Konzertlocations: Kuriositäten, Favoriten, Anekdoten

Das war bei Phantom Winter durchaus entspannter. Fast ein wenig spärlich besucht fand ich. Zumindest im Vergleich zu anderen Konzerten, die ich da schon gesehen habe.
 
Wirklich gemütlich wars da bei Kringa und Misthyrming auch nicht mehr, sondern brechend voll.
OK, dann lag ich mit meiner ursprünglichen Einschätzung doch nicht völlig falsch, dass Misþyrming tendenziell schon eine Nummer zu groß für die Goldgrube sind.

Wenn Gedränge zu erwarten ist, kann das für mich sogar ein gewichtiges Argument gegen einen Konzertbesuch sein, da fühle ich mich einfach nicht mehr wohl.
Wobei nach meiner Erfahrung die grobe Faustregel gilt: kleine Location - kein Gedränge, große Location - Gedränge (zumindest vorne). Vermutlich werden/wurden (weiß nicht, ob sich das mit gestiegenen Fixkosten jetzt ändert) die Locations im Zweifelsfall eher etwas zu groß gebucht als zu klein...? Kann aber auch gut sein, dass ich einfach bei zu vielen Shows mit verschrobener Musik bin, die nur wenige Leute anlockt.

Ich halte jetzt zum wiederholten Male (alleine in diesem Thread) ein kurzes Plädoyer für kleine Shows. Ich persönlich mache bei größeren Shows immer wieder die Erfahrung, dass in größerer Entfernung zur Bühne im Gedränge stehend bei mir der Funke einfach nicht überspringt. Für mich ist die Nähe zum Geschehen auf der Bühne der wichtigste Teil des Konzerterlebnisses. Ich will sehen, wie die Band auf der Bühne agiert, wie Finger über die Saiten fliegen, wie der Sänger auf die Bühne rotzt, usw. Ich kenne auch genug Leute, die beim Konzert lieber hinten stehen. Meins ist das aber nicht, auch wenn ich fürchte, dass weiter hinten der Sound etwas besser ist. Aber guten Sound und nichts von der Band sehen kann ich auch daheim auf dem Sofa haben...
 
OK, dann lag ich mit meiner ursprünglichen Einschätzung doch nicht völlig falsch, dass Misþyrming tendenziell schon eine Nummer zu groß für die Goldgrube sind.

Wenn Gedränge zu erwarten ist, kann das für mich sogar ein gewichtiges Argument gegen einen Konzertbesuch sein, da fühle ich mich einfach nicht mehr wohl.
Wobei nach meiner Erfahrung die grobe Faustregel gilt: kleine Location - kein Gedränge, große Location - Gedränge (zumindest vorne). Vermutlich werden/wurden (weiß nicht, ob sich das mit gestiegenen Fixkosten jetzt ändert) die Locations im Zweifelsfall eher etwas zu groß gebucht als zu klein...? Kann aber auch gut sein, dass ich einfach bei zu vielen Shows mit verschrobener Musik bin, die nur wenige Leute anlockt.

Ich halte jetzt zum wiederholten Male (alleine in diesem Thread) ein kurzes Plädoyer für kleine Shows. Ich persönlich mache bei größeren Shows immer wieder die Erfahrung, dass in größerer Entfernung zur Bühne im Gedränge stehend bei mir der Funke einfach nicht überspringt. Für mich ist die Nähe zum Geschehen auf der Bühne der wichtigste Teil des Konzerterlebnisses. Ich will sehen, wie die Band auf der Bühne agiert, wie Finger über die Saiten fliegen, wie der Sänger auf die Bühne rotzt, usw. Ich kenne auch genug Leute, die beim Konzert lieber hinten stehen. Meins ist das aber nicht, auch wenn ich fürchte, dass weiter hinten der Sound etwas besser ist. Aber guten Sound und nichts von der Band sehen kann ich auch daheim auf dem Sofa haben...
ich muss auch vorne mitmischen, geht nicht anders. Mir geben kleine Shows meist die maximale Wirkkraft was Interaktion Bühne/Publikum betrifft. Voraussetzung ist natürlich auch da die richtige Stimmung, Publikum das das Dargebotene gebührend zu würdigen weiß, die Band ihr Ding machen kann. Letztens aber in der Hackerei, die pickepackevoll war, war die Band zwar geil, aber ich habe mich nicht so richtig wohl gefühlt da Gedränge auch noch auf kleinem Raum.
 
Mehr als 200 Gäste sollte man dort [Goldgrube Kassel] wohl nicht einpferchen.
Wow, so können die Einschätzungen bei Mengen auseinandergehen. Ich hätte da nichtmal halb so viele reingelassen. Aber bei deinem Konzertpensum hast du da vermutlich einen besseren Blick als ich.
Ich war letztes Jahr für Dysangelium dort und fand es ganz bemerkenswert, nach dem Konzert rauszukommen und direkt an der Haltestelle vor dem Club göbelte gerade einer hin, und auf dem Weg zum Auto, keine 100m entfernt, gleich der nächste auf den Fußweg (beides keine Konzertbesucher). Hat sich mir irgendwie als Erinnerung an Kassel eingebrannt.
 
