Motorpsycho

Daskeks

Till Deaf Do Us Part
Bei mir läuft gerade wieder "The Tower" und ich möchte nicht völlig ausschließen, dass es mein Lieblingsalbum 2017 werden wird. Hui, was für eine bunte Welt da erschaffen wird mit Stilmitteln des klassischen Prog und ein paar moderneren Stilmitteln (habe die früher immer für ne Indie-Band gehalten).
Man kann ja aus unterschiedlichen Gründen einen Thread eröffnen: man weiß alles über eine Band oder ein Thema und möchte den anderen Forianern etwas besonders ans Herz legen oder man möchte durch den Thread selbst etwas mehr über eine Band oder ein Thema wissen.
Bei mir ist eher der zweite Punkt richtig. Als ich nach Berlin zog, habe ich natürlich erstmal nach Konzerten Ausschau gehalten und bin halt zu Motorpsycho gegangen, obwohl ich Band nur aus Zeitschriften kannte und noch nicht einen Ton gehört hatte. Das war am 1.5.2005 im Fritzclub am Ostbahnhof. Weiß ich noch genau, weil ich als Otto vom Land nicht mit den Krwallen am 1. Mai am Ostbahnhof gerechnet hatte und da einfach zum Konzert durchgelatscht bin.
Nun ja: das Konzert war absolut großartig. Ich habe mir dann irgendwo die "It`s A Love Cult" gekauft und war irgendwie enttäuscht. Habe ich auch ewig nicht mehr gehört, sollte ich vielleicht einfach mal wieder machen. Wie auch immer: irgendwie verblasste die Band in meinen Ohren nach und nach, es gab viele andere Sachen zu entdecken...Ihr kennt das.
Jetzt habe ich mir aus einem spontanen Impuls heraus das neue Album geholt und bin völlig begeistert.
Werde wohl mal ein bisschen "nacharbeiten" müssen.
P.S.: Die "In The Fishtank"-Kollab mit den Jaga Jazzist Horns habe ich auch noch. Durchaus faszinierendes Teil, aber sicher nicht mit den "normalen" Releases zu vergleichen, vermute ich mal.
 
Bei mir ist die Tower auch sicher in den Jahres Top-10 und wie ich finde, eines der stärksten Alben von Motorpsycho.
Ich kenne die Band seit der Trust Us, welche 1998 erschien und die ich immer noch vollkommen genial finde, hatte aber über die Jahre auch so meine Phasen, in denen ich mich mal mehr, mal fast gar nicht mit der Band, die durchgängig unglaublich veröffentlichungsaktiv ist, beschäftigt habe.

Motorpsycho lässt sich stilistisch extrem schwer einordnen, sie sind extrem progressiv (im Sinne von experimentierfreudig und unberechenbar), Metal-Elemente finden sich nur sporadisch, aber richtig schlecht ist eigentlich nichts von ihnen.

