Mixtape Madness: Mental Demolition!

Grimdalv

Till Deaf Do Us Part
Sooo, auch vom @ProfessorHastig kam neulich ein dicker Sampler an, eine furchteinflößende Doppel-CD namens Mental Demolition! Dank Titel, Cover und diversen Andeutungen erwarte ich hier mindestens einen @Fire Down Under Hirnfick! Man ist gespannt!

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Auf CD 1 scheinen mich schonmal 16 Tracks zu erwarten... Na dann mal auf ins Livebesprechungs-Getümmel!


Achja, den "Schwesternthread" zu dieser Aktion findet man übrigens hier!
 
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Track 1: In der ersten Minute hört man erstmal nicht viel, irgendwo im Hintergrund flötet es. Aber dann! Dreckiges Thrash-Riff, Ugh-Gerotze, wo sind meine Nietenhandschuhe? Titel scheint sowas wie "Satanic Overkilling" zu sein, lyrisch werden auch keine Klischees gescheut. Schwarzgefärbter Thrash in der Ecke von Aura Noir und Co. Gefällt!
 
Track 2 scheint in eine grob ähnliche Richtung zu gehen, also: Schwarz und schmutzig. Kommt mir vom Riff her vage bekannt vor, hätte etwas aus der Metalpunk-Phase von Darkthrone sein können, der Gesang passt da aber nicht zu, das ist mehr klassisch schwarzmetallisches Gekreische. Vielleicht was von Absu? Ich glaube, ab und an klingen die mal so :D
 
Track 3 mit deutlicher Kurskorrektur. Irgendwo zwischen Noise Rock und Mastodon (vor allem das Drumming erinnert mich hier etwas daran), aber mit abgehobenem Frauengesang. Love Is The Answer wird da gesäuselt. Als hätten Grunge und Woodstock nen Auffahrunfall gehabt. Spannend!
 
Track 4 holt die Akustikklampfe raus. Wieder eine Dame am Gesang, aber deutlich "sanfter" als beim Vorgänger. Irgendwo zwischen Lagerfeuer, Pop, Folk und Dark-Soundtrack, garniert mit ein paar postrockigen Momenten. Auch nicht übel! Ich hab öfter mal den Eindruck, die Dame singt französisch, ist aber dann doch englisch. "Gently close her eyes" wird öfter gesungen, wenn ich das richtig höre.
 
Jetzt wird aber wieder geholzt! Intro im Spät-Carcass-Groove! Dann aber etwas Postmetallischer, leichter Industrialtouch. Gitarrensound klingt irgendwie bekannt. Vocals sind dann doch mehr kehliges Carcass-Gegifte, aber wohl auf Deutsch. Totenmond meets alte Isis. Sind das vielleicht Valborg? Da wollte ich immer mal etwas ausführlicher reinhören...
 
Track 6 macht erstmal nen grungigen Eindruck. Gitarre und Gesang, innocent or guilty und so far so good singt der gute Mann, dann kommen zurückhaltendes Schlagzeug und Flöte (!) dazu. Kurz vor Minute 2 wird dann auch auf's Gaspedal getreten und ein wenig gebrüllt. Kommt bestimmt gut im Auto, die Nummer. Bin unentschlossen, ob das aus den Neunzigern kommt oder "moderner" ist...
 
Track 7 könnte auch erst einer der metallischeren Nummern von Alice In Chains sein, aber da passt der Gesang nicht. Wird wohl eher in der Prog Metal-Ecke zu suchen sein. Erinnert mich auch ein wenig an die weniger abgefahrenen Sachen von Devin Townsend, aber irgendwie... älter. Ich glaube, hier werden irgendwelche Mantras besungen oder so.
 
Track 8: Vertrackt-jazzig. Ein wenig, als hätte jemand späten Opeth was in den Tee getan. Bläser, Piano, dann ein Break, es geht ruhig weiter, Gesang setzt ein. Die Stimme kommt mir bekannt vor, erste Assoziation sind Psychotic Waltz. This Romeo is bleeding wird da gesungen, aber da führt Google mich nur zu Bon Jovi und einem Film mit Gary Oldman, die würde ich beide mal ausschließen. Es wird wieder wilder, auch ein Saxophon kommt noch mal um die Ecke. Ich hab das bestimmt schon mal irgendwo gehört, aber gerade will es nicht so richtig Klick machen...
 
