Heavy Metal (Fach-) Bücher

Kann mir irgendjemand ein Fachbuch zur NWOBHM empfehlen?
du suchst zwar kein Nachschlagewerk, aber das Buch, dass @Albi dir vorschlägt, ist dennoch großartig und jeden Cent wert! Genau wie die beiden NWoBHM-Bücher von Iron Pages, wenn du die noch finden solltest. Sind viele, viele Anekdoten zu den einzelnen Bands in allen dreien drin, oft klasse! Die Tucker-Bücher hab' ich nocht nicht, das Neat will ich noch haben, in jedem Fall.
 
http://www.openculture.com/2019/05/...1Fx1EFW9uRix1GRrodHxJXraRnn4r1bLObcZBkSJ3Nd8g
"A study by psychology researchers at Humboldt State, Ohio State, UC Riverside and UT Austin "examined 1980s heavy metal groupies, musicians, and fans at middle age" -- 377 participants in total -- and found that, although metal enthusiasts certainly lived riskier lives as kids, they were nonetheless "significantly happier in their youth and better adjusted currently than either middle-aged or current college-age youth comparison groups." This left the researchers to contemplate one possible conclusion: "participation in fringe style cultures may enhance identity development in troubled youth." Not to mention that heavy metal lyrics don't easily turn kids into damaged goods."
Schönes paper, hab hier endlich mal nen brauchbaren Überblick über psychologische Studien gefunden:
"Moreover, several studies noted that metalheads got better grades than other teens, and
were even in programs for the academically gifted. Such students discussed the
complexity of the music, the intensity of the lyrics, and the high levels of talent and skill of
the musicians as variables that attracted them to the genre (Arnett, 1991a; Cadwallader,
2007; Singer et al., 1993). Even though heavy metal preference has been linked to
delinquency, 95% of all teens assessed in one study, including metalheads, planned to go
to college (Verden, Dunleavy, & Powers, 1989). Cadwallader (2007) found that gifted
metalheads used the music to cope with being intellectually superior to, and thus separate
from, their peers, in addition to coping with troubled family relationships and low selfesteem."
 
Das Buch über NEAT ist teils anstrengend, weil es echt detailliert (teils auf Tages- und Wochenebene) erzählt wer, in welcher Besetzung was wo aufgenommen hat. Das ist recht langweilig, wobei natürlich einige der Stories unterhalten.

Mit Glück habe ich ein anderen Buch von Tucker günstig erstanden und nach der Hälfte gefällt es mir deutlich besser, weil es wesentlich mehr analysiert:

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Bin gerade dabei, meinen Wunschzettel zu bestücken und möchte gerne etwas Musik-Lektüre draufpacken. Dabei fand ich die Beschreibung von "Schwarzmetall und Todesblei" von Sarah Chaker so interessant, dass ich es mir kurzerhand selbst bei Hirnkost bestellt habe (zusammen mit Totengräbers Tagebuch). Auch Analyzing Black Metal finde ich spannend, das darf es dann zu Weihnachten geben.
Hier im Thread noch nicht genannt wurde "Male Spaces: Bildinszenierungen archaischer Männlichkeiten im Black Metal", in dem die Inszenierung von Männlichkeit in BM-Videos analysiert wird (übrigens von einem Mann verfasst).
 
Menschenskind, den Thrread hab ich gesucht und nicht mehr gefunden, cool! Denn, auf was ich kurz aufmerksam machen möchte ist zwar kein Buch, aber eine Classic Rock Sonderausgabe zur Geschichte des Heavy Metal. Was ich bisher gelesen habe, ist z.T. ganz gut geschrieben und recherchiert. Jo, nix weltbewegendes, aber ich sammel so History-Kram halt. Ich finde es ganz gut: gibt's im Handel oder https://shop.pmedia.de/p_de/classic-rock.html
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Menschenskind, den Thrread hab ich gesucht und nicht mehr gefunden, cool! Denn, auf was ich kurz aufmerksam machen möchte ist zwar kein Buch, aber eine Classic Rock Sonderausgabe zur Geschichte des Heavy Metal. Was ich bisher gelesen habe, ist z.T. ganz gut geschrieben und recherchiert. Jo, nix weltbewegendes, aber ich sammel so History-Kram halt. Ich finde es ganz gut: gibt's im Handel oder https://shop.pmedia.de/p_de/classic-rock.html
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Hast Du ne Empfehlung für ne gute Komplett-Geschichte? Ian Christie hab ich, ebenso wie Axl Rosenberg. In deutscher Sprache, relativ aktuell und mit Blick in die Entwicklung unterschiedlicher Ränder fänd ich erstklassig.
 
Hast Du ne Empfehlung für ne gute Komplett-Geschichte? Ian Christie hab ich, ebenso wie Axl Rosenberg. In deutscher Sprache, relativ aktuell und mit Blick in die Entwicklung unterschiedlicher Ränder fänd ich erstklassig.
Hm, so auf die Schnelle und blick ins Regal fällt mir grad nur die als Buch veröffentlichte Abschlußarbeit von Chritoph Lucker (alias Gonzo von den Architects Of Chaos) "Das Phänomen Heavy Metal: Portrait einer Szene" ein. Das hat aber nicht den Fokus auf Geschichte, Ursprünge, kommt aber drin vor. Denke, was Classic Rock da rausgebracht haben, ist gar nicht schlecht im deutschsprachigen Raum. Eine richtiger Companion mit allem drum und dran wäre mal geil, gibt ja meist nur Spezialwerke über bestimmte (Sub-)Szenen. Kannst du den eingedeutschten Christie empfehlen btw?
 