Wow, so können die Einschätzungen bei Mengen auseinandergehen. Ich hätte da nichtmal halb so viele reingelassen. Aber bei deinem Konzertpensum hast du da vermutlich einen besseren Blick als ich.
Ich war letztes Jahr für Dysangelium dort und fand es ganz bemerkenswert, nach dem Konzert rauszukommen und direkt an der Haltestelle vor dem Club göbelte gerade einer hin, und auf dem Weg zum Auto, keine 100m entfernt, gleich der nächste auf den Fußweg (beides keine Konzertbesucher). Hat sich mir irgendwie als Erinnerung an Kassel eingebrannt.
Eine gewisse Routine bei der Einschätzung solcher Kapazitäten würde ich mir tatsächlich selbst attestieren. Unfehlbar bin ich nicht, aber dass ich bei sowas völlig daneben liege, ist auch unwahrscheinlich (wobei sich unsere Schätzungen eh nur um gut 100 Leute unterscheiden).
Die Leute, denen ich in Kassel begegnete, konnten soweit alle ihre Getränke bei sich behalten. Am Tresen in der Goldgrube saß bwz. hing nach dem Konzert allerdings einer, der wohl hochgradig gefährdet war, sich im weiteren Verlauf der Nacht noch unter den Kotzenden einzureihen... :D
 
Nächster Halt Den Haag. Dorthin zog es mich vor zwei Wochen zum Grauzone Festival, ein Festival, das dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum feierte und sich schwerpunktmäßig im Dark Wave verortet. Dort bin ich nicht so zuhause, aber schon interessiert, jedenfalls war ich auch ein wenig gespannt auf das Publikum. Das war aber ziemlich ähnlich drauf wie bei den vertrauteren Underground-Metal/Hardcore-Shows: angenehm entspannt und unprollig. Ich schätze, in jeder Szene findet man die Selbstdarsteller eher bei den größeren Veranstaltungen…

Line-up: https://www.grauzonefestival.nl/line-up-2023

Das Grauzone Festival spielte sich in mehreren Locations ab, von denen der größte Saal um die 1000 Leute fasste. Für meinen Geschmack schon grenzwertig groß. Im Vorfeld wurde man auch darauf hingewiesen, möglichst rechtzeitig vor Ort zu sein, wenn man an einer konkreten Band interessiert ist, damit man auch sicher noch reinkommt. Mehrere Bühnen wurden gleichzeitig bespielt, allerdings immerhin meistens so, dass die Überscheidungen nicht komplett waren. Anlass zu Skepsis war also auch gegeben, aber ich kann jetzt schon sagen, dass das alles ganz gut ablief.

Die Hauptlocation des Festivals war das Paard, ein modernes Gebäude mit einem großen Saal (1000), einem kleinen (300+) und einem Café (ca. 150).
Hier der große Saal, bei dem man auch auf zwei Stockwerken seitlich von der Galerie aus auf das Konzertgeschehen schauen konnte (größtenteils nichts für mich).

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Der erste Tag war für mich gleich schon der hochkarätigste und spielte sich glücklicherweise mit nur minimalen Überschneidungen größtenteils im großen und kleinen Paard ab. Eröffner des Festival waren Minuit Machine gefolgt von Tempers. Dann lotste mich das Programm allerdings in die zweite Location, die sich ein paar Minuten Fußweg vom Paard entfernt befand: The Grey Space In The Middle, in dessen Keller auch Bands auftraten, allerdings gab es dort keine Bühne (also alles ebenerdig), weshalb sich ein Platz in den vorderen Reihen empfahl, sofern man auch etwas sehen wollte.

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Durch den Rückweg nach dem Auftritt von Rue Oberkampf im Grey Space verpasste ich leider den Anfang von Lebanon Hanover und hatte während deren Auftritt anfangs nur einen unguten Platz in Thekennähe, wo es immer wieder etwas Unruhe gab. Nach einer gewissen Zeit bot sich dann aber ein Fluchtweg direkt vor die Bühne und man konnte noch gut in den Auftritt von Lebanon Hanover eintauchen. Generell war es beim Festival eigentlich immer so, dass man mit etwas Geduld früher oder später in die Nähe der Bühne kam, wenn man das wollte.
Danach ging es wieder zurück ins Grey Space, wo die Briten Ditz schon mitten dabei waren. Hier merkte ich mal wieder, weshalb es Sinn ergibt, neben harter Musik auch bewusst andere Sounds zu hören, damit sich der Krach nicht abnutzt. Ditz sind eigentlich gar nicht sooo hart, aber in dem Kontext, nachdem man ein paar Stunden vor allem düstere Synth-Sounds gehört hatte, reichten eine verzerrte Gitarre, ein Schuss Noise-Rock und ordentlich Punk-Attitüde aus, um mächtig einzuschlagen. Ein erstaunlich rustikaler Moshpit war hier auch schon am Start. Auch ohne Beteiligung am Moshpit war ich anschließend platt genug, um nicht gleich zu A Place To Bury Strangers gehen zu können, sondern erst mal meine Batterie mit Speis und Trank etwas auffüllen musste, daher sah ich dann von APTBS nur noch, wie in der letzten Viertelstunde eine Gitarre zertrümmert wurde.

Im Verlaufe des Festival wurden auch Filme gezeigt, z. B. auch „Only Lovers Left Alive“ (den ich mir allerdings nicht während des Festivals, sondern schon vorher nochmal zur Einstimmung anschaute). Jim Jarmusch trat auch mit seiner Band Sqürl beim Festival auf – wovon ich aber nur ein paar Minuten sehen konnte, weil ich die Prioritäten anders setzen musste. Ähnlich vampiresk wie in „Only Lovers Left Alive“ fiel auch der Festival-Alltag aus: Im billigen, fensterlosen 9er-Hostel-Mehrbettzimmer machte es keinen Unterschied, ob es zwölf Uhr nachts oder mittags war. Da schaute man irgendwann auf die Uhr und dachte „o je, schon mitten am Tag, dann gehe ich halt mal kurz raus, um eine Kleinigkeit zu essen“. Anschließend oft nachmittags nochmal für ein, zwei Stunden in den Sargdas Hostelbett, um etwas für die anstrengende Nacht vorzuschlafen.