Ich gebe mal meinen persönlichen Listenwahn zu Motorpsycho kund, auch wenn meine Sammlung bei weitem nicht vollständig ist:
Blizzard (1995) - 9/10 - sehr songorientiert, hat mich stark an Sonic Youth erinnert mit ein paar Grunge-Elementen
Timothy's Monster (1996) - 8/10 - deutlich sperriger, hatte damals nie so den Zugang gefunden und später nicht mehr gesucht, ist mir an vielen Stellen etwas zu psychedelisch
Angels and Daemons at Play (1997) - 8,5/10 - zwar auch ausufernd, aber mit mehr Drive als der Vorgänger, erinnert mich ein bisschen an Neil Young zu der Zeit
Trust Us (1998) - 10/10 - vereint stilistisch die Vorgänger hat aber die noch besseren Songs und die reifere Anlage. Meine Absolute Empfehlung zum Einstieg
Let Them Eat Cake (2000) - 8,5/10 - der Beginn der "kommerziellen" Indie-Phase, in der die Band auf deutlich kompaktere und klassisch strukturierte Songs gesetzt hat. Hier waren aber die Songs noch stark, das ging später etwas verloren.
Barracuda EP (2001) - 7/10 - etwas langweilige Rock-EP mit nicht so ganz zündenden Songs
Phanerothyme (2001) - 6,5/10 - verbreitet psychadelisches, kalifornisches Späthippyflair und war deshalb mein Anfang von der Motorpsycho-Pause, obwohl ich mir folgende auch noch gekauft habe...
It's a Love Cult (2002) - 6/10 - ähnlich wie der Vorgänger, da war dann erst mal Pause bei mir.
Black Hole/Black Canvas (2006) - 8,5/10 - habe ich erst ein paar Jahre später nachgekauft, als ich wieder Bock auf die Band hatte, geht ein bisschen in die Trust Us Richtung, aber nicht ganz so stark. Trotzdem absolut hörenswert
Little Lucid Moments (2008) - 8,5/10 - der endgültige Einstieg in die progressive Phase, trotz 4 extrem langer Songs ufert es nicht zu sehr in Klangexperimenten aus.
Heavy Metal Fruit (2010) - 7,5/10 - nix Metal, sondern extrem experimentell und ausufernd, mir manchmal zu viel
Still Life With Eggplant (2013) - 9/10 - endlich kommen Experimentierfreude und Songwriting zusammen
Behind The Sun (2014) - 9,5/10 - Meine Nummer 3, knapp hinter the Tower, auch stilistisch ähnlich
The Tower (2017) - 9,5/10 - wie bereits oben erwähnt

Es fehlen: Lobotomizer (1991), Soothe (1992), Demon Box (1993), Child of the Future (2009), Here Be Monsters (2016) und diverse Kollaborationen in Richtung Country (Tussler) oder Jazz (The Death Defying Unicorn).
Ausserdem gibt es noch die Roadwork Live-Alben (4 bisher), auf denen die extrem progressive, experimentelle, psychedelische und machmal jazzige Seite Motorpsychos deutlich rüber kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Listenwahn ist bei dieser Band eher schwer.

Was die Frühphase angeht, würde ich auf jeden Fall mein Lieblingsalbum "Angels and Daemons at Play" sowie das dazu passende Live Album "Motorpsycho ‎– Roadwork Vol 1 : Heavy Metall Iz A Poze, Hardt Rock Iz A Laifschteil - Live In Europe 1998" empfehlen.

Der poppigeren Phase ab "Let them eat cake" kann ich allerdings auch nicht so viel abgewinnen.
 
"The Tower" ist meine erste Motorpsycho (eine Schande, ich weiß), und sie wächst langsam... SEHR langsam... aber sie tut es definitiv. In diesem Fall mag ich das sogar lieber als mich hätte die Platte sofort immens gekickt und nach ein paar Wochen verschwindet sie in den Tiefen des CD-Regals. Die aktuelle Scheibe ist, auch weil ich noch keine Vergleichsmöglichkeiten habe, eine Wundertüte für mich, die mit jedem neuen Durchgang Neues für mich bereithält. So liebe ich das!
 
The Death Defying Unicorn ist der absolute Oberhammer!!! Ein Meisterwerk vor dem Herrn!!!:verehr::verehr::verehr:
@Daskeks unbedingt besorgen und anhören:)
Die habe ich tatsächlich mal bei nem Kumpel gehört, als er gerade seine ziemlich geile Anlage aufgebaut hatte. So zu Vorführen sozusagen. Hat mich echt gepackt, aber irgendwie habe ich mir das Album nie besorgt. Hole ich nach.
Wie findest Du denn das neue Album?
 
Die habe ich tatsächlich mal bei nem Kumpel gehört, als er gerade seine ziemlich geile Anlage aufgebaut hatte. So zu Vorführen sozusagen. Hat mich echt gepackt, aber irgendwie habe ich mir das Album nie besorgt. Hole ich nach.
Wie findest Du denn das neue Album?
Ich hab die Neue erst einmal gehört aber da fand ichs klasse:)
 
Alle, die mit dem Einhorn irgendwie etwas anfangen können, sollten sich unbedingt auch dieses feine Teil gönnen...

motorpsycho_en-konsert-for-folk-flest.jpg


http://motorpsycho.no/2015/04/en-konsert-for-folk-flest-released/
https://www.amazon.de/Konsert-Folk-Flest-2lp-Vinyl/dp/B00VJ2883E
https://www.jpc.de/jpcng/poprock/detail/-/art/motorpsycho-en-konsert-for-ltd/hnum/7214700
 
