Geschichten vom Plattenabend: Exodus - Cannibal Corpse - Heaven Shall Burn - Kreator - Mantar

Scirer

Dawn Of The Deaf
Habe gestern Abend mit einem Freund bei ein paar Bierchen einen Musikabend gehabt und da sind mir und uns ein paar Sachen aufgefallen:

Angefangen haben wir mit der neuen EXODUS und ich habe sie prompt auf Vinyl in der falschen Geschwindigkeit abgespielt (33 statt 45). Interessant, wie diese geile Thrashscheibe langsamer abgespielt auch interessant klingt.

Mein Freund meinte dann, dass er lange kein CANNIBAL CORPSE gehört habe. Ich legte dann die "Bloodthirst" auf. Wir haben uns schnell an dem klassischen Sound erfreut und empfanden diese Scheibe auch nach 23 Jahren (sie ist von 1999) noch zeitlos erfrischend.

Daraufhin habe ich als Kontrast von HEAVEN SHALL BURN die "Invictus" in den CD-Player geschoben und wir hatten sofort ein Thema: auch wenn die Thüringer moderne und zum Großteil gute Songs schreiben (vor allem "The Omen") so hat uns im Vergleich dazu der Sound von 2010 nicht gefallen. Zu dicht, zu komprimiert, auf Dauer schwer hörbar.

Im Kontrast dazu habe ich dann von KREATOR "Cause for conflict" aufgelegt. Hier wieder eine Zeitreise zurück von 2010 zu 1995: der Sound wuchtig und knallig, modern und dennoch heute auch gut hörbar. Ich weiß die Scheibe ist eine eher untypische KREATOR aus dem 1990er Zeitgeist, dennoch scheint sie uns auch heute noch klanglich und von der Mischung aus Musikalität und Härte zu gut zu gefallen. Interessant: diese Scheibe ist mittlerweile 27 Jahre alt und schlägt unserer Ansicht nach einiges aus den 2000er/2010er.

Zum Abschluss dann MANTAR "Ode to the flame" (2016): brutal, eingängig, unkonventionell, extremer Gesang und doch irgendwie organisch, frisch und modern. Die beiden Platten ("Cause for conflict" und "Ode to the flame") konnten besser nebeneinander bestehen als die "Invictus" und die "Cause for conflict".

Zum Abschluss noch ein Gedanke: irgendwie stoßen mir da so eine Parallele zwischen "Era Borealis" und der neuen KREATOR-Single "Hate über alles" auf. Ihr wißt schon, was ich meine. So sehr ich KREATOR seit "Coma of Souls" liebe und die verschiedenen Ausrichtungen sowie die Beharrlichkeit schätze, das ist mir etwas zu konstruiert....

Was meint ihr?
 
Ich kann erstmal nur etwas zu Heaven Shall Burn sagen: Ich stimme zu. Die Jungs machen sich mit Tue Madsen als Mixer vieles kaputt. Daher bleibt mein Favorit auch die "Deaf To Our Prayers", die Jacob Hansen abgemischt hat. Auch nicht ideal, aber trotzdem wesentlich klarer und längst nicht so kompromiert. Geiles Album, vielleicht solltet ihr es mal damit versuchen.
 
Ich kann erstmal nur etwas zu Heaven Shall Burn sagen: Ich stimme zu. Die Jungs machen sich mit Tue Madsen als Mixer vieles kaputt. Daher bleibt mein Favorit auch die "Deaf To Our Prayers", die Jacob Hansen abgemischt hat. Auch nicht ideal, aber trotzdem wesentlich klarer und längst nicht so kompromiert. Geiles Album, vielleicht solltet ihr es mal damit versuchen.

Die "Deaf To Our Prayers" ist auch mein Favorit. Seit dem verfolge ich die Thüringer, mich hat jedoch auch kein Album im Anschluss mehr richtig gefallen. Vielleicht sollte ich mal eine HSP-Hit-Playliste nach "Deaf To Our Prayers" machen. Welche Songs würdet ihr da rein packen?
 
Cause for conflict finde ich auch bis heute granatenstark! Ziemlich unterbewertet die Scheibe...
Exodus in langsam klingt nach nem interessanten Konzept:D

Ja, das ist echt witzig, da die LP ja auf 45 ist und ich sie immer zuerst auf 33 abspiele (Standardeinstellung). Das mit der "Cause For Conflict" ist irgendwie tragisch, ich habe sie damals und bis heute als Highlight angesehen, Mille scheint sie jedoch nicht mehr zu mögen? Ist da was bekannt?
Was ich bei KREATOR immer mochte waren die Weiterentwicklungen und Wendungen. "Renewal" ist genauso ein Liebling wie die "Pleasure to kill" oder die "Outcast" oder die "Phantom Antichrist". Leider war die "Violent Revolution" eher zwiespältig, da ich da zum ersten Mal so etwas wie Kalkül spüre, dass in eine mir schwer nachvollziehbare Richtung geht ("Endorama" konnte ich eher nachvollziehen). Nicht falsch verstehen, ich schätze KREATOR mit nahezu allem, die Entwicklung der letzten beiden Alben ("Violent" und jetzt die neue Single) sind mir etwas zu sehr ... ja was? Kalkuliert eben. Der Text im Chorus von "Hate über alles" ist da mein Beispiel.....
 
Die "Deaf To Our Prayers" ist auch mein Favorit. Seit dem verfolge ich die Thüringer, mich hat jedoch auch kein Album im Anschluss mehr richtig gefallen. Vielleicht sollte ich mal eine HSP-Hit-Playliste nach "Deaf To Our Prayers" machen. Welche Songs würdet ihr da rein packen?

Corium, 53 Nations, La résistance, Tirpitz, The Lie You Bleed For, Joel, z.B..
 
Ja, das ist echt witzig, da die LP ja auf 45 ist und ich sie immer zuerst auf 33 abspiele (Standardeinstellung). Das mit der "Cause For Conflict" ist irgendwie tragisch, ich habe sie damals und bis heute als Highlight angesehen, Mille scheint sie jedoch nicht mehr zu mögen? Ist da was bekannt?
Was ich bei KREATOR immer mochte waren die Weiterentwicklungen und Wendungen. "Renewal" ist genauso ein Liebling wie die "Pleasure to kill" oder die "Outcast" oder die "Phantom Antichrist". Leider war die "Violent Revolution" eher zwiespältig, da ich da zum ersten Mal so etwas wie Kalkül spüre, dass in eine mir schwer nachvollziehbare Richtung geht ("Endorama" konnte ich eher nachvollziehen). Nicht falsch verstehen, ich schätze KREATOR mit nahezu allem, die Entwicklung der letzten beiden Alben ("Violent" und jetzt die neue Single) sind mir etwas zu sehr ... ja was? Kalkuliert eben. Der Text im Chorus von "Hate über alles" ist da mein Beispiel.....

Meinst du hier violent revolution oder gods of violence?
 
Zurück
Oben Unten