Der zweite Festivaltag war subjektiv nicht ganz so stark wie der erste. Ein Highlight war Emma Ruth Rundle, die mir solo immer besser gefiel als mit Band. Ein zweites Highlight war gleichzeitig auch mein verplantester Moment des ganzen Festivals. Am späteren Abend trat ein gewisser Qual auf, wusste ich nichts groß drüber, hatte aber im Vorfeld kurz reingehört und beschlossen, dass das interessant genug klang, um mir das live anzusehen. Ich bekam es dann hin, mir den ganzen Auftritt anzusehen, ohne dabei zu kapieren, dass das ja ein Solo-Projekt von William Maybelline von Lebanon Hanover ist, obwohl ich Lebanon Hanover gerade erst einen Tag vorher live gesehen hatte. Keine Ahnung, weshalb ich ihn nicht erkannte, vielleicht weil ich einfach überhaupt nicht damit gerechnet hatte (bei Musik-Sammler war er übrigens fälschlicherweise als Grieche deklariert, sowas hilft natürlich auch nicht bei der Identifizierung). War aber live echt gut und vor allem erstaunlich aggressiv, denn während er auf Platte einfach nur tief singt, waren das live schon überwiegend richtige Growls.

Später in der Nacht galt es dann noch, ein DJ-Set von Ellen Allien mitzunehmen. An elektronischer Musik bin ich ausdrücklich interessiert, allerdings ist straight nach vorne ge-utz-utz-utz-ter Techno meistens doch nicht so ganz meine Baustelle. Ellen Allien ist aber ein absolutes Urgestein der Berliner Techno-Szene mit über 30 Jahren Erfahrung am DJ-Pult, daher fand ich das schon sehr interessant, der mal über die Schulter zu gucken. Und das kann man wörtlich nehmen, denn auch hier war ich wieder positiv überrascht, wie leicht man mit etwas Geduld völlig ohne zu drängeln direkt ans Dj-Pult kam.

Am letzten Festival-Tag kam dann für mich noch eine weitere Location ins Spiel: das Koorenhuis, früher einmal eine Lagerstätte für Getreide. Highlight war hier der Auftritt von Ploho.

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Eine zusätzliche Festival-Location gab es noch mit der Barth Kapel, einer Kirche. Hier gab es ein paar Auftritte - gerne hätte ich Jo Quail gesehen, aber das war zeitlich einfach nicht drin.

Drehte sich jetzt alles mehr ums Festival als um die Locations, aber macht ja nichts.
Insgesamt ein wirklich schönes Festival, das ich in Zukunft im Hinterkopf behalten werde, wenn mir mal der Sinn nach einem Wochenende mit etwas ruhigeren Klängen steht.

Das letzte Wort gehört Lebanon Hanover, die ich in Den Haag endlich mal live sehen konnte (nachdem ich sie die letzten Jahre schon wiederholt knapp verpasst hatte) und ohne die ich gar nicht auf das Festival aufmerksam geworden wäre (bin bei deren Konzertterminen auf das Festival gestoßen).
„Gallowdance“
 
Danke, das hört man natürlich gerne. :)
A propos (#schlechte Überleitung): @Aloka Ich dachte das vor einiger Zeit schon, hatte es dann aber wieder vergessen: Du warst doch letztes Jahr anscheinend längere Zeit in China und hattest auch einmal erwähnt, dass du dort auch bei Konzerten warst. Solltest du Zeit und Lust haben, hier einmal ein wenig darüber zu berichten, dann würde mich das echt interessieren. Keine Forderung, nur wenn du wirklich Lust hast, betrachte es als freundliche Einladung.

So, werter @Der böse Och ich hab Dich nicht ignoriert. Ich wollte nur zu dem Thema erstmal für mein Zine, Born of Fire and the Void, meinen Artikel fertig schreiben, das Heft gedruckt und diese unsere sechste Ausgabe bei den Bestellern angekommen wissen. Wenn das hoffentlich irgendwann diese Woche der Fall ist, kann ich den vierseitigen, bebilderten Artikel gerne mit etwas mehr Infos hier rein stellen. Bei Interesse am Zine gibt es im Deaf Dealer Unterforum einen Thread.
 
Weiter geht es in Dresden. Vor einigen Jahren habe ich im Elbsandsteingebirge den bekannten Fernwanderweg „Malerweg“ gemacht, allerdings organisatorisch wohl etwas unorthodox. Die meisten gehen bei solchen Fernwanderwegen von Hütte zu Hütte, wohingegen ich in diesem Fall als Pendler agierte, d. h. eine fixe Unterkunft in Dresden – abends mit Bahn, Bus oder per Anhalter zurück nach Dresden und morgens wieder dorthin zurück, wo man am Vorabend aufgehört hatte. Dadurch hing man abends nicht irgendwo in der Pampa fest, sondern konnte die Vorzüge der Großstadt genießen, nicht zuletzt eben auch Konzerte. Barg allerdings auch die „Gefahren“ der Großstadt: Ich hatte bei den standardmäßigen acht Tagesetappen eh schon die ersten beiden zu einer zusammengefasst und durch einen (natürlich) außerplanmäßigen fiesen Katertag musste ich auch die letzten beiden Etappen zu einer zusammenfassen. Dadurch hatte ich den Malerweg letztlich in sechs Tagen anstatt in acht absolviert.

Am besten gefiel mir in Dresden die Chemiefabrik. Schön kleiner Laden nach meinem Geschmack mit einem meist vollgepackten Programm zwischen Metal und Punk.
Hier der Thekenbereich und links – auch ganz nett – der Kickertisch.

