Mixtape Madness: Heading For Intoxication!

So, ich öffne jetzt mal die "geheime Tracklist" und löse hier auch für interessierte Mitleser auf:
Track 1: Radio-Rauschen, Sendersuche, Kinder singen etwas (irgendwas mit abgehen?), dann geht nach kurzem Bassgeknurre auch das Black Metal-Gekeife los. Hat ordentlich Groove, erinnert mich ziemlich an Nachtmystium, aber ich glaube, da wird nicht Englisch gesungen. Biegt dann ein wenig mehr in Richtung DSBM ab. Bestimmt einer dieser Kandidaten aus der Ecke "Band kenne ich, aber erkenne sie nicht"! Gefällt mir jedenfalls ziemlich gut!
Das war Vonlaus - Gjaldprot.
Ich muss gestehen: Bisher nie von gehört!

Track 2: Geht schonmal etwas vertrackter, aber auch "fetter" los, erste Assoziation in den ersten Sekunden sind Enslaved. Aber ich glaube, hier wird deutsch gekeift. Es geht um Panzer, so scheint mir. Klangliche Assoziation springt also auch automatisch eher in Richtung Marduk um. Negator sind das nicht, oder? Ich meine, die klangen anders... Insgesamt nicht schlecht, lässt aber zumindest auf Anhieb auch nicht den Bestellfinger nervös werden.
Ha, also doch Negator, und zwar mit Der Infanterist.

Track 3 beginnt wieder mit einem ziemlich frostigen Riff, wir begeben uns allerdings in die etwas symphonischere Ecke. Der Gesang, der irgendwie gleichzeitig gurgelt, knurrt und keift, klingt vage bekannt... Wird dann etwas black'n'rollig, der Track, aber immer noch mit recht hohem Keyboard-Einsatz. Könnten das vielleicht Kalmah sein?
Das waren Thyrane mit Blindfolded. Die sind mir bisher auch unbekannt.

Track 4: Klingt schonmal sehr nach älteren In Flames! Bei näherer Betrachtung sind sie's aber nicht, sondern irgendwer, der sich wohl sehr heftig an Clayman und Co orientiert - gerade die Bridge habe ich glaube ich 1:1 schonmal bei den Göteborgern gehört. Gesang ist etwas growliger, zwischendurch im Refrain aber auch ein bisschen Power Metal-Cleargesang. Würde ich mich festlegen müssen, wäre mein Tipp Mercenary!
Wie schon aufgelöst: Gardenian - Deserted

Track 5 wendet sich jetzt eher der Richtung thrashiger Power Metal zu, könnte auch schon etwas älter sein. Hat schon ziemlich Power, Gesang ist recht "grounded", lässt aber auch immer mal wieder hohe, speedige Screams ausbrechen. Lyrics sind zwischendurch das Vater Unser (halt auf englisch), was das ergooglen jetzt nicht einfacher macht :D Riffing hat ein bisschen was von Iced Earth meets Metallica.
Das hat tatsächlich schon ein paar Jährchen auf dem Buckel: Visitör - P.I.T.
Die sind bisher allerdings auch irgendwie an mir vorbei gegangen...

Track 6 beginnt mit Scratching, bricht dann auch gleich in ne coole Oldschool-Crossover/Rapmetal-Nummer aus. Ich dachte mir erst, nee, Anthrax sind's nicht, aber dann klingt der Sänger zwischendurch doch mal ein bisschen nach Belladonna. Hatten die außer Bring The Noise und I'm The Man noch was in der Richtung gemacht? :D Wird dann auch ziemlich thrashig der Song, geht gut in den Nacken! Ich glaube, ich kenn das...
Aaaah, daher kommt mir das so bekannt vor! Das sind nämlich die Cro-Mags mit Eyes Of Tomorrow! Hab mich zwar irgendwann schonmal durch deren ganze Diskographie gehört, aber meistens lege ich nur das Debüt auf und das klingt ja doch noch ein bisschen anders...

Track 7: Uh, Hammers Of Misfortune, glaub ich, oder Slough Feg. Jedenfalls trällert hier Mike Scalzi! Ziemlich abgedrehte Nummer, höre beide Bands ziemlich gerne, bin da allerdings auch nicht so firm, dass ich jetzt den richtigen Song rauspicken könnte... Ist das von der The Bastard? Da hatte ich schonmal was auf nem Mixtape! :D
Zumindest halb richtig: Slough Feg - Analogue Avengers

Track 8 beginnt mit nem Paradise Lost-igem Gothic Metal-Riff. Aber nee, das kenn ich! Das sind Woods Of Ypres, wie hieß noch gleich der Song? Wet Leather, glaub ich. Heute gefällt mir das ziemlich gut, als die dazugehörige Scheibe rauskam, war ich allerdings erst ein wenig enttäuscht, weil das doch schon sehr anders als die Black Metal-Anfänge war, die mir ziemlich gefallen hatten.
Korrekt: Woods Of Ypres - Wet Leather