Motorpsycho waren schon immer eine Band die ich einfach gern haben wollte, einfach weil sie
theoretisch genau in mein musikalisches "Beuteschema" fallen, die dann aber trotzdem nie so wirklich
gezündet haben. Zu komplex, zu ausufernd waren ihre Alben bisher für mich, ich habe sie auch nie wirklich verstanden,
mal haben sie Grunge gemacht, mal Prog-Rock, mal Jazz-Rock, mal ne Mischung aus all dem, aber das neu Album ist
ironischer Weise ihr eingängigstes , weil sie halt irgendwie all ihre Stärken darauf bündeln.
The Tower ist, denke ich, ein guter Einstieg in den Motorpsycho Kosmos, aber definitiv auch eine Herausforderung, denn
dieser Kosmos ist völlig wirr und abgefahren und seeeehr lang ;)
 
In den Neunzigern hatte ich in meinem Bekanntenkreis ein paar Motorpsycho-Fans, die meisten davon hielten "Timothy's Monster" für das beste Album. Ich hab das als Doppel-CD, wobei auf der einen nur vier Stücke sind, auf die Prodigal Sons Beschreibung (sperrig/psychedelisch) zutrifft, auf der zweiten sind dann etwa zehn deutlich kürzere Stücke, die ich irgendwo zwischen Sonic Youth, Dinosaur Jr., Sebadoh und Guided by Voices einordnen würde und die mit zum Besten gehören, was ich so an Indierock kenne. Haben wir rauf und runter gehört, sind einige echte Hits dabei.

Mein Lieblingsalbum aus den Neunzigern ist "Angels and Daemons at Play", ich finde, dass sich da ihre psychedelisch-ausufernde Seite am elegantesten in das Songwriting einfügt, "Trust Us" kenne ich allerdings kaum. Die Phase von "Let Them Eat Cake" bis "It's a Love Cult" habe ich übersprungen; immer nur kurz in die Alben reingehört und als unerträglich empfunden (süßlich, schmalzig, nervige Melodien, es gab sogar Streicher, meine ich). Leute mit weiterem Horizont fanden jedoch auch diese Platten richtig gut. Von den Alben danach kenne ich nur noch "Black Hole/Black Canvas" und "Little Lucid Moments", sind beide gut, "Little Lucid Moments" finde ich interessanter, da die Stücke vielschichtiger sind.
 
Danke für den Tipp, hatte von der Veröffentlichung tatsächlich überhaupt nichts mitbekommen! Und das, obwohl "The Death Defying Unicorn" damals mein Album des Jahres war (bisher aber auch tatsächlich die einzige Motorpsycho bei mir zu Hause)!

Leider ist das Ding ja wirklich lächerlich teuer, da erst ab 50 Euro zu finden (außer bei der Band selbst, wo es wegen der Versandkosten indiskutabel und sowieso auch nicht viel günstiger ist)! Ich meine 50 ,-€ für eine Doppel-LP mit Bonus-CD und DVD? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen (sehen wohl auch viele als zu teuer an, ansonsten wäre die 2000er Auflage wohl nach inzwischen über zweieinhalb Jahren schon längst ausverkauft)! 30,- wären vielleicht angemessen gewesen. Aber, nun ja, da das Ding nicht günstiger zu finden ist, hab ich es letzte Woche bei Nuclear Blast bestellt - da gab es zum Glück gerade einen Gutschein für einen Tag, so dass ich inklusive Versandkosten jetzt "nur" knapp 45,-€ bezahlt habe, was eigentlich immer noch weit über meiner Schmerzgrenze liegt.
Übrigens ist der Preis umso ärgerlicher, da die Pressqualität echt fürn Arsch ist! Damit hatte ich wegen des Reviews auf Amazon.de ( https://www.amazon.de/Konsert-Folk-Flest-2lp-Vinyl/dp/B00VJ2883E ) aber schon gerechnet und da die Musik auch auf der CD ist, bin ich jetzt nicht ganz so sauer.
Aber Seite 1 vom Vinyl hat viele feine Kratzer, wie eine gebrauchte LP (Scheiben sind ja auch leider nur in fusseligen, rauhen Papierhüllen, statt wenigstens in gefütterten, wie man es bei dem Preis eigentlich als Standard voraussetzen müsste), Seite 3 sogar einen kleinen Huckel, der bei jeder Umdrehung ein Poltern verursacht (für vielleicht eine Minute). Außerdem ist fast die ganze Seite mit einem Zischen unterlegt und beide LPs sind ziemlich wellig (zum Glück nicht so sehr, dass die Nadel hüpft)! Aber Hauptsache, man kann 180g drauf Schreiben...
Ach ja, die LPs samt Innenhüllen aus dem Cover zu ziehen und vor allem wieder hineinzuschieben ist auch nicht mal eben in 3 Sekunden gemacht. das erfordert viel Geduld und Feingefühl...:thumbsdown:
Aber gut, sind hier ja nicht in der Vinyl-Mecker-Ecke...