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Die Bühne befindet sich in einem separaten Raum. An Kickertischen war ich früher oft anzutreffen, aber inzwischen leider nur noch alle Schaltjahre mal. In der Chemiefabrik hatte sich aber seit langem mal wieder eine schöne Kickerpartie ergeben und nach ein paar Warmspielminuten lief das dann erstaunlich gut. Man kennt das ja vielleicht beim Kickern, da läuft es so: Gewinner bleibt. Da musste ich mich trotz Gewinnserie dann irgendwann richtig vom Kickertisch loseisen und mir sagen: Du bist fürs Konzert da!

Ist euch das schon passiert, dass ihr Bands verpasst habt, bei denen ihr euch hinterher in den Arsch gebissen habt, weil euch - vielleicht Jahre später erst - bewusst wird, was für eine (Kult-)Band ihr da verpasst habt? Das ärgerlichste, das mir gerade einfällt, dass ich Ende der 90er einen Großteil von den Schweden Breach verpasst habe. Das war so eine größere Tour mit fünf oder sechs Bands und da waren Breach offenbar kurzfristig eingesprungen – ich stand am Kickertisch, Kumpel kommt her und meint ganz aufgeregt „ey, da spielen gerade BREACH!“ und ich nur „gleich, wir müssen hier noch die Partie fertig spielen“. Der Auftritt von Breach war eh nicht besonders lang (trotzdem kam der Kumpel noch ein-, zweimal an „EY, BREACH!“), habe dann nur noch die letzten paar Minuten davon gesehen. Die Qualität der Band ist mir leider erst später so richtig bewusst geworden. :hmmja: Und von Dropdead (die gerade mit Napalm Death unterwegs waren) habe ich um die Jahrtausendwende mal einen ordentlichen Teil draußen verquatscht, das hat mich im Nachhinein auch geärgert.

Na ja, zurück nach Dresden.

Auf den Metalclub Skullcrusher bin ich ganz altmodisch durch ein Veranstaltungsplakat (vermutlich in der Chemiefabrik) aufmerksam geworden. Mein Besuch dort war am oben erwähnten Katertag – ich meine mich zu erinnern, dass der Barmann kaum merklich die Augenbraue hochzog, wahrscheinlich war ich an dem Abend der einzige, der nur Wasser trank…

Ein vernünftiges Bild vom Skullcrusher habe ich im Netz nicht gefunden, aber stattdessen überraschenderweise ein Plakat von dem damals besuchten Konzert:

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Ansonsten erinnere ich mich noch an ein Konzert im Bärenzwinger. Ein Gewölbekeller, der Teil der Stadtbefestigung ist. War an dem Abend ein sehr schräg gemischtes Publikum aus Schülern (wohl der Vorband geschuldet) und einer Gruppe Faschos (vermutete ich jedenfalls stark – für mich sehr ungewohnt, solche Leute auf Konzerten zu sehen…) Wenigstens haben sich alle ganz brav und randalefrei eine Indie-Rock-Band angeschaut.

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Außerdem war ich noch bei einem Konzert im Beatpol. Programm dort ist ziemlich gemischt, auch manchmal Metal (habe gerade nochmal aufs Programm geschaut). Welche Band(s) ich mir dort angeschaut habe, könnte ich aus dem Stegreif gar nicht mehr sagen, war aber jedenfalls belanglos.

Eine schöne Zeit war das in Dresden – abends/nachts Kultur, tagsüber Natur.
 
... dass beim Konzert neulich ein Sack Reis umgefallen ist... A propos (#schlechte Überleitung): @Aloka Ich dachte das vor einiger Zeit schon, hatte es dann aber wieder vergessen: Du warst doch letztes Jahr anscheinend längere Zeit in China und hattest auch einmal erwähnt, dass du dort auch bei Konzerten warst. Solltest du Zeit und Lust haben, hier einmal ein wenig darüber zu berichten, dann würde mich das echt interessieren. Keine Forderung, nur wenn du wirklich Lust hast, betrachte es als freundliche Einladung.
So @Der böse Och wie versprochen hier mein in unserem Zine erschienener Artikel zum Wuhan Prison in eben Wuhan. Allerdings in English und im Bild Format inclusive Text und Bildern.

Der Herr auf der ersten Seite unten rechts ist Wu Wei, Prison Gründer und Sänger der Band SMZB, Punk mit Folkeinflüssen, Flöte und Dudelsack! Lohnt sich. Auf der ersten Seite oben links ist ne Thrash Metal Band, den Namen erinnere ich nicht mehr, auf der letzten Seite unten links sieht man die Glam Rock Band Sex Cream und darüber meinen Freund Ozzy beim trommeln mit seiner Band Skull Crusher. Daneben eine andere Thrash Band. Auf der dritten Seite links unten sieht man einen Herrn von der Polizei nachdem er und zwei Kollegen ein Konzert 10 Minuten vor dem verordneten Ende abbrachen. Mich sieht man auch, zweiter nach rechts neben Wu Wei und dann auf der letzten Seite unten rechts in der Mitte mit der schlafenden jetzigen Chefin Dong Dong nach einer durchzechten Nacht an einem sehr frühen Morgen.
Wuhan Prison ist echt ein toller Laden den ich in mein Herz geschlossen habe. Bin im April wieder für einen Monat dort und freue mich schon!

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Zuletzt bearbeitet:
So @Der böse Och wie versprochen hier mein in unserem Zine erschienener Artikel zum Wuhan Prison in eben Wuhan. Allerdings in English und im Bild Format inclusive Text und Bildern.