Track 9: Argh, das kenn ich auch, geiles Ding! Richtig schön assiger Death Metal zum Arschwackeln! Das sind doch Death Breath oder? Jau, Heading For Decapitation! Geiler Song, geile Platte, die dürften auch mal gerne wieder was Neues machen...
Ebenfalls richtig: Death Breath - Heading For Decapitation

Track 10 geht mehr in die Klospülungs-Death Metal/Grindcore Ecke. Die Suffocation-Gedächtnis-Handaxt geht quasi automatisch nach oben! Gefällt mir auch ziemlich gut, aber wenn ich bei dieser Death Metal-Spielart im Vergleich zu der Death Breath-Spielart doch etwas schneller gesättigt bin. Kommt mir auch ziemlich bekannt vor, kann ich grad aber nicht mit dem Finger drauf zeigen... Klingt etwas wie ne Band, die wie Deicide klingt.
Das waren Broken Hope mit He Was Raped. Hey, ein Album von denen hab ich sogar im Regal! :D

Track 11: Brachialer Stampf-Metal mit deutschen Texten. Also eher Richtung Totenmond als Rammstein, aber könnte tendenziell ein bisschen älter sein. Sind das diese Schweisser, von denen man so viel hört, die aber etwas vor meiner Zeit waren? Cool.
Das waren Drecksau - Verlierer. Namentlich sind mir die schon ein paar mal begegnet, aber da hat mich "das Deutsche" vom Reinhören abgehalten. Sollte ich mal ändern!

Track 12: Ein Livesong, beginnt erstmal mit Keyboardsolo (und Publikumsgejohle). Ansage entlarvt es dann als Bed Of Razors von Children Of Bodom. Mann, was hab ich die ewig nicht mehr gehört... Hier hört man aber auch, dass Children Of Bodom früher auch das ein oder andere Mal Dissection gehört haben, was sich dann ja dieses Jahr auch mit der Bodom After Midnight-EP bestätigt hat.
Auch hier lag ich richtig: Children Of Bodom - Bed Of Razors. Aber nun, mit der Ansage war das wohl keine große Leistung :D (ich bin aber recht optimistisch, dass ich den Song auch in der Studioversion erkannt hätte)

B-Seiten-Track 1: Beginnt mit Keyboard-Orgelfanfare. Dann kommen Schlagzeug und Gitarren dazu, es geht wieder in die CoB-Richtung, aber eine andere Band. Mir spuken schon wieder Kalmah durch den Kopf... Ist jedenfalls ein bisschen weniger Power Metal als Children Of Bodom, aber dennoch ziemlich Keyboard-heavy. Später kommt dann noch ein Wikingerchor dazu...
Hah! Zumindest einmal lag ich mit meinem Kalmah-Tipp richtig! Das sind nämlich die selbigen mit The Third, The Magical.

Track 2 ist Black Metal mit folkiger Schlagseite. Mir geistern Finntroll durch den Kopf, aber von denen habe ich die letzten paar Alben noch gar nicht gehört, kann mich da also auch irren... Auch hier später cleaner Chor-Gesang, der den Keifgesellen unterstützt. Oder sind das gar Moonsorrow? Warum habe ich eigentlich von denen so lange nix mehr gehört...?! Ist jedenfalls die "ernstere" Seite des folkigen Black Metal, keine Partysaufmusik.
OK, dass ich die nicht erkannt habe, da schäme ich mich ein bisschen: Thyrfing - Griftefrid. Thyrfing mag ich eigentlich nämlich ziemlich gerne, aber auch erschreckend lange nicht mehr gehört...

Track 3: Frostig-primitives Gekloppe. Es darkthroned mir! Gesang geht allerdings in eine etwas andere Richtung, erinnert ein bisschen an den Mayhem-Attila. Das Drumming klingt ziemlich nach Frost. Irgendwelche Skandinavier, die es schon länger gibt, werden das jedenfalls sein!
Hach, das ich mal nen Drummer raushöre... der Frost saß hier nämlich tatsächlich hinter der Schießbude: Gehenna - Death To Them All.

Track 4 beginnt mit Piano. Sanfte Gitarren kommen dazu. Das Intro streckt sich ziemlich. Nach ner Weile geht der Song dann auch nach ner kurzen Pause ganz los, es bleibt aber recht gemächlich. Als dann der Gesang einsetzt: Klar, Danzig! Wie heißt denn nochmal der Song... Achja, Going Down To Die, wird ja auch oft genug gesungen! Musik für heiße Sommerabende!
Hier hab ich doch glatt nen Track unterschlagen, das sich streckende Intro ist nämlich ein eigener Song! Und zwar von Tribulation, laut Tracklist "kannsch ned lesen". Also gehe ich mal davon aus, dass das "לילה" (Leila) von der The Formulas Of Death ist. Hätte ich eigentlich erkennen müssen. Mit Danzig und Going Down To Die lag ich allerdings richtig!

