Ist das Metal? Weichgespültes à la The Unity, Freedom Call...

IronIsMyName

Deaf Dealer
Moin!
In irgendeiner Art und Weise wird das hier im Forum sicherlich irgendwann thematisiert worden sein, aber aus gegebenem Anlass frage ich mich gerade:
Sind Bands wie "The Unity" oder "Freedom Call" Metal?
Rein technisch gesehen, müsste ich das bejahen (verzerrte Gitarren, Double-Bass, Songstrukturen etc.). Vom Gefühl her ist es jedoch keiner.
Warum ist das so?
Zum einen ist alles irgendwie hochglanzpoliert und -produziert, aber auch "echte" Metalbands können perfekte und glatte Produktionen haben. Wichtiger ist aber für mein Empfinden, dass diesen Bands irgendwie jede Wildheit, jedes "Scheiß-auf-Kalkül", jedes Gefühl von Rebellion fehlen. Wenn es alleine das wäre, dann wären Symphony X aber auch irgendwie kein Metal - und das würde ich dann doch wiederum behaupten.

Was meint Ihr? Kann man überhaupt eine halbwegs klare Grenz ziehen? Muss Metal überhaupt dreckig, rebellierend oder überhaupt irgendwas sein?
 
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Ich sage immer leben und leben lassen.

Ich als alter Helloween Maniac hätte in der Dürre des Metal Mitte/Ende der 90er wahrscheinlich noch getötet für Bands wie The Unity und Freedom Call, während mir diese mittlerweile relativ egal sind.

Und heutzutage noch auf Wildheit, Trueness und Rebellion zu setzen ist ein tolles Ansinnen, aber in der heutigen Wohlstandsgesellschaft doch fast nicht mehr möglich. Ich kenne einige Musiker in Black- und Death Metal Bands, die die ganze Woche in solide, angesehene Jobs rennen oder fürsorgliche Familienväter sind und trotzdem habe ich Spaß dabei, wenn die Jungs am Wochenende auf der Bühne den Bösen raushängen lassen.
 
Mir sagen die genannten Bands nicht, ich würd aber sagen, Geschmäcker sind verschieden. Und wie in nem anderen Thread erwähnt -sind Metallica oder Slayer bei Rock am Ring oder auf ner teuren Kreuzfahrt rebellisch? Oder müsste man dafür nicht besser 12 Ton Musik und sowas wie Schönberg hören?
Soll jeder hören, was er mag und gut is. Ich muss mir das ja nicht kaufen.
 
Dieses übertriebene Schubladendenken im gesamten Musikkosmos geht mir gehörig auf den Zeiger. Ich habe in den letzten Jahren so viele spannende Projekte entdeckt, welche ihre Musik genreübergreifend und ohne Grenze ausdrücken. So muss das sein. Wenn ich dann mal Lust auf was ganz simpel traditionelles habe wird das eingeschaltet.

Außerdem wurde über das Thema in nem anderen Thread schon ausgiebig geschrieben. Leben und Leben lassen ist hier sicher die beste Attitüde. Ich hätte so viele (mEn.) verzichtbare Bands nicht entdeckt, wenn sich nicht irgendjemand irgendwann mal irgendwo darüber aufgeregt hätte. Die Aufmerksamkeit die diese Bands durch eben diese Kritiker bekommen ist durch meinen Eindruck nicht abzusehen. Prinzipiell der gleiche Vorgang wie beim Gendern.

Lasst die Leute doch einfach machen, wss bringt es sich drüber aufzuregen und darüber zu diskutieren? Diese Bands werden ihr Erfolgsrezept weiter ausschöpfen. Und wenn jemand einen Gefallen daran hat, dann ist das halt so?
 
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Ich stellte eigentlich eher die Frage, warum es sich nicht wie Metal anfühlt...
Für dich vielleicht nicht, für andere schon. Hat wahrscheinlich den Grund mit was für Musik man seinen Geschmack gefestigt hat.

Ich mag kein Weißbier, andere schon. Darüber könnte man mal diskutieren!
 
Die ewige Parallel-Diskussion zum Thema "Keep your Metal tidy!", haha. Ich frag mal anders herum. Warum definiert sich ein Hörer über Metal? Ob mich jemand als Metaller sieht oder nicht, wurscht. Ich pflege nicht einmal die klassischen Klischees der Kutte oder Langhaarpracht. Letzteres mal mehr, mal weniger, ok. Im Grunde bin ich, und auch die meisten hier wohl, Musikjunkie. Ob das jetzt Metal, Schlager, Volksmusik, Jazz, Pop, Triphop, Dancefloor ist, ist mir sowas von kackegal. Und ob Freedom Call und Konsorten Metal sind oder nicht, is' mir ebenso pillepalle. Aus der triumviralen heroischen DeMaio-Sicht "dreckig-speckig-Rebellion" eher nicht, aber kratzt das den FC-Hörer? Wobei Manowar seit "FTW" ebenso steril sind, wenn ich recht überlege.

Im Kontext des DF und dieses Forums wären diese Bands weniger (m)ein Thema, aber das hatte ich schon mehrfach in den speziellen Band-Threads schriftlich gewürdigt, u.a. in der Diskussion mit dem BavarianPrivateer und anderen.
 
Für mich gibt es Musik, welche mir gefällt, und solche, welche mir nicht gefällt. Fertig.

Und müssten die im Threadtitel erwähnten Bands, um weichgespült zu sein, nicht erst mal "hart" gewesen sein? :acute:
 
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