Metal Assault X 15.02.2020 Würzburg Posthalle

Scavenger

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Just my little (big grown) Story übers diesjährige METAL ASSAULT, wo wir ja jetzt auch schon nunmehr bei der zehnten Ausgabe angelangt sind. Am Start war ich schon beim Vorläufer, dem letzten Thrash Assault Ende 2009; und seit der Umbenennung/Umstrukturierung habe ich nicht eine Ausgabe des „Posthallen-Eintages-KITs“ ausgelassen.
Kommen wir zum Punkt: Leider war es mir - zum ersten Mal in 10 Jahren - nicht vergönnt, diesen heiligen Februarsamstag der Arbeit komplett fernzubleiben. Also wurden notdürftige Entscheidungen getroffen, um das Leiden des Kind gebliebenen Verrückten möglichst gering zu halten. Aber bei uns auf der Landpost gibt’s ja gute Kumpels als Kollegen, die mir auch mal mit ein paar Straßen aushelfen, wenn’s um so etwas geht (denn sonst ist in der Woche darauf das Geheule immer groß, welche Bands ich doch verpasst habe, hahaha). Also wie ein Blitz durchs betreffende Dorf geschossen, Kundenkonversation (sonst nie ganz abgeneigt) aufs nötige Minimum reduziert, dem absoluten Lieblingshund (ein seltener Alaskan Malamute, was ein Prachtstück) nur mal kurz übern Kopf gestreichelt, statt sich ewig um ihn zu kümmern und um kurz vor 1 direkt vom Postamt auf die Autobahn - den ALDI-Sushi auffem Beifahrersitz als Mittagessen platziert. Autobahn frei, teilweise waren sogar 160-180 (alles andere ist Hirnrissig!) locker drin; läuft!
Dass ich meine Kumpels von TORPEDO aus Nürnberg nicht zu Gesicht bekommen konnte, war mir trotz der guten Ausgangslage von vornherein bewusst! Dafür hätte es dann wirklich eine „Beaming-Funktion“ von Mainz nach Würzburg gebraucht. Wir haben uns schon im Vorfeld auf eine Clubshow im Fränkischen irgendwann dieses Jahr zusammen geeinigt. „Mechanic Tyrants“ ging natürlich trotzdem als Vinyl in die Devotionalientasche; getauscht gegen anderes eigenes Zeug mit Drummer Phil J .
Als ich ankam, erreichten mich noch die letzten Fetzen von THE TOWER, das war aber zu wenig, um darüber ernsthaft urteilen zu können. Alte Warlock kam mir kurz in den Kopf.
Cool, dann also schon pünktlich zu SCAVENGER aus Belgien Gewehr bei Fuß vor der Bühne zu stehen. „Battlefields“ ist ja schon derbst kultiger BeNeLux-Stahl, aber dass es als Sahnehäubchen noch „Max Overload“ und „Black Car“ von ACID als Cover obendrauf gibt, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ist die Sängerin irgendwie die verschollene Tochter von Kate De Lombaert? Geiler Appetizer für die Reunion in zwei Monaten!
HAUNT sind eine von diesen Bands, die an mir leider (gerade momentan) vorbeigehen. Da möchte ich keinem auf den Schlips treten, aber in dem Kontext gingen sie für mich dann doch etwas unter…
TYRANT UK hatte ich schon mindestens einmal aus Olis Veranstaltungen gesehen; wenn ich jetzt noch das Jahr wüsste, hätte ich wohl (ohne Listenführung und Internetspionage) ein Superbrain… Nun sei’s drum: Entspanntes Abwippen zu kultigem NWoBHM in der Nähe des Mischpults, in Gesellschaft von Kumpels und Bekannten. Machte Spaß; man trank was, schrie sich zwischendurch ein paar Infos zu Athen im März ins Ohr und feierte die Single-A-Seiten. Wirkte auch alles sehr spielfreudig.
ABER DANN! ABER DANN!!!! Oulala…. STRANGER (GER) kommen; ja, es passiert nochmal in diesem Leben. Kochend heiß erwartet als (2. Reihe-) Teutonen Metal-Fanboy seit 15 Jahren, gab es die volle Breitseite untergegangener, einheimischer Tonkunst. Was hätte ich in meinen frühen Fanzine-Schreibertagen mit 19/20 für dieses Konzert nur gegeben? „Bell“, „Wheels (Made Of Steel)“, „Garden Of Evil“ und so viel geiles Zeug mehr brachte die Kenner und Liebhaber vor der Bühne (die wenigsten über 30; also gerade noch geschafft, puh!) zum vollkommenen Ausrasten. Heimliches Co-Highlight; das oberkultige, tausendfach auf Parties gespielte Käsemetal-Lied „Louis XIV“ vom versprochenen CHROMING ROSE-Material. Da kann man echt nur hoffen, dass Frontmann Gerd und die Mannschaft noch öfter irgendwo zu sehen sind! Eine der zwei absoluten Hochkaräter des Festivals (zum Rest kommen wir noch)!