Track 9: Wieder folkig mit Gitarre, Schellenkranz und elfenhaftem Gesang. Auch die Stimme klingt bekannt. Später kommen brummige Synthies dazu. Insgesamt gefallen mir solche Tracks auf Samplern zwischendurch immer ziemlich gut, aber ich würd mir wohl nicht unbedingt die Platte dazu holen.
 
Track 10 beginnt mit ner Deathdoom-Walze. Ultratiefer Gesang setzt nach eineinhalb Minuten mit nem schicken Ugh! ein, da hat man mich sowieso immer direkt auf seiner Seite. Fettes Gestampfe! Sind das vielleicht Undergang? Oder irgendwas britisches, wie heißt diese eine Band da noch gleich... Morbide Leads aus der Gruft, das könnten auch Finnen sein! Aber dann wäre das vermutlich mehr Hall, weniger Panzer...
 
Track 11 hat wieder eine Dame hinter'm Mikro, es klingt erst nach Hellacopters-Rock, aber wird dann doch etwas "nebeliger". I am a demon, i am a mother, i am a warrior skandiert die Dame. Cooler Song! Hat immer mal wieder leichte Doom-, Stoner- und Heavy Metal-Anleihen, ohne je so richtig in die jeweilige Richtung abzubiegen.
 
Weirde Gitarrentöne, treibender, steter Drumbeat, verzerrter, rufender Gesang - irgendwas aus der Ecke Noise Rock. Baut gut Spannung auf, aber irgendwie warte ich etwas vergeblich darauf, dass der Song mal losbricht. Gegen Ende fliegt dann alles etwas chaotisch durcheinander, aber so *richtig* explodieren tut er nicht. Da bräuchte ich mal den Albumkontext!
 
Intro im old-timey-radio-Stil, dann vertracktes Noiserock-Riff, mehr oder weniger growlender Sänger. Die Gitarre macht sehr schräge, das Schlagzeug ziemlich abgefahrene Sachen, auch wenn es zwischendurch etwas ruhiger wird. Bedrohlicher Wiederaufbau, dann Break mit "Silvester Anfang"-Getrommel, dann Chaos: Flimmernde Gitarren, freidrehendes Schlagzeug, Gekreische, beschwörendes Growlen. Da hat wer ne Mike Patton-Bowlingkugel durch's Noisecore-Orchester gerollt. Ab Minute 5 dann tendenziell etwas Black Metal-iger, aber immer noch ziemlich abgedreht. Schräge Nummer! Dann gibt's nochmal nen Break, klingt ein fast ein bisschen wie eine Necro-Version von Djent. Vielleicht ein uneheliches Kind von Meshuggah und Attila Csihar? Immer wenn man denkt, der Song ist vorbei, dreht er nochmal in ne andere Richtung ab. Nach gut achteinhalb Minuten ist dann aber wirklich Schluss.
 
Nach der Weirdnessattacke schwingt Track 14 den straighten Crusthammer. Geil! Kenn ich glaub ich, aber auch hier komm ich grad nicht drauf...
 
Track 15 geht dann wieder in die Rockrichtung. Hier haben sich wohl ein paar jüngere Burschen verdrogten 70er-Jam-Rock als Vorbild genommen und garnieren das mit moderner Radiokompabilität und Indie-Entrückheit. Aber nee, von den momentan angesagten Led Zep-Klonen sind das keine. Mir spukt da irgendeine andere größere Band als Vorbild im Kopf rum, aber ich kann grad auch nicht mit dem Finger drauf zeigen...
 
Zum Schluss klingt es dann ein wenig wie eine punkigere Version von Hawkwind, mit gefühlt italienischem Akzent. Ich glaube, es wird von einem "nuclear prayer" gesungen. Groovt ganz cool, der Song! Gegen Ende wird auch noch mal gut auf's Gaspedal getreten, kombiniert mit spacigen Keyboardteppichen.