Zur Musik kann ich nach nicht einmal zwei Durchläufen (läuft gerade wieder) noch nicht ganz so viel sagen, außer, dass sie toll ist! Allerdings noch weniger eingängig als "The Death Defying Unicorn" und über weite Strecken sphärischer, dafür weniger rockig.

Ich glaube, "The Tower" muss ich mir wohl auch mal zulegen, wobei die 2-LP ja mit um die 28,- Euro auch viel zu teuer ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine 50 ,-€ für eine Doppel-LP mit Bonus-CD und DVD? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen (sehen wohl auch viele als zu teuer an, ansonsten wäre die 2000er Auflage wohl nach inzwischen über zweieinhalb Jahren schon längst ausverkauft)!
Der Preis ist in der Tat nicht ohne, aber trotzdem musste ich das Teil einfach haben, als es mich in der Erscheinungswoche beim Scheibenkleister anstrahlte... Ich meine mich zu erinnern, dass ich da auch 45,- Euro dafür bezahlt habe.

Was die Auflage angeht, so gibt es von dem Teil übrigens sogar 4000 Exemplare, da sowohl Stickman Records (international) als auch Rune Grammofon (Norwegen) jeweils eine limitierte 2000er Auflage vertreiben.

Was die Qualität des Vinyls angeht, so kann ich da leider mangels Abspielmöglichkeit nichts zu sagen.

Diese wird aber bei Stickman und Rune identisch sein, da alle 4000 Exemplare aus einer Charge stammen und sich lediglich durch die handnummerierten Sticker von entweder Stickman oder Rune unterscheiden.

Anfangs gab es aber wohl auch noch eine auf 100 Exemplare limitierte und signierte Auflage mit weißem Vinyl, welche ausschließlich bei Konzerten verkauft wurde.
 
