HEAVY PSYCH SOUNDS FEST 2023 / Berlin + Dresden 27./28.10.

Hatte mir eigentlich vorgenommen einen Freund in Dresden zu besuchen und dort hinzugehen. Leider ist es schon ausverkauft. Wer also 2 Tickets für Dresden über hat, bitte melden :cool:
 
Gibt es davon einen Einstiegtipp?


Danke!
Aus einer Metal-Perspektive, definitiv das aktuelle Album, "Nothing But Nothing": https://www.youtube.com/watch?v=b9AnB2Uc5-Y

"Hemisphere of Shadows" ist auch richtig gut. Eigentlich würde ich vorschlagen, nach NBN die Diskographie chronologisch rückblickend abzuarbeiten. Tolle Band, eigenständiger Sound, großartige Musiker (man muss sie unbedingt live sehen!)
Eigentlich Schade, dass sie immer noch in diesem langweiligen Stoner/Psych/Doom-Kreis gefangen zu sein scheinen.
 
Tausend Dank für die Mühe! Die "Hemnisphere" stand(!) günstig in der Bucht. Das mit der "Schnittstellenentwicklung" an den genannten Genres würde ich massivst, gerade in diesem Jahr, bestreiten. Da tut sich meiner bescheidenen Meinung nach sehr viel. Aber, ich habe da keinen Missionarsgeist, sondern schreib in dem Stoner-Thread rum, den keine Sau liest, egal.... :)

PS: Acid Mammoth könnte Dir an dem Tag gefallen, wobei der Folgetag mit Hippie Death Cult, Margarita Witch Cult, Nebula und Unida deutlich vielfältiger ist. Manche finden Göbia originell...
 
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Tausend Dank für die Mühe! Die "Hemnisphere" stand(!) günstig in der Bucht. Das mit der "Schnittstellenentwicklung" an den genannten Genres würde ich massivst, gerade in diesem Jahr, bestreiten. Da tut sich meiner bescheidenen Meinung nach sehr viel. Aber, ich habe da keinen Missionarsgeist, sondern schreib in dem Stoner-Thread rum, den keine Sau liest, egal.... :)

PS: Acid Mammoth könnte Dir an dem Tag gefallen, wobei der Folgetag mit Hippie Death Cult, Margarita Witch Cult, Nebula und Unida deutlich vielfältiger ist. Manche finden Göbia originell...
Ha...! Ich wollte nicht abwertend klingeln. Ich habe mich vor ca. 15 Jahren mit Stoner und benachbarten Genres ziemlich beschäftigt, aber dann auch relativ schnell gemerkt, dass ich das Großenteil der Bands langweilig finde bzw. mir die Originale reichen: ich mag Sleep, Electric Wizard und Cathedral, ich brauche allerdings nicht unbedingt die gleichen wiedergekauten Black Sabbath-Riffs zum tausendsten Mal. Mit der Wüstenfraktion (Kyuss & Co.) kann ich wenig anfangen, Nebula hab ich allerdings auch zwei Mal live gesehen. Alles, was mit Bongs und Gras zu tun hat (abgesehen von obengenannten Sleep) meide ich wie die Pest :D

Einige Leute kommen mit Heavy Metal und seiner Ästhetik nicht klar... es ist halt eine Frage des Geschmacks und der Neigung, schätze ich mal. Nichts für ungut!

Danava haben für mich eher einen direkten Draht zu den 70ern, Biker Rock, NWOBHM, ohne ihre Musik durch den Filter von Stoner Rock zu jagen. Da gehören sie meiner Meinung nach eher auf der Muskelrock-Bühne, als auf der vom Desertfest.
 
"Black Sabbath Riffs zum tausendsten Mal...." dann lass das mit Acid Mammoth am selben Tag lieber bleiben...hau rein.
 
Ich war "nur" am Samstag in Dresden und konnte feststellen, dass die dortige Chemiefabrik eine wirklich angenehme Location ist. Die Gesamtszenerie erinnert sehr an besetzte Häuser im Westen in den 90ern (also ich war da nie, hab nur davon gehört :D ) außen bunt bemalt, innen so fabrikmäßig. Draußen gab es ein Freigelände mit politischen Parolen und einem Freiluftfeuer. Was bei solchen "Zeckeneinrichtungen" natürlich immer von Vorteil ist: Durch die minimierte Gewinnorientierung fallen die Preise sehr freundlich aus.