Track 5 wieder flotter, Gitarren gehen wieder etwas in die CoB-Abteilung, aber hier mit kernigem Clean-Gesang. Irgendwo im Spannungsfeld Melodeath, Power Metal und Modern Metal, ziemlich melancholisch. Würde tippen, wenn die nicht aus Finnland kommen, dann aus Dänemark! Klingt jedenfalls auch schon wieder vage bekannt...
Besagte Dachauer Spezls heißen Nator und der Song Spiteful Desire. Waren mir bisher auch unbekannt.

Track 6 beginnt mit einem ziemlich folkigen Gitarrenriff. Deutscher Frauengesang, ah, dann sind das bestimmt Grendels Syster, mal kurz schauen, wo der Text passt.

Ah, das ist Falkenflug von der ersten EP, habe bisher nur den Nachfolger davon ein paar mal gehört. Gefällt mir auch ziemlich gut!
Ein bisschen eigenartig sind die ja, aber halt auch faszinierend...
Richtig: Grendel's Syster - Falkenflug

Track 7, markantes Bassriff, Gitarre stimmt mit ein, das klingt nach opulentem 80er-Jahre-Stadion. Gesang kommt dazu, das sind doch Axxis, oder? Das dürfte Brother Moon vom dritten Album sein. Abgesehen von dem Doom Of Destiny-Album habe ich Axxis aber noch nicht allzu viel gehört, meistens ist mir das ne Ecke zu kitschig, aber manchmal trifft es halt auch ziemlich den Nerv :D
Auch richtig: Axxis - Brother Moon

Track 8 winkt aus der Garage, Schlagzeug und schnarrige Gitarre. Klingt ein wenig wie Tocotronic auf osteuropäisch? Nimmt dann doch noch recht punkig Fahrt auf. Wie hieß denn noch mal diese polnische Punkband, die @Novocaine mir mal auf einen Sampler gepackt hat? Big Cyc? Könnten die das sein?
Das waren 2TM2,3 mit Psalm 13. Nie gehört.

Track 9 ist bei den ersten Piano-Klängen klar: Regrets, vom aktuellen Enforcer-Album! Allerdings in der spanischen Variante...

Die Zenith hatte mich ja bei Release auch ziemlich irritiert, aber dann habe ich doch ziemlich fix meinen Frieden mit ihr gemacht und bin mittlerweile sogar ziemlich süchtig danach! Geile Scheibe!
OK, hier bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass das die spanische Version ist, einfach, weil es auch eine spanische Version gibt :D Das ist allerdings die "Ur-Version" Zadnji Izlet von Terminal, dem Soloprojekt vom Basser, gesungen wird hier auf Slowenisch. Mir war zwar bewusst, dass es dieses Soloprojekt gibt, reingehört hatte ich da allerdings bisher noch nicht und wusste auch nicht, dass der Zenith-Song hier seinen Ursprung hatte.

Zum Abschluss gibt es noch einen Einsekundensong in der Tradition von You Suffer. Welcher das nu aber gewesen ist, konnte ich jetzt nicht so schnell eintziffern. Nasum oder Napalm Death waren es jedenfalls nicht :D Yacopsae vielleicht?

Ich glaube, der Text war "einszweidreivier!"
Hier habe ich immerhin 3/4 des Textes richtig rausgehört, denn das ist 1, 2, 3, Bier von Tom Angelripper!

Noch einmal der Übersicht halber:
A01. Vonlaus - Gjaldprot
A02. Negator - Der Infanterist
A03. Thyrane - Blindfolded
A04. Gardenian - Deserted
A05. Visitör - P.I.T.
A06. Cro-Mags - Eyes Of Tomorrow
A07. Slough Feg - Analogue Avengers
A08. Woods Of Ypres - Wet Leather
A09. Death Breath - Heading For Decapitation
A10. Broken Hope - He Was Raped
A11. Drecksau - Verlierer
A12. Children Of Bodom - Bed Of Razors (Live)
B01. Kalmah - The Third, The Magical
B02. Thyrfing - Griftefrid
B03. Gehenna - Death To Them All
B04. Tribulation - לילה
B05. Danzig - Going Down To Die
B06. Nator - Spiteful Desire
B07. Grendel's Syster - Falkenflug
B08. Axxis - Brother Moon
B09. 2TM2,3 - Psalm 13
B10. Terminal - Zadnji Izlet
B11. Tom Angelripper - 1,2,3,BIER
 
Bei mir hat diese Woche die Elternzeit begonnen und da finde ich sicherlich mal zwei Stündchen! Wird also fortgesetzt.
 
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