Neurosis: Eine Klasse für sich

cpoetter

Till Deaf Do Us Part
Im Post Metal & Post Hardcore Thread entsprang sehr schnell - vor allem zwischen @Lobi und mir - eine Diskussion über Neurosis. Was spielen die eigentlich für eine Musik? HC, Metal, Post HC, Post Metal, Sludge oder wie @Dr. Zoid - wohl etwas scherzhaft - meinte Proto-Post-Metal? Oder sind sie einfach eine Klasse für sich? Aber vielleicht ist die Frage der Genrezugehörigkeit auch überhaupt nicht wichtig. Wer weiß.

Damit sich die Diskussion in dem angesprochenen Thread nicht ausschließlich um Neurosis dreht, meinte @Sulfura der Band gebühre ohnehin ein eigener Thread. Here we go. :)

Neurosis begannen Ende der 1980er Jahre als Hardcore Band; nicht schlecht, aber sicherlich auch nicht herausragend. Aber bereits ab dem dritten Album Souls at Zero haben sie sich immer weiter von einer reinen HC Band hin zu einer sehr eigenständigen und vielschichtigen Band entwickelt. Ihren Höhepunkt hatte die Band m.E. bereits mit dem fünften Album, Through Silver in Blood erreicht. Auf den nachfolgenden Werken wurde der Sound weiter ausgearbeitet und die Band konnte den von ihr gesetzten Standard halten.

Und jetzt dürft Ihr über Neurosis diskutieren. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich eine der ganz, ganz wenigen Bands aus dem Genre, die es auch heute noch schafft, durch Eigenständigkeit Akzente zu setzen. Was mein Lieblingsalbum von Neurosis anbelangt: Die Gelehrten streiten noch immer, ob es die "Through silver in Blood", oder die Kollaboration mit Jarboe ist.
 
Mir persönlich ist es relativ egal, ob man sie unter Hardcore oder Metal firmiert, mir gefällt einfach die Musik. Mittlerweile findet man sicherlich viele Metal-Elemente, der Ursprung liegt aber im Hardcore. Haben sich eben weiterentwickelt, wobei das letzte Album meiner Meinung nach eher als Satgnation zu bezeichnen ist.
Mein Lieblingsalbum: The Eye Of Every Storm. Warum? War mein Einstieg und ich mag es heute noch. Der Einstieg ist magisch.
Habe Scott Kelly mal Solo im Vrprogramm von Baroness zu deren Blue Album gesehen, in Berlin. War nicht jedermanns Sache, aber das arrogante Publikum war auch zu sehr damit beschäftigt, sich selber geil zu finden und laut rumzulabern. Tat mir richtig Leid, das hat so ein Künstler meiner Meinung nach nicht verdient.
Ganz große Band mit vielen interessanten Nebanprojekten
 
TimesOfGrace.jpeg


mein liebstes von den jungs. muss aber zugeben, dass sich die band mittlerweile nur noch recht selten auf den plattenteller verirrt. habe das ganze zeug damals einfach zu exzessiv gehört.
 
irre gut zu jedem zeitpunkt ihres schaffens! fuer ein lieblingsalbum kann ich mich nicht entscheiden.
 
Live zu ENEMY OF THE SUN Zeiten haben die alles zerlegt, habs mir mehrfach in den frühen 90ern angeschaut. Wirklich selten wieder auch nur ansatzweise sowas erlebt. Das kann man garnicht beschreiben. Sucht mal Youtube Livevideos von 1993 oder so. Ich war eh schon Fan seit der THE WORD AS LAW (was der auf dem Bass spielt. Alter!!!). Und mit SOULS AT ZERO gings dann echt durch die Decke. Das war definitiv was neues. ENEMY OF THE SUN dann rückblickend wirklich der Zenith der Band. Danach hab ich von Platte zu Platte immer mehr das Interesse verloren. Sorry, aber das war wie fahren mit angezogener Handbremse. Keine Ahnung, ich vermute ja mal das die diese Intensität garnicht mehr aufrecht halten konnten. Da ist dir der Wahnsinn ja echt ins Gesicht gesprungen, und nach so nem Gig standen dann alle Leute buchstäblich nur noch mit offenen Mäulern da. Letztes Jahr dagegen - ich weiss garnicht wie man das sagen soll. War halt "nett". Aber klar, war schon ne extrem stil-prägende Band, und ist ja auch OK wenn Bands sich verändern.

Band übrigens ursprünglich total im Hardcorepunk verwurzelt. Platten auf LOOKOUT!, personelle Überschneidungen zu CHRIST ON PARADE und vermutlich massiv von DISCHARGE und AMEBIX beeinflusst.
 
Die Through Silver In Blood hat auch bei mir die Nase vorn. Ansonsten muss ich sagen, dass das parallele Lauschen der Times Of Grace zusammen mit Tribes of Neurot's Grace auf zwei separaten Anlagen zu meinen intensivsten Hörerlebnissen ever zählt.
 
Muss man eigentlich nicht viel Worte zu verlieren. Eine der wichtigsten Bands der Neuzeit. Lieblingsalbum: Wahrscheinlich "Through Silver in Blood". Oder "A Sun that never sets". Oder...

EDIT: Wer "The Eye of every Storm" sagt, muss natürlich auch "Burn" sagen. Gottsong!

 
habe Neurosis von der Souls at Zero bis zur Given to the rising verschlungen. Konnte nicht genug bekommen.
ein Ranking dieser 7 Studioalben ist kaum möglich. die Split mit Jarboe ist nicht so doll und leider die Honor found in Decay langweilig.
mein Einstieg war damals The Eye of every Storm und das hat meinen musikalischen Horizont richtig erweitert.
heute höre ich Neurosis nicht mehr.
-souls at zero
-enemy of the sun
-through silver and blood
-times of grace
-the sun that never sets
-the eye of every storm
-given to the rising,

jedes dieser Alben verdient eine 8 oder 9 oder 10/10.
 
Ohne einer Antwort vorzugreifen: Neurosis waren immer ein Kampf. Am Stück ein ganzes Album hören, das geht nicht.
Ich höre von Neurosis auch nur einen song, der macht mich so fertig, dass ich mal eben Danke sagen kann. Gerade auf der Eye of every storm ist so ein Stück drauf, das macht mich so fertig, dass ich nie wieder Neurosis hören will.
 
Ja, mag sein. Danke für den Hinweis, höre gerade The Tide von der Sonne, die nie aufging. Und muss das bis zum Ende hören, danke. Das ist genau der Grund, Neurosis nicht zu hören.
 
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