Kinder der 90er - die geilste Geschmacksverirrung ever

Hier jetzt die schlimmsten erfolgreichen Bands der 90er aufzuzählen ist ungefähr so als würde man als Beispiel für traditionellen Heavy Metal Twilight Force, Beyond The Black und Amaranthe rauskramen und sagen: "Haben mich nie vom Hocker gerissen."
Wenn ich so drüber nachdenke, kommt es mir jetzt komisch vor, daß sich bei mir nur solche Sachen festgerannt haben.
 
Mein Lieblingslabel der 1990er war Hellhound Records. Jede neue Veröffentlichung sehnsüchtig erwartet und natürlich in allen erhältlichen Formaten gekauft. In der Zeit hab ich deshalb auch regelmäßig das Rock Hard gelesen, weil jedes Album dort rezensiert wurde. Und es gab auch Interviews. 1996 war dann nach der 'Messiah Of Confusion' von COUNT RAVEN plötzlich das Ende von Hellhound Records gekommen. Da war ich dann schon ziemlich frustriert. Glücklicherweise habe ich meine Hellhound-Diskografie nie verkauft oder ähnliches. Allerdings hab ich mein INTERNAL VOID-Shirt nicht mehr. Heutzutage ist es unmöglich es irgendwo aufzutreiben.
 
Das Debüt von Pist.On ist echt super. Ich glaube ja wirklich, mit anderem Cover-Artwork wäre da viel mehr gegangen. Das sieht einfach scheiße aus und passt null zur Musik.

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Unbedingt antesten, bevor diese Kapelle so richtig groß wird und jeder Hanswurst von sich behauptet: "Klar, PIST ON, die fand ich schon zu "Number One"-Zeiten geil."

AUTOR:
MICHAEL RENSEN
 
Nochmal kurz zum Thema 90er-Crossover. Mir ist da noch ein kurzer Film eingefallen, der sich um die deutsche Band Saprize dreht.
Die waren schon relativ früh dran und von 1993 bis 1997 aktiv. An diesen Clip auf Viva von 1994 kann ich mich noch erinnern: Na ja, musikalisch war das gar nicht mal sooo spannend, schon damals nicht.
Aber - um auf den Film zu kommen - die Band hatte offenbar auch einige Fans in Japan, brachte 2008 japan-exklusiv ein Best-Of-Album raus und wurde dann 2012 angefragt, nochmal eine Reunion-Show in Tokyo zu spielen.
Und um diese Show geht es in dem Film "Big In Japan" von 2013. Selbst wenn man die Band nicht kennt, ist das unterhaltsam, wie sich die inzwischen natürlich gealterten Jungs 15 Jahre nach Bandauflösung nochmal ihre alten Songs draufschaffen, nach Japan reisen und Fans treffen. Hierbei geht es selbstverständlich nicht ums große Geld, sondern einfach nur den Spaß an der Sache - der Auftritt findet nur in einem ganz kleinen Club in Tokyo statt.
Kann jedenfalls auch dann sehenswert sein, wenn man nichts für Crossover übrig hat.

Ich kopiere hier mal noch den Text vom Backcover der DVD rein:
Ben, Alex, Ingo und Gregor sind keine Popstars. Das waren sie auch nie, aber sie hätten es - vielleicht - werden können. Da gab es nämlich diese Band damals: Saprize. Das war eine Kombination aus Hip Hop, Punk-Attitüde und gesampelten Metalgitarren. Anfang der Neunziger war das neu, vielversprechend, der ganz heiße Scheiß. Und, ganz nebenbei, eine Pionierleistung. Den kommerziellen Erfolg hatten dann freilich andere - und Saprize lösten sich 1997 auf.

Wer weiß, ob die vier Bremer in einem Paralleluniversum nicht als Idole verehrt würden, von kreischenden Fans, die nach umjubelten Shows um Autogramme anstehen?
Wir schreiben das Jahr 2011 und das Paralleluniversum heißt Japan.

"Big In Japan" ist ein Film über das ungelebte Leben einer Band, ein Film über Träume im Musikgeschäft, der Rückblick auf eine rebellische Jugend. Eine Woche Popstar sein, Japan, wahnsinnige Fans, Essen und eine Rückkehr nach Bremen.


Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=eZzck3RhfYA


Kompletter Film: https://www.youtube.com/watch?v=nGL4GZnbHvs
 
Hallo Boomerfreunde!
Heute möchte ich an eine vergessene Perle erinnern: Tarnation aus San Franzisko.
Düsterer Indie-Blues oder Alternative-Country, I don't know, jedenfalls eher etwas für die ruhigen (und schönen) Momente.

Tarnation.jpg


Tarnation haben 2 Alben veröffentlicht, Gentle Creatures (1995) und Mirador (1997). Beide traumhaft schön, überragende Produktion auch. Dann gab es noch einen Nachschlag unter dem Namen Paula Frazer & Tarnation - What is And Was (2017), kenne ich aber noch nicht.

Für Freunde von: Jonny Cash, Mirel Wagner, The Coffinshakers, Sam'n'Max

Anspieltipps:
The Hand
An Awful Shade of Blue

Have fun!
 
Gerstern beim Suchen eines alten Tapes auf eine Kiste mit längst vergessenen Mini Discs mitsamt MD Walkman gestoßen.
Der Abend wurde dann zu einer melancholischen 90er Party.
Da waren Sachen bei die ich komplett verdrängt hatte. HIM, Secret Discovery, Wolfsheim.
Dazu einige Metal und Hardrock und 80er Mixdiscs (komisches Wort).
MD war eine eigentlich coole Alternative zum Tape. Hat sich aber leider nie durchgesetzt.
 
Hallo Boomerfreunde!
Heute möchte ich an eine vergessene Perle erinnern: Tarnation aus San Franzisko.
Düsterer Indie-Blues oder Alternative-Country, I don't know, jedenfalls eher etwas für die ruhigen (und schönen) Momente.

Tarnation.jpg


Tarnation haben 2 Alben veröffentlicht, Gentle Creatures (1995) und Mirador (1997). Beide traumhaft schön, überragende Produktion auch. Dann gab es noch einen Nachschlag unter dem Namen Paula Frazer & Tarnation - What is And Was (2017), kenne ich aber noch nicht.

Für Freunde von: Jonny Cash, Mirel Wagner, The Coffinshakers, Sam'n'Max

Anspieltipps:
The Hand
An Awful Shade of Blue

Have fun!

Cooler Tipp! Danke! Von Paul Frazer & Tarnation gibt es zwei Alben wenn ich es gerade richtig überblicke. 2006 "Now It's Time" und das von dir angesprochene 2017er Album.
 
Kennt jemand die Brasilianer korzus?
Habe ich eben durch Zufall entdeckt. Das wäre damals genau mein Sound gewesen :D
Irgendwo zwischen Sepultura und Biohazard

Agony (1991)

Internally (1995)
https://youtu.be/fuynoN_PAjY
Beide Songs schon sehr, sehr inspiriert von alten Sepultura meets Slayer (erster Song) bzw. Biohazard (zweiter Song). Da hast du mit deinen Vergleichen ins Schwarze getroffen.
Ungeachtet dessen aber in der Tat geile Songs :top:
 
Nach Ewigkeiten des Nichthörens gestern die "Let's face it" von THE MIGHTY MIGHTY BOSSTONES mal wieder aktiviert. Guet Güte ist das immer noch toll. Gute Laune in Musik gegossen. Kann man gar nicht bei still sitzen... :jubel:

 
Selbstverständlich kennt man noch Blind Melon! Habe mir die ersten beiden kürzlich noch mal auf Vinyl zugelegt. Immer noch Top Alben, weil schon damals irgendwie zeitlos (war ja auch kein Grunge).

Grade kürzlich wieder mal über Blind Melon gestolpert.
Mastermind Shannon Hoon war eine tragische Figur und ist leider viel zu früh an exzessivem Konsum harter Drogen verstorben. Vom Schicksal an Lane Staley erinnernd - die beiden waren der gleiche Jahrgang.
Er war übrigens über seine Schwester gut mit Axl Rose befreundet, die beide auf dieselbe Highschool gingen.
Axl lud ihn dann auch zu den Use your Illusion Aufnahmen ein, bei denen er Background Vocals zu The Garden & Don't Cry beisteuerte, auch im Video zu Don't Cry hatte er einen Gastauftritt.
 
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