur per Hand zu erstellen (bei meiner BM-Band mach ich das für meinen Gitarristen, weil das nicht sein Talent ist :))

Edit: Ich bin Bassist...starten Sie jetzt die Witze!
 
Vor allem hat Kerry die angenehme Eigenschaft, sein eigenes Vermögen an der Gitarre nicht über Wert zu verkaufen.
Hatte erst noch die Tage ein DF zwischen, das zur Repentless geführt wurde.
"Gary ist klar ein besserer Leadgitarrist als ich, aber das hat mich gepusht an mir zu arbeiten. Manche unserer Songs machen mir schon zu schaffen, wenn sie zu früh im Set auftauchen."

Und während die Garys, Kerrys und Kirks dieser Welt auf eben deren Bühnen stehen, sitzen vermeintlich bessere Musiker vor ihrer Cam und erzählen ihren Followern, dass Gary, Kerry und Kirk eigentlich nichts können.
 
Vor allem hat Kerry die angenehme Eigenschaft, sein eigenes Vermögen an der Gitarre nicht über Wert zu verkaufen.
Hatte erst noch die Tage ein DF zwischen, das zur Repentless geführt wurde.
"Gary ist klar ein besserer Leadgitarrist als ich, aber das hat mich gepusht an mir zu arbeiten. Manche unserer Songs machen mir schon zu schaffen, wenn sie zu früh im Set auftauchen."

Und während die Garys, Kerrys und Kirks dieser Welt auf eben deren Bühnen stehen, sitzen vermeintlich bessere Musiker vor ihrer Cam und erzählen ihren Followern, dass Gary, Kerry und Kirk eigentlich nichts können.

Wer erzählt sowas? Entschuldige, aber..Deppen!
 
bitte nicht als Bashing verstehen.
Nee, wieso? Ich wollte ja nicht ausdrücken, dass das besonders geil wäre was der macht. Und auch schon nicht, dass er deswegen die gleiche Relevanz hätte, wie die alte Garde des Thrash, nur weil er sich auf eher charmant-verpeilte Weise sinnvollen Hilfsmitteln aktiv verweigert. Et ist auch ganz sicher ein schlechterer Gitarrist als Holt. Ich wollte bei der Gelegenheit nur mal resumieren, das gute Instrumentalisten nicht unbedingt tolle Musiker sind und mitunter erbärmliche Handwerker aber ganz tolle (subjektiv wie immer). Ich nehme natürlich auch nicht in Anspruch, dass sei eine neue Erkenntnis. Ich möchte aber @Iron Ulf und Gary Holt (Edit: und Hanno!) unbedingt zustimmen, dass die mangelnde Perfektion ein absolutes Muss für perfekte Musik ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nee, wieso? Ich wollte ja nicht ausdrücken, dass das besonders geil wäre was der macht. Und auch schon nicht, dass er deswegen die gleiche Relevanz hätte, wie die alte Garde des Thrash, nur weil er sich auf eher charmant-verpeilte Weise sinnvollen Hilfsmitteln aktiv verweigert. Et ist auch ganz sicher ein schlechterer Gitarrist als Holt. Ich wollte bei der Gelegenheit nur mal resumieren, das gute Instrumentalisten nicht unbedingt tolle Musiker sind und mitunter erbärmliche Handwerker aber ganz tolle (subjektiv wie immer). Ich nehme natürlich auch nicht in Anspruch, dass sei eine neue Erkenntnis. Ich möchte aber @Iron Ulf und Gary Holt unbedingt zustimmen, dass die mangelnde Perfektion ein absolutes Muss für perfekte Musik ist.

Du ich glaub wir haben uns da eh recht gut verstanden :top:
 
Ja, aber hier in weiten Teilen ein König ohne Luft. :) Zwischendurch klingt er schon arg kurzatmig, meine ich damit. Aber ein feines Leiberl vom Bure Pavel hat er da an. Danke für den Link!
Da hatte er ja leider auch nur nochn paar Jahre. Aber trotz seiner Fitnessdefizite, fand ich seine Bühnenpräsenz hier immer noch beachtlich.
 
Zurück
Oben Unten