Musiker und Politik?

DocGonzo

Deaf Dumb Blind
In letzter Zeit finde ich immer mehr dass Musiker sich politisch nicht äussern sollten, weder Rechte wie Gabalier ("armer Strache buhu") noch ewig grinsende "Gutmenschen" (Farin Urlaub, Campino). Politik ist heutzutage vielschichtig und Musiker trällern oder klimpern oder lärmen gut aber Politik? Da haben sie meist sehr simple und vorraussehbare Ansichten die ich mir jetzt auch nicht mehr antue.

Richtig verleidet habens mir die britischen Torys Kate Bush, Ian Anderson und Bruce Dickinson. Die Musik kann nichts dafür, aber manchmal sollte man doch besser nicht alles in ein vorgehaltenes Mikro sabbeln

Was findet ihr, sollen Musiker sich politisch äussern oder ist das fragwürdig?
 
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sollen sie bitte machen aber nicht auf konzerten. da sollen sie generell keine ansagen machen. einfach ihre musik spielen und fertig. sonst schnauze halten. abgesehen davon: you go girl
 
Was findet ihr, sollen Musiker sich politisch äussern oder ist das fragwürdig?
Die Frage stellt sich gar nicht, da Künstler - in einem bestimmten Rahmen - machen können, was sie wollen und jeder frei entscheiden kann, ob er daran teilhaben möchte oder nicht. Wenn ein Musiker sein eigenes Steuerkonzept vertonen möchte, darf er das. Wenn es musikalisch ansprechend passiert, würde ich mir das Album sogar kaufen. Wenn er das auf der der Bühne zwischen den Songs auch noch in jeweils mehrminütigen Ansagen näher erklären möchte, würde ich mir das wohl lieber ersparen.

Und was soll überhaupt politisch sein und was unpolitisch? Tritt jemand in seinem künstlerischen Schaffen gegen Rassismus oder positiv ausgedrückt für die Achtung der Menschenrechte und -würde ein, ist das für mein Empfinden nicht politisch, sondern lediglich eine Aufforderung zur Einhaltung bzw. Herstellung eines Zustands, der heute als selbstverständlich gelten sollte. So etwas kann nicht politisch sein, da es keine politische Alternative dazu gibt. Eine Forderung, einem Teil der Menschheit seine Rechte zu entziehen und seine Würde mit Füßen zu treten, ist nämlich keine solche Alternative, sondern verwerflich und eine Durchsetzung verbrecherisch. Sowas sollte nicht durch den Begriff der künstlerischen Freiheit gedeckt sein.

Auf der anderen Seite wäre es aber auch verdammt schwer, sich gänzlich aus der Politik herauszuhalten, da der ganz normale Alltag viel mehr durch politische Entscheidungen beeinflusst wird, als mancher gewollt Unpolitische wahrhaben möchte.
 
In letzter Zeit finde ich immer mehr dass Musiker sich politisch nicht äussern sollten, weder Rechte wie Gabalier ("armer Strache buhu") noch ewig grinsende "Gutmenschen" (Farin Urlaub, Campino). Politik ist heutzutage vielschichtig und Musiker trällern oder klimpern oder lärmen gut aber Politik? Da haben sie meist sehr simple und vorraussehbare Ansichten die ich mir jetzt auch nicht mehr antue.

Richtig verleidet habens mir die britischen Torys Kate Bush, Ian Anderson und Bruce Dickinson. Die Musik kann nichts dafür, aber manchmal sollte man doch besser nicht alles in ein vorgehaltenes Mikro sabbeln

Was findet ihr, sollen Musiker sich politisch äussern oder ist das fragwürdig?
Ich spreche hier von Konzerten:
Man sollte aber auch nicht immer alles ungesagt lassen. Dickinson zum Beispiel hat das auf Konzerten immer gut gemacht und darf es auch gerne weiterhin tun. Wenn es rhetorisch gut ausgedrückt ist, dürfen das Musiker gerne machen. Wenn es billige Phrasen sind, die nur dazu dienen das Publikum auf seine Seite zu ziehen können Musiker sie sich das sparen. Antisemitsche-, Rasistische-, Sexistische- und Homophobe-Sprüche habe ich von Künstlern auf Konzerten noch nie gehört und das soll auch bitte so bleiben.
 
Was findet ihr, sollen Musiker sich politisch äussern oder ist das fragwürdig?

Ich bin da durch diverse zugelaberte linke Konzertkränzchen wohl ein gebranntes Kind: Aber gerade Konzerte eignen sich für mein Empfinden nur begrenzt als diskursive Weltverbesserungsplattformen - andererseits ist nicht schon ausgelassener Hedonismus in Zeiten wie diesen ein politisches Statement? Und vor allem: Welches?
 
Unnötig. Lemmy hat schon alles zu Politik gesagt, was man sagen muß:

"I twist the truth, I rule the world, my crown is called deceit
I am the emperor of lies, you grovel at my feet
I rob you and I slaughter you, your downfall is my gain
And still you play the sycophant and revel in your pain
And all my promises are lies, all my love is hate
I am the politician, and I decide your fate"
 
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