Der Herr auf der ersten Seite unten rechts ist Wu Wei, Prison Gründer und Sänger der Band SMZB, Punk mit Folkeinflüssen, Flöte und Dudelsack! Lohnt sich. Auf der ersten Seite oben links ist ne Thrash Metal Band, den Namen erinnere ich nicht mehr, auf der letzten Seite unten links sieht man die Glam Rock Band Sex Cream und darüber meinen Freund Ozzy beim trommeln mit seiner Band Skull Crusher. Daneben eine andere Thrash Band. Auf der dritten Seite links unten sieht man einen Herrn von der Polizei nachdem er und zwei Kollegen ein Konzert 10 Minuten vor dem verordneten Ende abbrachen. Mich sieht man auch, zweiter nach rechts neben Wu Wei und dann auf der letzten Seite unten rechts in der Mitte mit der schlafenden jetzigen Chefin Dong Dong nach einer durchzechten Nacht an einem sehr frühen Morgen.
Wuhan Prison ist echt ein toller Laden den ich in mein Herz geschlossen habe. Bin im April wieder für einen Monat dort und freue mich schon!

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Danke für deinen Beitrag, ist bestimmt spannend, mal für längere Zeit in eine ausländische Musikszene einzutauchen.
Wenn ich im Ausland bei Konzerten bin, dann sind das halt leider immer nur kurzfristige "Stichproben". Und die allermeisten meiner ausländischen Konzertbesuche fanden bisher im eher unexotischen europäischen Ausland statt. Immerhin kann ich sagen, dass das im Ausland definitiv die Momente sind, in denen ich mich wie zuhause fühle: Wenn ich mir in einem kleinen Club irgendwelches Geschredder anhöre, da hat man alleine durch denselben Musikgeschmack schon einen Draht zum übrigen Publikum. Außerhalb Europas wäre so eine Konzerterfahrung natürlich noch interessanter - bei mir hat das aber in irgendwelchen Überseeländern bisher nur ganz selten geklappt mit dem Besuch einer Veranstaltung.
In Ländern wie China, die deutlich repressiver sind und bei denen die Durchschnittsbevölkerung ärmer ist, hat die Punk-Szene einen ganz anderen Kontext als z. B. in Deutschland, schätze ich. Die sozialen Themen sind dort viel dringlicher.
Mich erinnert das gerade an den schon etwas älteren Film "Punk im Dschungel", in dem die schwäbische Crust-Band Cluster Bomb Unit 2005 auf Indonesien-Tour geht und die Leute von der Band auch meinten, dass in Deutschland die Leute halt zum Konzert gehen, ihr Bier trinken und dann wieder heim gehen, während so eine Punk-Show für das indonesische Publikum noch etwas Besonderes ist und eben dort ganz andere soziale Probleme herrschen, die im Punk aufgegriffen werden.
Sollte jemand "Punk im Dschungel" noch nicht kennen, große Empfehlung meinerseits, das noch nachzuholen, gibt's auf YT komplett zu sehen:
 
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Ich wollte den Thread ja schon länger mal wieder ausgraben, war aber in letzter Zeit ziemlich schreibfaul. Aber aus aktuellem Anlass geht es jetzt mit der wohl kleinsten hier bisher erwähnten Stadt weiter: Landau in der Pfalz. Die Stadt kenne ich eigentlich nach wie vor nicht, aber das tourende Package Sun Worship und Unru hat mich dorthin gelockt und die Location war nicht ganz alltäglich, denn das Konzert ging im Atrium vonstatten, einem Indoor-Innenhof des Uni-Campus. Hier fanden wohl auch schon in der Vergangenheit gelegentlich Konzerte statt.

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Die Bands spielten im Zentrum, also nicht erhöht, nicht einmal eine Floor-Show, sondern sogar „erniedrigt“. Auch mal eine ungewöhnliche Perspektive. Allerdings vom Sound her auch eine schwierige Räumlichkeit. Grundsätzlich gefiel mir hier aber der starke DIY-Charakter.


Aber auch noch eine Sache, die mich regelmäßig nervt: Angeschissen war man mal wieder als jemand der mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist war. Ich hatte noch überlegt, ob ich ausnahmsweise mit dem Auto anfahren soll, dachte dann aber, na ja, das Konzert geht um 20 Uhr los, da bekommt man den Zug um kurz vor 12 dann schon. Tja, nur ging das Konzert dann eben erst um 20:45 los. Ich schätze, das war dieser Klassiker: Die eröffnende regionale Band (hier: Voidhra) zögerte den Beginn möglichst lange hinaus, um möglichst viel Publikum zu haben. Aber als Zugfahrer heißt das dann nicht selten: "Glückwunsch, lokale Vorband, weil ihr so lange gewartet habt, sehe ich jetzt die Hauptband des Abends nicht mehr komplett. Danke!" So lief es auch hier: Von Sun Worship konnte ich nur noch 20 Minuten sehen. Schade eigentlich.

Ist im Vorfeld, gerade bei Locations, die man zum ersten Mal besucht, kaum einzuschätzen: Manchmal stimmt der Zeitplan, manchmal bedeutet er gar nichts. Ist aber für die Anreise eine sehr wichtige Information. Für mich besteht da oft eine gewisse Diskrepanz: Man gibt sich in der Metal/HC/Punk-Szene gerne subkulturell-rebellisch, aber es wird bei Veranstaltungen eben z. B. meistens implizit angenommen, dass doch bitte jeder mit dem eigenen Auto anreist. Beziehungsweise ist es offensichtlich, dass es den meisten Veranstaltern herzlich egal ist, ob man nach der Veranstaltung noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln von dort wegkommt.

Schon so oft erlebt, diese Nummer: "Wir lassen fünf, sechs Bands spielen, fangen aber trotzem erst um 21, 22 Uhr an mit der ganzen Sache"... Soll sich dann aber bitte kein Veranstalter beschweren, dass nicht genügend Leute kommen, wenn man allen Leuten, die von etwas weiter weg kommen, das Leben derart (und vor allem unnötigerweise) schwer macht.