Bei mir läuft gerade wieder "The Tower" und ich möchte nicht völlig ausschließen, dass es mein Lieblingsalbum 2017 werden wird. Hui, was für eine bunte Welt da erschaffen wird mit Stilmitteln des klassischen Prog und ein paar moderneren Stilmitteln (habe die früher immer für ne Indie-Band gehalten).
Man kann ja aus unterschiedlichen Gründen einen Thread eröffnen: man weiß alles über eine Band oder ein Thema und möchte den anderen Forianern etwas besonders ans Herz legen oder man möchte durch den Thread selbst etwas mehr über eine Band oder ein Thema wissen.
Bei mir ist eher der zweite Punkt richtig. Als ich nach Berlin zog, habe ich natürlich erstmal nach Konzerten Ausschau gehalten und bin halt zu Motorpsycho gegangen, obwohl ich Band nur aus Zeitschriften kannte und noch nicht einen Ton gehört hatte. Das war am 1.5.2005 im Fritzclub am Ostbahnhof. Weiß ich noch genau, weil ich als Otto vom Land nicht mit den Krwallen am 1. Mai am Ostbahnhof gerechnet hatte und da einfach zum Konzert durchgelatscht bin.
Nun ja: das Konzert war absolut großartig. Ich habe mir dann irgendwo die "It`s A Love Cult" gekauft und war irgendwie enttäuscht. Habe ich auch ewig nicht mehr gehört, sollte ich vielleicht einfach mal wieder machen. Wie auch immer: irgendwie verblasste die Band in meinen Ohren nach und nach, es gab viele andere Sachen zu entdecken...Ihr kennt das.
Jetzt habe ich mir aus einem spontanen Impuls heraus das neue Album geholt und bin völlig begeistert.
Werde wohl mal ein bisschen "nacharbeiten" müssen.
P.S.: Die "In The Fishtank"-Kollab mit den Jaga Jazzist Horns habe ich auch noch. Durchaus faszinierendes Teil, aber sicher nicht mit den "normalen" Releases zu vergleichen, vermute ich mal.
Danke übrigens noch für diesen Thread!
Hab komischerweise den Einstieg zu dieser Band durch The Death Defying Unicorn gefunden, dass mich damals sofort total umgehauen hat und mein Lieblingsalbum 2012 wurde, obwohl ich von der Band vorher halt gar nichts kannte und sie auch eher in einer stilistischen Ecke verortet hatte, die nicht so mein Fall ist (war auch lange mein einziges Album von denen - was sich durch diesen Thread geändert hat).
Es gibt aber ja auch wirkich sehr unterschiedliche Phasen, die Sachen von ca. 2000 bis 2005 sind, nach sporadischem Reinhören zu urteilen, nicht mein Fall, die Frühphase wäre es früher auch noch nicht gewesen aber inzwischen glaube ich, dass mir das gefallen könnte (hab bisher nur in einzelne Songs reingehört).

"Stilmittel des klassischen Prog" höre ich bei denen übrigens bisher kaum, bzw. am ehesten noch auf den beiden Kollaborationen mit Stålle Storløkken, die mir bisher auch klar am besten gefallen.
Ansonsten höre ich eher deutliche Einflüsse aus der "Prä-Prog-Ära" der 60er raus, als solche die für den frühen Prog um 1969/70 typisch geworden sind - auch wenn die Band natürlich im Wortsinne progressiv ist (allerdings auch nen Retro-Einschlag hat).
Typisch für die Band scheint mir aber am ehesten ein Mix aus Psychedelic Rock/Space Rock, Stoner Rock und Hard Rock zu sein (und etwas Alternative Rock, vor allem bei den 90er Scheiben), teils mit langen Improvisationen, aber eben meist nicht mit komplexer Songstruktur, schrägen Taktarten (außer bei den den Scheiben mit Stålle Storløkken) oder vielen verschiedenen Parts pro Stück (was ja am typischsten für Progressive Rock ist), sondern sogar oft auf simplen Riffs und repetitiven Läufen basierend, nur eben manchmal ziemlich ausufernd mit langen Soli etc. (was in der zweiten Hälfte der 60er ja im Blues Rock, Jazz Rock und teilweise auch Psychedelic Rock typisch war und eher nicht Merkmal für das war, was später als Prog Rock erfolgreich wurde, auch wenn eigentlich Bands aus allen Bereichen der Rockmusik in den späten 60ern und frühen 70ern soetwas zumindest bei Konzerten gemacht haben).
Dabei finde ich viele Parts sogar eher eingängig, was aber natürlich durch teils psychedelische Soundkulissen und lange Jam-Parts wieder aufgehoben wird.
Hab bisher außer den beiden Kollaborationen mit Stålle Storløkken aber auch nur Heavy Metal Fruit und The Tower (läuft gerade zum ersten Mal) und hab mir mal die halbe Blizzard angehört (gefiel mir auch sehr gut, obwohl das stilistisch eigentlich bisher nicht so mein Ding war), sowie viele einzelne andere Stücke, wie bereits erwähnt.
Behind The Sun ist auch schon unterwegs, Blizzard, Still Life With Eggplant und Trust Us sind vorgemerkt. Scheint für mich mal wieder eine interessante Horizonterweiterung zu werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke übrigens noch für diesen Thread!
Hab komischerweise den Einstieg zu dieser Band durch "The Death Defying Unicorn" gefunden, dass mich damals sofort total umgehauen hat und mein Lieblingsalbum 2012 wurde, obwohl ich von der Band vorher halt gar nichts kannte und sie auch eher in einer stilistischen Ecke verortet hatte, die nicht so mein Fall ist (war auch lange mein einziges Album von denen - was sich durch diesen Thread geändert hat).
Es gibt aber ja auch wirkich sehr unterschiedliche Phasen, die Sachen von ca. 2000 bis 2005 sind, nach sporadischem Reinhören zu urteilen, nicht mein Fall, die Frühphase wäre es früher auch noch nicht gewesen aber inzwischen glaube ich, dass mir das gefallen könnte (hab bisher nur in einzelne Songs reingehört).

