Game Of Thrones

Ok, bei dem Thema weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.

Im Grunde bin ich über die erste Staffel der Serie zu den Büchern gekommen, die sind nun alle gelesen, und quasi seit Staffel 2 schon sehe ich die Serie nun aus einem anderen, nennen wir es mal informierten Blickwinkel.

Erstmal kurz zu den Büchern: Ich könnte jetzt seitenlang schreiben, wie ich die einzelnen Bände finde, aber das erspar ich mir jetzt erstmal. Stattdessen belasse ich es einfach bei einem schnöden Ranking:
1. A Storm of Swords
2. A Dance with Dragons
3. A Game of Thrones
4. A Feast for Crows
5. A Clash of Kings

Was die Serie angeht (Vorsicht, ab jetzt könnte es Spoiler geben), so wurde schon eine Menge richtig gemacht, insbesondere in Staffel 1. Das liegt meines Erachtens im Wesentlichen daran, dass Staffel 1 noch sehr geradlinig ist, mit einer überschaubaren Anzahl an Charakteren und Handlungssträngen. So konnte man sich sehr eng an die Bücher halten und hat damit fast alles richtig gemacht.

In der zweiten Staffel hatte man glaube ich erstmals das Problem, dass man die sich auffächernde Story irgendwie greifbar auf Leinwand bringen musste, was finde ich nur bedingt funktioniert hat. Vieles hat etwas gehetzt gewirkt, und einige Änderungen haben das Gesamtbild eher abgeflacht als aufgewertet (insbesondere Dany's Storyline war in Staffel 2 recht schwach umgesetzt).

Damit ist man in Staffel 3 deutlich besser zurande gekommen, und insgesamt habe ich hier nur zwei kleine Kritikpunkte: 1. Zu viel King's Landing (überdurchschnittlich viel im Vergleich zu anderen Handlungssträngen), und 2. Etwas zu viel Theon. Was den zweiten Punkt angeht, so verstehe ich die Entscheidung zwar, ihn hier überhaupt zu zeigen (in den Büchern kommt er ja erst in Buch 5 zurück, und man erfährt, was mit ihm passiert ist, nur über seinen internen Monolog), aber man hat es damit etwas übertrieben glaube ich. Egal, tolle Staffel.

Staffel 4, die ja jetzt im Frühjahr erst gelaufen ist, war vor allem technisch auch sehr überzeugend, hatte aber ein bisschen mit dem Problem zu kämpfen, dass man für einige Charaktere zusätzliche Story erfinden musste, weil sie am Ende von Staffel 3 schon deutlich "weiter" waren, als andere. Vor allem Aryas Story in Staffel 4 war bis auf Episode 1 und den Schluss von Episode 10 komplett neu, und auch Jon's "Ausflug" zum Mitte der Staffel gab es in den Büchern so nicht. Das ist nicht zwingend schlecht, und vieles davon war auch ziemlich stark, aber zum einen lenkt es - für den Fall von Jon - von der eigentlichen Haupthandlung ab (d.h. die Bedrohnung durch Mance Rayder - daher hatten viele Zuschauer auch nur bedingt viel Interesse an Episode 9, die ja komplett in Castle Black spielt), und zum anderen gibt es - z.B. für Arya - kleinere logische Ungereimtheiten. Es wirkt für sie in der Serie jedenfalls deutlich eigenartiger, dass sie Sandor den Gnadenstoß verweigert, als in den Büchern, wo sie nie eine wirkliche Beziehung zu ihm aufgebaut hat. Unabhängig davon fand ich es gerade am Ende der Staffel schade, dass - zumindest meiner Meinung nach - einige echte Chancen verpasst wurden, ein tolles Ende zu einem grandiosen Ende zu machen, v.a. was Tyrions letzte Szene angeht, oder die eine Szene, die es gar nicht in die Staffel geschafft hat.

Staffel 5 wird ja gerade gefilmt, und offenbar driften Buch und Serie noch weiter auseinander, was zum einen natürlich etwas schade ist, zum anderen aber vielleicht auch gar nicht so schlecht, angesichts der Tatsache, dass die Serie die Bücher in etwas einem Jahr überholen wird. Wie auch immer, ich freue mich auf Dorne, auf Braavos, und hoffe immer noch darauf, dass wir zumindest ein bisschen was von den Ironborn zu sehen bekommen.
 
Ich finde spätestens ab der Stelle, wo die Martells ins Spiel kommen hätte man sich von der Vorstellung, aus jedem Buch eine Staffel machen zu müssen über 10 Folgen á 1 Stunde verabschieden müssen und das ganze weit umfangreicher gestalten müssen. Ich habe nur die ersten 2 Staffeln gesehen und fragte mich schon, was sie jetzt mit so einigen Sachen in Staffel 3 und 4, die in den Büchern so unfassbar geschickt platziert und abgehandelt wurden (ich bin nach wie vor ein Fan von der Spaltung der Bücher 3 und 4, da das "doppelte" Lesen teilweise extrem Spaß gemacht hat), machen werden.
 
