Jazz

Hör gerade wieder ein bißchen David S. Ware, ein afro-amerikanischer Free Jazz-Tonorsaxofonist der, ich sag mal, zweiten Generation. Er ist vor ein paar Jahren gestorben (2012) und hat sich insbesondere mit seinem eigenen David S. Ware Quartet hervorgetan. Die Musik ist relativ eingängig, sehr hymisch angelegt und voller Pathos. Kann ich nicht immer gebrauchen, aber bisweilen macht mir das Spaß. Mein liebstes seiner Alben ist Godspelized von 1996 mit der großartigen Susie Ibarra am Schlagzeug, außerdem William Parker am Bass und Matthew Shipp am Klavier. Läuft hier gerade.
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Jimmy Giuffre Lieblingsalben-Listenwahn:
1.) 7 Pieces (1959)
2.) Trav'lin' Light (1957)
3.) Fusion (1961)
4.) The Jimmy Giuffre 3 (1956)
5.) Thesis (1961)
6.) The Jimmy Giuffre Clarinet (1956)
7.) Western Suite (1958)
8.) The Easy Way (1959)
9.) The Jimmy Giuffre Quartet - In Person (1960)
10.) Free Fall (1962)
 
kylie schrieb:
Kann mir doch keiner erzählen! Diese ganzen plötzlich neu auftauchenden Coltrane-Alben sind doch alle algorhithmusgeneriert. :acute:

Nee, ich bin gespannt, wobei mich ja Studio-Aufnahmen aus den Jahren 1965 und 1966 nochmal mehr interessieren würden als aus der "gediegene" Pre-Love Supreme-Phase.
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Wie schätzt Du denn die "Both Directions" ein? Es gibt ja Stimmen, die sagen, die Aufnahmen wären lediglich eine Warmspielsession für die Johnny Hartman Platte gewesen und hätten nie als eigenständiges Album veröffentlicht werden sollen (beziehungsweise waren sie nie für ein solches gedacht).
 
Flow schrieb:
Es gibt ja Stimmen, die sagen, die Aufnahmen wären lediglich eine Warmspielsession für die Johnny Hartman Platte gewesen und hätten nie als eigenständiges Album veröffentlicht werden sollen (beziehungsweise waren sie nie für ein solches gedacht).
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Es gibt auch Stimmen, die sagen, die Erde wäre eine Scheibe. Bleibt die Frage, ob es der Qualität einen Abbruch täte. Finde ich nicht.
 
Auch hier:

Lobi schrieb:
Crim-related und höchst interessant:

Bill Bruford: Earthworks Complete (20 CD/4 DVD Deluxe Box Set)

https://billbruford.com/earthworks-complete-whats-box/

Kostet um die 120€ bei den üblichen Retailern. Muss wohl ran.
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Lobi schrieb:
Sehr informatives und ausführliches Rezi bei All About Jazz: https://uk.allaboutjazz.com/earthwo...-summerfold-records-review-by-john-kelman.php
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Natürlich nur bedingt für Yes-Fans, weniger bedingt in der ersten Ära für KC-1980er-Fans und anderen Bruford-Bands und -Projekten (Bruford, Zusammenarbeit mit David Torn, etc.) zu empfehlen. Ich mag sehr gerne die MKII-Phase nach Brufords letztem Run bei King Crimson, die rein akustisch war. Dass Rezi bei All About Jazz ist überaus informativ, also spare ich mir weiteren Text. Natürlich für die Avantgarde zu burgeois, aber was soll's!?
 
kylie schrieb:
Kann mir doch keiner erzählen! Diese ganzen plötzlich neu auftauchenden Coltrane-Alben sind doch alle algorhithmusgeneriert. :acute:

Nee, ich bin gespannt, wobei mich ja Studio-Aufnahmen aus den Jahren 1965 und 1966 nochmal mehr interessieren würden als aus der "gediegene" Pre-Love Supreme-Phase.
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A propos Coltrane: nix gegen die Pre-Love-Supreme-Phase!

Ich hab mir neulich endlich die "Complete 1961 Village Vanguar Recordings"-Box gegönnt und seitdem kaum Lust, noch irgendwas anderes zu hören. Gediegen geht anders, finde ich.
Mannomann, was für intensive Mucke, und wie spannend, die Unterschiede zwischen den Aufnahmen derselben Stücke an unterschiedlichen Abenden festzustellen.
Fetzt!
 
IronUnion schrieb:
A propos Coltrane: nix gegen die Pre-Love-Supreme-Phase!

Ich hab mir neulich endlich die "Complete 1961 Village Vanguar Recordings"-Box gegönnt und seitdem kaum Lust, noch irgendwas anderes zu hören. Gediegen geht anders, finde ich.
Mannomann, was für intensive Mucke, und wie spannend, die Unterschiede zwischen den Aufnahmen derselben Stücke an unterschiedlichen Abenden festzustellen.
Fetzt!
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Diese kleine 4-CD-Box gehört (auch für mich) definitiv zu den absoluten Highlights der coltrane'schen Diskographie. Live ging es da sehr anders - wilder und ausschweifender - zur Sache als bei den Studio-Releases aus der Zeit. Wesentliches Qualitätsmerkmal der Aufnahmen ist ja dort auch die Beteiligung von Eric Dolphy. Schade eigentlich, dass Dolphy nur eine kurze Zeit in Coltranes Band spielte. Ich finde, die beiden sehr unterschiedlichen Instrumental-Charaktere ergänzen sich ganz hervorragend. Zu Beginn der 60er tourte sie auch viel gemeinsam als John Coltrane Quintett (das klassische Coltrane Quartett + Dolphy). Leider gibt es davon nicht viele (offizielle) Dokuments. Von daher ist The Complete 1961 Village Vanguard Recordings schon unverzichtbar, wenn man sich für Coltrane interessiert.
 