Wie gesagt, die kleine Tirade bezog sich jetzt nicht alleine auf Landau (da gab's schon deutlich schlimmere Fälle - vielleicht poste ich hier nochmal meine Koblenz-Geschichte...), sondern ist etwas, das bei mir leider immer wieder für Frust sorgt.

Trotzdem unterm Strich gestern ein ganz netter Abend.
 
Ich versuche weiterhin, meine Schreibfaulheit zu überwinden ... Bevor ich mich mal wieder einer größeren Stadt zuwende, gehe ich nochmal in die Provinz: Neunkirchen im Saarland. In die dortige Stummsche Reithalle zogen mich letzte Woche ein paar alte Schweden, nämlich Abhinanda, in den 90ern aktiv, Straight-Edge- HC-Band, die ebenso wie die deutlich bekannter gewordenen Refused aus der Umeå-Szene stammen. Abhinanda sind aber immer Underground geblieben und spielten jetzt nach ca. 25 Jahren endlich mal wieder eine Show in Deutschland. Natürlich waren da vor Ort gar nicht wenige ältere Semester, die teils offensichtlich Wiedersehen nach vielen Jahren des Nicht-Sehens feierten. Gute Grundstimmung also und Abhinanda zeigten dann auch, dass sie richtig Bock hatten und legten einen energiegeladenen Auftritt mit vielen sympathischen Ansagen hin.

Die Stummsche Reithalle ist keine 08/15-Location. Ich zitiere zur Beschreibung bequemlichkeitshalber einfach kurz Wikipedia:
„Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Reithalle für die Kinder von Carl Ferdinand von Stumm-Halberg an dessen mittlerweile nicht mehr existenten Herrenhaus beim Neunkircher Eisenwerk errichtet. Ab 1880 war die Halle ein Wagenschuppen, dann Feuerwehrhaus, dann Lehrwerkstatt. Nach einem Umbau 1991 wurde die Halle zu einer Veranstaltungsstätte für bis zu 200 Personen umfunktioniert. Im achteckigen Raum finden Konzerte aller Art, Feiern, Tagungen, Workshops und Vorträge statt."

Bei den großen Toren könnte man beim Einlass auch heutzutage noch zu Pferde einlaufen.

Neunkirchen_Stummsche_Reithalle.jpg


Direkt nebenan befindet sich das seit 1982 stillgelegte Eisenwerk (auf dem Bild nur ein Teil davon).

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Ich wollte den Thread schon lange wieder hervorholen und aus aktuellem Anlass weiß ich auch, welcher Stadt ich mich als nächstes widme. Damit es selbst in diesen Tagen wenigstens ein bisschen positiven Input zu Israel gibt. Eigentlich ist die beste Stadt zum abends weggehen und Konzerte besuchen in Israel wohl Tel Aviv. Meine beiden Konzertbesuche damals in Israel fanden aber in Jerusalem statt. Leider kann ich nicht mit aktuellen Tipps dienen, denn mein Aufenthalt dort war im Dezember 2013, ist damit also schon wieder beinahe zehn Jahre her und meine beiden besuchten Konzertlocations reihen sich inzwischen offenbar unter den Lost Locations ein.

Einen richtig guten Abend verbrachte ich im Uganda, damals nahe der zentralen Jaffa Street gelegen, aber dennoch ein bisschen in verwinkelten Gässchen versteckt. Ganz kleiner gemütlicher Laden mit einer Bar, einem Regal mit zum Verkauf stehenden Tonträgern (schön verschrobener Underground-Stoff, auch mit teils im Uganda aufgenommenen Live-Sets) und eben einem kleinen, wohnzimmergroßen Auftrittsraum für Bands.
So sah das damals dort aus:
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Räumlich abgeteilt vom Auftrittsraum die Bar und im Hintergrund kann man Tonträger erahnen.
Der Auftrittsraum hatte wie gesagt Wohnzimmer-Charakter: klein, ebenerdig (ohne Bühne), Sitzgelegenheiten seitlich und hinten, war mit vielleicht zwei Dutzend Leuten schon gut gefüllt. An dem Abend spielten zwei israelische Indie-Rock-Bands. Die erste war wohl noch ganz frisch und hatte noch keinen Namen, die zweite nannte sich OX4. Zwar keine musikalische Offenbarung, aber live und zusammen mit ein paar gar nicht so schlecht schmeckenden israelischen Bieren sorgten sie schon für einen sehr angenehmen Abend.
Das war die damals kurz vor Veröffentlichung stehende EP, ich erinnere mich, dass sie mit dem Opener auch ihr Live-Set begannen: https://ox4band.bandcamp.com/album/hyper

Einige Zeit nach meiner Israel-Reise stellte ich zu meinem Bedauern fest, dass das Uganda inzwischen seine Pforten geschlossen hatte. Mehrere Jahre später sollte es zufälligerweise nochmal um das Thema gehen, denn da lief ich bei einem Trekking im Kaukasus einige Kilometer mit zwei jungen Israelinnen und die erzählten, dass es in Tel Aviv ein Uganda gebe. Hm. Entweder Zufall oder es ist DAS Uganda aus Jerusalem, das umgezogen ist oder es gab ursprünglich zwei gleichartige Filialen und eine davon hat geschlossen. Konnten wir im Gespräch nicht klären.

So sieht es anscheinend im Tel Aviver Uganda aus, schon sehr ähnlich.
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Das zweite Mal Live-Musik in Jerusalem war für mich dann noch die kanadisch-israelische Singer-Songwriterin Yael Deckelbaum im Avram am Davidka-Square. Gibt‘s anscheinend inzwischen auch nicht mehr, war einfach eine Bar mit Bühne, etwas gewöhnlicher als das Uganda.