Ich hab die Buchserie 2005 durch einen damaligen Kommilitonen kennen- und sofort lieben gelernt. er hatte mir den ersten deutschen Band (zum Glück gabs damals diese fürchterliche neue Übersetzung noch nicht) geliehen, und ich hab mir noch, bevor ich den auch nur halb durch hatte, direkt alle drei damals verfügbaren Bände auf englisch besorgt.

Habe bis heute jeweils zur VÖ eines neuen Buches alle bis dahin erschienen Bücher nochmal gelesen, und werde das demnächst wohl wieder mal angehen. Zu verblasst sind die Erinnerungen an viele Dinge grade aus den letzten zwei Bänden.

Was die Bücher angeht gilt imho:
1) Storm of Swords
2) Game of Thrones
3) Clash of Kings/Dance With Dragons
4) Feast for Crows



(BEWARE OF SPOILERS!)

Die Serie ist imho auch herausragend, wobei ich den Hype, der sich darum mittlerweile entwickelt hat, fast schon etwas beängstigend finde. Hoffe, der gute alte Grrm nimmt das als Motivation, endlich mal weiterzuschreiben, und nicht als Ausrede, sich auf Lorbeeren auszuruhen. Wobei wir alle wissen, wie schreibfreudig er in den letzten Jahren zu sein scheint..

Bei der Serie kann ich vieles unterschreiben, was knitter bereits geschrieben hat. Bin auch sehr gespannt, wie es in der fünften weitergeht, mittlerweile driftet die Serie storytechnisch vom Buch ja teilweise schon etwas ab, u.a. sind viele Sachen ja deutlich zeitlich verschoben. Einige der bereits genannten Änderungen fand ich allerdings vollkommen unnötig, insbesondere Jons Ausflug zu Craster's Keep. Soll'nderscheiß?! Und dafür hat man dann die wunderbare Original-Storyline geopfert, in der Jon eher aus der Not heraus die Verteidigung der Wall anführt und Sam und co. Jon später zum Lord Commander machen. Von der Storyline im Norden hab ich mich in der Serie daher emotional ziemlich verabschiedet.

Die Änderungen bei Arya und dem Hound fand ich - trotz der sich daraus ergebenden Logikprobleme - hingegen recht gelungen.

Bin sehr gespannt, wann/ob sie die übrigen Ironborn zur Sprache bringen, da haben sie ja einen kompletten Handlungsstrang aus SoS komplett unter den Tisch fallen lassen (dafür gabs dann Folter-Porno mit Theon). Sehr schade fand ich staffelübergreifend noch, dass sie Riverrun als Location komplett rausgecshrieben haben, und auch die etwas verquaste Storyline mit Cat und ihrem Vater fast komplett rausgekürzt haben. Und dass Robbs Frau auf den Twins umkam, war auch ein derber Faux-Pas.
 
IHoffe, der gute alte Grrm nimmt das als Motivation, endlich mal weiterzuschreiben, und nicht als Ausrede, sich auf Lorbeeren auszuruhen. Wobei wir alle wissen, wie schreibfreudig er in den letzten Jahren zu sein scheint..

Naja, er wird ja in der kommenden Staffel zum ersten Mal bei keiner Folge das Drehbuch übernehmen, damit er Zeit für Winds Of Winter hat und der World Of Ice And Fire Band ist ja jetzt auch fertig (bin ich ja auch schon so ein bisschen rattig drauf!), von daher bin ich zuversichtlich, dass es jetzt nicht mehr allzu lange dauert!
Und mit Dunk & Egg könnte es auch gerne mal weitergehen!
 
Naja, er wird ja in der kommenden Staffel zum ersten Mal bei keiner Folge das Drehbuch übernehmen, damit er Zeit für Winds Of Winter hat und der World Of Ice And Fire Band ist ja jetzt auch fertig (bin ich ja auch schon so ein bisschen rattig drauf!), von daher bin ich zuversichtlich, dass es jetzt nicht mehr allzu lange dauert!
Und mit Dunk & Egg könnte es auch gerne mal weitergehen!
Naja, sind ja beileibe nicht die einzigen Nebenkriegsschauplätze, auf denen er sich noch aufhält. Gefühlt andauernd arbeitet er an irgendwelchen SciFi/Fantasy Anthologien mit, hat ein altes Kino gekauft, das er jetzt mit Leben füllt, ist regelmässig auf diversen Conventions rund um die Welt...viel Zeit bleibt da ja nicht mehr.
 
Ich finde spätestens ab der Stelle, wo die Martells ins Spiel kommen hätte man sich von der Vorstellung, aus jedem Buch eine Staffel machen zu müssen über 10 Folgen á 1 Stunde verabschieden müssen und das ganze weit umfangreicher gestalten müssen. Ich habe nur die ersten 2 Staffeln gesehen und fragte mich schon, was sie jetzt mit so einigen Sachen in Staffel 3 und 4, die in den Büchern so unfassbar geschickt platziert und abgehandelt wurden (ich bin nach wie vor ein Fan von der Spaltung der Bücher 3 und 4, da das "doppelte" Lesen teilweise extrem Spaß gemacht hat), machen werden.
Zu längeren Staffeln: Im Grunde ja, aber dann hätte man sich auch von der exakt jährlichen Ausstrahlung verabschieden müssen. Gibt ja Fälle, wo das so gemacht wurde (z.B. Sopranos glaube ich).