Der Eintritt war bei den Bands mit 42 Euro absolut ok, es gab diverse Biere vom Sterni bis zum Münchner Hell für 2-3 Euro, ich habe mich an das leckere Lübzer Pils für 2,5 Euro die Halbe gehalten (die Recherche ergab, dass dies kein regionales Getränk ist, sondern aus Mac.-Pom). 0,7 Flasche Wasser für 2 Euro. Was ja bei den Linkis oftmals von Vorteil ist: Auch hier wurde frisch gekocht. Es gab Kartoffelsuppe und vor allem, was ich immer auf Festivals mag: Nudeln, einmal mit Pesto und einmal Bolo, jeweils mit frischem Gemüse und bißle Rucola oben drauf, beides für nen 5er, so muss das sein. Hat auch echt gut geschmeckt! Warum werden eigentlich nicht immer Nudeln auf Festivals angeboten, anstatt nur Fleischbollen? Die Crew war sehr freundlich und entspannt, es gab keine Aufpasser und da das Gros des Publikums hörbar:) aus der Region war, bestand wohl eine gewisse Verbundenheit mit den vor Ort Arbeitenden. Alles easy und entspannt, ohne Heavy-Metal-Rockstar-Attitüde.

Die Konzertlocation ist relativ klein, vielleicht so für 400 Leute, war aber voll ok und vor allem war der Sound hervorragend klar, weder zu leise noch zu laut.

Der Opener, die Briten "from the town Heavy Metal was born", Margarita Witch Cult aus Birmingham hatte keinen leichten Stand. Obwohl die Veranstaltung erst um 18 Uhr losging, waren noch wenige Leute da. Die Insulaner boten astreinen Heavy Stoner Rock der deutlich metallisch angehaucht war, eben Sabbath worshipping. Hat mich auf Platte deutlich mehr mitgenommen. Das Debüt der Band kann man auch ohne Abstriche jedem Metaller empfehlen. Ich möchte die Band auf jeden Fall nochmals am späteren Abend in einem volleren Club sehen.

Danach die erste positive Überraschung des Abends, die Italiener
Giöbia, die glaub ich, auch bißle was mit dem Veranstalter, den in Italien beheimateten Heavy Psych Sound Records zu tun haben. Ich hatte die Band einmal auf dem Stoned from the Underground gesehen und besitze auch eine Scheibe von ihnen. Hernach hatte ich mich des Öfteren gewundert, was dem aufmerksamen DF-Leser nicht entgangen ist, dass Mühlmann sie im Magazin mehr als einmal angepriesen hat. Nach diesem Abend ist mir das vollkommen klar: Das ist eine Band mit Klasse und ganz hoher Musikalität, die ihren vollkommenen eigenen Sound geschaffen hat. Stellenweise hat es mich an frühe Hawkwind erinnert, aber Göbia ist schon was hochqualitativ Spezielles. Insgesamt war es ein intensiver Trip in eine vollkommen andere Welt und das ohne härtere Drogen vor letztlich dann fast schon vollem Haus. Das Publikum wie eigentlich immer bei Stoner-Konzerten war deutlich jünger und weiblicher.

Ich muss mich mit der Band eingehender beschäftigen, kann aber sein, dass mir das auf Konserve zu spacig und ruhig ist. Aber wie gesagt, hervorragender, sehr eigenwilliger Auftritt und jetzt weiß ich auch bei welcher Kombo das Wort "atmosphärisch" wirklich Sinn macht!!

Kommt bei so nem Labberer selten vor, aber für das Folgende fehlen mir schlicht die Worte. Die aus Portland in den USA stammende Formation
Hippie Death Cult lieferte dann den für meine Wenigkeit besten Gig seit Jahren ab. Ich kann diese Art von Musik schlecht beschreiben, es ist harte Musik, aber auch irgendwie verquert, progressiv und gleichzeitig eingängig, die Sängerin trällert wunderbar, um dann in echte Schreiurgewalten zu verfallen, der Gitarrist zockt sich unglaublich einen ab, es hört sich irgendwie schräg, aber auch mitreißend an. Ich muss gestehen, dass ich relativ unvorbereitet auf die Kapelle traf und mich dringendst mit deren Publikationen beschäftigen muss. Faszinierend, 6 von 5 Punkten :top::top::top::top::top: :top: und da die Band auf Tour ist, versuche ich sie nochmals zu sehen.
Hier ne Rezi zur gerade erschienenen neuen Scheibe und unten steht selbige auch komplett online: https://theobelisk.net/obelisk/2023...iffe59rFicCE6sLB7hFk2fUcte4tGmdGGkxGfZFjcCxwM

Die Polen
Dopelord enttäuschten dann, der Eindruck auf Platte, dass das irgendwie immer das gleiche Riff ist und sich schnell abnutzt, verfestigte sich an diesem Abend.

