Non-Metal random-Empfehlungsthread

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Grins neue überzeugt wieder auf voller Linie, steht musikalisch tatsächlich der ersten EP näher als Zugezogen Maskulin. Mal wieder klaustrophobische Auseinandersetzungen mit dem Alltag und der eigenen Biographie. Super. @Fire Down Under, schon gehört?
Hat mir nach den ersten Durchläufen ziemlich gut gefallen. Klaustrophobisch ist das richtige Wort, hatte direkt Beklemmungsgefühle (vor allem bei 'Abel '19') Auf jeden Fall mein liebstes Deutschrap-Album des Jahres (nicht, dass ich sonst viel gehört hätte :D).
Was für ein übertriebener Banger ist die neue Clipping? Disko-Highlight? Ich hätte was total Egales erwartet und jetzt ist das so ein Killeralbum. Lights off! Lauter! The whole world lovin' that gangsta shit!


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https://clppng.bandcamp.com/album/there-existed-an-addiction-to-blood
Ebenfalls sehr ordentlich. Grim hat für mich die Nase vorn, was die emotionale Ebene angeht, bei Clipping ist dafür der Entertainment-Faktor größer. Da sind schon einige Brecher drauf (vor allem 'Nothing is Safe'), ich muss aber auch sagen, dass sie mich mittendrin immer etwas verlieren. Könnte sich aber auch noch legen, muss das Album konzentrierter hören.

Ich versuch's jetzt nochmal mit Danny. Mich irritierte in den ersten Durchläufen die - an meinen Erwartungen orientiert - viel zu positive Stimmung und die organischen Beats. Das ist schon ein ziemlicher Kontrast zu "Atrocity Exhibition". Die Vorabsongs überzeugten mich auch nicht, ganz im Gegensatz zum damaligen "When It Rain", das immer noch zu meinen liebsten Rapsongs zählt. Vereinzelte Tracks wie "Savage Nomad" oder "Shine" konnten sich mittlerweile etablieren, ich hoffe, da passiert noch was. Insgesamt trotzdem eine Empfehlung, da sicherlich auch eine der besseren RapVÖs in diesem Jahr. Edit: Man, RTJ gehen mir so hart auf die Nerven, das feature war ne Scheißidee. Edit 2: Nee. Das ist einfach nicht mein Vibe.

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Stimmt schon, dass der Bruch zum Vorgänger enorm ist. Mir gefällt's trotzdem recht gut, hatte allerdings wahrscheinlich auch nicht so ne hohe Erwartungshaltung wie du. Die "Atrocity Exhibition" hat keinen besonders hohen Stellenwert bei mir, hab da damals nichts so Zugang gefunden. Muss ich aber dringend noch mal versuchen, hab das Gefühl, dass könnte mittlerweile ganz anders aussehen. Naja, jedenfalls mag ich die Old School Vibes und den lockeren, humorvollen Ansatz bei der neuen ganz gerne.
Kann deine Haltung aber gut verstehen. Ich glaube, so geht's mir mit "Zuu" von Denzel Curry. Da hat mich der Vorgänger auch enorm beeindruckt und dann kam "Zuu" und hat mich irgendwie gar nicht gecacht, eben weil das Konzept da ein völlig anderes ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@The Nirvain

Kennst du Grims erste EP und die Zugezogen Maskulin-Alben? Falls ja, was hälst du davon?

Ich glaube, dass man sich in der Clipping erst etwas zurechtfinden muss, liegt auch am Konzept. Beim ersten Durchlauf dachte ich "Hm", dann zeigten sich neben "Nothing Is Safe" mit "Club Down" und "Blood On The Fang" mehr Hits, bis ich irgendwann in den Vibe des Albums gelangte und, wie gesagt, sogar das brennende Piano bis zum Ende durchhöre. Ist schon das ambitionierteste, was die bisher so fabriziert haben, obwohl mich die plakative Drastik von "CLPPNG" ebenfalls sehr ansprach.

Danny Brown lernte ich damals mit "Old" kennen und holte dann "XXX" nach. "Atrocity Exhibition" überforderte mich anfangs aufgrund seiner Stimmung, die sicher homogener angelegt war als auf den beiden Vorgängerinnen. Die Kunst dabei: gleichzeitig unterkühlt und emotional zu klingen, denn so ist die Welt. Und wenn mal ein Partyausbruch erfolgt, dann nur ironisch ("Ain't It Funny"). Old klang zwar gemischter, das entsprach aber auch dem (in meiner Wahrnehmung) irgendwie biografischen Charakter; dort lernt man die persona Danny Brown wohl am besten kennen, auf AE liegt der Fokus dann doch eher auf der Innenwelt. Und jetzt? Ich dachte auch schon im Vorfeld: ein Comedyalbum? Was soll das? Leider hab ich's bis jetzt nicht verstanden.

Hier läuft gerade melancholischer Indiekitsch von Daughter. Bei Release war ich begeistert, dann tat ich das irgendwann als drüber ab, mittlerweile hab ich ein entspanntes Verhältnis dazu und hör es hin und wieder zur Entspannung. Brauch ich heute, Scheißtag.

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Finde das Debüt knapp besser, vor allem weil ich für den Nihilismus von "Alle gegen Alle" nicht immer in der Stimmung bin. Sind aber beides absolut großartige Alben.
 
