Der Gesang auf "Pleasure to Kill" hat - wie die Musik - tatsächlich etwas hysterisches. Hysterie und Raserei. Für mich Milles beste Leistung. Den späteren eher krächzigen Klang seiner Stimme (ab "Terrible Certainty") fand ich nicht mehr so cool. Weswegen mir "Renewal" die zweitliebste Mille-Gesangsleistung ist, das war ja wieder was anderes.
"Pleasure..." ist ja unter Livebedingungen eingespielt worden. Und ich weiß nicht, ob es daran liegt, aber die Agression, Power und Energie, die da konserviert wurden, übertreffen für mich so ziemlich alles andere, was man als Vergleich heranziehen könnte. Ich denke nicht, dass ein Step-by-step-Aufnahmeprozess diese Power, die die Band damals hörbar hatte, genau so gut eingefangen hätte. Das wäre bestimmt sauberer und kontrollierter und kraftloser geworden. Ich fand ja die "Terrible Certainty", obwohl "besser" und "druckvoller" produziert, dagegen richtig lasch.
"Pleasure to Kill" mag nicht die beste Thrash-Platte sein (und selbst bei mir läuft sie nicht außer Konkurrenz), aber sie ist definitiv die - im Wortsinne "wild um sich prügeln" - thrashigste. Da ist neben bereits professioneller Brutalität immer das kleine bisschen Kontrollverlust zu hören, wenn es mal kurz fast auseinander läuft, das eigentlich der Kern von Thrash ist. "Acting like a Maniac". Das man als Band so viel Energie erzeugt, dass man sie selbst kaum unter Kontrolle halten kann und die immer kurz davor ist, zu explodieren..., das höre ich da. Der Ritt auf der Kanonenkugel, ach was, auf dem Kernreaktor, volle Lotte Speed und alles im roten Bereich.