Nebula hatte ich erst die Woche zuvor gesehen und die Band unterstrich ihre aktuell hervorragende Verfassung. Waren die letzten Platten eher sehr spacig und auch manchmal schlicht langweilig, scheint sich die Kapelle, vielleicht auch unter dem Einfluss des neuen Bassisten wieder neu aufgestellt zu haben. Es wird richtig hart mit mehr Schmackes musiziert. Die Töne, die Frontmann Eddie Glass aus seiner Klampfe herausorgelt, sind mehr als außergewöhnlich und wie bereits erwähnt, die Band liefert wieder ein volles Brett ab. Man darf auf die eben erschienene neue Live-Scheibe mehr als gespannt sein und ne neue Studioplatte soll es, glaub ich, auch noch dieses Jahr geben.

Tja, vielleicht hatte es auch mit den drei super-Auftritten von Göbia, Hippie Death Cult und Nebula zu tun. Das Konzert von Unida hat mich überhaupt nicht angesprochen. Der neue Sänger wirkte von Anfang an wie ein Fremdkörper, aber auch musikalisch gab es mir nichts. Das kann auch schlicht daran gelegen haben, dass meine Synapsen schon "überbefriedigt" waren. Nach ein paar Songs habe ich das abgebrochen. Hätte ich vorher auch nicht gedacht. Vielleicht ein ander mal....

Das Festival ist zu empfehlen, das Datum für nächstes Jahr stand schon irgendwo, also moal luga......
 
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Ich war "nur" am Samstag in Dresden und konnte feststellen, dass die dortige Chemiefabrik eine wirklich angenehme Location ist. Die Gesamtszenerie erinnert sehr an besetzte Häuser im Westen in den 90ern (also ich war da nie, hab nur davon gehört :D ) außen bunt bemalt, innen so fabrikmäßig. Draußen gab es ein Freigelände mit politischen Parolen und einem Freiluftfeuer. Was bei solchen "Zeckeneinrichtungen" natürlich immer von Vorteil ist: Durch die minimierte Gewinnorientierung fallen die Preise sehr freundlich aus.

Der Eintritt war bei den Bands mit 42 Euro absolut ok, es gab diverse Biere vom Sterni bis zum Münchner Hell für 2-3 Euro, ich habe mich an das leckere Lübzer Pils für 2,5 Euro die Halbe gehalten (die Recherche ergab, dass dies kein regionales Getränk ist, sondern aus Mac.-Pom). 0,7 Flasche Wasser für 2 Euro. Was ja bei den Linkis oftmals von Vorteil ist: Auch hier wurde frisch gekocht. Es gab Kartoffelsuppe und vor allem, was ich immer auf Festivals mag: Nudeln, einmal mit Pesto und einmal Bolo, jeweils mit frischem Gemüse und bißle Rucola oben drauf, beides für nen 5er, so muss das sein. Hat auch echt gut geschmeckt! Warum werden eigentlich nicht immer Nudeln auf Festivals angeboten, anstatt nur Fleischbollen? Die Crew war sehr freundlich und entspannt, es gab keine Aufpasser und da das Gros des Publikums hörbar:) aus der Region war, bestand wohl eine gewisse Verbundenheit zu den vor Ort Arbeitenden. Alles easy und entspannt, ohne Heavy-Metal-Rockstar-Attitüde.

Die Konzertlocation ist relativ klein, vielleicht so für 400 Leute, war aber voll ok und vor allem war der Sound hervorragend klar, weder zu leise noch zu laut.

Der Opener, die Briten "from the town Heavy Metal was born", Margarita Witch Cult aus Birmingham hatte keinen leichten Stand. Obwohl die Veranstaltung erst um 18 Uhr losging, waren noch wenige Leute da. Die Insulaner boten astreinen Heavy Stoner Rock der deutlich metallisch angehaucht war, eben Sabbath worshipping. Hat mich auf Platte deutlich mehr mitgenommen. Das Debüt der Band kann man auch ohne Abstriche dem Metaller empfehlen. Ich möchte die Band auf jeden Fall nochmals am späteren Abend in einem volleren Club sehen.