So, CD 2 werde ich mir dann wohl morgen vornehmen, bis jetzt bin ich jedenfalls ziemlich angetan und sicher erkannt habe ich bisher noch nix. Bin gespannt, wie es weiter geht!
 
Der Titel ist lediglich aus einem Song auf der zweiten CD entnommen und passte ganz gut zum Cover. @Fire Down Under -mäßige Hirnfickqualitäten schaffe ich hier nicht, denke ich.

1. Jawoll, Satanic Overkill heißt das Lied. Und Aura Noir ist auch nicht ganz falsch. Der gute Aggressor war hier auch mit von der Partie.

2. Nö, nix von Absu. Das hier sind Finnen und das Album ist noch ziemlich frisch.

3. Das Cover von dem Album hatte hier mal jemand als Avatar. Weiß aber nicht mehr wer das war. cpoetter vielleicht?

4. Ja, die Dame ist hauptsächlich düster-folkig unterwegs, zuletzt allerdings auch etwas dronig. Das hier ist aber vom Debüt und da spielte Gedröhne noch keine Rolle, obwohl sie im Anschluss unter anderem mit Earth auf Tour war.

5. Nein, das sind nicht Valborg. Der Song ist von 1995, da gab es die noch längst nicht.

6. Jo, das ist 90er-Stoff aus Schweden. Den Sänger könnte man von einer anderen Kapelle kennen.

7. Älter als Devin Townsend? Nein, die Band hier gibt es seit 1977, Devin Townsend seit 1972.

8. Das Album hab ich auf Empfehlung meines Schwagers mal im Second-Hand-Fachgeschäft für sehr kleines Geld erstanden. Man könnte bei der Band vermutlich von "aus dem Umfeld von Disillusion" sprechen.

9. Ich weiß was du meinst, aber gerade dieser Song hat es mir wirklich angetan. Habe gerade überrascht festgestellt, dass die Band bei Wikipedia zu finden ist und nach diesem noch zwei weitere Alben veröffentlicht hat.

10. Es sind tatsächlich Finnen!

11. Zu dieser Band hab ich mal die Umschreibung "wenn Stevie Nicks bei Joy Division eingestiegen wäre" gelesen, die ich allerdings nur bedingt nachvollziehbar finde. Hat mich aber auf jeden Fall neugierig gemacht.

12. Ja, das ist tatsächlich eher Albummusik, aber ich fand die Band für den Sampler ganz passend.

13. Sehr schön beschrieben! Das Album ist letztes Jahr meiner Meinung nach zu Unrecht ein wenig untergegangen, dabei ist es sogar bei Century Media erschienen.

14. Ja, nach Nr 13 musste es einfach was straighteres sein, also warum nicht eine kurze Crust-Abrissbirne? Ich glaube auf die Band bin ich gestoßen weil einer der Herren auch bei Power Trip musiziert(e).

15. Die Band haben viele sicherlich schon mal gehört, da sie den Themesong zu Better Call Saul beigesteuert haben. Am Schlagzeug ist hier der leider früh verstorbene Virgil Howe, Sohn von Steve Howe (Yes) zu hören.

16. Danke an @Siebi , der die Band mal hier im Forum empfahl. Es sind tatsächlich Italiener. Deathmasters Bruder ist hier am Bass und am Mikro zugange.
 
Ich mag die Ideen, aufzuschreiben, was du zu jedem Song denkst und das Rätselraten, wer es sein könnte.
Macht mir Spaß zu lesen. War beim letzten Mal auch so.:top:
 
Zum Schluss klingt es dann ein wenig wie eine punkigere Version von Hawkwind, mit gefühlt italienischem Akzent. Ich glaube, es wird von einem "nuclear prayer" gesungen. Groovt ganz cool, der Song! Gegen Ende wird auch noch mal gut auf's Gaspedal getreten, kombiniert mit spacigen Keyboardteppichen.
16. Danke an @Siebi , der die Band mal hier im Forum empfahl. Es sind tatsächlich Italiener. Deathmasters Bruder ist hier am Bass und am Mikro zugange.
Fein, freut mich, das sie Dir /Euch gefallen! Lösen will ich nicht, mit Bruder von Deathmaster sollte man drauf kommen können. Gleich mal anhören den Song. Herrlich!
 
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