Damals Ende 2013 waren das zum Glück ruhige Zeiten in Israel, aber ich hatte dennoch massive Schwierigkeiten bei der Abreise: Für schwere Turbulenzen sorgte das Wetter in Gestalt eines Schneesturms (offenbar des schwersten dort seit Jahrzehnten – wobei es davon wohl eh nicht besonders viele gibt). Jerusalem liegt ja immerhin in gut 800 Metern Höhe, d.h. ein paar Flöckchen kann es da im Winter schon mal schneien. Aber im Dezember 2013 kam eben mehr als ein halber Meter Schnee runter, worauf man dort nicht ansatzweise eingestellt war. Keine Räumfahrzeuge und auch die Heizungen waren überlastet und fielen immer wieder aus. Eine Hostelmitarbeiterin meinte zu mir, im Hostel ist es noch vergleichsweise angenehm – sie bei sich daheim hätte nicht einmal Strom. Kleidung für derart winterliche Bedingungen hatte ich natürlich auch nicht eingepackt. Letztlich war man also übers Wochenende richtig eingeschneit in Jerusalem (ich verpasste meinen Rückflug), denn die Straßen waren alle zugeschneit.

Hier noch als kurze Nachrichtenmeldung mit Bild: https://world.time.com/2013/12/13/rare-snow-storm-hits-jersusalem/
Gibt dazu auch einen Wiki-Artikel: https://en.wikipedia.org/wiki/2013_Middle_East_cold_snap

Durch den Schneesturm verpasste ich leider weiteren kulturellen Input wie z. B. ein weiteres Konzert aber schmerzlicher noch: der Besuch von Yad Vashem fiel für mich aus. Ich hatte mich ganz zu Beginn des Schneefalls sogar noch auf den Weg gemacht, aber zu spät, ich stand dort dann buchstäblich vor verschlossenem Tor.

Ich komme wieder.
 
Nächste Station Nijmegen. Über das dortige Doornroosje hatte man im Laufe der Jahre immer wieder Gutes gehört. Ebenso war ich die letzten Jahre regelmäßig auf das dort stattfindende Soulcrusher mit seinem immer wieder exzellenten Lineup aufmerksam geworden. Dieses Jahr hat es mit meinem Besuch des Festivals dann endlich mal geklappt.

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Das Doornroosje befindet sich seit 2014 in den unteren drei Stockwerken eines Studentenwohnheims direkt neben dem Bahnhof. Das Festivalgeschehen gestaltete sich in den Räumlichkeiten des Doornroosje sehr angenehm und entspannt. Alles war schön entzerrt und es gab nirgends Gedränge. Im Foyer ein großer Garderobenbereich (gratis!), außerdem Sitzgelegenheiten. Der Ausschank verteilte sich auf mehrere Theken, im ersten Stock war ein großzügiger Merchbereich. Es gab einen großen Saal (Red Stage für 1100 Personen) und einen kleinen (Purple Stage für 400 Personen). Außerdem gab es beim Soulcrusher noch die kleine Black Stage im Foyerbereich. Obwohl das Soulcrusher ausverkauft war, gab es nirgends Kapazitätsprobleme – weil im Vorfeld gewarnt wurde, hatte ich Bedenken wegen des Größenunterschieds der beiden Säle, also dass man unter Umständen nicht mehr zur Purple Stage reinkommt. Lief aber alles reibungslos.

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Die große Red Stage hat noch eine Empore. Das Erdgeschoss steigt nach hinten ganz leicht an.

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Besondere Anekdoten gibt es von meiner Seite vom Soulcrusher nicht zu berichten, man hat sich halt einfach strebermäßig jede Menge starke Bands angeschaut.

Bisschen peinlich war höchstens, dass ich erst am zweiten Festivaltag realisierte, dass das dort ausgeschenkte Fassbier Jupiler hieß - und nicht wie vorher schon ein paar mal von mir bestellt „Juliper“. :hmmja::D
 
Nächste Station Nijmegen. Über das dortige Doornroosje hatte man im Laufe der Jahre immer wieder Gutes gehört.
"Gutes gehört" kann man in dem Zusammenhang ruhig mal wörtlich nehmen, denn die Anlage ist vom Feinsten, und die Leute, die sie bedienen, haben offenbar Plan von dem, was sie da tun. Da geht einem z.B. Ahab echt mal durch Mark und Bein. (Und Svalbard überlegen sich nächstes Mal hoffentlich drei Mal, ob sie unbedingt ihren eigenen Mischer ran lassen müssen, der die Anlage offensichtlich nicht kennt und kein Mittel dagegen findet, dass die Samples alle "richtigen" Instrumente außer den Drums akustisch ersäufen... da wär' mehr drin gewesen!)
In puncto Bierversorgung war die eigens fürs Soulcrusher aufgebaute Craftbeer-Bar auf der Merch-Etage natürlich das Nonplusultra. Dass es an der"normalen" (i.e. hauseigenen) Bar im Foyer außerdem Leffe und Tripel Karmeliet vom Fass sowie drei drei lokale Craftbeer-Sorten gibt, wäre aber für sich schon paradiesisch gewesen.
 
Obwohl ich ganz in der Nähe von Nürnberg Verwandtschaft habe und vor allem früher häufig dort war, war das jetzt am Wochenende das erste Mal, dass ich dort ein Konzert besuchte. Der Z-Bau war ursprünglich eine von den Nazis gebaute Kaserne, dann ein US-Militärstützpunkt und dient heutzutage einem deutlich sympathischeren Zweck: Kulturbetrieb.