Danach die erste positive Überraschung des Abends, die Italiener
Göbia, die glaub ich auch bißle was mit dem Veranstalter, den in Italien beheimateten Heavy Psych Sound Records zu tun haben. Ich hatte die Band einmal auf dem Stoned from the Underground gesehen und besitze auch eine Scheibe von ihnen. Hernach hatte ich mich des Öfteren gewundert, was dem aufmerksamen DF-Leser nicht entgangen ist, dass Mühlmann sie im Magazin mehr als einmal angepriesen hat. Nach diesem Abend ist mir das vollkommen klar: Das ist eine Band mit Klasse und ganz hoher Musikalität, die ihren vollkommenen eigenen Sound geschaffen hat. Stellenweise hat es mich an frühe Hawkwind erinnert, aber Göbia ist schon was hochqualitativ Spezielles. Insgesamt war es ein intensiver Trip in eine vollkommen andere Welt und das ohne härtere Drogen vor letztlich dann fast schon vollem Haus. Ich muss mich mit der Band eingehender beschäftigen, kann aber sein, dass mir das auf Konserve zu spacig und ruhig ist. Aber wie gesagt, hervorragender, sehr eigenwilliger Auftritt und jetzt weiß ich auch bei welcher Kombo das Wort "atmosphärisch" wirklich Sinn macht!!

Kommt bei so nem Labberer selten vor, aber für das Folgende fehlen mir schlicht die Worte. Die aus Portland in den USA stammende Formation
Hippie Death Cult lieferte dann den für meine Wenigkeit besten Gig seit Jahren ab. Ich kann diese Art von Musik schlecht beschreiben, es ist harte Musik, aber auch irgendwie verquert, progressiv und gleichzeitig eingängig, die Sängerin trällert wunderbar, um dann in echte Schreiurgewalten zu verfallen, der Gitarrist zockt sich unglaublich einen ab, es hört sich irgendwie schräg, aber auch mitreißend an. Ich muss gestehen, dass ich relativ unvorbereitet auf die Kapelle traf und mich dringendst mit deren Publikationen beschäftigen muss. Faszinierend, 6 von 5 Punkten :top::top::top::top::top: :top: und da die Band auf Tour ist, versuche ich sie nochmals zu sehen.
Hier ne Rezi zur gerade erschienenen neuen Scheibe und unten steht sie auch komplett online: https://theobelisk.net/obelisk/2023...iffe59rFicCE6sLB7hFk2fUcte4tGmdGGkxGfZFjcCxwM

Die Polen
Dopelord enttäuschten dann, der Eindruck auf Platte, dass das irgendwie immer das gleiche Riff ist und sich schnell abnutzt, verfestigte sich an diesem Abend.

Nebula hatte ich erst die Woche zuvor gesehen und die Band unterstrich ihre aktuell hervorragende Verfassung. Waren die letzten Platten eher sehr spacig und auch manchmal schlicht langweilig, scheint sich die Kapelle, vielleicht auch unter dem Einfluss des neuen Bassisten wieder neu aufgestellt zu haben. Es wird richtig hart mit mehr Schmackes vorgegangen. Die Töne, die Frontmann Eddie Glass aus seiner Klampfe herausorgelt, sind mehr als außergewöhnlich und wie bereits erwähnt, die Band liefert wieder ein volles Brett ab. Man darf auf die eben erschienene neue Live-Scheibe mehr als gespannt sein und ne neue Studioplatte soll es, glaub ich, auch noch dieses Jahr geben.

Tja, vielleicht hatte es auch mit den drei super-Auftritten von Göbia, Hippie Death Cult und Nebula zu tun. Das Konzert von Unida hat mich überhaupt nicht angesprochen. Der neue Sänger wirkte von Anfang an wie ein Fremdkörper, aber auch musikalisch gab es mir nichts. Das kann auch schlicht daran gelegen haben, dass meine Synapsen schon "überbefriedigt" waren. Nach ein paar Songs habe ich das abgebrochen. Hätte ich vorher auch nicht gedacht. Vielleicht ein ander mal....

Das Festival ist zu empfehlen, das Datum für nächstes Jahr stand schon irgendwo, also moal luga......
Das klingt ziemlich super! :top: Margarita Witch Cult fand ich beim HPS Fest in Winterthur sehr cool, sie hätten definitiv mehr Zuspruch verdient. Könnte ich mir auch gut als Support von Uncle Acid oder Green Lung vorstellen.

Bei der Bestätigung von Unida war ich etwas neidisch, aber mit neuem Sänger und mittelmässigen Auftritten brauche ich das wohl vorerst nicht...
 
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