Die neue Cave nervt mich irgendwie auch. Klingt wie eine Mischung aus den letzten beiden, ohne deren jeweilige Klasse zu erreichen. Pathos gibt's bei ihm ja immer, aber hier wird die Grenze zum weinerlichen Kitsch für mich zu häufig überschritten. Packt mich auch insgesamt nicht so. Die Drones von "Jesus Alone" hatten mich damals sofort. Wo "Skeleton Tree" eindrucksvoll über Schmerz meditiert, wird man seines bemüht wirkenden Vokabulars hier schnell überdrüssig. Den Effekt hatte auch das Lesen seines Romans "Und die Eselin sah den Engel", wo man nach der Hälfte denkt: Handlung und Figuren schön und gut, aber mit dem bildhaften Geschwurbel reicht's jetzt mal.

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Ging mir bei Nocturama damals so und jetzt wieder - Hier überhöht Cave seine jüngste Phase in ein eher schwer zu ertragenden Sermon, leider nicht im positiven Sinne. Natürlich kein schlechtes Album, aber stelle ich die letzten beiden Platten vergleichend dagegen, eben doch das schwächste der Phase das in den schwachen Momenten zwischen Langeweile und Nerverei variiert.
Der Kitsch des Covers ist vielleicht auch die erkennende Selbstironie.
 
Ging mir bei Nocturama damals so und jetzt wieder - Hier überhöht Cave seine jüngste Phase in ein eher schwer zu ertragenden Sermon, leider nicht im positiven Sinne. Natürlich kein schlechtes Album, aber stelle ich die letzten beiden Platten vergleichend dagegen, eben doch das schwächste der Phase das in den schwachen Momenten zwischen Langeweile und Nerverei variiert.
Der Kitsch des Covers ist vielleicht auch die erkennende Selbstironie.
Ich bin seit Push the sky away away. Eigentlich fand ich jenes damals super; & vielleicht habe ich's zu wörtlich genommen, d.h. zu sehr gepushed; - irgendetwas fehlt Nick Cave - so geht's mir mit ihm. Woran liegt's? Ich underwandere ja selbst gern einige oberflächliche Eitelkeiten meines Tuns - Cave haten z.B. ; ) - und habe einen Ausschnitt gehört vom Neuen: mir gefällt das Gejammer 1fach nicht und ärgere mich. :DLOL.. Ich sage das so, weil: -LOL:D - 1.) früher selbst viel Cave; aber wichtiger: 2.) Jammern... das kann man doch auch in gut, nicht wahr! Da gibt es eben andere, denke ich dann, die nicht so langweilig und doof daher. .. :DLOL:D

Aber wie gesagt: ich find's selbst schad', dass ich away bin; nicks safe eben im fucking:thumbsdown: Life!
So. Ich versuch's jetzt nochmal mit der aktuellen Have A Nice Life, die mich in den ersten zwei Durchgängen wenig abholte. Zu cheesy, zu unscheinbar, kaum Abfuck. Aber hilft ja nix, man will ja nicht gleich aufgeben.

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https://haveanicelife.bandcamp.com/
Deren:top: Gejammer war sehr, sehr gut auf "The Unnatural World". Die Neue höre ich mir dann nicht an. o_Oo_O Ja?o_O Oder wa???o_O
 
Sun Kil Moon - I Also Want To Die In New Orleans

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Sträflich vernachlässigt. Einmal reingehört, passte gerade nicht, weggelegt. Dabei versaut mir der erste Song gerade so schön die Laune. Wann bin ich zu so einem Weicheicomfortzonenhörer geworden? Igitt!
 
Das Album hat halt echt keinerlei Spannungsbogen.

Ach, die heutige Jugend - braucht immer Highlights, Action, Achterbahnfarten, Krawall und Ereignis. Ich mag das reduzierte, stoische Phlegma der Platte, den Mut zu einfach fließender Musik ohne große dynamisches Gefälle. Passt einfach zu meinem schlichten Gemüt und der nebelig-wabernden Jahreszeit. Besser machen das aber zugegebenermaßen die alten Hasen von Wilco auf ihrer neuen Platte, musikalisch zwar eine ganz andere Baustelle (minimalistischer Folkpop für RS-lesende Biogrünteetrinker), aber ähnlich trantütig, wenn nicht noch wärmender, einlullender und höhepunktloser. Und etwas konziser und konzentrierter. Hier anhören:

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https://wilcohq.bandcamp.com/album/ode-to-joy
 
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kim gordon. no home record.
1 lässi sexi teil.
möchte dazu wieder so jung sein, als ich war, als kim die mindestens zweit schönste verliebtheit war.(an esther schweins wird wohl nie eine frau heran reichen (sorry laura.))
es schrammelt und ätzt auch ein wenig, hier hoppelt ein house rhythmus, da dröhnt ein bass und dann haucht, seufzt und lasziert kimmi.
mir ist kalt. mir wird warm. und das cover ist auch noch schnieke.
 
Besser machen das aber zugegebenermaßen die alten Hasen von Wilco auf ihrer neuen Platte, musikalisch zwar eine ganz andere Baustelle (minimalistischer Folkpop für RS-lesende Biogrünteetrinker), aber ähnlich trantütig, wenn nicht noch wärmender, einlullender und höhepunktloser. Und etwas konziser und konzentrierter. Hier anhören:

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https://wilcohq.bandcamp.com/album/ode-to-joy


Sehr schön und treffend beschrieben! Wilco kann ich trotzdem bzw genau wegen dieser zunehmend trantütig-einlullenden Höhepunktlosigkeit schon lange nicht mehr ertragen (bis "Being There", meinetwegen auch "Summer Teeth" wars natürlich eine tolle Band). Reinhören in neue Wilcowerke spare ich mir seit mindestens 10 Jahren.

Immerhin:
eine Platte, deren Cover haargenau so aussieht, wie die Musik dazu wahrscheinlich klingt! Und das ist ja auch irgendwie was schönes!
 
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