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Aus der Vogelperspektive erklärt sich die Namensgebung.

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Drei Konzertsäle: großer Saal (1000), Galerie (400), Roter Salon (150). Das Granatenpackage Ultha / Phantom Winter ließ das Gemäuer des kleinsten Saals erzittern. Für den Abend im Roten Salon habe ich eigentlich nur Lob übrig. Der Sound war bemerkenswert gut. Ultha habe ich ja schon ein-, zweimal live gesehen (Untertreibung des Monats) und leider auch schon oft genug mit Solala-Sound, aber vergangenen Sonntag gab‘s da nichts zu meckern. Phantom Winter gefiel der Abend offenbar auch: Mikro- und Gitarrenmann Andreas Schmittfull verkündete zwischen den Tracks fast ein wenig zu oft: "Ihr seid so nett!" :D
Zweites Lob betrifft die Füllmenge: Meiner Einschätzung nach könnte man in den Roten Salon noch deutlich mehr als 150 Leute einpferchen – aber das machen die Veranstalter eben netterweise nicht. Wenn meine Begleitung nicht erwähnt hätte, dass das Konzert ausverkauft ist, dann hätte ich davon gar nichts bemerkt. Da war noch überall, auch vorne, mehr als genug Platz. Sehr angenehm. Drittes Lob geht noch an die Preise: 3,30€ für eine Halbe Bier ist auch nicht so schlecht.

Der Z-Bau ist für mich leider nicht gerade ums Eck, aber seit letztem Wochenende schon Teil meines erweiterten Konzertreviers geworden, schätze ich. Mal sehen, wann sich der nächste Besuch dort lohnt.

Ich finde es übrigens erstaunlich, dass so wenig darüber gesprochen wird, wie sehr das Deutschlandticket das Konzertgeschehen zusammenrücken lässt. Früher kam immer noch die gar nicht so billige Anreise auf das Konzertticket obendrauf. Inzwischen zahle ich nur noch für das Ticket, wodurch sich die Palette der möglichen Konzertbesuche ein ganzes Stück erweitert – also man zu Konzerten geht, bei denen man früher sagte „ist mir leider zusammen mit der Anreise dann doch zu teuer“. Ist jetzt etwas Offtopic, aber ganz kurz: Ich fahre seit vielen Jahren ziemlich viel Öffis und höre schon genauso lange Politiker sülzen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver werden müssen, ohne dass das bisher je passiert wäre. Das Deutschlandticket ist jetzt zum ersten Mal eine wirklich attraktive Maßnahme und schon heißt es, dass es teurer werden soll oder gar ganz auf der Kippe steht. Man möchte schreien ...
 
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So, jetzt kann ich hier wohl auch mitreden. Bin gerade von der "Plaguemace" Releaseparty in "Mantis Skateshop" zurück. Das war eher obskur für Deathmetal. Halt ein Skateboardladen. Hatte ein gewissen Fabrikhallen- und Proberaumcharme. Ohne Bühne und so. Statt Backdrop eine Wand mit Skateboards. Statt Moshpit ab der vierten Reihe eine Halfpipe wo Leute während des Auftrittes Skateboard gefahren sind. Vermutlich knapp 50 Leute da. 15 aus dem Ladenumfeld, 15 aus dem Bandumfeld. Eintritt und Bier umsonst. Hatte sogar den Ladencheffe gefragt, ob es eine Kasse für Bier gibt, aber hieß es "nein, komm einfach mal wieder und kauf was". Habe eine CD und Patch gekauft, aber das meinte er wohl weniger...

Ps Und die Freundin vom Sänger hat mir ihr Haargummi geschenkt, damit ich meine Poster heil nach Hause bekomme.
 
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Anfang Dezember war ich kurz in Bratislava, Spektakuläres zu berichten gibt es zwar nicht, aber ich nehme das mal zum Anlass, um den Thread zu reaktivieren. Immerhin ein Konzert konnte ich dort mitnehmen. Das Fuga liegt am nordöstlichen Rand des Stadtzentrums und ist von außen völlig unauffällig. Lediglich eine Tür in einer großen Häuserfassade, die einen über eine Treppe runter in ein Kellergewölbe führt.

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Schmal und länglich mit einer Bar an der Seite. Eine Treppe hoch gibt es neben dem Bühnenbereich noch einen kleinen Raum mit ein paar Tischen. Geboten wird eine ganz ordentliche Bandbreite, sowohl Metal- als auch Elektronik-Auftritte. Bei meinem Besuch erwischte ich zwei DJs mit Noise-Sets, einer davon war gar nicht schlecht. Allerdings maximal zehn zahlende Gäste.

Ansonsten hatte ich mir im Vorfeld noch ein paar weitere Locations ausgeguckt. Dort war ich zwar nicht, aber ich kann sie hier trotzdem noch auflisten, vielleicht bringt das jemand anderem noch was.

Pink Whale
Ebenfalls ein kleiner Club mit verschrobenem Undergroundstoff. Die Location scheint ein in der Donau vor Anker liegendes Schiff zu sein. Aus der Ferne (sowohl von der Burg als auch vom UFO) habe ich den Kahn, von dem ich denke, dass es der Wal war, gesehen. Anscheinend gibt es dort eine Open-Air-Bühne an Deck - ob es für die Wintermonate auch eine zweite Bühne im Schiffsbauch gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Eigentlich hätte ich während meines Aufenthalts mal einen kurzen Spaziergang dorthin machen können ...

Majestic Music Club / Randal Club
Haben beide dieselbe Adresse (nördlich des Stadtzentrums). Da ich nicht dort war, kann ich nur spekulieren, dass das vielleicht zwei Säle mit unterschiedlicher Größe in demselben Gebäude sind.
 
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