Menschenskind, den Thrread hab ich gesucht und nicht mehr gefunden, cool! Denn, auf was ich kurz aufmerksam machen möchte ist zwar kein Buch, aber eine Classic Rock Sonderausgabe zur Geschichte des Heavy Metal. Was ich bisher gelesen habe, ist z.T. ganz gut geschrieben und recherchiert. Jo, nix weltbewegendes, aber ich sammel so History-Kram halt. Ich finde es ganz gut: gibt's im Handel oder https://shop.pmedia.de/p_de/classic-rock.html
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Edit: alleine wegen der Story von The Godz war es den knappen Zehner wert - mehr R'n'R geht kaum:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, so auf die Schnelle und blick ins Regal fällt mir grad nur die als Buch veröffentlichte Abschlußarbeit von Chritoph Lucker (alias Gonzo von den Architects Of Chaos) "Das Phänomen Heavy Metal: Portrait einer Szene" ein.
Danke,
Hab ich schon. Ist nicht so die Richtung die ich im Kopf habe. Ich dachte schon an den großen historischen Rundumschlag, dem kommt Christie dann wohl noch am nächsten.
 
Ich habe beide auf Englisch.
Beide Bücher sind als journalistische Genre-Chronik ohne Wissenschaftlichkeit ganz gut zu lesen. Christie wählt primär eine Zeiteinteilung und geht flüssiger durch die Entwicklung, Rosenberg unterteilt hingegen nach Substilen und verzichtet viel darauf Übergänge und Bezüge darzustellen. Visuell ist Hellraisers das coolere Werk, da reich an Bildern im Vierfarbdruck und mit den abgeschlossenen Kapiteln auch nett Häppchenweise zu konsumieren.
 
Eine geschichtswissenschaftliche(!) Abhandlung über die Geschichte von Heavy Metal gibt es nicht einmal für ein einzelnes Land; und global schon gar nicht. Historiker sind bei dem Thema meist raus. Das beste worauf man hoffen kann sind Kuwi-Texte auf Basis von Interviews und Zines.
Ich würde behaupten, dass Weinsteins Standardwerk immer noch unübertroffen ist, aber eben nur die Zeit bis in die späten 80er betrifft. Danach wird das Genre auch zu übersichtlich. Das gilt vielleicht auch für populäre Musik allgemein ab den 1970ern. Auch eine Global Geschichte von Punk oder Rap wird es kaum geben.
 
Eine geschichtswissenschaftliche(!) Abhandlung über die Geschichte von Heavy Metal gibt es nicht einmal für ein einzelnes Land; und global schon gar nicht. Historiker sind bei dem Thema meist raus. Das beste worauf man hoffen kann sind Kuwi-Texte auf Basis von Interviews und Zines.
Ich würde behaupten, dass Weinsteins Standardwerk immer noch unübertroffen ist, aber eben nur die Zeit bis in die späten 80er betrifft. Danach wird das Genre auch zu übersichtlich. Das gilt vielleicht auch für populäre Musik allgemein ab den 1970ern. Auch eine Global Geschichte von Punk oder Rap wird es kaum geben.

In meinen Tagträumen habe ich oft über ein weltumspannendes Geschichtsprojekt nachgedacht, iSv einer "populären Geschichte", in der Metalfans auf der ganzen Welt die Geschichten ihrer regionalen Szenen zusammentragen und zu dokumentieren versuchen.
 
Ne das meinte ich nicht. Journalistisch ist gut. KuWi- oder soziologische Betrachtungen wären richtig cool. Aber was ich gern hätte wäre ein anständig geschriebener historischer Rundumschlag.
Für alle Länder und Genres? Da kenn ich tatsächlich nichts. John Tucker (nwobhm) hat mich positiv überrascht, aber das kennst du sicher.
In meinen Tagträumen habe ich oft über ein weltumspannendes Geschichtsprojekt nachgedacht, iSv einer "populären Geschichte", in der Metalfans auf der ganzen Welt die Geschichten ihrer regionalen Szenen zusammentragen und zu dokumentieren versuchen.
Das könnte drin sein. Als Sammelband könnten ein paar Pros ja jeweils die Geschichte des Advents von Metal in ihrer Region verfassen. Das käme dann, wenn überhaupt, wohl aus der metal music Studies Richtung. Das heißt den Herrn Trümmer würde man dann nicht lesen können.

Ist das zu empfehlen?
Ich bin sicher in der Minderheit, aber halte Popoff für einen überbewerten Schwätzer.
 
Für alle Länder und Genres? Da kenn ich tatsächlich nichts. John Tucker (nwobhm) hat mich positiv überrascht, aber das kennst du sicher.
Alles wäre traumhaft, als Buchreihe vielleicht, aber ich träume ja schon allein von einer Doom-Historie mit den Entwicklungen in den Rändern, gerade die ganzen Querverstrebungen und Einflüsse ... Utopie.
 
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