Nach diesem historischen Auftritt wurde das Loch im Magen so groß, dass CRAZY LIXX leider der Nahrungsaufnahme zum Opfer fielen; denn mir war bewusst, was mich im Anschluss noch erwarten würde und bevor die Laune und Aufnahmefähigkeit kippt, ist ein „goldenes M“ (oder auch bessere Kost abseits von flüssigem Brot) seit einiger Zeit immer mal wieder notwendig (Megalange Schlange beim „Chinaman“, fuck!). Außerdem ‘ne gute Gelegenheit, abseits vom seinerzeitverstopften Männerklo mal seinen Geschäften nachzugehen.
CHRIS HOLMES & The MEAN MEN standen in der Prioritätenliste bei mir auch sehr weit oben; logisch, bei der angekündigten Setlist. Also, auf und ab in den „golden glamorous antisocial circle“ vor der Bühne. Fangen wir kurz mit dem Meckern mal an… Der Sänger mag für die anwesenden Frauen ein Blickfang gewesen sein und stimmlich kann er auch ganz gut was, doch das Auftreten wirkte doch etwas weniger imposant und unsicherer als das von Mr. Lawless. Ob das von Chris so gewünscht ist? Könnte es mir fast ein klein wenig vorstellen. Gut, wer braucht bei solchen Songs viel Publikumsinteraktion? Das schenken wir uns; und wenn wir diese Kritikpunkte wegnehmen, war es 60 Minuten purer Wahnsinn. „Rebel In The F.D.G.“ habe ich ein wenig vermisst, aber „Tormentor“ (!!!), „On Your Knees“ als Opener, „Hellion“, „I Wanna Be Somebody“, „L.O.V.E. Machine“, „Wild Child“ (mit Gastsängerin) oder als Zugabe „I Don’t Need No Doctor“ waren Schlag auf Schlag die absolute Vollbedienung für meine Lauscherlein…. Vor 4-5 Jahren hätte ich da noch das Oberteil ausgezogen und halb nackig vor der Bühne rumgetanzt, hier genoss ich es einfach nur in vollen Zügen und setzte alles dran, meine Stimme beim Mitgrölen endgültig zu ruinieren….
ANGEL WITCH; natürlich sind die Jungs um Kevin Heybourne nicht weniger als totaler Kult. Aber auch sie fallen bei mir in die Kategorie „siehste öfter mal und gehören nicht zu deinen unangefochtenen Alltime-Faves“. Somit war es auch viel leichter zu verschmerzen, meinem Kumpel Markus von Pure Steel beim Abbau vom Verkaufsstand zu helfen, weshalb ich immer nur kurze Ausschnitte innen mitbekam und draußen an der Ladezone dann basslastiges „Gewummer“.
Ja, und dann?!?! Ach, was war es einfach nur schön!!! Ich hatte mich so derbe auf ein zweites Mal SORTILÉGE gefreut. Schon beim KIT begeisterten sie mich letztes Jahr auf voller Linie, doch da war der Pegel schon relativ weit fortgeschritten, sodass viele Details in der Trance aus Musik, Magie, fremdsprachlichen Wörtern und Distelhäuser Export durch die Lappen gingen. Beim ASSAULT ohne Aushilfssängerin am Start musste man natürlich in den ganz hohen Passagen bei Zouilles Stimme Abstriche machen; doch was ist ehrlicher, als sich als Originalsänger allein auf die Bühne zu stellen und – abgesehen vom Publikum – auf jede Gesangshilfe zu verzichten? Alles wurde ausgebuddelt; von der Debüt-EP, über das grandiose „Métamorphose“-Album bis hin zur „Larmes De Héros“. Balladen, Gassenhauer, Mitgröl-Nummern (auch ohne Sprachkenntnisse); es war einfach nur schön… Und ja; am Ende natürlich einer dieser wohl schönsten Heavy Metal-Songs aller Zeiten! Wer muss ihn noch namentlich nennen?!?!?! Ich hoffe ja langsam insgeheim so ein wenig auf ein neues Album…
Wer sich nun über solch detaillierte Konzertbeschreibungen meinerseits nach langer Zeit wundert; ja, ich bin nachts ausnahmsweise auch mal wieder automobil gefahren, weshalb auch mein Promillepegel stets im unteren Bereich verweilte; und das war verdammt gut so, könnte man sich fürs nächste KIT mal wieder als kleines Vorbild nehmen. So fällt einem dann jedoch auch ab 21/22 Uhr vor der Bühne manchmal erschreckend auf, wie sehr man manchmal am Boden festpappt mit seinen Tretern (Zitat eines Bekannten, der auch hier im Forum angemeldet sein müsste: „Wo gehobelt wird, fallen auch Späne!“, harhar), weil manche nicht mehr mit dem Plastikbecher ihren Rüssel finden können. Schade drum! Oder wie manche meiner Bekannten und Kumpels doch zu späterer Stunde arg umher wackeln und sich zum Kasper machen direkt vor der Bühne. Aber da lass ich jetzt mal alle Steine liegen; denn wer frei von Sünde ist…. ihr wisst schon! Sehen uns 2021!!!!!
 
Wobei es bei Crazy Lixx schon erschreckend leer war, fand ich. Und kann es sein, dass die nen komischen Sound hatten - kam mir irgendwie nen bissl leise/drucklos vor. Aber haben schon Spass gemacht und SILENT THUNDER hat sich zum richtigen Ohrwurm entwickelt *Träller*
 
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