"Stilmittel des klassischen Prog" höre ich bei denen übrigens bisher kaum, bzw. am ehesten noch auf den beiden Kollaborationen mit Stålle Storløkken, die mir bisher auch klar am besten gefallen.
Ansonsten höre ich eher deutliche Einflüsse aus der "Prä-Prog-Ära" der 60er raus, als solche die für den frühen Prog um 1969/70 typisch geworden sind - auch wenn die Band natürlich im Wortsinne progressiv ist (allerdings auch nen Retro-Einschlag hat).
Typisch für die Band scheint mir am ehesten ein Mix aus Psychedelic Rock/Space Rock, Stoner Rock und Hard Rock zu sein (und etwas Alternative Rock, vor allem bei den 90er Scheiben), teils mit langen Improvisationen, aber eben meist nicht mit komplexer Songstruktur, schrägen Taktarten (außer bei den den Scheiben mit Stålle Storløkken) oder vielen verschiedenen Parts pro Stück (was ja am typischsten für Progressive Rock ist) zu sein, sondern sogar oft auf simplen Riffs und repetitiven Läufen basierend, nur eben manchmal ziemlich ausufernd mit langen Soli etc. (was in der zweiten Hälfte der 60er ja im Blues Rock, Jazz Rock und teilweise auch Psychedelic Rock typisch war und eher nicht Merkmal für das war, was später als Prog Rock erfolgreich wurde, auch wenn eigentlich Bands aus allen Bereichen der Rockmusik in den späten 60ern und frühen 70ern soetwas zumindest bei Konzerten gemacht haben).
Dabei finde ich viele Parts sogar eher eingängig, was aber natürlich durch teils psychedelische Soundkulissen und lange Jam-Parts wieder aufgehoben wird.
Hab bisher außer den beiden Kollaborationen mit Stålle Storløkken aber auch nur Heavy Metal Fruit und The Tower (läuft gerade zum ersten Mal) und hab mir mal die halbe Blizzard angehört (gefiel mir auch sehr gut, obwohl das stilistisch eigentlich bisher nicht so mein Ding war), sowie viele einzelne andere Stücke, wie bereits erwähnt.
Behind The Sun ist auch schon unterwegs, Blizzard, Still Life With Eggplant und Trust Us sind vorgemerkt. Scheint für mich mal wieder eine interessante Horizonterweiterung zu werden...

Als nächste unbedingt die BLISSARD :D:D
 
Dufter Thread, sehr hilfreich!

Motorpsycho ist so ne Band, mit der ich mich nur alle Jubeljahre mal oberflächlich beschäftigt hatte, und die ich dann immer uninteressiert links liegen gelassen habe. Könnte daran liegen, dass ich jedesmal die falschen Scheiben zum Reinhören erwischt habe (Anfang 2000er bei Erscheinen "Let Them Eat Cake", dann vor einigen Jahren nochmal "It's A Love Cult"). Nach den Lobeshymnen hier habe ich mir jetzt auf gut Glück die "Tower" gegönnt und bin nach den ersten zwei Durchgängen sehr angetan! Wenn ich dieses schöne Werk irgendwann mal vollständig erfasst haben sollte, werde ich mich weiter durch das Schaffen der Band wühlen. DIe 6-CD-Version von "Angels and Daemons" z.B. klingt ja sehr verlockend...
 
Dufter Thread, sehr hilfreich!