Bei der Spaltung meinst du sicher Bücher 4 und 5? Naja, ich finde gerade Buch 4 leidet im ersten Eindruck schon etwas darunter, dass so viele wichtige Personen fehlen, und stattdessen mit Doren, den Ironborn und auch der nicht enden wollenden Brienne-Odyssee etliche neue Handlungsstränge aufgemacht wurden, die erstmal für viele nicht interessant waren. Ich finde A Feast for Crows ziemlich genial, da es im Grunde durchgehend um Aufarbeitung und Nachhall geht, nach dem krassen Finale von A Storm of Swords; es geht mehr um Charakterentwicklung als um Plotentwicklung, was meiner Meinung nach das einzig richtige war nach einem Buch, dessen Spannungsmomente man wohl kaum noch toppen konnte.

Es gibt übrigens etliche Ansätze, A Feast for Crows und A Dance with Dragons zu einem großen Buch zu verschmelzen - was in Zeiten von eBooks kein wirkliches Problem mehr darstellt. Hier ist ein solcher Ansatz sogar als Download bereitgestellt: http://ballofbeasts.weebly.com/
Funktioniert erstaunlich gut und lässt die beiden Bücher in einem ganz neuen Licht erscheinen. Vor allem Momente, die zwischen den Büchern interagieren und ineinenader spielen (Cersie und Dany kämpfen beide mit dem Regieren; Nachrichten von Davos im Small Council, dann Schnitt zu Davos selbst etc.), kommen so viel besser zur Geltung.
 
Naja, sind ja beileibe nicht die einzigen Nebenkriegsschauplätze, auf denen er sich noch aufhält. Gefühlt andauernd arbeitet er an irgendwelchen SciFi/Fantasy Anthologien mit, hat ein altes Kino gekauft, das er jetzt mit Leben füllt, ist regelmässig auf diversen Conventions rund um die Welt...viel Zeit bleibt da ja nicht mehr.
Die Events sind nach der Emmyverleihung am Wochenende erstmal vorbei, und Nebenkriegsschauplätze hat er zur Zeit auch keine mehr. Das war in der Vergangenheit ein ziemliches Problem, aber den Rest des Jahres sollte er sich fast ausschließlich TWOW widmen können.
 
@Knitter: Ja genau, Buch 4 und 5. Diesen Verschmelzungs-Ansatz (es gibt ja auch findige Leute, die einfach die Kapitel"-Nummern" in eine Liste gepackt haben, die man chronologisch abarbeiten soll) habe ich wie manch anderen schon ausprobiert. Irgendwie macht das Spaß und ließt sich klar flüssiger, weil nichts mehr doppelt vorkommt, aber irgendwie finde ich das getrennte nach wie vor besser. Kannst mich crazy nennen.

Und ich habe das Gefühl, das der Herr Martin so einer ist, der sich nicht den ganzen Tag nur mit Buch schreiben beschäftigen kann. Der BRAUCHT für kreativen Input auch andere Schauplätze.
 
Die Events sind nach der Emmyverleihung am Wochenende erstmal vorbei, und Nebenkriegsschauplätze hat er zur Zeit auch keine mehr. Das war in der Vergangenheit ein ziemliches Problem, aber den Rest des Jahres sollte er sich fast ausschließlich TWOW widmen können.
Na hoffen wirs. Wäre zu geil, wenn er endlich mal zu Potte kommen würde.
 
Habe die ersten 3 Bände gelesen nachdem ich die ersten 3 Staffeln gesehen habe. Ist schon sehr anstrengend, wenn man weiß was passiert... Denke ich bleibe bei den Filmen...
4. Staffel: da nervt neben Daeneris vor allem Brandon im Baum!!!
Ansonsten großartig, wie immer
Lieblingscharaktere: Stinker (Theon...), Tyrion Lennister, der Bluthund, Jaime Lennister und Stannis Baratheon.
 
Ja, die deutsche Übersetzung ist an vielen Stellen in der Tat etwas...holprig
Aber wenn man sich entschließt, es generell zu übersetzen, fällt mir in den meisten Fällen auch keine bessere Übersetzungsalternative ein :D
 
Ich versteh es halt nicht. Man übersetzt ein Buch, und die 1:1-Übersetzung von Eigennamen klingt übelst schieße.

Dann hat man meist zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit A: Ich lasse die Original-Eigennamen, die ohnehin die Gesamtausstrahlung besser transportieren
Möglichkeit B: Ich erdolche mich mit meinem stumpfen Bleistift

Stinker, Graufreud, Jon Schnee... unfassbar... und Lennister ey! Warum dann nicht gleich Baression... oder Tschonn Schnee?
 
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