IronUnion schrieb:
A propos Coltrane: nix gegen die Pre-Love-Supreme-Phase!

Ich hab mir neulich endlich die "Complete 1961 Village Vanguar Recordings"-Box gegönnt und seitdem kaum Lust, noch irgendwas anderes zu hören. Gediegen geht anders, finde ich.
Mannomann, was für intensive Mucke, und wie spannend, die Unterschiede zwischen den Aufnahmen derselben Stücke an unterschiedlichen Abenden festzustellen.
Fetzt!
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Meine Faves sind:
The Olatunji Concert (wohl das letzte mitgeschnittene Konzert; Wahnsinn!)
Live In Japan (Die 4-CD-Box, nicht die Single-CD)
Live in France 1965 (mit den einzig bekannten Live-Versionen von Ascension im Quartett)
Expression
Stardust
Living Space
Interstellar Space
Offering: Live At Temple University
 
Empfehlenswerte Werke von Miles Davis jenseits der Klassiker? Ich mag die ersten paar Fusion-Alben sehr gerne, weiter zurück bin ich aber außer zu den zentralen Werke nicht.
 
Sehr empfehlenswert (zählt aber wohl zu den zentralen Werken): alles vom 2. Miles Davis-Quintett Mitte/Ende der 60er (Filles de Kilimanjaro, ESP, Miles Smiles, Sorcerer, Miles In The Sky, Nefertiti). Zu der Zeit hatte Miles Davis auch die schicksten Plattencover.

Auch empfehlenswert, aber außerhalb der zentralen Werke: "Someday my Prince will Come", dazu ein Zitat von @IronUnion :

IronUnion schrieb:
Das muss man erstmal bringen: eine Schnulze aus dem Walt Disney-Schneewittchenfilm zu covern und gleich die ganze Platte danach zu benennen, dazu noch ein weiteres Stück mit dem Kosenamen der eigenen Ehefrau draufzupacken ("Pfrancing") und das Plattencover mit einem großen Foto der allerliebst rehäugig guckenden Gemahlin zu versehen - und trotzdem wird ein völlig unpeinliches Meisterwerk draus.
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Höchstwahrscheinlich NICHT empfehlenswert und definitiv kein zentrales Werk:
die morgen neu erscheinende Miles Davis-Scheibe "Rubberband", wahrscheinlich nicht grundlos bisher unveröffentlicht gebliebene Aufnahmen aus den eher unguten 80er Jahren. Morgen Abend ab 21 Uhr auf Radio Eins übrigens die große Plattenbesprechung dazu in der Sendung Soundcheck, zusammen mit weiteren Alterswerken der Herrschaften Bon Iver, Lana Del Rey und Iggy Pop. Dürfte musikalisch schlimm aber unterhaltsam werden.


Zur kommenden Double-Headliner-Hologramm-Tour Davis/Coltrane gehe ich natürlich trotzdem. Hoffentlich haut Eric Dolphy bis dahin auch ne neue Scheibe raus und kommt als Support mit.
 
Zuletzt bearbeitet:
[Als Ergänzung] Ich mag ja auch vor allem das 1. klassische Miles Davis-Quintet aus der zweiten Hälfte der 50er mit John Coltrane sehr gern. Check mal "Relaxin' with The Miles Davis Quintet" oder "Cookin' with the M..." beide 1956 aufgenommen. Hier find ich übrigens den Sound auch absolut überragend. Sehr organisch, keine Spielereien, als würde die Band gleich bei Dir im Zimmer stehen.
Etwas später, 1958, die "Milestones" als Sextett immernoch mit Coltrane ist auch wunderbar.
Ich nehme an "In A Silent Way" und "Jack Johnson" :jubel: - die beiden Highlights aus der elektrischen Phase - hast Du?
 
Was die Berliner Nasen so sagen: E.S.P. bis On the Corner (1965-1972) :top:

Zu den VÖs aus den 50ern kann ich wenig sagen. Habe da nur Blue Moods, Birth of the Cool, Round About Midnight und Kind of Blue.
 
kylie schrieb:
Ich nehme an "In A Silent Way" und "Jack Johnson" :jubel: - die beiden Highlights aus der elektrischen Phase - hast Du?
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Ja, habe ich. Meine bevorzugte Phase - Get Up With It und Big Fun finde ich auch saustark; auch mag ich die "Fortsetzung" durch Weather Report -, von der aus ich mich gerade rückwärts höre. Die bisher gehörten, späten Alben aus der modalen Phase gefallen mir schon sehr gut. Da merkte man schon den Wandel. So ab Miles Smiles ist alles durchweg saugut.

Frühere Sachen habe ich vereinzelt (u.a. den großartigen Soundtrack zum Schafott und natürlich die Blaue) und die Box, die die Jahre mit Coltrane abdeckt.
 
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