Motorpsycho ist so ne Band, mit der ich mich nur alle Jubeljahre mal oberflächlich beschäftigt hatte, und die ich dann immer uninteressiert links liegen gelassen habe. Könnte daran liegen, dass ich jedesmal die falschen Scheiben zum Reinhören erwischt habe (Anfang 2000er bei Erscheinen "Let Them Eat Cake", dann vor einigen Jahren nochmal "It's A Love Cult"). Nach den Lobeshymnen hier habe ich mir jetzt auf gut Glück die "Tower" gegönnt und bin nach den ersten zwei Durchgängen sehr angetan! Wenn ich dieses schöne Werk irgendwann mal vollständig erfasst haben sollte, werde ich mich weiter durch das Schaffen der Band wühlen. DIe 6-CD-Version von "Angels and Daemons" z.B. klingt ja sehr verlockend...
Ja, die Band hat auch echt sehr unterschiedliche Phasen durchgemacht, so dass eigentlich für viele etwas dabei sein müsste. Die Zeit von Ende der 90er bis 2002 ist für mich wohl komplett uninteressant.
Hab mir gestern mal die halbe Trust Us angehört, da @Prodigal Son die so lobend erwähnt hat und es die Doppel-LP gerade bei JPC für 22 Euro gibt. Muss allerdings sagen, dass mir das irgendwie nichts gegeben hat. Finde das zwar nicht schlecht, aber irgendwie sind mir die Stücke zu schleppend und spannungsarm, die Riffs finde ich auch nicht so toll. Dagegen hat mir dann Angels and Daemons at Play richtig gut gefallen, die hat irgendwie mehr Spritzigkeit im Spiel und klingt auch etwas rauher/krachiger.
Die CD hab ich dann auch gleich zusammen mit Blissard und Little Lucid Moments bei Grooves Land bestellt (insgesamt knapp 37,50 Euro inklusive Versand).
Hab bisher noch die Heavy Metal Fruit und The Tower, beide toll, aber meine Lieblingsalben bleiben wohl klar die beiden Kollaborationen mit Ståle Storløkken.
Behind The Sun ist außerdem noch als Doppel-LP bestellt.
Da gib's auf jeden Fall noch einiges für mich zu entdecken...
 
Ja, die Band hat auch echt sehr unterschiedliche Phasen durchgemacht, so dass eigentlich für viele etwas dabei sein müsste. Die Zeit von Ende der 90er bis 2002 ist für mich wohl komplett uninteressant.
Hab mir gestern mal die halbe Trust Us angehört, da @Prodigal Son die so lobend erwähnt hat und es die Doppel-LP gerade bei JPC für 22 Euro gibt. Muss allerdings sagen, dass mir das irgendwie nichts gegeben hat. Finde das zwar nicht schlecht, aber irgendwie sind mir die Stücke zu schleppend und spannungsarm, die Riffs finde ich auch nicht so toll. Dagegen hat mir dann Angels and Daemons at Play richtig gut gefallen, die hat irgendwie mehr Spritzigkeit im Spiel und klingt auch etwas rauher/krachiger.
Die CD hab ich dann auch gleich zusammen mit Blissard und Little Lucid Moments bei Grooves Land bestellt (insgesamt knapp 37,50 Euro inklusive Versand).
Hab bisher noch die Heavy Metal Fruit und The Tower, beide toll, aber meine Lieblingsalben bleiben wohl klar die beiden Kollaborationen mit Ståle Storløkken.
Behind The Sun ist außerdem noch als Doppel-LP bestellt.
Da gib's auf jeden Fall noch einiges für mich zu entdecken...

Es kann sein, dass meine Erinnerung mich trügt, aber vermutlich wirst du mit der der Blissard auch nicht so glücklich werden. Meine die ging auch mehr so in die Alternativ/Indie Schiene.
 
Es kann sein, dass meine Erinnerung mich trügt, aber vermutlich wirst du mit der der Blissard auch nicht so glücklich werden. Meine die ging auch mehr so in die Alternativ/Indie Schiene.
Stilistisch richtig, aber ich hatte die halbe Scheibe letzt auf youtube durchgehört, und da gefiel sie mir sehr gut, obwohl der Stil eigentlich meist nicht so meins ist.
Denke, das ist gute Sommer-/Frühlingsmusik für mich!
 
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